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Schmerz und Verdammnis

Kann Voldemort lieben?
von

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Ich liebe dich...

Lillith lag auf dem Rücken, sie spürte Harrys starre Hand in ihrer eigenen. Sie spürte keinerlei Regung von ihm, Harry war wie tot. Lillith öffnete kurz für einen schmalen Schlitz die Augen und sah den Nachthimmel über sich. Aber etwas stimmte nicht, sie hörte kein Feiern, kein Jubeln... War Voldemort nicht glücklich sie erledigt zu haben? Was war da los?

Plötzlich fühlte sie ein kurzes Zucken in ihrer Hand, wo auch die Hand von Potter lag und der heiße Strahl der Glückseligkeit darüber, dass Harry genauso lebendig war wie sie selbst, erfüllte sie. Am liebsten hätte Lillith gelacht vor Freude, aber sie blieb stumm, regte sich nicht und lag in ihrer unbequemen Verdrehten Position auf dem kalten Waldboden, unter ihr waren verschiedene Wurzeln, die ihr kräftig in den Rücken drückten. Das war mehr als nur unbequem - es war eigentlich schon schmerzhaft, warum mussten Wurzeln nur so spitz und hart sein?

Da hörte sie wie ein aufgeregtes und unberuhigtes Murmeln einsetzte und eine besorgte Bellatrix flüsterte: "Herr, Herr...?"

"Es ist nichts..." kam die harsche kalte Stimme, die dennoch ein wenig mitgenommen klang. Ein kleiner Knall und eine hohe Frauenstimme schrie vor Schmerz auf: "Du da! Sieh nach ob die beiden tot sind!"

Warum wollte er das überprüfen? Hatte er eine Ahnung? Wusste er dass sie nicht tot waren? Das durfte nicht geschehen! Lillith atmete vor Entsetzten scharf und so kurz ein, das sich ihr Brustkorb so schnell hob, dass man es fast nicht sehen konnte. Sie versuchte sich innerlich darauf einzustellen, dass sie gleich auffliegen würden! Sie spürte wie Harry kurz ihre Hand drückte und sie drückte zurück.

"Ich bin bei dir!" hieß das.

Sie antwortete mit: "Ich weiß und ich bin bei dir!"

So lagen sie da und hörten die entsetzlich leisen, aber dennoch so bedrohlich wirkenden, schnellen Schritte auf dem Waldboden, die gleich bei ihnen aufhören würden. Lillith spürte wie eine Frauengestalt zu ihnen traf und Harry sanft umdrehte und nach dessen Herzen griff. Sie blieb einige Zeit knien und Lillith glaubte fast unhörbares Wispern zu hören.

Da durchfuhr Voldemorts Stimme durch die Nacht: "UND? IST ER TOT!"

Es antwortete Narzissa Malfoy laut und deutlich: "Beide sind mausetot!"

Lillith glaubte sich verhört zu hören, doch das laute Lachen von dem dunklen Lord durchschnitt die Stille und lautes Jubeln setzte ein. Da rief er:" Seht ihr ich habe gesiegt! Der unbesiegbare kleine dumme Junge - der AUSERWÄHLTE! TOT MAUSETOT!" lachte der Dämon schallend und dann schrie er lachend: "CRUCIO!"

Lillith atmete kurz ein und hoffte, dass Harry sich nicht durch einen Schmerzensschrei verraten würde oder sich irgendwie verkrampfte. Doch er blieb völlig regungslos, als er durch die Luft geschleudert wurde und die Todesser pfiffen und klatschten begeistert.

Nach einigem Hin und Her, wurde Harry von Hagrid, der literweise Tränen vergoss, sanft hochgehoben und die Brille, die neben Lillith auf dem Boden lag, wurde aufgehoben und brutal in Harrys Gesicht gerammt. Hagrid weinte laut vor sich hin, was Voldemort noch mehr zu amüsieren schien.

"Herr! Was ist mit der Fee?" fragte einer der Todesser, sie glaubte Lucius Malfoys Stimme zu hören.

"Lasst sie liegen, ich werde mich später persönlich um sie kümmern!" sagte Voldemort verächtlich.

Lillith hörte wie sie feiernd und laut vor sich hin schreiend: "POTTER IST TOT! POTTER IST TOT!" und Hagrids wütendes Trauergebrüll sich entfernte und schließlich weit weg nur mehr leise erklang. Sie blieb noch liegen und wartete ab, sie lag nur wenige Sekunden da, als leise Schritte erklangen und sie hörte wie ein Umhang auf dem Boden entlang raschelte. Zwei Füße in schwarzen Schuhen erschienen neben ihr und eine große, dünne Gestalt beugte sich zu ihr hinab. Die Person berührte sie sanft im Gesicht und sagte leise: "Lillith, du musst aufwachen - du musst Potter befreien! Ich helfe sicherlich nicht dabei, seinen Hintern aus dem Schlamassel zu ziehen!"

"Severus!" Lillith schlug die Augen auf und Snape hob sie sanft hoch und setzte sie anschließend auf einen einzelnen Felsen, der auf der Lichtung lag. Lillith fuhr sich durch die Haare und sagte traurig: "Wie soll ich ihm helfen? Ich kann nichts tun - gegen dieses Wesen bin ich machtlos!"

"Hör auf solch einen Blödsinn zu sagen - bist du nun die Milleniumsfee oder nicht!" sagte Snape bestimmt.

"Ach... ich... Du weißt doch, dass ich niemals die letzte Verwandlungsstufe hinbekommen habe. Ich habe es nie geschafft, mich in die Milleniumsstufe zu verwandeln!" rief sie verzweifelt.

