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Bloody Snow

Wenn dein Freund ein Werwolf ist...
von

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Prolog

Es war eine sternenklare, eisige Winternacht.

In einer Hütte, die hoch in den Bergen lag und an deren Fenster sich der Schnee anhäufte, saß leise wimmernd ein kleines, siebenjähriges Mädchen vor einem wärmenden Feuer. Dieses bestand jedoch nur noch aus kleinen Flammen, die nur noch selten aufzüngelten.

„Mama... Papa... Kommt zurück! Bitte!“, flehte das Mädchen verzweifelt und schluchzte.

Ihr graublaues, knielanges Nachthemd war, wie auch ihre langen pechschwarzen Haare, mit Blut durchtränkt und klebte an ihrem zierlichen Körper, während die eisblauen Augen noch immer geschockt auf die züngelnden Flammen gerichtet waren. Sie wollte das Grauen um sie herum einfach nicht mehr mit ansehen müssen.

Nervös wippte sie vor und zurück, wobei sie ihre Knie fest umschlungen hielt. Die Wände der kleinen Hütte waren in jedem Zimmer mit Blut bespritzt. In der Küche lagen die Messer verstreut, mit denen sich ihre Eltern wehren wollten. Blut klebte auch auf der unteren Stufe zur oberen Etage – ein Ausweichmanöver hätte beinahe bereits dort den Tod ihrer Mutter verursacht. Das gesamte Ausmaß konnte das kleine Mädchen jedoch nicht erfassen. Die Jagd - oder auch Flucht - hatte schließlich im Wohnzimmer ein Ende gefunden. Dort breitete sich nun eine riesige Blutlache aus, in der noch immer zwei zerfetzte Menschenkörper lagen.

Das Mädchen versuchte sich auf das Feuer zu konzentrieren, doch das war leichter gesagt, als getan. Die Stille und die lebhaften Erinnerungen an die vorhergehenden Schreie, ließen sich nicht aus ihren Gedanken streichen. Sie hörte die Rufe ihrer Eltern immer wieder in ihrem Kopf, als sie das Monster erblickt hatten.

„Ein Werwolf! Unmöglich! Nein!! Lauft!“, brüllte ihr Vater noch immer in ihrer Erinnerung.

Schnell drückte sie ihre Hände gegen ihre Schläfen und presste die Augenlider aufeinander. Dieses Wesen, das mit dem weißen Fell so rein ausgesehen hatte, hatte ihre Eltern zerfleischt und das Mädchen mit seinen stechendgelben Augen angestarrt, während sie gegen eine Wand gepresst da stand und um ihr Leben fürchtete. Sie hatte den Atem des Biestes bereits auf ihrer Haut gespürt, bereits den Geruch des Blutes bemerkt, das im Fell des Geschöpfes hing.

Wieder fing sie an zu zittern und zu schluchzen. Schnell umklammerte sie ihre Beine und schüttelte wild mit dem Kopf. Der Werwolf hatte sie verschont und sie wusste nicht, weshalb er es getan hatte. Doch das Heulen, das er von sich gegeben hatte, als er verschwand, hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt.

Und obwohl sie immer wieder versuchte, das Bild ihrer toten Eltern zu vergessen, war genau das Gegenteil das Ergebnis. Sie würde niemals dazu in der Lage sein, es zu vergessen.

Zitternd schaute sie aus dem Fenster. „Vollmond“, flüsterte sie ehrfürchtig. „Vollmond!“

Auch dieses Detail prägte sich in ihr Gedächtnis ein - zusammen mit dem blutroten Schnee vor der Tür.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  sunshishi
2011-01-06T19:28:33+00:00 06.01.2011 20:28
Liebe Moon-Cat,

der Prolog ist ein guter Einstieg. Ich finde, dass er durchaus Neugier im Leser weckt. Was ist geschehen und warum? Wieso hat das Mädchen überlebt und was passiert ihr als nächstes?

