Sag mir nicht...
~.~
Die Frau in dem Krankenbett war mit ihren sechsundsechzig Jahren nicht übermäßig alt, dennoch war ihr deutlich anzusehen, dass sie schon bald ihre letzten Atemzüge tun würde.
Ein kleiner, blonder Junge von vielleicht sechs Jahren saß in sich zusammengesunken auf einem unbequemen, harten Holzstuhl. Wohl wissend, dass ihm nur noch wenige Minuten mit seiner Großmutter blieben. Entgegen der Erwartung vieler, blieben seine Wangen trocken, denn er hatte sich vorgenommen, nicht zu weinen.
Schließlich hatte seine Oma ihm gesagt, dass er jetzt ein großer Junge war, der die Welt entdecken musste.
Luca wusste, was das hieß.
In nur wenigen Minuten würde er alleine sein, ohne seine Oma, die ihn bisher vor allem Unrecht der Welt beschützt hatte. Er wusste auch, dass sie die Augen nicht noch einmal aufmachen würde, er hatte gehört, wie die Ärzte sagten, dass sie dafür zu schwach war.
Luca konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie man zu schwach sein konnte, um die Augen zu öffnen. Hätte er jemanden gehabt, der ihm in dieser Situation beistand, dann hätte derjenige ihm bestimmt erklärt, dass seine Oma sehr müde war, so wie er, wenn er den ganzen Tag draußen gespielt hatte und dann noch mit seiner Großmutter bis in die Nacht hinein einen Disneyfilm angeschaut hatte.
Aber er hatte niemanden.
Mit einem Mal verwandelte sich das regelmäßige Piepen der Apparaturen um ihn herum in einen langen, durchgehenden Ton. Luca schaute auf und als er bemerkte, wie ein Arzt durch die Tür hereingestürmt kam, wusste er, dass es bereits vorbei war.
Wie in Trance stand er auf und verließ den Raum. Er weinte noch immer nicht und er schaute auch nicht zurück. Das Einzige, woran er denken konnte war, dass er jetzt niemanden mehr hatte, außer der Pflegefamilie, in die er würde gehen müssen.
Gott hatte ihm alles genommen. Seine Eltern, seine kleine Schwester und nun auch seine Großmutter. Bevor sie gestorben war, hatte er sie gefragt, warum Gott so etwas macht, warum er ihm alles wegnahm, was er besaß.
„Gottes Wege sind oft unergründlich“, hatte sie geantwortet. „Wenn er dir etwas nimmt, dann wird er seine Gründe dafür haben, Luca.“
„Gibt es denn irgendetwas, was er mir nicht nehmen kann, etwas, dass ich vor ihm verstecken kann?“
„Deine Fantasie mein Engel, die kann er dir nicht nehmen. Sie ist ein Teil deiner selbst. Wenn sie auf einmal weg ist, dann hat sie dir niemand genommen, dann hast du sie verloren. Also, gib gut Acht auf sie, damit du sie nicht in irgendeinem Bus liegen lässt, einverstanden?“
*
Seit vier Tagen war er jetzt alleine, ohne Hilfe. Seit vier Tagen brauchte er keine Angst mehr vor Gott zu haben, denn Luca wusste, dass es nichts gab, was dieser ihm noch nehmen konnte. Er besaß nichts mehr, dessen Verlust ihn tief treffen würde. Die Decke unter der er lag, war kühl, fast so, als würde sie den Jungen einfach nicht wärmen wollen.
Er hatte immer öfter das Gefühl, dass er nicht hier her gehörte, als wäre er ein Fremder, jetzt da er niemanden mehr hatte, der ihm zeigen konnte, wie man sich in diesen großen Welt zu Recht finden konnte.
Gequält schloss er die Augen und drehte den Kopf zur Seite. Sein Körper war müde, sehnte sich nach ein paar Stunden Schlaf, die seine Kräfte wieder regenerieren würden, aber Lucas Geist war hellwach und weigerte sich in die Traumwelt hinüber zu gleiten.
Er hatte Angst vor dem Schlaf.
