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Noten der Liebe

von

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Bloß eine Affäre?

Der Abend verlief ohne weitere Ereignisse. Auch fanden die beiden Jugendlichen nicht die Zeit um über den Kuss von vorhin zu reden. So blieben viele Fragen offen.

Höflich verabschiedeten sich die beiden Familien an der Tür von einander und schon gingen sie wieder ihrer Wege. – Die Fields ließen den Abend jeweils alleine ausklingen und die Rodriguez fuhren gemeinsam in ihr eigenes großes Haus.
 

So schnell der Abend leider vorüber gegangen war, hörte man allerdings genauso schnell wieder von Vaino! Er rief gleich den nächsten Tag im Hause Fields an und bat darum Selena sprechen zu dürfen.

In der Küche nahm das Mädchen ab und konnte nicht umhin zu strahlen als sie die Stimme am anderen Ende des Hörers erkannte. „Hallo.“

„Hallo.“, erwiderte sie, bemüht nicht zu quietschen.

„Der Abend gestern bei euch war wirklich bezaubernd. Meine Eltern und ich würden das gerne irgendwann wiederholen…“, begann der Pianist zu sprechen. „Heute Abend gebe ich erneut ein Konzert und da dir meine Vorstellung das letzte Mal so gut gefiel, habe ich mich gefragt, ob du… Ob du Lust hättest heute Abend die Vorstellung zu besuchen und anschließend mit mir wegzugehen?“

Das kam überraschend. Affären bot man etwas so offizielles doch nicht einfach so an! Umso mehr freute es Selena, dass er es ihr anbot. „Gerne. Um wie viel Uhr?“, wollte sie noch wissen. „20 Uhr. – Wir sehen uns dann also?“ – „Ja.“

Schon nach einem kurzen Abschied wurde wieder aufgelegt.

Er erinnerte sich ja doch an sie!
 

In feiner Robe tauchte Selena ein erneutes Mal auf einem seiner Auftritte auf. Sie hatte dieses Mal einen Ehrenplatz erhalten, direkt in der ersten Reihe. Wie aufgeregt sie war! Gleich würde Vaino auftreten und ein Stück spielen. Ob er in ihre Richtung sehen würde?

Sie hatte sich einen Dutt gemacht und einen Plastikreif mit Blumen darum gelegt. Vereinzelte Strähnen hingen neben ihren Ohren herunter. – So schick war sie noch nie in die Oper gegangen! Ob das bei ihren Bekannten und Nachbarn womöglich auffiel?

Schüchtern errötete das Mädchen bei der Vorstellung man erkenne, dass sie sich große Mühe gab, hübsch auszusehen…

Der Saal verdunkelte sich und man stellte den jungen Pianisten dem Publikum vor. Ein Scheinwerfer warf nun Licht auf den Jungen im schwarzen Anzug. Sofort huschte sein Blick zu Selena, ein kurzes Lächeln – nur in ihre Richtung – und er lief auf das Klavier zu.
 

Obwohl das Lied, das er spielte, das gleiche wie letzte Woche war, klang es doch anders. Auch war sein Gesichtsausdruck anders. – Er wirkte durchgehend entspannt, als konzentriere er sich diesmal gar nicht auf die Noten, sondern spiele einfach die Melodie von tief in sich. Es klang so leichtfüßig!

Nach Mozart spielte er noch viele andere Stücke und kaum hatte man sich versehen, war eine ganze Stunde vergangen! Das Publikum löste sich wieder auf. Alle ein wenig enttäuscht darüber, nicht weiter in Vainos Welt verharren zu können…

Nun stand die Brünette auf und lief hinter die Bühne, um den Künstler zu suchen. Er wollte ja anschließend noch etwas unternehmen. Sicher durfte Selena gespannt sein!
 

