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Just one Moment

von

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Disclaimer: Yu-Gi-Oh! 5D's gehört nicht mir und ich verdiene auch kein Geld hiermit^^.
 

So, hier ein kurzer One-Shot, nichts besonderes, aber es hat Spaß gemacht, das zu schreiben. Vielleicht gefällt es euch ja auch.

Viel Spaß beim Lesen.
 


 

„Hey! Erde an Yuusei! Ist jemand zu Hause?“ Crow fuchtelte wild mit den Fingern vor Yuuseis Gesicht herum, doch der reagierte nicht im Mindesten, so als wäre er in seiner eigenen Welt. „Oh, man, ich geb' s auf!“, stöhnte er nach einer Weile und ließ seinen Freund stehen, der weiterhin blicklos im Raum stand.
 

„W-was...? Crow?“, wurde er endlich wach. „Hast du etwas gesagt?“
 

„Ach, vergiss es! War nicht so wichtig. Jedenfalls nicht so wichtig, wie deine Gedanken gewesen sein müssen, dass du mich nicht mal wahrnimmst“, wurde ihm ärgerlich erwidert.
 

„Tut mir leid.“
 

„Schon gut“, winkte Crow ab, der sich auf der Couch niedergelassen und eine Zeitung gegrabscht hatte.
 

„Du, Crow...“, begann Yuusei langsam.
 

„Ja?“
 

„Könntest du mir einen Gefallen tun?“
 

„Klar, was denn?“
 

„Könntest du bitte alle Aufträge absagen, die ich für heute angenommen habe? Ich muss etwas Wichtiges erledigen.“
 

„Häh?“ Crow starrte ihn ungläubig an. Dass sich Yuusei aus heiterem Himmel frei nahm und freiwillig seiner Arbeit fernblieb, das war doch nicht normal! „Hast du gerade das gesagt, was ich geglaubt habe, zu hören?“
 

„Ja, bitte, kannst du das machen?“, blickte Yuusei ihn schon beinahe flehend an.
 

„Ja, klar, aber...“ Yuusei war schon fast zur Tür draußen, als Crow ihn aufhielt. „Sag mal, hast du irgendwelche Probleme? Kann ich dir helfen?“
 

„Nein. Es ist nicht direkt ein Problem..., oder doch. Ich weiß nicht. Nur, ich muss es klären, sonst kann ich mich sowieso nicht auf meine Arbeit konzentrieren.“
 

„Aha, na dann“, guckte Crow noch immer verwundert aus der Wäsche. So kannte er seinen Freund gar nicht. Normalerweise war dieser die Verantwortung in Person und ließ sich durch so gut wie gar nichts von seiner Arbeit abhalten. Da musste wirklich etwas besonderes vorgefallen sein, dass er jetzt nicht zur Ruhe kam. „Viel Erfolg!“, rief er ihm noch nach.
 

Irgendwie verloren wirkend und vor allem, vollkommen durcheinander, stand Yuusei am Hafen, wo ihm der Wind durch die schwarzen Haare strich und die Frisur zerzauste. So wie jetzt hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. So... verzweifelt und gleichzeitig so glücklich. Er konnte sich nicht so recht entscheiden, welches Gefühl überwog. Zunächst einmal war er aber einfach schockiert. Schockiert über das, was heute morgen passiert war. Einfach so, als wäre es normal. Er konnte es jetzt noch fühlen, sah es vor seinem inneren Auge und dabei schoss ihm das Blut ins Gesicht, denn am liebsten wäre er vor Scham im Boden versunken. Wie hatte Jack das nur tun können? Und wie hatte er selbst das nur zulassen können? Es war einfach so geschehen. Dabei hatte es überhaupt keine Vorzeichen gegeben. Es war wie aus heiterem Himmel passiert. Und eigentlich war es nicht schlecht. Es war nur so... absurd und unverständlich, jedenfalls für Yuusei. Und natürlich unglaublich peinlich. Sein Gesicht glühte vor Scham. Und das schlimmste war, dass irgend etwas in ihm es sogar gerne wiederholen würde! Am liebsten würde er sich deswegen selbst schlagen. Schließlich war es schon schlimm genug, überhaupt nur daran zu denken! Und was hatte Jack sich dabei gedacht? Wie stand er dazu? Nun, es gab wohl nur eine Möglichkeit diese Sache zu klären. Er musste seinen Freund zur Rede stellen. Doch irgendwie fürchtete er sich ein bisschen davor, vielleicht sogar etwas mehr als ein bisschen. Wenn er ehrlich war, hatte er höllische Angst. Nur konnte er sich nicht so genau erklären, wieso eigentlich. Jack jetzt unter die Augen treten zu müssen... Es würde nie mehr so sein wie früher. Doch Yuusei musste es tun. Schon allein deshalb, um Gewissheit zu bekommen. Also begab er sich zu dem Café, in dem Jack jeden Morgen seinen Tee trank, da er immer noch arbeitslos war.
 