Die letzten Nächte hatte er jedes Mal schrecklich geträumt, von Gott in Gestalt eines fürchterlichen Monsters, das alles fraß, was bunt und lebensfroh schien.
Seine kleinen Hände streckten sich nach dem Kuscheltier, das neben ihm lag, aus. Es war ein undefinierbares, kleines Fellknäul mit spitzer Nase und freundlichen schwarzen Knopfaugen. Luca mochte es. Das er keine Ahnung hatte, was es darstellen sollte, machte ihm nichts aus.
Das seltsame Knäul war da, weich und flauschig, mehr brauchte er nicht.
Er vergrub sein Gesicht in dem weichen Kissen, presste das Stofftier an sich und wartete, bis der Schlaf ihn übermannte.
*
Als er aufwachte, fühlte Luca sich nicht mehr so erschöpft, wie an den vorherigen Tagen. Es war, als hätte er das erste Mal seit langem wieder geschlafen.
Gut gelaunt und erholt setzte er sich auf und streckte sich, bevor er überrascht die Arme sinken ließ. Seine Bettdecke war nicht mehr weiß, so wie am Vorabend, sondern vom einem Sonnengelb, das ihn freundlich anlächelte und einen guten Morgen wünschte.
Aber nicht nur die Farbe der Decke war anders, sein ganzes Zimmer war nicht wieder zu erkennen. Sein Bett stand nun nicht mehr in einem zu vier Seiten begrenzten Raum, es stand unter der Ausbuchtung einer riesigen Baumwurzel. Genau so, dass er nun hinaus schauen konnte, in eine Welt, die definitiv nicht so war wie die, in der er eingeschlafen war.
Luca rieb sich die Augen, wissend, dass er träumte, und wartete darauf wieder aufzuwachen. Er war ein großer Junge, der sein Leben von nun alleine würde meistern müssen, er konnte es sich nicht erlauben von einem Bett zu träumen, das unter einer Baumwurzel stand.
Aber er erwachte nicht, egal wie fest er die Augen zusammenkniff und wieder öffnete, er schaffte es nicht in die Realität zurückzukehren. Als er nach dem fünften Versuch noch immer von der sonnengelben Bettdecke begrüßt wurde, hatte er das Bedürfnis zu weinen.
Er wollte groß sein, aber er konnte es nicht. Er wollte stark sein und seine Oma stolz machen, aber er schaffte es nicht. Eine Träne, die er einfach nicht zurück halten konnte, stahl sich über seine Wange hinab und er wünschte sich, dass es jemanden gäbe, der ihn in den Arm nehmen würde.
Aber es gab niemanden, er war allein.
Allein in seinem Traum gefangen. Die Decke zog sich fester um ihn und einen Moment lang glaubte Luca, dass sie ihn trösten wollte. Aber dann kam er zur Besinnung.
Eine Decke konnte ihn nicht trösten und er musste endlich aufhören so einen Quatsch zu träumen, sonst würde er nie hier heraus kommen!
Noch während er das dachte, fing der Baum über ihm an zu knarren und er zuckte zusammen. Nur ein paar Sekunden später erschien ein Ast vor dem großen Eingang, so als hätte sich der Baum nach vorne gebeugt um seinen Besucher zu betrachten.
„Guten Morgen, Luca“, sagte der Ast. „Es ist schon spät und du hast doch bestimmt Hunger, oder nicht?“
Der Junge starrte den Ast an.
Er war sehr dünn und hatte nur wenige, kleine Blätter, so als wäre er noch sehr jung.
„Bäume können nicht sprechen“, erwiderte der Junge schließlich und das Knarren des Baumes verstummte. Der Ast verharrte wo er war und einen Moment lang hatte Luca den Eindruck, dass er ein wenig traurig aussah.
Er blinzelte und dann war der Ast nur noch ein Ast.
Er sah weder traurig noch fröhlich aus.
Und reden tat er auch nicht, genau so, wie es sich gehörte. Luca war zufrieden.
Er musste diesen Traum wieder zu der Realität werden lassen um ihm entfliehen zu können. Er schlug die Decke zurück, die sich an ihn geklammert hatte und ihn wärmen wollte, und starrte sie an.