Nachdem man sich gefunden hatte, führte sie Vaino die Straßen entlang. Beide waren so fein gekleidet und die Menschen um sie herum liefen in einfachen Jeans und Jacken herum. Wie unangenehm dieses Gefühl der Unangepasstheit war…

„Es freut mich wirklich, dass du mein Angebot angenommen hast.“, bemerkte Vaino auf dem Weg wohin er sie zu führen gedachte. „Weshalb hätte ich denn absagen sollen? Mir hatte der Abend doch genauso gefallen.“, wunderte sich seine Begleitung. Er lächelte. „Kann ich gar nicht sagen… Vielleicht weil dir Aufmerksamkeit zuwider ist… Dieser Gedanke wurde durch deine Aufmachung heute jedoch widerlegt. – Du siehst umwerfend aus.“, bemerkte er.

„Danke.“ Mehr brachte Selena nicht über die Lippen.

Vor einem einfachen Fastfood Restaurant machte er Halt und sah hinein. Es war so ein wenig im Flair der 60er aufgebaut. „Lust dort drinnen etwas zu essen? Ich liebe das Essen hier.“, erklärte er und ein Mitarbeiter wank den beiden schon von hinter der Theke zu. Dies ließ vermuten, dass er sowas wie Stammgast wohl hier war.

„Wieso nicht? Ich probiere gerne hin und wieder mal etwas Neues.“, entgegnete sie ihm und sah ihm in die Augen dabei. Sie machte sogar schon Anstalten einfach vor ihm herein zu laufen. Höflich hielt er ihr die Tür auf, bevor auch er eintrat. „Du wirst es sicher lieben.“, versprach man Selena.

An der Theke erwartete die beiden schon ein junger Mann in weiß-lila Uniform. „Guten Abend, was möchten Sie bestellen?“, fragte er freundlich mit einem Lächeln im Gesicht nach. Hilflos blickte das Mädchen zur Tafel hinter ihm und versuchte sich zu entscheiden, was ihr wohl schmecken würde…

„Ich wette ihr schmeckt das, was ich immer wieder nehme auch.“, funkte Vaino dazwischen und lächelte Selena an. „Solange du keine Vegetarierin bist?“

Der junge Mann hinter der Theke nickte. „Und was hätten Sie gerne zum Trinken?“, interessierte ihn nun. „Ähm… Cola.“, erwiderte Selena. Sie mochte dieses Getränk, auch wenn ihre Eltern es ihr selten erlaubten. – Hier passte es doch gut hin… und es waren keine Eltern da, das zu verbieten oder als ‚ungesund‘ abzutun!

„Ich nehme das gleiche.“, fügte ihre Begleitung hinzu.

Mit einem weiteren Nicken rückte der Junge seine Mütze zurecht und machte sich an die Arbeit. Er bereitete die Getränke vor und schmiss Pommes in die Friteuse, während seine anderen Mitarbeiter hinten mit großer Wahrscheinlichkeit die Burger zubereiteten.

Selena war davon fasziniert, wie schnell sie alle das Essen hier zubereiteten. Auch wenn es eher halbherzig aussah. – Was sie wohl für diese Akkordarbeit verdienten? Sicher zu wenig, wie auch soziale Berufe…

Vaino legte seine Hand auf ihre Schulter und forderte sie auf sich mit ihm doch schon an einen Tisch zu setzen. „Wir müssen ja nicht stehen während wir warten.“
 

Am Tisch saßen sich die beiden nun gegenüber und Selena konnte nicht umhin zu denken, die beiden handelten als seien sie ein Paar. – Sicher sahen sie sogar so aus. Was war dann aber mit seiner Freundin? Kam sie nie auch nur in die Nähe dieses Ladens? War es ihm egal ob man sie zusammen sah?

„Ich sah, dass dir mein Auftritt wieder sehr gefallen hatte. Das freut mich.“, fing Vaino nun ein erneutes Gespräch an und grinste zufrieden.

„Ja… Ich finde es sei als würdest du die Musik zum Leben erwecken. – Nicht nur indem du sie spielst, sondern noch zusätzlich deine Gefühle, Wünsche und Träume mit hinein flechtest.“, erwiderte sie.

