Zum Inhalt der Seite

Verändern um anderen zu gefallen???

Jeder muß so bleiben, wie er wirklich ist!!!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zusammengehörigkeit

Kapitel 10 - Zusammengehörigkeit
 

Makoto öffnete ihnen die Tür und strahlte die beiden glückselig an. "Wie schön!" Bunny und Mamoru lächelten leicht unbeholfen. Nachdem sie eingetraten waren, schloss Makoto die Tür hinter ihnen und sofort kamen auch die anderen drei Mädchen angerannt. "Bunny, endlich, wir warten schon ewig. Hi Mamoru." Ami schaute sie verdutzt an. Minako war leicht am taumeln und auf ihrer Stirn prangte eine große Beule. "J..Ja... g..guuut dass ihr dar seid..." "Stell dich nicht so an, Minako, du bist selber schuld!" fauchte Ray ihr entgegen. "Ich hoffe, es stört euch nicht, dass ich Mamoru mitgebracht habe...?" "Aber nein, nicht doch, ich freu mich! Um so mehr Leute, desto lustiger wird es." wehrte die Hausherrin die ab.

Die Mädels hatten das große Wohnzimmer von Makoto schon hergerichtet. Makotos Matratze fand gleich vor ihrer Schlafzimmertür Platz, und die anderen hatten ihre Luftmatratzen direkt daneben gelegt, so dass es jetzt wie eine lange Matte aussah. "Ich habe noch eine Luftmatratze hier, die kann Mamoru gerne haben, wenn er nicht mehr nach Hause möchte." "Danke Makoto, das ist nett, aber ich werde gehen bevor ihr schlafen geht..." ein trauriges Lächeln zierte seine Mundwinkel. Ami beobachtete das alles mit Argwohn. Hatte Bunny ihnen nicht gesagt, sie wolle sich vorübergehend von Mamoru trennen? Nun waren sie gemeinsam hier, was hatte das zu bedeuten? Vor allem wirkten die beiden nicht gerade so, als hätte sich etwas groß an ihrer Lage verändert. Sie schüttelte den Kopf. Was brachte es, jetzt darüber nachzudenken, sie würden früher oder später erfahren, was nun eigentlich los war, und bis dahin würde sie alles so hinnehmen, wie es war.

Ein Knurren erfüllte den Raum. Der Kopf von Bunny war knallrot. "T'schuldigung... Ich hab nichts gegessen seit ich bei Ray war." "Verfressen wie immer!" "Ray, nun ärger mich nicht wieder!" "Ich habe auch Hunger. Kommt, ich habe schon ein paar Kleinigkeiten vorbereitet, das reicht locker für alle, sogar für das halbe Haus!" lachte Makoto und führte ihre Freunde in die Küche. Dort stand auf ihrer Arbeitsfläche eine Vielzahl von Speisen. Reisbällchen, eine kunterbunte Nudelpfanne mit Gemüse und Fisch, kleine Sushiröllchen, Knabberzeug und noch einiges anderes standen dort zum Verzehr bereit. "Makoto... du bist eine Zauberin!" Sofort lachten die anderen über Minakos Kommentar. "Also, guten Appetit!"
 

Zur gleichen Zeit ein paar Kilometer entfernt in Nagoya. Ein blonder Junge, 21 Jahre alt, läuft mit dem Handy am Ohr durch seine Wohnung. Er klingt aufgeregt, als er spricht; "Was soll denn das heißen ihr wisst es nicht? Ihr müsst das wissen! Jemand kann nicht so einfach verschwinden. Ja, mit dem Onkel ihres Zukünftigen. In einem Hotel, ja das nehme ich an... Nein, getrennt, was denkst du wer sie ist? Ja doch, ich will nur wissen wo sie ist, ich muss mit ihr reden! In Tokyo, toll ja. Ist ja auch nen kleines Kaff! WO in Tokyo denn? Wie ist der Name von ihm? Mamoru Chiba... davon hab ich doch schon mal gehört! Ist das nicht dieser Student? Ja, danke... Nein, ich mache natürlich keinen Unfug." Damit beendete er gereizt das Gespräch. "In der Liebe und im Kampf ist alles erlaubt...." Sprachs und rannte in sein Schlafzimmer, um dort den Koffer, der auf dem Bett stand zuzuknallen und damit Richtung Tür zu rennen....
 

