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What hurts the most?

Die Liebe? Oder mein Feuer auf deiner Haut?
von

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Friends: Nickrom and Sanso

Friends: Nickrom and Sanso
 

Das schwarzhaarige Mädchen saß auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch, die schwarze Kette in ihrer rechten Hand. Sie hatte ihr Kinn auf ihrer linken Hand abgestützt, die wiederum mit dem Ellbogen auf dem Tisch abgestützt war. Die Kette baumelte einfach nur herunter und wurde von dem Mädchen mit einem gleichgültigen Blick betrachtet.

Drei Tage waren vergangen, seit dem Hao Asakura hier war und sie hatte immer noch nicht den Mut gefunden Silver zur rede zu stellen. Obwohl sie wusste, dass ihr Vater keine andere Wahl hatte ihr die Wahrheit zu sagen, so hatte sie trotzdem Angst und dafür schämte sie sich.

Pass aber lieber auf das dein Vater sie nicht sieht.

Vielleicht sollte sie Silver die Kette von Hao zeigen. Sherry wurde das Gefühl nicht los, dass der Asakura genau wusste, wie der Patchee auf dieses kleine unbedeutende Ding reagieren würde. Das hatte sein Satz von vor drei Tagen, mehr als deutlich, zwar versteckt, gesagt.

Ein tiefer und frustrierter Seufzer entkam ihrer Kehle. Wenn doch bloß Sanso wieder hier wäre. Sie vermisste ihren Dämonenwolf sehr und wollte ihn in dieser schweren Zeit einfach nur neben ihr wissen. Hoffentlich kam er bald zurück. Noch ein Tag ohne ihren lieben Schutzgeist hielt sie nicht aus. Das Gefühl der Hilflosigkeit schien sie zu zerbrechen. Sie brauchte Halt und dies konnte ihr nur Sanso geben.

Sie könnte auch zu Nickrom gehen. Ob der Patchee mal wieder Zeit für sie hatte? Sherry hatte ihn schon seit Tagen nicht mehr gesehen, da er immer so viel zu tun hatte mit diesem doofen Shamanen-Turnier. Die Schwarzhaarige machte bei diesem Turnier nicht mit. Warum sollte sie auch? Diese Shamanen die mitmachte beschimpfte sie als Idioten und Faultiere.

Alle glaubten mit einer großen Macht, den Grossen Geist, ihre Träume und Ziele endlich erfüllen zu können, doch das können sie auch so. In ihrem jetzigen Zustand. Alles was sie zu tun hatten, war einfach nur an sich selbst zu glauben. Sie brauchten doch keine höhere Macht um etwas zu reichen. Die einzige Kraft reichte dafür völlig aus.

Ein tiefer Seufzer entfloh ihrer Kehle. Shamanen die glaubten mit einer anderen Hilfe ihre Träume erfüllen zu können, waren das aller letzte. So hatte man doch nicht seine eigenen Träume erfüllt. Nein! Ein anderer hatte das gemacht, das war das Gefühl, wenn sie das bekamen was sie wollten. Das Gefühl seine Ziele aus eigener Faust erreicht zu haben, war doch viel schöner, als so etwas, was die Shamanen hier gerade abzogen.

Alle Shamanen waren halt Machthungrig. Dabei hatte sie sich an den Glauben und Gedanken festgekrallt, dass das nur Menschen tun können. Das nur Menschen so empfinden konnten, doch Shamanen waren auch nur Menschen. Machthungrig, Geldgierig und Unberechenbar.

Kurz gesagt; Nur ein Arschloch wird Shamanenkönig. Das war ihre Meinung und sie stand dazu, egal wenn jemand etwas anderes behauptete oder wenn jemand sie überzeugen wollte.

Wieder wanderten ihre grauen Augen zu der Kette, die in der Luft herum baumelte. Nicht ein einziges Mal hatte sie die Kette angehabt, warum sollte sie auch? Niemand zwang sie dazu. Sogar Hao nicht, aber den wollte sie am aller wenigsten sehen. Zu viel Angst hatte sie vor dem Asakura. Sherry war nicht dumm. Die Schwarzhaarige wusste genau, dass er sie nur verletzen wollte und das auch tun würde, wenn sich die Chance ergibt.

