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Blutige Ewigkeit

Ein Tanz mit dem Tod
von

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London


 

"Ich bin so müde..." gähnte Isadora und ließ sich weiter in den bequemen Sessel sinken, während Jörg ein Buch zur Seite legte, indem er noch wenige Sekunden zuvor gelesen hatte. Dorian las in der Londoner Times und blickte nicht einmal auf, als Celine den großen Raum betrat. Sie streckte sich und blickte düster, grimmig und leicht unzufrieden zu dem großen Panoramafenster, auf der gegenüberliegenden Seite des rießigen Salons. Sie trat näher heran und berühte mit der Stirn das kalte Glas. Sie schloss die Augen und sagte: "Kein Wunder, dass mir langweilig ist - wir sind über hunderte von Metern unter der Erde, alles was man sieht, wenn man aus den Fenstern blickt, ist ein emehr als düstere Katakombenlandschaft von London und seit mehr als 2 Monaten haben wir kein Sonnenlicht mehr gesehen!"

"Wäre auch mehr als dumm von uns, an die Erdoberfläche zu gehen. Es ist von Sinclaire mehr als riskant gewesen uns zu helfen, wenn wir nach oben gehen würden, hätten wir in kürzester Zeit mindestens 20 Vampire an den Fersen, die uns auf Alastaires Befehl hin jagen..." erwiderte Dorian gelangweilt und legte die Zeitung beiseite.

Lukas betrat ebenfalls den Raum, gefolgt von Sinclaire und Lord Cordran. Isadora, Jörg, Dorian und Celine blickten gleichzeitig auf und ein entwarnendes Lächeln kam von Cordran. Er hob beruhigend die Hände und sagte: "Keine Sorge, Alastaire hat keine Ahnung wo ihr seid. SInclaire ist bei seinem Besuch vor zwei Tagen stark geblieben, er hat Alastaire sogar auf eine Spur nach Japan gebracht. Wir sind erst einmal sicher..."

"Dieser Sinclaire hat mehr Rückrat, als ich ihm zugemutet habe..." schmunzelte Isadora und genoss die Begrüßungsumarung von Lukas.

Celine beobachtete das glückliche Paar und freute sich für Lukas, dass er nun endlich zu seinen Gefühlen für Isa stand. Sie seufzte jedoch auf und ließ ihre Gedanken wandern. Sie war froh Alastaire entkommen zu sein, dennoch vermisste sie seine Umarmungen und seine Küsse, bei denen ihr die Knie weich wurden. Egal wie sehr er sie vereinnahmte, er wusste wie er ihr Herz berühren konnte. Celine schüttelte über sich selbst den KOpf und schalt sich eine Närrin...

"...Japan, weil Sinclaire dort vor wenigen Wochen noch zu Gast bei einem engen Vertrauten war, und Alastaire erzählt hat, dass er geglaubt hätte Jörg und Celine in Osaka gesehen zu haben... also ist Alastaire noch gestern dort hingereist. Er vertraut Sinclaire!" erzählte Cordran und an seinem Blick konnte man erkennen, wie Leid es ihm tat, seinen besten Freund so gequält zu erleben.

"Danke dass du zu uns, zu mir hälst!" ertönte Celines Stimme und der Lord nickte langsam.

Er musterte sie und sagte: "DU siehst nicht gut aus... Celine was bedrückt dich?"

"Gar nichts, ich glaube ich brauche einfach mal Abwechslung, oder zumindest Tageslicht!" grummelte die junge Frau.

Cordran hob eine Augenbraue: "Das wäre törricht, auch wenn Alastaire momentan glaubt, dass du in Japan bist - sicher bist du oben in der Welt der Menschen noch lange nicht - vielleicht sogar nie!"

"Das Problem ist, dass Alastaire sehr viel Zeit hat, nach Celine zu suchen!" grämte sich Dorian.

Die anderen nickten zustimmend und düster dreinblickend.

"Tja, Vampire leben ewig, besonders Reinblüter haben da noch so einige Tricks auf Lager!" schmunzelte Cordran.

"Die wären?" fragte Isa interessiert.

"Ach wir können uns unsichtbar machen, können noch so viel Sex haben - bekommen keinerlei Geschlechtskrankheiten, wir haben eine ungeheure Anziehungskraft auf Menschen, insbesondere auf Frauen, wie können nie sterben, nicht einmal durch den Biss eines Werwolfs oder eines Wolfes und wir sind allgemein sehr beliebt und gefürchtet!" zählte Cordran an seinen Fingern auf.

Isas Mund klappte nach unten und Celine beugte sich schmunzelnd vor und schloss ihn wieder.

"Aha, dann ist es wirklich gut, dass du unser Freund bist!" erwiderte Jörg trocken.

Erheiterndes Lachen folgte darauf.
 

Alastaire saß wie üblich in seinem dicken Ledersessel. Er hatte zwar Sinclaires Ratschlag befolgt und war nach Japan geflogen, aber genauso gut hätte er die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchen können. Celine war nach wie vor, wie vom Erdboden verschwunden. Langsam wurde Alastaire wirklich zornig und wenn sein Zorn einmal aufloderte, dann war es vorbei mit der ruhigen Zeit der Vampire. Leise klopfte es an seiner Tür und der Vampirlord sagte leise: "Komm ruhig rein, Rebecca..."