Der Abend war sehr lustig. Die Mädchen und Mamoru hatten viel gelacht, gegessen, gescherzt und letztlich lagen nun alle auf ihren Schlafmöglichkeiten und sahen eine Schnulze, wie sie jeden Montagabend im Fernsehen lief. Bunny und Mamoru saßen auf ihrer Matratze, er mit dem Rücken an Makotos Sofa angelehnt und Bunny in seinem Schoß. Sie konzentrierten sich nicht auf den Film, sondern waren eher damit beschäftigt, die Nähe des anderen in sich aufzunehmen, da sie wußten, es war nun zum letzten Mal für längere Zeit. Bunnys Freundinnen waren von dem Inhalt des Filmes total gebannt, in dem es darum ging, dass ein Mann und eine Frau sich liebten, aber sie ihm gegenüber behauptete, es sei nicht so, weil ihre beste Freundin ebenfalls in ihn verliebt ist. Ein reiner Schmachtfetzen, und in den Werbeunterbrechungen diskutierten sie immer darüber, ob es ok sei, zu Gunsten einer anderen seine Liebe zu verleugnen. Die Diskussionen arteten nach spätestens 2 Minuten aus und fanden nur eine Pause, als der Film weiter ging.

Bunny und Mamoru belächelten ihr Treiben und nach der 4. Pause seilten sie sich ab und gingen auf den Balkon ohne dass die anderen etwas bemerkten.

"Es ist viertel vor 12..." Bunny nickte nur. Mamoru schlang von hinten seine Arme um ihren Körper und hielt sie fest an sich gedrückt, das Kinn auf ihren Kopf gestützt. "Ich kann das nicht... so lange ohne dich halte ich nicht aus..." Bunny griff nach seinen Händen und drückte sie. "Es ist nur zu unserem Besten, glaub mir... Vielleicht haben sich die Dinge bis dahin ja auch geklärt..." Er nickte, was sie nur durch die Berührung auf ihrem Kopf bemerkte. Still betrachten sie den Vollmond, der über ihnen schien. Die Minuten vergingen und beide wünschten sich, sie könnten die Uhr anhalten. "Noch 5 Minuten..." Bunny löste sich aus Mamorus Umarmung und drehte sich zu ihm um. Sie reckte sich ihm entgegen, legte ihre Hände in seinen Nacken und berührte sanft seine Lippen. Mit geschlossenen Augen erwiderte er Bunnys Kuss und versuchte, alles um sich herum zu vergessen. Nichts war mehr wichtig, und in diesem Moment war ihm spätestens klar, dass es nur das war, was er wollte - immer an ihrer Seite zu sein. Bunny hindessen wünschte sich nichts sehnlicher, als dass alles so war wie immer... keine Natsuki, keine plötzlichen Verwandten, niemand in der Art. Das Erklingen der Glocken der nahgelegenen Kirche sagte ihnen, dass es nun 12 Uhr ist und riss sie so aus ihren Gedanken. Als sie die Augen öffnete, war er weg... und sie spürte noch die Wärme seiner Lippen auf den ihren.
 

Nach einer halben Stunde, in der sie weiterhin allein den Mond angestarrt und ihren Gedanken nach gegangen war, kehrte sie in das Wohnzimmer zurück, wo sie schon erwartet wurde. "Bunny, wo ist...?" "Weg, Minako. Er ist gegangen. Wir haben uns für einen Monat erst einmal getrennt." Betroffenes Schweigen. "Aber Bunny... ich dachte, da ihr beiden heute zusammen hier..." "Nein Makoto, hast du es nicht bemerkt? Sie haben beide gelacht, doch jedes Mal schwang etwas Trauriges mit darin..." Bunny wunderte sich nicht, dass gerade Ray dies aufgefallen war. Bunny schlüpfte in ihren Schlafsack und lies sich auf ihrer Matratze, die direkt neben Rays war, nieder. Sie versuchte ein Lächeln zu Stande zu bringen, was ihr nicht so recht gelingen wollte. "Alles klar mit dir?" "Sicher! Mir ist nur kalt..." Ray rutschte näher an sie heran und zog sie näher an sich. Ami setze sich auf Bunnys andere Seite und Minako sich hinter sie. Sie setzen sich alle nah an Bunny heran, so dass sie etwas von ihrer Körperwärme abbekam. Makoto nahm Bunnys eisige Hände in die ihren. "Wir kümmern uns um dich. Wenn du frierst, wärmen wir dich. Wenn du traurig bist, weinen wir mit dir und wenn du lachst, freuen wir uns mit dir." Gerührt sah Bunny eine nach der anderen an. "Ich liebe euch... ihr seid die besten Freunde der Welt!" Und somit endete ein langer, ereignisreicher Tag, denn die Mädchen schliefen eng aneinander gedrängt endlich ein.
 