Nach langem nachdenken und hocken in ihrem Zimmer, schloss sie die Kette um ihren Hals, stand auf und ging zu ihrem schwarzen Schrank. Aus diesem holte sie eine schwarze Jeans und eine graue Bluse. Diese Sachen zog sie sich auch an. Die Bluse knöpfte sie so hoch zusammen, dass man die schwarze Kette von Hao nicht sehen konnte.

Mit einem letzten, prüfenden Blick im Spiegel in der Tür des Schranks, schloss sie das schwarze Möbel und lief aus dem Zimmer. Prüfend spähte sie in den Flur. Silver hielt sein berühmtes Mittagsschläfchen und hatte ihr verboten raus zu gehen, ohne seine Erlaubnis. Obwohl sie ein ängstliches Mädchen war und nicht sehr mutig, so hielt sie sich nie an Regeln.

Ihr ganzes Leben bestand eigentlich daraus, sich aus ihrem Haus, Zimmer weg zu schleichen. Irgendwie klang das doof, doch versuchte erst gar nicht mit dem schwarzhaarigen Patcheen darüber zu diskutieren, denn sie zog bei einer Diskussion mit ihrem Vater definitiv den Kürzeren.

Leise setzte sie einen Fuß in den Flur ohne ihre grauen Augen von der Schlafzimmertür ihres Vaters zu lassen. Beobachtete diese mit wachsamen Augen, wie die eines Wachhundes. Als sich Sherry blitzschnell umdrehte um die Treppe runter zu steigen, knallte sie gegen jemanden, denn sie eigentlich vorhatte nicht zu sehen.

Sherry schaute eingeschüchtert nach oben zu dem säuerlichen Gesichtsausdruck ihres Vaters. Silver hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte wütend zu seiner Tochter herunter. Die Schwarzhaarige lächelte verschwitzt und verlegen. Würde am liebsten im Erdboden versinken. Das gab rissen ärger, dies konnte man schon von ein Kilometer riechen.

„Daddy! Was geht ab?“, fragte sie nervös und lächelte ebenfalls so, was dem Patcheen natürlich nicht entging. Er tappte mit dem Fuß auf dem Boden rum und Sherry machte sich schon auf ein Geschrei bereit, der auch nicht lange auf sich sitzen blieb.

„Was abgeht?! Hast du sie noch alle?! Ich hab dir doch gesagt, dass du erst wieder raus darfst, wenn du wieder gesund bist! Dein Knöchel ist immer noch verstaucht! Verdammt, Sherry! Ich hab schon deine Mutter verloren. Dich will ich nicht auch noch verlieren.“ Seine Stimme wurde gegen Ende seines Romans immer leiser, bis er sie schließlich besorgt und traurig anschaute.

Sherry dagegen drehte den Kopf in eine andere Richtung. Jetzt kam er wieder mit dieser Leier, die sie nicht abkonnte. Immer nahm Silver, wenn er mit ihr diskutierte, ihre Mutter ins Spiel und provozierte somit das sie schwach wurde und schon brav tat, was ihr Vater auch sagte.

Jetzt nicht! Die Lage war ernst. Sie brauchte jetzt mehr ihre Freunde als ihren Vater. Dies hörte sich zwar sehr grausam an, aber es war nun mal die Wahrheit. Immer hin schwankte sie zwischen den schwarzhaarigen Patcheen und das was Hao Asakura ihr gesagt hatte.

„Ich will doch nur Nickrom besuchen. Meinem Knöchel geht es gut, er ist sogar schon vollständig geheilt. Darf ich jetzt bitte gehen?“ Mit der Stimmlage die sie benutzte, machte sie Silver klar, dass er einen Fehler begangen hatte. Er hätte jetzt niemals ihre Mutter in die kleine Diskussion reinbringen dürfen. Das war verletzend für sie. Es reichte ihr, das die Narben an ihrer linken Schulter sie immer daran erinnerte was damals geschehen war.