Da ohrfeigte Snape sie plötzlich und so hart, dass Lillith vom Stein fiel und sich verwirrt die schmerzende Backe hielt und zitternd und ungläubig liegen blieb.

"Hör auf!"

Sie hob den Kopf.

"Hör einmal auf, dich selbst zu bemitleiden.“Ach ich bin ein armes, kleines Feenmädchen, das so berühmte Eltern hat, dass es in ihrem Schatten leben muss. Ich selbst kann nichts und bin nichts wert!" äffte Snape ihre traurige Stimme nach. Lillith lag am Boden und starrte in den Boden.

Severus kochte vor Wut: "Du hast heute Abend so viel bewirkt - du hast mindestens drei Tode verhindert, du hast mich und Draco Malfoy vor dem sicheren Tod gerettet und du hast Potter und dich selbst zurückgeholt!" knurrte er zornig.

Lillith blieb stumm.

Das brachte Snape mehr in Rage, er packte sie beutelte sie und schüttelte die Fee durch und schrie: "DU BIST STARK, DU BIST MUTIG, DU BIST SCHÖN UND ICH LIEBE DICH - ABER WENN DU NICHT ENDLICH ANFÄNGST FÜR DEINE ZUKUNFT ZU KÄMPFEN, WAREN DIE OPFER DEINER ELTERN VÖLLIG UMSONST!!! VOLDEMORT DARF NICHT SIEGEN!" Lillith fiel erneut zu Boden, als er sie losließ und sie starrte ihn mit großen Augen an. Hatte er etwas gerade wirklich gesagt, dass er sie liebte? Hatte er diese Worte endlich ausgesprochen? Severus wandte sich ab.

Er hörte eine Stimme hinter sich: "Du liebst mich?"

Er drehte sich nicht um, blieb wo er war und sagte dumpf: "Tu nicht so, du wusstest es seit wir damals in Hogwarts zur Schule gingen."

"Aber du hast es niemals ausgesprochen! Nie... die ganzen vierzig Jahre lang nicht..." flüsterte Lillith und eine unausgesprochene Wärme legte sich über ihren Körper.

"Severus liebt mich... Harry liebt mich... es gibt doch Menschen, denen ich etwas bedeutet? Ich werde geliebt!"

Dieser Gedanke erfüllte die Fee mit so viel Wärme, Kraft und Mut, dass sie die Hitze ihrer Seele spüren konnte. Sie konnte sie fast angreifen und nun ließ sie sich davon treiben - endlich hatte sie ihre Kraft gefunden und sie hatte auch erkannt, was es bedeutete geliebt zu werden. Endlich wusste sie wie sie ihre Kraft erlangen konnte.

"Ich werde geliebt!" rief sie überglücklich und Snape drehte sich mit ungläubiger Miene um und sah wie ein gewaltiges Strahlen von Lillith ausging, sie sanft in die Luft hob. Sie verschwand in einer gewaltigen Feuerkugel und als er glaubte die Hitze würde alles verbrennen, ertönte ein wunderschönes Lied. Snape hob den Kopf und sah ungläubig wie Fawkes, der Phönix von Lilliths Vater Dumbledore zu ihr flog, und über der Kugel aus Feuer zu warten schien. Da erschien Lillith und sie sah komplett verändert aus. Ihre Haare, die ohnehin sehr lang waren, reichten ihr bis zu den Fußknöcheln, ein goldenes Diadem mit einem gigantischen roten Diamanten steckte in dieser Haarpracht und ließ ihre Haut golden und rötlich glitzern. Ihre Haut war bedeckt voller winziger Kristalle und es schien als würde Lillith wie der nächtliche Sternenhimmel funkeln. Ihr Oberkörper war von einem weißen Seidenstoff umschlungen und wurde von goldenen Verschnürungen gehalten. Ihre Taille war frei und neben ihrem Bauchnabel hatte sie eine goldene verschlungene Tätowierung. Ihr Unterkörper steckte in einem weißen kurzen Rock, der mit rötlichen und goldenen Verschnürungen gehalten wurde. Ihre Beine waren nackt und nur die Waden waren mit goldenem Schmuck umschlungen. Als sie die Augen öffnete, strahlte sie so viel Kraft aus, dass es Snape die Härchen an den Armen aufstellte und eine Gänsehaut über seinen Rücken jagte. Lillith hatte zwei gigantisch große goldene strahlende Flügel, die zum Teil aus Feuer zu bestehen schienen. Ihre blauen Augen glänzten.

Sie flog zu Boden und trat auf Severus zu und sage mit einer unfassbar sanften Stimme, die er gar nicht von Lillith gewohnt war: "Vielen Dank, Severus. Deine Liebe hat mein Herz zum Schlagen gebracht. Hab Dank!"

Damit beugte sie sich vor und küsste Severus auf den Mund. Die Wärme die von Lillith auszugehen schien, erfüllte Severus mit einer unbändigen Freude und als sie die Lippen von seinen trennte, fühlte er die sanfte Berührung noch immer. Sie sah ihm in die Augen und sagte: "Ich danke dir! Es wird Zeit einem Mann beizustehen, der mir viel bedeutet und einen Mann zu retten, den ich einst geliebt habe!"

Damit flog sie los und Fawkes folgte ihr, als hätte er nie etwas anders getan.
 

Severus stand noch einige Sekunden still, da fühlte er etwas Nasses auf seiner Wange und als er sich darüber strich, erkannte er verblüfft, dass er weinte. Die Tränen flossen ihm still und ruhig über das Gesicht, und seltsamerweise fühlte sich Snape alles andere als traurig. Er fühlte sich überglücklich und seine Miene wurde entschlossen. Er legte seinen dunklen Mantel ab, warf ihn zu Boden und folgte Lilliths glänzender Spur.



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