Tank Girl und Booga
Es klingelte laaaaange an der Tür. So lange, dass Noodle sich die Ohren zu halten musste um sie zu öffnen. Sie riss sie auf. Im Eingang stand eine junge Frau. Sie trug ein sehr kurzes Top, eben so knapp wie ihre minni Hose. Stiefel hatte sie an und sehr lange, geringelte Strümpfe. Auf ihrer Haut waren eine menge Pflaster und die restlichen Haare, die sich auf ihrem kahlen Schädel befanden, hatte sie sich bunt gefärbt. Zudem schien sie eine Trinkerin zu sein, denn ihn ihrer rechten Hand befand sich eine fast leere Flasche Wodka.
„Hey Kleine.“, begrüßte sie Noodle. „Meine schrott Karre ist total im Arsch und ich und mein Kumpel kommen ihr nicht weg. Da wollte ich fragen ob wir hier bleiben können bis das Teil wieder geht.“
„Ähm...“, überlegte Noodle laut. „Also, ich hätte nichts dagegen, aber da muss ich noch mit....“
„Deinen Eltern reden?“, unterbrach sie die Frau. „Mir latte. Ich komme erstmal ´rein!“ Damit schob sie Noodle beiseite und trat ein. „Hey Booga! Willst du dir eine Erkältung holen, oder warum bleibst du so lange im Regen stehen?“
„So eilig haben wir es doch nun auch wieder nicht.“, antwortete eine andere Stimme. Dann hüpfte - Noodle musste zweimal hinsehen ehe sie es begriff – ein Känguru über die Türschwelle.
„Hi.“, sagte es und zeigte Noodle das Peace Zeichen. Perplex blieb die stehen.
„ Warten Sie!“, rief sie schließlichund rannte der Frau mit ihrem Tier hinter her. „Ich habe doch gar keine Eltern.“ Die Frau blieb stehen.
„Und wer kümmert sich dann um dich wenn ich fragen darf?“, wollte sie wissen.
„Nun... ein ganz kleines bisschen der da.“ Noodle zeigte auf Murdoc, der gerade hereingekommen war.
„Welcher Idiot hat hier wie ein bekloppter geklingelt?“, knurrte er.
„Ich.“, sagte die Fremde. Murdoc starrte sie dann, dann ihren Ausschnit, schließlich das Känguru, dann wieder sie.
„Noodle...“, begann er fast flüsternd, „wer ist das?“
Das Mädchen zuckte mit den Schultern. „Ich habe nicht die geringste Ahnung.“
„Mein Name ist Rebecca.“, stelle die Frau sich vor. „Aber alle nennen mich „Tank Girl“.“
„Ich bin Booga.“, sagte das Känguru.“
„Nun... Tank Girl...“, Murdoc verschränkte misstrauisch seine Arme vor der nackten Brust, „... was wollen Sie hier?“ Gelassen zündete Tank Girl sich eine Zigarette an. Sie nahm einen tiefen Zug, erst dann antwortete sie. „Meine Kiste ist untem am Tor schrott gegangen. Ich und Booga können unmöglich da im Freien bleiben. Zu viele Zombies.“ Sie stöhnte einmal genervt. „Da wollten wir...“
„DU wolltest!“, unterbrach Booga sie.
„Okay gut. Da wollte ICH wissen, ob wir hier bleiben können, bis ich das Ding wieder zum laufen gebracht habe.“
„Warum sollte ich Leuten Unterschlupft geben die ich nicht kenne?“, fragte Murdoc.
„Villeicht desshalb.“ Kaum hatte sie ihren Satz beendet, zog Tank Girl eine Pistole hervor und richtete sie auf den Bassisten. „Wir bleiben hier oder es knallt!“, sagte sie scharf. Da schaltete sich plötzlich Noodle ein. Sie entwaffnete die Frau und schleuderte sie auf den Boden, dann blieb sie auf ihr sitzen. „ So was zieht bei uns gar nicht.“, meinte sie. Tank Girl lachte. „Du hast es voll ´drauf, Kleine.“ Noodle grinste. „Ich weiß.“
„Okay, könntest du dann bitte von mir ´runter gehen?“
„Gut.“ Noodle stand auf. „ Aber die hier nehme ich.“ Sie nahm die Pistole. Tank Girl klopfte sich den Staub von ihrem Top, dann legte sie mit einem Mörder-Blick den Kopf schief.
„Na, was ist?“, fragte sie schneident. „Können wir hier bleiben?“ Murdoc musterte sie nochmal, dann grinste er sadistisch. „Gut.“, schnarrte er, „Wenn es Ihnen so wichtig ist... Aber macht keine Dummheiten sonst fliegt ihr ´raus!“ Damit drehte er sich um und ging.