Silver schaute sie nun entschuldigend an, fühlte sie so erdrückt an. Kurzerhand war die Stimmung zwischen ihnen dramatisch gesunken, so als ob jemand das Band zwischen Tochter und Vater durchtrennt hatte und das war es auch. Seine Worte waren die Schere.

Der schwarzhaarige Patchee ging zur Seite und machte somit ihrer Tochter platz zum durchgehen und das tat sie auch. Wenige Minuten später war sie aus dem Haus und komplett von seinen Augenwinkeln verschwunden. Silver schlug mit der Faust in die Wand. Er und seine große Klappe!
 

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Sherry ging Gedankenverloren durch die leeren Strassen von Dobbie Village. Alle müssten also beim Shamanenkampf in der Arena sein. Was kann nur so toll sein einen Kampf zu zuschauen? Wie manchmal ein Shamane stirbt? Wie man gedemütigt wird?

Das schwarzhaarige Mädchen hasste Kriege und Schlachten. Noch einen Grund von Shamanen und ganz besonders Hao Asakura, fern zu bleiben. Damit wollte sie nichts zu tun haben. Doch wenn sie Shamanenkönigin werden würde, würde sie für Frieden in der ganzen Welt sorgen. Keine Kämpfe mehr!

Träume eines naiven Mädchens. Kämpfe werden es immer geben, egal wo. Selbst mit dem Grossen Geist könnte sie das nicht ändern. Wie kann man nur ein leben eines kämpfenden Shamanen führen? Sie leugnete nicht, dass sie ebenfalls eine Shamanin war mit einem Schutzgeist, doch hatte sie nie im Leben kämpfen müssen und dies hatte sie auch vor.

Ein Seufzer verließ ihre Kehle. Die Frage konnte ihr wohl nur ein Shamane beantworten, doch würde sie viele Fragen, würde sie unterschiedliche Antworten hören, unterschiedliche Meinungen. So war es halt. Menschen ist verschiedene Kreaturen. Nirgendwo gibt es jemanden der einem ähnlich ist. Nicht einmal Zwillinge.

Ihre Schritte trugen sie durch einen anderen Weg, der nicht zu der Arena führte. Der einzige der zehn Patcheen der in den Kämpfen in der Arena anwesend war, war Radim. Alle andern schauten sich den Kampf über einen Bildschirm, der in einem dunklen Raum, der auch als Versammlungsraum der Patcheen galt.

10 Meter vor dem Eingang der Arena nach links und zwei Gebäude weiter, nach rechts, danach immer gerade aus und fünf Meter vor einer Sackgasse nach links.

Sherry war so in Gedanken versunken, das sie die Gestallt, die sie beobachtete gar nicht bemerkte. Seine wachsamen dunklen Augen musterten das Mädchen ununterbrochen und er bemerkte schließlich was eigentlich um ihren Hals hing. Es war seine Kette.

Der Shamane grinste breit in sich hinein. Obwohl es ihm amüsierte das Silver`s Tochter die Kette, von wohl ihrem schlimmsten Alptraum um den Hals trug, so wusste er allerdings nicht warum sie es getan hatte. Die Schwarzhaarige fürchtete sich vor ihm. Sie wurde immer interessanter für ihn.

Mit diesen Gedanken verschwand er in einem Wirbel aus Feuer und tauchte in seinem Sitz auf der Tribune in der Arena auf. Jetzt war erst einmal der Kampf wichtig.

Sherry konnte sich wirklich nur im Wald orientieren. Ihr Orientierungssinn waren bei Städten oder Dörfern Grotten schlecht, wie man das hier sah. Entweder war sie falsch abgebogen oder hatte eine Abzweigung verpasst oder nicht eingeschlagen.

Das Mädchen konnte sich das Haar raufen. Es war auch zum verzweifeln mit ihr. Jetzt wusste sie wieder warum sie auch nie gerne in die Stadt ging oder Zug fuhr. Beim Zugfahren war es auch, sie nahm immer den falschen weswegen sie zuerst immer einen Tag vorher den Weg abcheckte, aber sie fuhr immer in die andere Richtung. Erst beim zweiten Mal, klappte es so wie sie es gern hätte. Immer!