Yuusei blickte von hinten auf die blonden Haare. Jack saß wie immer, wenn gutes Wetter war, draußen an einem Tisch. Die Teetasse stand ignoriert vor ihm. Was seinem Freund wohl durch den Kopf ging? Ob er sich auch die gleichen Gedanken machte?
 

„Sag mal spinnst du?“, spuckte Jack seinen Tee aus, an dem er nun doch genippt hatte. „Wie kannst du dich so von hinten anschleichen?“, begrüßte er Yuusei freundlich, den er erst bemerkt hatte, als dieser direkt hinter ihm stand.
 

„Jack, ich muss mit dir sprechen“, verlangte Yuusei und versuchte, ihm in die Augen zu blicken, doch irgendwie konnte er sich nicht überwinden. Das war das erste Mal, dass er sich vor seinem Freund schämte.
 

„Na, dann setz dich doch“, forderte er ihn auf.
 

„Nein, nicht hier“, schüttelte Yuusei den Kopf.
 

„Ah, dann... ist es wichtig?“, tat er so, als sei nichts besonderes vorgefallen.
 

„Ja, verdammt!“, entfuhr es Yuusei, woraufhin Jack ihn verblüfft anschaute, denn normalerweise redete sein Freund nicht so. Deshalb registrierte er auch, dass es wohl ernst sein musste.
 

„Na gut, dann lass uns nach Hause gehen.“
 

„Nein, dort sind Crow und Bruno. Lass uns lieber zum Hafen gehen.“
 

„Na schön“, zuckte Jack mit den Schultern. Ihm schien die ganze Sache nicht im Mindesten peinlich zu sein, so als wäre es das normalste von der Welt. Jedenfalls benahm er sich wie immer.
 

Am Hafen angekommen, suchten sie sich eine besonders ruhige und einsame Stelle, damit sie auch reden konnten, ohne dass es jemand mitbekam.
 

Yuusei beachtete Jack erst mal gar nicht und schaute nur aufs Meer hinaus. Er wusste nicht so recht, wo er anfangen sollte. Wie er überhaupt anfangen sollte.
 

Jack wurde das alles zu bunt, oder besser gesagt, wurde er zu ungeduldig. Wenn Yuusei ihn schon extra hier her bestellte, wieso ignorierte er ihn dann jetzt?
 

„Yuusei!“
 

„Jack?“, wandten sie sich beide gleichzeitig einander zu.
 

„Na, dann, raus mit der Sprache! Sonst küsse ich dich, das macht mehr Spaß, als hier rum zu stehen und vor sich hin zu starren“, erklärte Jack. Yuusei schaute ihn überrumpelt an. Wie konnte sein Freund einfach so daherreden, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt, dass er ihn küssen könnte?
 

„D-das... I-ich...“, stammelte er. Jack grinste. Sein Freund war doch zu süß, wenn er ausnahmsweise mal seine Unsicherheit zeigte. Das kam nämlich recht selten vor. „I-ich w-will wissen,... Was war das heute morgen?“ Jack grinste noch mehr.
 

„Ich dachte, du wärst schon aufgeklärt“, erwiderte Jack schelmisch.
 

„Das meinte ich nicht!“, lief Yuusei rot an.
 

„So, was dann?“
 

„Ich will wissen... was es bedeutet“, nuschelte Yuusei verlegen.
 

„Na ja...“, überlegte Jack scheinbar. „Es bedeutet, wir hatten Sex. Was sonst?“ Damit war für ihn die Sache klar.
 