„Warum bist du gelb?“, fragte er. „Du sollst weiß sein, weiß wie meine Bettdecke zu Hause.“
„Aber ich möchte lieber eine gelbe Bettdecke sein. So gelb wie die Sonne, die jeden Tag lacht“, antwortete die Bettdecke.
Luca runzelte die Stirn. „Ich will aber, dass du weiß bist!“, beharrte er und die Decke wurde weiß, doch sie sah viel trauriger aus, als vorher, als sie noch gelb gewesen war.
Der Junge nickte, dann drehte er sich um und lief in seinem Pyjama aus der kleinen Baumhöhle heraus auf die grüne Wiese, die sich vor ihm erstreckte.
Sie war mit Blumen in allen erdenklichen Farben geschmückt und das erste Mal seit langem freute Luca sich. Seit Jahren hatte er von so einer großen, bunten Wiese geträumt, wie sie immer in den Märchenbüchern abgebildet gewesen waren.
Schon immer hatte er barfuss darüber laufen wollen.
Er wusste genau, dass er eigentlich hier fort musste, um wieder in die richtige Welt zurück zu kehren, aber dennoch streckte der kleine, sechsjährige Junge die Arme aus und fing an zu laufen.
Er rannte so schnell er konnte durch das hohe, grüne Gras. Der Wind streichelte seine Wangen, zerzauste seine Haare und trieb ihm die Tränen in die Augen, aber das machte ihm nichts aus und er lief immer weiter, immer weiter in die Endlosigkeit hinein.
Erst als er nicht mehr konnte und vor Anstrengung keuchte, hielt er inne und ließ sich mit geschlossenen Augen rücklings ins Gras fallen.
Es war nicht kratzig, wie er es erwartete hatte, sondern ganz weich und kitzelte ihn an den Füßen und als es sich auch nach seinem Gesicht ausstreckte und ihn am Kinn berührte, musste Luca lachen.
Er kicherte leise vor sich hin und rollte sich auf die Seite, um den Halmen zu entgehen, aber sie streckten sich nach ihm aus, berührten ihn überall, zwickten ihn sanft in den Bauch und umarmten ihn.
Der Junge kicherte weiter, bis er schließlich lauthals anfing zu lachen, sich immer weiter zur Seite rollte und das Gras mit großen Augen und einem Lächeln auf den Lippen dabei beobachtete, wie es sich nach ihm ausstreckte.
„Jetzt reicht es aber“, hörte er jemanden sagen. Es war eine weibliche, sanfte die Stimme.
„Ihr wisst doch alle genau, dass ihr nicht immer so übertreiben sollt!“, rügte sie und Luca spürte, wie sich die Grashalme von ihm zurückzogen.
„Du musst entschuldigen, aber sie sind immer so liebesbedürftig, dass sie alles umarmen, was seinen Weg hier her findet. Kleine Menschenkinder haben sie besonders gerne, ich glaube, sie mögen euer Lachen.“
Der kleine Junge schaute sich suchend um, doch er konnte einfach nichts entdecken.
„Hier unten bin ich!“, hörte er da wieder die Stimme und betrachte dann den Boden. Es dauerte ein bisschen, bis er sie schließlich entdeckte. Eine kleine Frau, gerade einmal so groß wie seine Hand, stand zwischen den Grashalmen und schaute zu ihm empor.
Als sich ihre Blicke begegneten, lächelte sie.
„Wer bist du?“, fragte Luca schließlich gedehnt, während er ihre braunen Haare und ihre kleine Stupsnase betrachte.
„Ich bin Laila“, antwortete sie. „Und was bist du?“, hakte der Junge nach und die kleine Frau lachte.
„Nun... Was möchtest du denn, was ich bin?“, fragte sie ihn und Luca schaute sie verwirrt an.
„Was ich möchte, das du bist?“
„Ja.“
„Ich möchte gar nichts, nur nach Hause.“
Das kleine Wesen hob die Augenbrauen.