Das Schwarzhaarige Mädchen seufzte frustriert auf und ging alles wieder zurück, wenn sie überhaupt noch zurück fand und wie es das Schicksal wollte, steckte sie in eine Sackgasse fest. Warum gab es in diesem verblödeten Dorf auch so viele Unterschlüpfe für Shamanen und Stände? Wie viele Shamanen machten am Shamanen-Turnier teil? Zweiundsechzig und mit ihr würde es dreiundsechzig geben, wenn sie mitmachte.

Sherry schaute sich um, doch zu ihrem Leidwesen wusste sie nicht wo sie sich befand. Hilfe, sie brachte Hilfe. Wo war bloß ihr Schutzgeist, wenn sie ihn mal so dringend brauchte? Jammern und sich aufregen, dass sie im Moment ziemlich hilflos war, nütze ihr nun wirklich nicht viel, so ging sie erstmals aus dieser Sackgasse raus und blickte umher, bemerkte nicht das sie wieder vom gleichen Shamanen beobachtet wurde.

„Brauchst du vielleicht Hilfe? So wie es scheint, ist dein Orientierungssinn nicht gerade der Hammer.“

Erschrocken und panisch drehte sie sich wieder zu Sackgasse um. Dort, im Schutz der Dunkelheit lehnte er lässig gegen die Wand, die Arme vor der Brust verschränkt. Ebenfalls bemerkte sie, dass er anders aussah als sonst, doch diese Tatsache ließ ihre Angst ihn gegenüber nicht verschwinden. R sah immer noch bedrohlich aus.

Der Shamane trug ein schwarzes Hemd. Die Knöpfe waren fast bis zum Bauchnabel offen und so konnte man einen Blick auf seinen gut gebauten Oberkörper werfen. Eine Kette war mehrmals um seinen Hals gebunden und der Anhänger war ein kleiner schwarzer Stern. Passend zu seinem Outfit trug er eine schwarze Hose.

Sein rotbraunes Haar fiel lässig in sein Gesicht und ließ ihn unwiderstehlich aussehen, jedoch lag auch etwas Dämonisches drin. Auf seinen Lippen war ein fettes und amüsiertes Grinsen. Seine schwarzen Augen blitzen auf und man konnte in ihnen sehen, zu was dieser Shamane alles fähig war.

Sherry ging einen Schritt zurück, doch das nützte ihr nicht sonderlich fiel. Hao verschwand plötzlich von seiner stehle und schien hinter ihr. Bevor das verschreckte Mädchen reagieren konnte, wurde sie von hinten gepackt und an den warmen und gutgebauten Oberkörper gepresst. Wo seine Hände auf ihren Oberarm ruhten, hatte sie das Gefühl als ob ihre Haut verbrennen würde. So grob und warm waren seine Hände.

„Du willst doch nicht so schnell verschwinden oder? Wie ich sehe trägst du die Kette.“, hauchte der Junge ihr verführerisch ins Ohr und knabberte leicht und sanft an ihrem Ohrläppchen rum. Sie zuckte zusammen und kniff ihre grauen Augen zusammen. Das Mädchen würde gerne lügen und sagen das es ekelhaft war, doch sie stand zur Wahrheit. Es fühlte sich gut an.

So hatte sie es eigentlich ihr Tag nicht vorgestellt. Die Shamanin hatte nie geplant, dass Hao die Kette sah, die sie nun um ihren Hals trug. Sie wollte doch zu Nickrom um ihm kleine Fragen über diesen Shamanen neben ihr zu machen, doch nun kreuzte eben dieser junge Shamane ihren Weg, der so wieso die reinste Katastrophe war.

Doch nun passierte etwas wo für sie nicht für möglich gehalten hätte. So schnell hatte sie ihn nicht hier erwartet. Sherry hatte immer gemeint er würde erst morgen zu ihr zurück kommen.

„Lass sie los, Hao!“ Der genannte drehte sich gleichgültig um und ließ somit das Mädchen in seinen Armen los, doch hielt sie immer noch mit einer Hand mit eisernem Griff fest. Der zweischwänzige, hellbraune Wolf mit dem silbrigen Zeichen auf der Stirn knurrte den rothaarigen Shamanen gefährlich und mörderisch an.

