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Nothing is what it seems...
von

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Kapitel 2

Sein Zimmer war riesig. Chester wusste gar nicht, was er mit dem ganzen Platz anfangen sollte. Es hatte sogar einen begehbaren Kleiderschrank, auch wenn dieser nur so groß wie eine Abstellkammer war, aber immerhin. Der Raum wurde durch zwei riesige Fenster an der Wand gegenüber der Tür erleuchtet. Aber trotz der großen Fenster, kam es Chester so vor, als wäre es der dunkelste Raum im ganzen Haus. Ausser…ja ausser der Raum mit dem Gemälde am Ende des letzten Flures. Dieser Raum hatte gar keine Fenster und bis auf ein großes Gemälde an der Wand, standen dort keine Möbel.

Das Gemälde zeigte eine Landschaft. Sie war bunt. Es schien als hätte der Maler keine erdenkliche Farbe ausgelassen. Das Bild an sich, besaß so viele Details, das Chester schon fast glaubte, dass er, wenn er sich die eine Ecke angeguckt hatte und dann die nächste ansah, sich die vorherige schon wieder geändert hatte, so dass es immer wieder ein neues Detail preisgab. Überall dort standen riesige, blutrote Äpfel herum und auf den Hügeln im Hintergrund, standen entweder leere Galgen oder große, schwarze Kreuze. Trotz der vielen bunten Farben hatte dieses Bild etwas Düsteres, etwas Bedrohliches an sich, dass Chester einen Schauer über den Rücken jagte.
 

Der Anruf kam am späten Abend. Tracy Allington, die gerade damit beschäftigt war, sich eine Packung fertige Waffeln aufzureißen, sprang auf und suchte hektisch mit einer Waffel im Mund nach ihrem Handy. Als sie runtergeschluckt hatte, schnappte sie es sich von dem alten Gasherd in der Küche, klemmte es sich zwischen Ohr und Schulter und nahm ab. Am anderen Ende der Leitung erklang eine leicht aufgelöste Frauenstimme. „Ich kann es mir auch nicht erklären!“, fing diese an und Tracy fischte nach einer neuen Waffel. „Was denn?“, fragte sie mit aller Ruhe. „Der Umzugswagen mit Ihren Möbeln ist verschwunden! Einfach so! Er sollte schon vor 2 Stunden bei ihnen angekommen sein, aber plötzlich ist er von der Strecke abgekommen. Ja.Das muss so sein, denn von einem Unfall wurde uns nicht berichtet und er rief auch nicht an, dass er im Stau steckt. Einfach verschwunden…ich fass es nicht. Wir werden ihnen den Schaden selbstverständlich ersetzen sie müssten nur…“ In diesem Moment unterbrach Tracy die völlig aufgelöste Frau. „Ich werde nachsehen kommen. Ich werde die Strecke abfahren und schauen ob ich ihn irgendwo finde. Vielleicht liegt er in einem Graben ohne Funkverbindung. Wer weiß? Ausserdem ist mein Sohn alt genug, dass ich ihn mal eine Nacht alleine lassen kann. Stimmts Schatz?“ Chester, der gerade im Schlafanzug nichts ahnend die Treppe hinunter gekommen war, schaute seine Mutter mit verständnislosen Blick an. Er hatte nicht mitbekommen, was sie von ihm wollte. „Ob ich dich heute Nacht hier alleine lassen kann.“ Antwortete diese auf Chesters Blick. „ Ehm ja…warum auch nicht?“ Chester fühlte sich immer noch total überrumpelt. „Haben sie gehört? Bei mir ist alles geregelt. Ich fahre gleich los, um ihn zu suchen!“, und bevor die Frau etwas erwiedern konnte, hatte Tracy schon aufgelegt und schnappte sich eine weitere Waffel. Chester hob eine Augenbraue an, kam auf seine Mutter zu und nahm ihr demonstrativ die Waffel aus der Hand. „Waffeln machen dick! Das sagst du selbst immer und du sagst, ich soll dich abhalten sie zu essen.“ „Ach bitte Schatz. Nur eine einzige. Wegen dem ganzen Stress. Ich brauch die einfach. Sie sind ein Ersatz für die Zigaretten.“ Doch da hatte Chester sich die Waffel schon in den Mund geschoben und griff nach der kompletten Packung, als seine Mutter danach greifen wollte. „Mit dem Rauchen hast du mir zuliebe aufgehört. Das hast du selber gesagt. Also kannst du auch mir zuliebe dem Waffeln essen aufhören.“ Tracy verdrehte die Augen. „Aber einen Kaugummi gönnst du mir doch oder?“ Sie griff nach einem zuckerfreien Minzkaugummi und hielt ihn Chester unter die Nase. Dieser überlegte kurz gekünstelt und nickte dann zustimmend. Seit der Scheidung seiner Eltern, war seine Mutter aufgegangen wie ein Hefekloß. Aus der Frau mit der Traumfigur, wurde eine Frau mit „mehr Rundungen“, wie seine Mutter es so gerne ausdrückte. Für Chester war sie einfach nur leicht pummelig geworden, aber auch wenn er oft so tat, störte es ihn kein bisschen. Seine Mutter war auch so eine hübsche Frau, fand er. Die wiederspenstige, rostbraune Wuschelmähne hatte er von ihr geerbt. Das dünne, schlaksige Auftreten von seinem Vater. Sein Teint war ziemlich hell, aber nicht bleich. Genau wie bei seiner Mom. Und obwohl beide Elternteile mit Sommersprossen übersähte Nasen hatten, hatte Chester keine einzige abbekommen.

Tracy schnappte sich ihre Handtasche mit dem Autoschlüssel, zog sich ihren beige farbenen Trenchcoat über und ging zur Haustür. „Ich wünsch dir eine gute Nacht. Träum was schönes und lass dich nicht von den ganzen schrecklichen Dingen hier im Haus erschrecken!“ Sie grinste. Im ersten Moment lachte Chester noch über ihre Bemerkung, auch als sie schon mit ihrem Auto in der Dunkelheit verschwunden war und er sich in sein Bett gekuschelt hatte, doch schon bald verging ihm das lachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-08-22T19:40:31+00:00 22.08.2010 21:40
waahh, nein, nicht wegfarhn, böse, böse, böseÒ_ó gleich wird was schlimmes passiern, nachher rennt der typ ausm bild durchs haus, oder so wat


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