Was mir jedoch gleich zu Anfang aufgefallen ist, sind die überladenen Sätze. Zum Beispiel:
>Ihr graublaues, knielanges Nachthemd war, wie auch ihre langen pechschwarzen Haare, mit Blut durchtränkt und klebte an ihrem zierlichen Körper, während die eisblauen Augen noch immer geschockt auf die züngelnden Flammen gerichtet waren.<
Acht Adjektive! Meiner Meinung nach sind das viel zu viele. Das mag im Auge des Betrachters liegen, doch ich finde es schöner, wenn der Autor mit Verben und Substantiven ein genaues Bild einer Szene erschaffen kann ohne vor jedes Substantiv zwei oder drei Adjektive zu stellen. Außerdem ist der Satz so verschachtelt, dass der Anfang nicht zum Ende passt - oder die Mitte nicht zum Anfang...??? *verwirrt bin*
Jedenfalls könnte man den Satz umstellen und umschreiben, damit der Leser einen besseren Einblick bekommt. Es muss doch nicht alles in einen Satz, oder?

Vorschlag: Ihr graublaues Nachthemd war blutgetränkt und klebte and den Knien des Mädchens wie die pechschwarzen Strähnen ihres Haares. Die Knochen traten unter der Haut der Kleinen hervor, ihre Wangen waren eingefallen und mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in das erlöschende Feuer.
Hm, ist echt schwer, auf Adjektive zu verzichten... Ist mir auch nicht ganz gelungen ^.~

Was ich auch noch bemerkt habe, sind einige Wiederholungen. Ich weiß nicht, ob das Absicht ist. Ein geschockter Geist kann sich durchaus an sowas klammern, Routine, Wiederholungen. Ansonsten würde ich eher versuchen, Synonyme zu finden, die den Text abwechslungsreicher machen.

Insgesamt fand ich den Prolog nicht schlecht. Am Stil wäre noch etwas zu feilen, aber von der Idee her hat es mir gut gefallen. Mal sehen, was das nächste Kapitel bringt^^

Greez
SuShi
Von:  Elise_Chase
2010-10-05T09:08:13+00:00 05.10.2010 11:08
>.<

*snief*

Wie dramatisch und das schon am Anfang. Und ich find das absolut top wie du geschrieben hast. Ich weiß gar nicht ob ich was bemängeln soll oO Ich glaub ich finde im Prolog nichts. Ich fands düster (und ich mags, wenn es düster ist) und ich konnte mit der armen Maus richtig mitfühlen. Ihre Reaktion auf dieses Chaos kann ich verstehen und finde es logisch...
*favo*
Liebe Grüße
Von:  LittleDYue
2010-09-27T12:49:00+00:00 27.09.2010 14:49
Ein wunderschöner blutiger Prolog,
ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit heute Abend.^^

Ein Vollmond sehr interressant xD

Warum hat er den das Mädel am Leben gelassen?

ich werde witer lesen o.o

sitze gerade in einem internetcafé o.O

^_- liebe Grüße

ito
Von: abgemeldet
2010-09-22T10:16:43+00:00 22.09.2010 12:16
Ui ^.^

supi. schade, dass deine FF bisher nur so kurz ist... will noch so viel wissen. Der ANfang wirft echt nen Haufen Fragen auf.
MEHR HABEN WILL! JETZT! SOFORT!

Kann mcih nru anschließen, die denkansätze sind echt klasse, aber wie schon in meiner ausführlichen ENS-Erklärung: *Kopf voller Fragen*

Und mal wirklich eine FF in der ich keinen Einzigen gramatikalischen oder Rechtschreibfehler entdeckt hab...
*.* begeistert...
dachte manchmal echt beim lesen anderer projekte: OMG... ade deutsches Sprachgut ..

^.^***

LG memento
Von:  kono
2010-09-19T19:52:31+00:00 19.09.2010 21:52
Ein schöner Anfang.
Die Szenarie des Verlassenen Mädchens ist gespenstig und grusselig, auch wenn man sich gleich fragt, warum hat nur sie überlebt? Weshalb wurde sie verschont? Das bringt Spannung auf und macht lust es heraus zu finden.
Auch wenn man den Effekt noch verstärken kann, wenn man erst den Raum beschreibt, der sicher verwüstet und voller Blut ist und dann das Mädchen, welches zitternd am Feuer nach der verlorenen Wärme sucht und nach der Kraft, um alles zu vergessen oder vielleicht aufzuwachen.

Mal sehen was noch kommt, auf jedenfall schon mal ein dickes Lob, an die Gänsehautatmosphäre.


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