„Du musst der Dämonenwolf Sanso sein. Ihr liebevoller Schutzgeist.“, sagte der Asakura gelassen und desinteressiert. Man sah es ihn richtig an, dass er nicht gerade sehr glücklich war gestört worden zu sein. Er hatte Sherry fast und nun mischte sich ihr Schutzgeist ein, aber das war doch die Aufgabe eines Schutzgeistes, den Shamanen zu beschützen.

„Lass sie los! Du tust ihr weh!“, knurrte der Okami no Oni weiter und ging in Angriffsposition. Durch den Satz des Wolfes wurde Hao hellhörig und zog eine seiner gutgeschwungenen Augenbrauen in die Höhe. Seine dunklen Unendlichkeiten blickten zum schwarzhaarigen Mädchen.

Sie hatte die Augen krampfhaft zusammen gekniffen und zitterte am ganzen Körper. Ihre Hände waren zur Faust geballt. Ihr Atem ging schnell und unregelmäßig. In Hao stieg ein komisches Gefühl hoch und seine Unendlichkeiten weiteten sich.

Das Mädchen so ängstlich und panisch zu sehen, ließ in ihn etwas Komisches und Unangenehmes aufkommen. Es zerriss es ihn innerlich sie so zu sehen. So wollte er das doch gar nicht. Hao hatte doch nur geplant sie ein wenig einzuschüchtern und hatte in ihr sogar ein Druckmittel für die Patcheen gefunden.

Das Sherry seine Verlobte und so ein ängstliches Mädchen war, passte ihn gerade recht. Außerdem war sie auch noch die Tochter eines seiner größten Feinde, Silver. Sie wäre ein perfektes Ass im Ärmel wenn seine Pläne mal nicht so liefen wie er es gern hätte, ein perfektes Druckmittel noch dazu. Sein Plan war mit der Schwarzhaarigen perfekt und fehlerfrei.

Hao biss sich auf die Unterlippe. Und was machte er jetzt? Sein Griff lockerte sich und Sherry bemerkte das. Mit einem kräftigen Ruck riss sie sich von ihm los und rannte auf Sanso zu. Der Shamane war zu perplex um etwas zu unternehmen und so ging sie ihm durch die Lappen.

Sherry umarmte den 1, 80 Meter großen Wolf. Beschützend legte er eine Pfote um sie und knurrte Hao weiterhin gefährlich an. Dies kommentierte Hao nur mit einem desinteressierten und kalten Blick. Der Shamane drehte sich um und verschwand hinter den vielen Gebäuden spurlos.

Das Mädchen bemerkte das alles nur am Rande ihres Verstandes, denn das einzige was für sie zählte war, dass ihr geliebter Schutzgeist endlich wieder bei ihr war. Nach all den langen Jahren war er endlich von seiner Weltreise wieder zurück, zurück bei ihr um sie weiter hin, als ihr Schutzgeist zu beschützen. Das Warten hat sich gelohnt.

„Du hast dir ganz schön Zeit gelassen, Sanso. Wie war denn deine Weltreise so? Hab dich vermisst.“, fragte sie ihren Wolfdämon auch so gleich, damit sich keine unangenehme Stille zwischen ihnen ausbreitete. Das schwarzhaarige Mädchen schaute in seine violetten, leuchtete Augen und konnte das Lächeln in ihnen förmlich sehen.

„Sie war sehr lehrreich und deswegen auch scheiss langweilig. Hab dich die ganze Zeit vermisst, Kleines.“, beantwortete der Schutzgeist die Fragen von seinem, kleinen Schützling. Seine violetten Augen wanderten zu ihrem Hals und was er da sah erfreute ihn ganz und gar nicht. Wusste sie eigentlich was diese Kette konnte? Hao hat es ihr bestimmt nicht ohne Grund gegeben.

„Sherry? Warum zum Teufel trägst du die Kette von Hao Asakura?“ Das Mädchen zuckte erschrocken zusammen. Sie hätte es eigentlich wissen müssen. Den Augen des Wolfes entgingen nichts. Sherry sah wieder hoch und klimperte unschuldig mit den Wimpern. Sanso sah dies droben an.
 