„Das weiß ich doch“, schaute Yuusei wütend und peinlich berührt auf. „Ich will wissen, warum es passiert ist. Ich meine... ich hätte nie im Traum daran gedacht, DAS zu tun. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, oder in dich. Es kam so plötzlich und ich will einfach nur von dir wissen …. w-warum?“ Jack guckte seinen Freund in leichtem Entsetzen an, als diesem Tränen aus den Augen zu laufen begannen. Besonders entsetzt war er, weil Yuusei eigentlich kein weinerlicher Typ war. Ganz im Gegenteil. Er war immer so stark und unbeugsam. Und jetzt heulte er? War das seine Schuld?
 

„Yuusei...“
 

„Es ging alles so schnell. Ich weiß nicht... Hat es zehn Minuten gedauert oder vielleicht sogar nur fünf? Mitten beim Frühstück auf dem Küchentisch? Und dann... Wenn es nicht so weh täte, würde ich glauben, ich hätte nur geträumt. Was war das für dich, Jack? Warst du bloß notgeil oder hatte es etwas zu bedeuten?“
 

„Yuusei, nein. Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Weißt du, eigentlich begehre ich dich schon lange“, gestand Jack. „Aber ich habe nie gewagt, etwas zu sagen oder zu tun. Ich dachte immer, es wäre besser, wenn ich es für mich behalte, immerhin warst du, bist du mein bester Freund. Doch heute morgen, da ist etwas passiert, irgend etwas war anders. Ich kann nicht mal so genau sagen, was es war, doch als du mich so angeschaut hast, da hat sich bei mir einfach ein Schalter umgelegt und ich konnte nicht mehr anders. Ich musste es einfach tun und ich Dummkopf habe überhaupt nicht mehr nachgedacht.“
 

Yuusei schaute Jack erstaunt an. Damit hatte er nicht gerechnet. Nie wäre er auf die Idee gekommen, dass sein Freund schon länger mehr für ihn empfand. Nun starrte er nachdenklich zu Boden und zuckte etwas zusammen, als sich auf einmal eine Hand an seine Wange legte und darüber streichelte.
 

„Was denkst du?“, flüsterte Jack in sein Ohr und Yuusei lief ein Schauder über den ganzen Körper.
 

„Ich frage mich nur... Mir wird gerade einiges klar.“
 

„Du redest so wenig wie immer“, stellte Jack fest. „Willst du es mir nicht sagen?“
 

„Ich weiß nicht. Ich muss erst selbst darüber nachdenken, bevor ich es in Worte fassen kann. Ich möchte jetzt nur noch eines wissen: Bedeutet das, dass du mich liebst?“
 

Jack schaute ihn geschlagen an. Eigentlich hatte er sich geschworen, das niemals zuzugeben. Doch jetzt ging es wohl nicht mehr anders. Jedenfalls nicht, wenn er nicht Yuusei und sich selbst unglücklich machen wollte. Jetzt, nachdem sowieso schon so viel passiert war, gab es kein zurück mehr. Dabei hatte er es doch geheim halten wollen, nicht nur, weil er Yuuseis Reaktion gefürchtet hatte, sondern auch, weil die Gesellschaft Homosexualität auch heute noch nicht so akzeptierte, wie die Medien einem glauben machen wollten. Jedenfalls nicht hier, an einem Ort wie Satellite.
 

„Scheiße, ja“, ballte Jack die Hände zu Fäusten und starrte auf den Boden. „Ich weiß zwar nicht, wie das passieren konnte, denn ich fand dich schon immer viel zu naiv und zu nett für diese Welt. Aber irgendwie hast du es doch immer wieder geschafft, aus allen Schwierigkeiten rauszukommen und dich durchzusetzen. Dadurch ist mir erst klar geworden, dass man beides kann: Nett sein und trotzdem gut durchs Leben kommen. Auch wenn ich sagen muss, dass du ein Talent hast, dich immer wieder in Schwierigkeiten zu bringen.“
 

„Du aber auch“, lächelte Yuusei. Eine Weile schwiegen sie und schauten aufs Meer hinaus. Diesmal wurde Jack auch nicht ungeduldig.
 