„Aber du bist doch zu Hause. Mehr zu Hause als anderswo.“ „Woher willst du das wissen?“
„Alle Kinder, die hier her kommen sind hier zu Hause.“
„Ich nicht“, entgegnete Luca unwirsch und stand auf. Er hatte lange genug getrödelt.
Er musste diesen Traum endlich abschütteln.
„Wie komm ich hier weg?“, fragte er die kleine Frau, aber die zuckte nur die Achseln.
„Keine Ahnung.“
„Aber du hast doch gesagt, dass schon viele Kinder hier waren! Du musst doch wissen, wie sie wieder gegangen sind.“
„Nein“, entgegnete die Frau und schubste einen Grashalm zur Seite, der sie umarmen wollte.
„Jedes Kind kommt und geht auf seinem eigenen Weg.“
„Und wo ist mein Weg?“, wollte Luca wissen. Er hatte schlechte Laune und auch ein bisschen Angst. Angst davor, für immer hier gefangen zu sein.
„Das weißt nur du selbst.“
„Nein, ich weiß es nicht.“
Laila zog eine Schnute und schien nachzudenken, dann strahlte sie auf einmal. „Dann bleibst du am besten einfach hier!“
„Nein!“, schrie Luca und war den Tränen nahe. Er wollte hier weg, wollte in sein Bett und wollte endlich wieder nach Hause. Er spürte ein paar der längeren Grashalme, die sich gestreckten hatten, um ihn im Gesicht zu berühren. Sie wischten eine Zornesträne fort, aber Luca wandte sich von ihnen ab, so dass sie sein Gesicht nicht mehr erreichen konnten.
Er wollte diesen Traum nicht!
Es war albern und kindisch sich vorzustellen, dass Bäume und Bettdecken reden konnten und dass das Gras einer Wiese verspielt und liebesbedürftig war.
„Nun, wenn du nicht hier bleiben willst, dann musst du dir halt deinen Weg suchen“, erklärte Laila und legte den Kopf in den Nacken um ihn ansehen zu können.
„Wenn du willst, dann helfe ich dir.“
„Kennst du dich denn an diesem Ort aus?“, fragte der Junge und die kleine Frau zuckte nur wieder mit den Achseln.
„Ich kenne fast alle, die hier leben, wir könnten sie fragen ob sie den Ausgang kennen“, entgegnete sie.
Für Luca war das genug.
Er nickte und überlegte, was als nächstes zu tun sei, bis ihm einfiel, dass er noch immer nicht wusste, was Laila eigentlich war.
„Was bist du jetzt eigentlich?“
„Dasselbe wie vorher.“
„Und was warst du vorher?“
„Das was du willst, was ich bin.“
„Und was ist das?“
Laila runzelte die Stirn.
„Das müsstest du doch am besten wissen, oder nicht?“
Luca überlegte.
„Bist du eine Elfe?“
„Willst du, dass ich eine Elfe bin?“
„Das hab ich nicht gesagt, aber du siehst fast so aus wie die Elfen auf den Bildern in den Büchern, aus denen mir meine Großmutter immer vorgelesen hat.“
„Dann werde ich wohl eine Elfe sein“, verkündete die kleine Frau stolz und wirkte sehr zufrieden mit dieser Tatsache. Luca war verwirrt.
Er verstand die Frau nicht, er verstand diesen ganzen Traum nicht, diese ganze Welt nicht. Er wollte zurück.
„Lass uns den Weg hier raus suchen“, sagte er unwirsch.
„Du musst mich aber tragen, denn deine Beine sind viel länger, als meine und ich kann ja nicht die ganze Zeit rennen!“, erwiderte Laila mit ihrer sanften und inzwischen etwas glockenähnlichen Stimme und befreite sich wieder von einem der liebesbedürftigen Grashalme.
Luca bückte sich genervt und überlegte dann, ob er sie einfach packen sollte, aber noch bevor er zu einem Entschluss kommen konnte, war die Elfe auf seine Hand geklettert.
„Setz mich am besten auf deine Schulter, dann kann ich am weitesten sehen!“, ermunterte sie ihn und Luca tat wie ihm geheißen, während er die Augen verdrehte. Er wollte hier weg. Ganz schnell.