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Sherry war endlich an ihrem Ziel angekommen, mit ihrem Schutzgeist an ihrer Seite, doch leider war niemand hier. Geknickt darüber ging sie weiter hinein und sah schließlich die Patcheen, die sie suchte, die vor einem riesigen Bildschirm hockten und den Kampf in der Arena anschauten.

Natürlich saß nur der Häuptling Goldva auf einem Kissen, rauchte seine Pfeife und schaute sich den Kampf genau an. Beobachtete jeden Millimeter, jede Bewegung, jeder Atemzug der Shamanen auf dem Schlachtfeld. Wieder musste sie sich fragen, was dabei interessant war, einen Kampf um Leben und Tod zu schauen?

Niemand hatte sie oder ihren Dämonenwolf bemerkt. Vorsichtig ließ sie ihre grauen und großen Augen über die Patcheen wandern und blieb bei einer kleineren Person hängen. Dort stand ihre gesuchte Person: Nickrom! Leise und langsam schlich sie sich von hinten an ihn ran. Immer darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben.

„Nickrom!“ Bevor sich der Genannte um drehen konnte oder sonst was, wurde er stürmisch von hinten umarmt. Schlanke Arme schlangen sich von hinten um seinen Hals, jedoch nicht so fest, dass er keine Luft mehr bekam. Der junge Patchee war deswegen so überrascht und so erschrocken, dass er sein Gleichgewicht verlor.

Stütze suchend fuchtelte er mit ausgestreckten Armen auf und ab, doch es nützte ihn nicht fiel, denn er knallte unsanft und hart auf den, nicht besonders weichen Boden, mit dem Gesicht voraus. Sherry blieb brav auf seinen Rücken sitzen und lächelte wie ein Honig-Kuchen-Pferd vor sich hin. Dachte nicht einmal danach von dem schmerzenden Patcheen runter zu gehen.

Sanso schüttelte wegen dem kindischen Getue der Kleinen nur den Kopf. Sie hatte sich wirklich kaum geändert. War immer noch die kleine graue Maus und das machte ihm auch solche Sorgen. Durch den lauten Ruf des Mädchens und dem lauten Krachen, als Nickrom auf den Boden knallte, hatten sich alle anwesenden Patcheen zu ihnen gedreht.

Bei diesem Anblick konnten sie alle nicht anders und lachten darauf los, außer dem Häuptling, der das Mädchen unauffällig mit einem ernsten Blick musterte. Noch konnte sie fröhlich lächeln, doch der Tag an dem sich ihr Schicksal erfüllte rückte immer näher. Silver, dem Vater des Mädchens hatte er nichts gesagt. Er würde nur unnötig stören. Um Hao Asakura zu vernichten mussten nun mal Opfer gebracht werden.

Natürlich wussten alle, außer Sherry, dass sie die Zwangsverlobte von dem mächtigen Shamanen der Welt war, doch dies änderte sich nicht. Vor fünfhundert Jahren hatten die zehn Patcheen und Hao Asakura einen Packt geschlossen. Jedes Mädchen, der die Tochter einer der zehn Patcheen war, war automatisch seine Verlobte.

Aryana, die Tochter des Häuptlings der zehn Patcheen vor fünfhundert Jahren war Hao`s Verlobte gewesen und seine Geliebte. Beide waren nicht nur Zwangsverlobt, obwohl das den beiden wenig störte, sondern auch ein heimliches Liebespaar.

Nun war Sherry, die Tochter einer der zehn Patcheen in dieser Zeit seine Verlobte, jedoch wusste Sherry bis heute nichts über diese Zwangsverlobung. Es war einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen um es ihr zusagen. Um ehrlich zu sein, würde er es ihr nie sagen, das würde nur unnötige Konflikte hervor bringen.

Sherry war halt wie eine kleine, graue Maus. War genauso Mutig wie eine Maus, sarkastisch gemeint und außerdem unerträglich neugierig. Den zehn Patcheen hatte er ebenfalls verboten es ihr zu sagen, selbst ihrem Vater Silver. Niemand verlor darüber ein Wort.