„Wirklich? Das fällt mir beim Spielen selbst gar nicht auf… Ich bringe meine Gefühle damit zum Ausdruck?“, wunderte sich der Pianist. Mit gerunzelter Stirn fragte er nach: „Welche Gefühle haben mich denn heute wahrscheinlich geleitet?“

Selena lächelte selbstsicher. „Wenn du das erfahren möchtest, musst du mich küssen.“, forderte sie ihn heraus. Es sollte eine Art Test sein, wie weit er mit ihr in der Öffentlichkeit gehen würde.

Ohne ein weiteres Wort beugte er sich über den Tisch und drückte sanft seine Lippen auf ihre. Er hatte die Augen geschlossen und so tat es auch Selena. Sie schloss die Augen und ging auf den Kuss ein.

Als beide sich wieder trennten, stellte der junge Mann schnell das Tablett ab mit zwei Burgers in ihrer Verpackung, Pommes und den zwei Getränken. Vaino dankte ihm und wandte sich dann wieder seinem Gegenüber zu. „Und?“, hakte er nach.

Selena war doch ein wenig perplex noch, dass er sie einfach so geküsst hatte. Diesmal in der Öffentlichkeit…

„Ä-ähm… ja… Ich bin der Meinung dass du voller Freude gespielt hast. – Diesmal nicht wegen dem Stück, sondern weil deine Laune besonders gut war, hab ich recht?“, gab Selena zur Antwort.

„Ja, sie war schon ein wenig… besser. – Das lag aber nicht an dir, sondern an den ausverkauften Plätzen.“ Den zweiten Satz betonte er neckisch und sarkastisch. Frech grinste er Selena an. Diese boxte ihm gespielt gegen die Schulter. „Du bist gemein.“, lachte sie.
 

Alle beide trafen sich immer öfter und verhielten sich immer mehr wie ein richtiges Paar. Selena war wirklich überglücklich mit ihm und fühlte sich als sei sie in einem wunderschönen Traum. – Umso größer war ihre Angst, dass der Traum platzen könnte und alles vorbei wäre.
 

Eine Woche vor ihrem Geburtstag liefen die beiden Händchen haltend im Supermarkt herum, da Selena neue Kleidung brauchte und Vaino Ideen sammeln wollte, was er ihr schenken konnte…

„Hm… Wie kann ich meine Eltern bloß davon überzeugen, dass ich keine offizielle Feier an meinem Geburtstag haben möchte?“, überlegte sie laut während sie ein Oberteil in einem der Läden kritisch beäugte. „Ich möchte keine Firmen oder Agenturen an meiner Feier vertreten haben, sondern in Ruhe und privat feiern…“

Vaino sah sich mit einem überschweifenden Blick im Laden um und erwiderte dann ruhig: „Sag meine Familie will dir eine Feier auslegen und komm einfach zu mir. Oder magst du nicht?“

Den Kopf in seine Richtung drehend musste Selena kurz über seinen Vorschlag nachdenken. „Das wäre möglich… Aber ich würde gerne bei uns feiern – mit der Familie – und dann abends Zeit mit dir verbringen, wenn es dir Recht ist?“ Sie war sich unsicher, ob die Aussage ihn enttäuschen würde oder gar ein wenig wütend. – Obwohl sie noch gar nicht erlebt hat, dass Vaino auch nur ansatzweise aus der Haut gefahren wäre…

Ein wenig gekränkt sah er aus. Aber nur kurz. Dann lächelte er und fuhr fort: „In Ordnung, dann tagsüber die Familie und anschließend wir zwei alleine, ja?“ Scheinbar malte er sich schon etwas aus. Selena nickte mit einem Lächeln. – Sie konnte sicher gespannt sein!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-11-28T16:31:10+00:00 28.11.2010 17:31
Hach ich finde die Entwicklung der beiden echt soo süß <3 +schwärm+
Und ich glaub ich muss net sagn , wie sehr deinen Schreibstil mag , oda ?^^


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