Yuusei dachte darüber nach, wieso er heute morgen so völlig die Kontrolle verloren hatte. Im Gegensatz zu Jack, hatte er diesen nämlich zuvor noch nicht begehrt. Nicht mal im Traum wäre er auf den Gedanken gekommen. Um so mehr hatten ihn seine eigenen Gefühle schockiert. Unterdrückte er sein eigenes Unterbewusstsein so sehr, dass er nicht mal mehr merkte, wenn er verliebt war? Denn wenn er jetzt so darüber nachdachte und ehrlich zu sich selbst war, hatte er Jack schon viel länger geliebt. Sonst hätte er damals, vor drei Jahren, nicht beschlossen, ein zweites D-Wheel zu bauen und mit diesem das hohe Risiko einzugehen, nach New Domino City zu fahren. Bis heute morgen hatte er geglaubt, der Grund dafür sei rein freundschaftlich gewesen – er hatte Jack einfach die Augen öffnen und ihn wieder mit seinen Freunden vereinen wollen. Und natürlich hatte er seinen Sternenstaubdrachen wiederhaben wollen. Doch erst jetzt wurde ihm klar, dass er Jack schon damals mehr geliebt haben musste, als seine anderen Freunde. Und vor allem, auf andere Weise. Sonst hätte er sicher nicht die Kraft und den Mut gefunden, all die schlimmen Dinge durchzustehen, die seither geschehen waren. Dann hätte er keinen wirklichen Grund gehabt, zu kämpfen.

Doch wieso wurde ihm das erst jetzt bewusst? Vielleicht, weil seine Liebe bis jetzt nicht körperlicher Natur gewesen war? Hatte er sie deshalb mit Freundschaft verwechselt? Und wenn ja, wieso entwickelte er erst jetzt dieses körperliche Verlangen? Nun, vielleicht lag es ja ganz einfach daran, dass bisher so viel geschehen war, dass Yuusei gar nicht dazu gekommen war, diese neuen Gefühle zu entdecken. Aber andererseits... Jack hatte es ja auch schon früher bei sich bemerkt. Nun, wie auch immer, es war so wie es war. Und das war das Wichtigste, was zählte.
 

„Und was ist mit dir?“, wagte es Jack schließlich, zu fragen.
 

„Hm“, lächelte Yuusei leicht und schaute dabei weiterhin aufs Meer hinaus. „Natürlich liebe ich dich.“
 

„Du sagst das so einfach.“
 

„Nun ja, schließlich ist es auch einfach, weil mir jetzt bewusst ist, was ich fühle und weil ich weiß, dass du mich auch liebst.“
 

Jack schnaubte. „Als ob das alles wäre, worüber man sich Sorgen machen müsste.“
 

„Nein, sicher nicht. Aber damit werden wir fertig, oder?“
 

„Richtig. Wenn wir zusammen halten, kann sich uns nichts in den Weg stellen“, stimmte Jack zu. „Hm, wenn ich mich selbst vor zwei Jahren so reden gehört hätte, hätte ich es wohl nicht geglaubt.“, stellte er fest. „Du machst mich echt fertig“, schmunzelte er. „Aber im positiven Sinne. Woran denkst du?“, wollte er wissen, als Yuuseis Augen einen glasigen Ausdruck annahmen und durch ihn hindurch zu sehen schienen.
 

„An heute morgen.“
 

„Fuck! Habe ich schon erwähnt, dass du mich fertig machst?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pikeru
2010-09-22T07:05:50+00:00 22.09.2010 09:05
Hallo.
Habe gerade deinen Oneshot gelesen und muss sagen, dass ich ihn ziemlich niedlich finde.
Besonders das Ende. Da musste ich sogar wegen Jacks letzten Satz lachen.
Jack und Yusei sind wirklich ein tolles Paar.

Aber die Situation, dass sie einfach mal miteinander schlafen, fand ich etwas merkwürdig. So etwas passiert doch nicht einfach so.
Vor allem schien Yusei das auch gar nicht zu wollen...er hätte sich einfach wehren können.

Naja...bei 5D's ist wohl alles möglich.
Mich stört es natürlich nicht, dass so etwas dazu geführt, dass sie zusammen kommen. Mir gefällt es...nur ein wenig komisch fand ich es schon.
Das wäre auch das Einzige, was ich zu bemängeln habe. ^^'

Liebe Grüße
Nanami


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