Sanso der die Blicke von Goldva als einziger bemerkt hatte, war gar nicht zufrieden. Er hatte die Gabe Gedanken zu lesen, wenn er in die Augen der Menschen schaute. Goldva`s Plan, den er mit der Asakura-Familie geplant hatte, war so was von daneben! Wie konnte er nur?!

Der Dämonenwolf fletschte ihn bedrohlich die Zähne entgegen, natürlich nur so, dass er der einzige war der etwas davon mit bekam. Auch schaute er ihn nicht sonderlich gesellig an. In seinen violetten Wolfsaugen konnte man die Mordlust deutlich sehen, was dem Häuptling einen eiskalten Schauer über den Rücken hervor brachte.

Goldva drehte sich weg und widmete weiter hin den Kampf in der Arena, der auf dem Bildschirm zu sehen war, seine volle Aufmerksamkeit. Plante ihn Gedanken jedoch weiter seinen grauenhaften Plan, von dem bis jetzt nur der Wolfsdämon etwas ihn Erfahrung bringen konnte und er schleunigst etwas unternehmen sollte. Sanso schenkte seine Aufmerksamkeit den zwei Kindsköpfen auf dem Boden zu.

„Runter, Sherry, bevor ich mich noch vergesse!“, sagte Nickrom nicht gerade sehr freundlich und mit einer hörbaren zischenden Drohung in der Stimme. Das schwarzhaarige Mädchen ließ sich allerdings nicht davon beeindrucken. Sich mit Nickrom zu necken war einfach zu spaßig.

„Nö. Ich habe es gerade sehr bequem.“, sagte sie fröhlich und ihr warmes lächeln wurde breiter und wechselte zu einem amüsierten. Nickrom schüttelte nur den Kopf. Jedes mal war es das gleiche. Sherry wich ihm aus und machte nichts, was man ihr sagte.

Zum Glück ist Sherry so ein Fliegengewicht.

Da fiel ihm seine letzte Rettung ein. Sherry hasste es wenn man ihr Gewicht oder ihre Größe ins Spiel nahm. Ihr Gewicht beträgt lächerliche neunundvierzig Kilogramm und sie war kaum größer als ein Meter sechzig. Einen ganzen Kopf kleiner als er.

„Sherry, hast du heute eigentlich was gegessen? Du bist leichter als sonst. Ich verstehe so wieso nicht, wie Silver es fertig bringt eine vegetarische Tochter zu haben.“ Und seht da! Es funktionierte. Das Lächeln auf den Lippen des Mädchens starb aus und ein Muskel zuckte auf ihrer Stirn.

Ein siegessicheres Grinsen legte sich auf seinen Mund, jedoch vergaß er in welcher Situation er sich befand und unterschätzte seine beste Freundin gewaltig die er eigentlich besser kennen sollte, als seine eigene Westentasche. Das wurde ihm zum Verhängnis.

Sherry verpasste ihn so eine kräftige Kopfnuss auf dem Hinterkopf, dass er wieder mit seinem Gesicht auf die Erde knallte. Das schwarzhaarige Mädchen stand auf, drehte sich beleidigt weg und verschwand schließlich aus den Augenwinkeln der Patcheen, die einfach nur den Kopf schüttelten.

Nickrom wusste ganz genau mit was man Sherry reizen konnte und aus dem ängstlichen Mädchen eine Furie machen könnte. Obwohl es für ihn schmerzhaft enden konnte, so tat er es trotzdem. Er war nicht umsonst ihr bester Freund und wie ein Bruder für sie.

Sanso blieb noch eine Weile im Raum und beobachtete Goldva mit einem scharfen Blick und überwachte andauernd seine Gedanken, dass schwieriger war als gedacht, da der Häuptling immer den Kopf abwandte. Obwohl er leider nicht mehr wusste, als er eigentlich gehofft hatte, so wusste er genau, dass der Dämonenwolf etwas unternehmen sollte und da kam ihm die perfekte Lösung, auch wenn es ihm an einige Überwindung kosten würde um ausgerechnet ihn zu fragen, doch er würde nicht ablehnen, dass war so sicher wie das Amen in der Kirche.
 