„Heiliger Strohsack, was ist das eine Aussicht! Und du kannst wirklich immer so weit sehen?“, staunte die kleine Elfe und Luca nickte. Ganz hibbelig vor Aufregung rutschte Laila auf seiner Schulter hin und her, bis sie schließlich in eine Richtung zeigte.
„Am besten wir fangen dort an", sagte sie und Luca ging los. Das Gras kitzelte ihn wieder an seinen nackten Füßen und er spürte, wie es sich wieder nach ihm ausstreckte und ihn berühren wollte, aber er versuchte es zu ignorieren.
Er ging weiter und weiter und nach einer Weile, begann es ihn zu nerven.
Egal wie schnell er ging und welchen Kurs er nahm, immer kamen die Grashalme, strichen ihm über die Haut und wollten ihn gar nicht mehr loslassen.
Er blieb stehen.
„Ich will nicht, dass ihr so liebesbedürftig seid!“, rief er. „Habt ihr gehört? Ich will, dass ihr damit aufhört!“ Dann war es still und ein paar Sekunden später, zogen sich die Grashalme, die ihn gerade noch umklammert hatten, zurück und sanken in sich zusammen, beinahe so, als würden sie traurig die Köpfe hängen lassen.
Die ganze Wiese wirkte bedrückt und eine Welle der Wehmut überfiel Luca.
„Warum hast du das gemacht?“, fragte Laila bestürzt.
„Weil sie Grashalme sind. Und Grashalme dürfen nicht liebesbedürftig und verschmust sein. Sie müssen Grashalme sein und einfach da stehen, nichts anderes!“
„Und wenn es ihnen langweilig wird immer einfach nur so dazustehen?“, fragte Laila entrüstet. „Warum dürfen sie nicht Grashalme sein, die sich vom Wind hin und her wiegen lassen und sich freuen, wenn jemand sie besuchen kommt?“
„Weil Grashalme so etwas nicht machen!“, erwiderte Luca. „Und woher willst du das wissen?“
„Weil die richtigen Grashalme in der Realität das auch nicht machen!“
„Vielleicht sind die Grashalme aus deiner Realität ja gar nicht die richtigen, sondern diese hier! Dann würden sich die anderen Grashalme falsch verhalten!“
Darauf wusste Luca nichts zu erwidern, so dass er schwieg, während er sich weiter seinen Weg durch die Grashalme bahnte.
Sie hingen jetzt alle schwach, lustlos und traurig umher und machten ihm keinen Platz mehr, wenn er kam. Es wurde viel mühsamer für ihn vorwärts zu kommen und schließlich war er so erschöpft, dass er stehen blieb.
„Am besten ist es, wenn wir eine Pause machen“, murmelte er und ließ sich auf seinen Hosenboden fallen.
„Hey“, schimpfte Laila, die dabei fast von seiner Schulter gefallen wäre. Luca beachtete sie nicht und sie kletterte an seinem Oberarm herab auf den Boden, dann ging sie direkt zur nächsten Grasstaude und flüsterte etwas.
Der Junge beobachtete aus den Augenwinkeln, wie sich die Halme bewegten, zum Boden wanderten und ein kleines Bett formten.
Laila legte sich hinein, ließ sich von den spitzen Halmen kitzeln und schlief schließlich ohne ein weiteres Wort ein. Luca gähnte und betrachtete sie neidisch, als er sich auf den kalten und harten Boden legte.
Vorhin, als er mit dem Gras gespielt hatte, da war der Boden so wunderbar weich gewesen, aber jetzt war er hart und voller Steine, die ihm in den Rücken stachen.
Er rollte sich auf die Seite, aber auch diese Position war unbequem und er hoffte, dass das Gras sich vielleicht ausstrecken und ihm ein Bett formen würde, aber nichts geschah.
Die Halme hielten sich von ihm fern und ließen ihn auf dem harten Boden liegen, so dass es eine ganze Weile dauerte, bis er endlich einschlief.
~.~