Die Rechnung dafür erhielten sie am nächsten Morgen. Mit starken Nackenschmerzen und gewissen Bewegungsschwierigkeiten erwachten die Fünf am nächsten Morgen, als der Wecker sich zu Wort meldete. Mit ächzen und Gemecker sortierten die Mädels sich erst einmal auseinander. Bunnys Kopf lag auf Rays Schoß, Minakos Fuß war zwischen Ami und Bunny eingequetscht, Makotos Arm unter Rays Bein, Rays Bein wiederum auf Ami und Amis Kopf war nach hinten auf das Sofa weggeknickt im Schlaf und ein steifes Genick war gerade ihr schlimmstes Problem. Als sich jede wieder allein mit ihren Gliedmaßen beieinander fand, begann das Gerangel ums Bad, das letztlich von Minako gewonnen wurde. Während sie sich duschte und fertig machte, verging eine halbe Stunde und ungeduldig klopfte Ray beständig gegen die Tür. "Minako! Nun mach schon! Ich hab es viel weiter zur Schule als ihr, lass mich rein!" "Ich bin gleich fertig" flötete die aus dem Bad hinaus zurück - was letztlich aber noch eine Viertelstunde beanspruchte. Ray war auf 180 und stürmte wortlos an ihr vorbei und Amy gleich hinterher, weil es so Zeitknapp mittlerweile war, dass sie das Bad zu zweit benutzen mussten. Bunny und Makoto räumten derweil das Wohnzimmer und die Küche wieder auf und wechselten dann die nach 20 Minuten mit Amy und Ray. Als sie auch dann endlich zum Abmarsch bereit war, sahen sie nur noch die Rauchwolke hinter Ray, die mit einem Toast im Mund und mit einem letzten wütendem Blick in Minakos Richtung davon gerauscht war. "Ok, wir müssen uns auch beeilen! Es ist schon nach halb 9!" Ami drängte zur Eile. Im Laufschritt verließen nun also auch die 4 anderen Makotos Wohnung und liefen in Richtung Schule. Und ausnahmsweise waren es diesmal Ami und Makoto, die das Schlusslicht bildeten. "Ich... kann... nicht mehr... Warum bin ich... nur so fertig...?" "Frage mich mal, Ami! Das liegt daran dass die beiden vor uns einfach gewöhnt sind, morgens zur Schule zu rasen, wir nun mal nicht!" Genau mit dem Klingeln der Schulglocke erreichten sie das Schultor, und in einem Megaendsport schafften sie es haar genau, vor der Lehrerin ihren Fuß in die Klasse zu setzen. Völlig fertig lies Ami sich auf ihren Stuhl fallen. Jetzt verstand sie den lethargischen Zustand ihrer beiden Freundinnen in den ersten Stunden immer; die mussten fix und fertig von ihrem morgendlichen Sprint sein!
 

Der Schultag zog sich wie ein Kaugummi dahin, und als das Läuten endlich das Ende für diesen Tag ankündigte, atmeten alle erleichtert auf. Fröhlich plaudernd verließen sie das Schulgebäude und machten sich auf ihren Heimweg. "Und was machen wir heute?" Erwartungsvoll blickte Minako die anderen an. "Also ich muss heut echt mal wieder nach Hause! Ich war die letzte Zeit kaum dort, und gestern haben wir noch nicht einmal wie sonst zusammen gegessen. Heut leg ich besser mal nen Familientag ein!" "Aber Bunny, wir wollten doch heute lernen!" "Ja Ami, aber... kommt doch nachher alle zu mir, dann machen wir das heute in meinem Zimmer, ja? Meine Mutter macht sich sorgen um mich, ich hab es gestern an ihrem Blick gesehen... wenn sie sieht, das alles beim Alten ist, beruhigt sie das vielleicht!" "Na gut... ich werd Ray Bescheid sagen!" Damit trennten sie sich an der Kreuzung und jede ging ihres Weges.
 

"Mama, ich bin zu Hause!" "Bunny!" Überrascht trat Ikuko aus der Küche hinaus. "Du kommst ja heute früh! Wie schön!" Sie strahlte Bunny an. "Ja, ich weiß doch du vermisst mich!" Sie streckte ihr die Zunge raus. "Ach übrigens, die anderen kommen nachher zu uns, wir wollen lernen!" "Wie schön! Es ist schon lange her, dass ihr euch hier gemeinsam getroffen habt. Soll ich euch einen Kuchen backen?" Bunny lächelte. Ihre Mutter war toll! Sie ließ Bunny den Freiraum den sie brauchte und stellte nie unnötige Fragen. "Ja, das wär superlieb von dir! Ich gehe nach oben und räum mal ein wenig mein Zimmer auf, sonst bekommt Ray wieder ne Krise und ihren allmonatlichen Putzanfall, wie immer wenn sie bei mir ist!" Sie lief die Treppe hinauf und schmiss als erste ihre Schultasche von sich. Sie sah sich um. Einige Kleidungsstücke lagen auf dem Boden, ihr Schreibtisch war überseht von Papieren aller möglicher Fächer. Essteller und Tassen standen auf ihrem Tisch herum, ihr Bett war ungemacht und der Mülleimer quillte über. In Windeseile sammelte sie ihre Wäschestücke ein und beförderte sie in die dafür vorgesehen Wäschetrommel im Flur. Gut, der Boden zumindest lichtete sich. Dann stapelte sie das dreckige Geschirr in ihren Armen und balancierte es die Treppe hinunter. "Bunny, wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du dein dreckiges Geschirr gleich hinunter bringen sollst!" "Ja doch, es tut mir leid... ich gelobe Besserung!" Weg war sie. "Ja, wie immer... und in ein paar Tagen sage ich ihr das wieder!"
 