Die junge Vampirlady trat ein und verneigte sich wie üblich tief vor Alastaire. Er nahm sie kaum zur Kenntnis, als er dann allerdings fragte: "Nun?"

"Keine Spur von ihr Herr, sie war auch nirgendwo in Frankreich. Sarah, Magda und ich, haben alle unsere Verwandte dort mobilisiert. Sie halten weiterhin die Augen offen und natürlich sind viele der Rangniedrigsten Vampire ständig unterwegs und suchen jeden Winkel nach ihr ab!" berichtete Rebecca, den Blick stetig zu Boden gerichtet.

Alastaire bewegte sich nicht.

Rebecca wartete, wagte dann zu fragen: "Herr?"

"Ich frage mich..." murmelte dieser.

Rebecca sah beunruhigt auf.

"Ich frage mich, ob du mich nicht anlügst, was deine Kenntnisse betreffend Celines Versteck angeht, Rebecca!" Alastaires Stimme war kaum ein Flüstern.

Rebeccas Augen weiteten sich beängstigend, behielt allerdings einen klaren Kopf und antwortete: "Mein Herr, Eure Zweifel sind grundlos - ich weiß nichts über Celines Aufenthalt..."

"Lüg nicht erneut so frech!" seine kalte Stimme schnitt durch die Luft, wie ein scharfes Stück Papier in die zarte Haut eines Menschen.

Die junge Lady wartete. Sie hatte es erwartet, Alastaire war nicht ohne Grund so wie er war, er war nicht dumm. Sie hatte es geahnt, dass früher oder später sie und ihre Schwestern in das Kreuzfeuer von Alastaire geraten würden. Es geschah allerdings früher als gedacht. Sie blieb wo sie war.

Alastaire stand auf und sah aus dem Fenster. Der Schnee war geschmolzen, aber die Natur noch nicht erholt. Alles war braun und nass, lehmig und hässlich...

"Also?" er drehte sich nach wie vor noch nicht um.

"Mein Herr?" sie musste es wagen zu sprechen, sonst war alles sofort verloren.

"Lügst du mich an, Rebecca Daryl?"

Schweigen folgte, dann: "Nein!"

"Nein?"

Alastaire drehte sich um.

Die Temperatur des Raumes musste um 20 Grad gefallen sein, Rebecca fröstelte, bewahrte sich aber ihre Ruhe. Sie sah in Alastaires Gesicht und erschrak fast. So eiskalt und wütend hatte sie ihn noch nie erlebt. Mit einigen Schritten war er bei ihr, beugte sich zu ihr hinab und sagte flüstern in ihr Ohr: "Ich glaube dir nicht!"

Der Schmerz war so schnell gekommen, wie ein Donnerschlag in einem Gewitter. Alastaire presste Rebecca gegen die Wand, an der Gurgel gepackt und drückte ihren Hals immer weiter zusammen. Rebecca wagte nicht sich zu bewegen. Sie keuchte, und hielt sich an Alastaires ausgestreckten Arm fest. Er packte immer fester zu und Rebecca wurde es bereits schwarz vor den Augen.

"Rebecca, sag mir wo sie ist!"

Es war keine Frage, es war ein Befehl. Er wusste es, er hatte sie durchschaut.

Verdammt!
 

"Ich weiß es nicht Herr!" kam es stockend aus ihrem Hals. Noch gab sie nicht auf. SIe durfte es nicht zulassen, dass Celine ihm zum Opfer fiel. Lieber gab sie ihr eigenes Leben auf, ein Leben, das ihr ohnehin verhasst war.

"Wo ist sie?"

Der Druck wurde unerträglich.

"Ich weiß es nicht, HErr!" stöhnte Rebecca, kaum noch bei Bewusstsein.

So plötzlich wie er sie gepackt hatte, so plötzlich ließ er sie zu Boden fallen. Rebecca hustete und zog gierig die Luft ein. Ihr Gehirn konnte wieder klar denken und sie sah wieder etwas. Sie fuhr sich wie hypnotisiert immer wieder über den Hals und sah zu Boden.

Alastaire beugte sich erneut über sie, nahm eine Haarsträhne und roch ihren Duft. Er sagte leise: "Wehe, wenn du nicht die Wahrheit sagst, Rebecca Daryl. Wenn ich herausfinde, dass du mich belogen hast, dann werden du und deine Schwestern´schneller wieder in ihren Gräbern liegen, als du es glauben willst!" Damit stand er auf und verließ das Zimmer.

Rebecca lag noch einige Zeit auf dem Boden und dachte nach: "Celine bleib ja wo du bist, sonst ist alles umsonst gewesen!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LadyShigeko
2010-09-03T18:42:11+00:00 03.09.2010 20:42
Ha! Erster mit komi schreiben!!!

(langsam ersterbendes Lachen)


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