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Der Feuer-Shamane der sich an einem Baum lehnte und das schwarzhaarige Mädchen aus sicherer Entfernung beobachtete die von ihrem Schutzgeist begleitet wird, grinste über beide Ohren. Goldva vergeudete wirklich keine Zeit. Aus den Gedanken des Wolfes heraus, konnte er einiges erfahren.

Wie bescheuert doch die Asakura Familie und Goldva waren. So etwas würde Silver bestimmt nicht gefallen und ebenso wenig dulden. Einfach hinter seinem Rücken über das Schicksal seiner Tochter zu bestimmen. Es würde noch recht amüsant werden. Vielleicht war das der Grund warum Goldva seine zehn Patcheen nicht einweite. Was für ein Narr!

Das Grinsen auf den Lippen des Asakura wurde größer. Er musste noch ein Gästezimmer vorbereiten, denn bald würde er ein Gast bekommen, jedoch würde der Gast sich nicht sonderlich darüber freuen. Das Mädchen hatte ihm klar und deutlich gemacht das sie nichts mit ihm zu tun haben wollte und auch viel zu große Angst vor ihn hatte.

Leider konnte der Shamane ihre Bitte nicht erfüllen, denn immer hin, war er ihr Verlobter, ob es ihr gefiel oder nicht. Ihm gefiel es nicht sonderlich. Es gab dafür zwei simple Gründe. Erstens, sie ist die Tochter von Silver, einem Feind, der ihn absolut nicht abkann und Silver es auch nicht sonderlich gefiel das seine Tochter mit Hao Asakura verlobt war.

Zweitens, er fühlte sich beleidigt und verarscht. Sherry glich in keiner weise seiner geliebten Verlobten Aryana vor fünfhundert Jahren. Seine Liebe zu der Tochter des Häuptlings war noch lange nicht erloschen. Immer hin hatte er ihr versprochen sie immer zu lieben. Für immer.

Seine dunklen Augen bekamen etwas Trauriges und sehnsüchtiges. Seine Augen ließen von dem schwarzhaarigen Mädchen ab und wanderten zum klaren, blauen und wolkenlosen Himmel. Verträumt dachte er an die Zeit mit Aryana, seine geliebte Verlobte.

In seinem inneren Auge schlich sich das Bild von ihr. Wie sie sich immer lächelnd zu ihm gedreht hatte, ihn mit ihrem ehrlichen Lächeln verzauberte. Ihre grünen Augen ihn in ihren Bann zogen und er drohte in ihre klaren und leuchteten Seelenspiegel zu versinken. Wie ihr nachtschwarzes Haar um ihren Körper herum wirbelte und es ihr bis über die Schulterblätter reichte.

Ein Lächeln huschte über seine Lippen und er schloss genüsslich die Augen, als ein weicher und kühler Wind flog. Er glaubte sogar der Wind würde ihn einen Kuss stehlen, fühlte etwas Weiches und warmes auf seinen Lippen. Nur Aryana hatte ihn damals so sachte und zärtlich geküsst.

Das Lächeln wurde breiter und er öffnete die Augen, glaubte sogar zu glauben seine Geliebte am Horizont zu sehen, wieder mit ihrem warmen Lächeln auf den Lippen. Hao stieß sich vom Baum ab und ging schließlich in den Wald. Das Lächeln auf seinen Lippen erstarb nicht. Nun wusste er das, dass was bisher war nur Kinderkram war. Alles würde erst jetzt beginnen.

Bald werde ich dich wieder sehen, meine geliebte Verlobte Aryana.
 

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So fertig mit dem 4. Kapitel XD

Seid ihr etwas verwirrt? ^^

Na ja

Erst im fünften Kapitel gibt es genauer XP

Warten, warten und warten XD

Bye Bye Shi_no_Luzifer



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jaquie-chan
2010-08-27T14:00:31+00:00 27.08.2010 16:00
Ja der gute alte Hao xDD
ich mag Sanso i-wie xDD
und wenn Silva wüsste, dass seine Tochter von Hao weiß würde er sie nie wieder raus lassen xDDD
Bis danne
Jaquie



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