„Okay Kleine. Dann zeig´ uns doch villeicht mal ein paar Schlafplätze.“, schlug Tank Girl vor. Noodle überlegte. Die Kong Studuos hatten eine menge leerer Zimmer. Aber mit leer, war auch genau das gemeint. Weder Matraze noch Bett konnte man in diesem Räumen finden. „Villeicht weiß Russel einen Rat.“, überlegte Noodle laut.
„ Wer ist Russel?“, fragte Booga.
„Unser Drummer. Folgt mir.“, antwortete die junge Japanerin und machte sich auf Richtung Küche.
„Drummer?“ Tank Girl schnalzte mit der Zunge. „ Seid ihr ne´ Band?“
„Yo.“ Mit diesem meinem Wort öffnete Noodle die Küchentür und trat ein. Am großen Tisch sahs tatsächlich wie zu erwarten Russel, der aber mal das essen eingestellt und sich hinter einer Zeitung verzogen hatte. Als er sie ´reinkommen hörte, sah er auf.
„Wer sind denn die?“, fragte er.
„Das sind Tank Girl und Booga.“, erklärte Noodle. „Ihr Wagen ist untem am Tor kaputt gegangen und dann wollten sie wissen, ob sie hier bleiben können, bis das Ding wieder heil ist.“ Russel runzelte die Stirn. „Haste Mudz schon gefragt, ob dis geht?“
„Klar.“
„Und warum kommst du dann zu mir?“
„Jaaa... weißt du, wo die beiden übernachten sollen?“ Stille.
„ Was soll das denn heißen?“, unterbrach Tank Girl die Ruhe. „Dieser Beton Klotz ist doch so groß. Behauptet ja net, dass hier nichts frei währe.“ Noodle drehte sich um und sah sie an.
„Die meisten Zimmer hier sind leer... komplett.“, sagte sie. Plötzlich haute sie Russel mit der flachen Hand gegen die Stirn. „O Mann! Wir sind so welche Idioten. Wir haben die Star-Zimmer vergessen.“
„Stimmt.“, bestägte Noodle. „Wie konnten wir nur so blöde sein?“
„Was ist?“, fragte Booga irritiert. Russel schreckte zusammen.
„Bei allen Hip Hop Texten! Das Ding redet ja!“ Wütend ging Booga auf den Drummer zu.
„Dieses „Ding“ wie du es nennst hat einen Namen und Gefühle!“, knurrte er.
„Beruig dich.“, sagte Tank Girl. „ Ich würde jetzt lieber um ehrlich zusein den Laden hier und seine Bwohner kennen lernen. Wäre ja schön bescheuert wenn wir net wissen, wer er ist. Ich will alle mir Namen beleidigen können.“
„Okay“, begann Russel, „ich bin Russel Hobbs und der Schlagzeugspieler dieser... normalen Band.“ Noodle lachte laut los.
„Der war echt gut, Russ! Wir und normal... Pfff! Eher tritt Murdoc zur Kirche über und 2D ist voller nicht Raucher, anstatt, dass wir normal sind!“
„Ich glaube, wir sind genauso „normal“ wie ihr.“, sagte Tank Girl. „Und wer bist du?“, fragte sie dann Noodle.
„Ich bin Noodle, die Gitarristin.“, antwortete diese.
„Spagetti?“ Booga prustete los. „Wie albern!“ Auch Tank Girl grinste. „Spaß beiseite. Wie heißt du?“
„Noodle.“, wiederholte diese. „N O O D L E. Noodle. Ist das so schwer zu checken, oder habt ihr etwas auf den Ohren?“ Einen Moment blieb es still. Dann sagte Tank Girl: „Aha. Und wer war das Marsmännchen von vorhin?“
„Nenne ihn niemals so, wenn er dabei ist!“, warnte Noodle. „Das war Murdoc, unser Basspieler und Chef. Er ist oft sehr lunisch.“
„Wow cool.“, meinte Tank Girl mit einem gelangweilten Ton. „Ich auch.“
„Das stimmt.“, flüsterte Booga Noodle ins Ohr.
„Was grapschst du schon wieder Mädels an?“, rief die Beobachtende, „Die hier ist doch noch viel zu jung für dich und hat mal abgesehen davon noch gar keine Titten!“ Noodle lief rot an. „Ähm... ja.“, stotterte sie, „Ich schlage vor, ich zeige euch jetzt mal eure Zimmer.“
