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Schattengold

von

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Blutleere

Blutleere
 


 

Das kalte Wasser, welches sich im Krug befand, mischte sich langsam mit dem dunklen Blut.
 

Mit meinem Blut.
 

Ich folgte dem Farbenspiel, wie sich das Blut an das Wasser hängte. Zu vergleichen wie ein Kind, dass an dem Rockzipfel seiner Mutter hängt. Oder wie bei einem Tanz, wo sich das Kleid der Tänzerin um die Beine ihres Partners schlingt.
 

Oder besser noch gesagt.
 

Ich drücke es unserer Zeit entsprechend aus. Eine weiße Friedensflagge die man im Blut der Verlierer tränkte. In dem Blut, dass die Sieger sammelten um ihre Macht zu präsentieren. Um allen kommenden Gegner zu zeigen, dass sie mit keinem Erbarmen hatten.

Mein Blick glitt zu einem alten staubbedeckten Spiegel und ich versuchte mich an meine allererste prägende Erinnerung zu erinnern. Doch egal wie sehr ich mich auch versuchte zu erinnern. Es waren keine schönen Erlebnisse.
 

Die erste Erinnerung meines Lebens bestand aus Krieg, Hass und Blutvergießen. Die Welt in der ich aufwuchs war grau und kalt.
 

Keine Wärme. Kein Sonnenschein, der hätte Blumen gedeihen lassen. Kein Kinderlachen, dass ausdrückte, dass hier Harmonie herrscht.
 

Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als ich de Tür zum Vorratsraum, in dem ich mich die ganze Zeit befand, geöffnet wurde.

Ein kleiner Junge betrat diesen und hinter ihm leuchtete das künstliche Licht. So erschien er mir wie ein Engel, der vom Himmel herab stieg und mich mitnehmen wollte.

Bis mir der Gedanke durch den Kopf ging, dass ich noch immer den Krug mit der Blutmischung in meinen Händen hielt. Ich lies den Tonkrug mit Absicht zu Boden fallen.
 

Die Flüssigkeit die sich darin befand verteilte sich auf dem Pechschwarzen Boden. Der Krug zersprang in viele Einzelteile.
 

„Bleib weg!“, gab ich dem Jungen zu verstehen. Doch dieses Kind hörte nicht auf mich. Er beugte sich herab und begann mit mir die Scherben einzusammeln. Meine weibliche Intuition verriet mir, dass der kleine die Augen nicht von mir nehmen konnte. „Hilf mit oder geh“, zischte ich zwischen gepressten Lippen hervor. Meine Aussage half nicht viel, denn der Junge schluckte laut und murmelte leise vor sich hin.
 

„Du hast dir schon wieder weh getan.“
 

Sein trauriges Gesicht verleitet mich dazu, den jungen Menschen an mich zu drücken. „ Angebot an dich. Wenn du jetzt den Raum verlässt und niemanden was sagst, werde ich es eine Zeit lang nicht mehr tun.“

Der Bursche befreite sich aus der Umarmung, nickte, ging aus dem Raum und schloss hinter sich die Tür.
 

Ein Seufzer verließ meine Lippen. Ich erhob mich, lehnte mich an den Spiegel und zog meinen Strumpf herab. Eine kleine Art Schatulle befand sich unter diesem. Der Inhalt dessen:

Ein kleiner verzierter silberner Dolch.
 

Ohne weiter zu denken nahm ich diesen fest in meine Hand. Bis mir auf die Lippen und setzte die scharfe Dolchklinge an meinen linken Unterarm an.

Nur damit ich dieses rote Farbenspiel von vorhin betrachten konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Schatten_des_Lichts
2010-10-24T10:38:50+00:00 24.10.2010 12:38
Ein Interessanter Anfang.
Durch den Prolog verschaffst du einen kleinen Einblick in die Geschichte, aber du verrätst auch nicht zuviel. Auch wenn man noch nicht weiß wohin die Geschichte führt oder worauf sie aufbauen wird, hat sie schon jetzt ihren eigenen ''Zauber''

Von: abgemeldet
2010-10-24T10:34:28+00:00 24.10.2010 12:34
Der Prolog bereitet mir eine Gänsehaut der Extraklasse.
Ich persönlich find die Perspektive in der du schreibst sehr schwierig, daher ein großes Kompliment an dich.
Du hast es wirklich sehr gut hinbekommen diese umzusetzen und es interessant zu gestalten.
Ich finde die FF oder eher deine eigene Geschichte interessant. Ich weiß noch nicht wo du hinwillst, kann es nur erahnen und behalte es für mich, einfach um mich überraschen zu lassen. :)

Mir haben besonders deine ersten Absätze gefallen. Es klang alles sehr schön und flüssig.
Ich bin gespannt wie es weiter geht, wirklich gespannt!
Also sag mir bitte Bescheid, wenn es weiter geht!

hab dich lieb
Dein Stern



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