Gut, soweit so gut. Das Bett als nächstes, denn da könnte sie dann die Unterlagen drauf sortieren. Sie Schüttelte ihr Kissen auf und zog das Bettlaken straff. "Was mache ich Nachts nur immer, dass ich mein Bett so zerwühle?" Sie schüttelte die Decke auf und traf dabei ein paar Sachen auf ihrem Nachttisch, die umfielen. Sie legte die Decke zusammen, packte ihre Tagesdecke noch darauf und setzte sich dann aufs Bett, um die Sachen des Nachttisches wieder aufzubauen. Ihr Wecker lag auf dem Teppich vor ihrem Bett und sie stellte ihn wieder an dem ihm angestammten Platz. Dann griff sie nach dem umgefallen Bild und hielt inne. Mamoru und sie... Gemacht vor 3 Jahren im Park, als sie zu 6. unterwegs waren und ihren Sieg gegen den schwarzen Mond feierten. Er hatte ihre Hand ergriffen und hielt sie strahlend fest, während sie sich an ihn schmiegte und in die Kamera lachte. Sie seufzte. Ihr Handy war bislang still geblieben, er hielt sich an die Abmachung. Klar, sie hatte ihn erst vergangene Nacht gesehen, aber es war einfach eine Gewohnheit, dass sie innerhalb des Vormittags ihre Guten-Morgen-SMS bekam. Sie hatte sich einfach nicht vor Augen gehalten, was es auch für sie bedeutete, ihn nicht zu treffen. Sie drückte das Foto an sich mit verschränkten Armen. "Ach Mamoru..."

Shingo beobachtete sie von ihrer Zimmertür aus, ohne dass sie es bemerkte. Er linste durch den Türspalt, den sie beim Hineingehen offen gelassen hatte und war jetzt zu sehr in Gedanken, um ihn zu bemerken. Doch er sagte nichts, wusste nicht, was ihr sagen sollte. Er war kleiner Bruder. Zum ersten Mal war ihm der Unterschied voll und ganz bewußt, dass sie eben, obwohl sie oft eine Heulsuse war, kindisch und leicht auf die Palme zu bringen, seine große Schwester war. Er erinnerte sich an eine frühere Situation.

Als sie noch kleiner waren und er gerade in den Kindergarten ging, während Bunny schon seit einem Jahr die Schule besuchte, erlaubte Ikuko ihnen immer, zusammen auf den großen Spielplatz zu gehen, der nur 3 Blocks entfernt war. Anfangs war Shingo begeistert, die vielen Spielgeräte, die Schaukel, die große Rutsche... mal etwas anderes als der kleine Sandkasten und die einsame Schaukel im heimischen Garten. Bunny traf dort einige ihrer Klassenkameraden und spielte mit ihnen. Sie hatte es schon immer sehr leicht, Freunde zu finden, während er sich immer ein wenig abkapselte und darauf wartete, dass man auf ihn zuging. Also spielte er die meiste Zeit alleine... Gegen späten Nachmittag kamen dann immer die größeren Kinder die auf einem Spielplatz nicht mehr unbedingt was zu suchen hatten. Sie schrieen, keinen Respekt vor den Müttern, die Nachmittags mit ihren Kindern da waren, sie klauten den Jüngeren einfach aus Jux ihr Spielzeug oder schubsten sie von den Geräten. So auch Shingo. Er erinnerte sich daran, dass er in der Zeit oft mit aufgeschürften Knien und blauen Flecken nach Hause kam. Und fast jeden Nachmittag ging es wieder zu dem Spielplatz, den Ikuko war der Meinung, frische Luft und Bewegung taten den Kindern nur gut. Er zeterte, er motzte, doch das alles ohne Erfolg. Bunny merkte, dass etwas nicht stimmte, konnte es sich aber nicht erklären. Und auf ihr Fragen reagierte er nur mit trotzigem Schweigen oder sogar mit Beleidigungen. Und so nahm sie sich vor, herauszufinden, was mit ihm los war. Sie gingen wie gewohnt zum Spielplatz, sie verdrückte sich zu ihren Freunden und Shingo spielte an den verschiedenen Stationen. Dann kamen die Jungs, und das Geschehen nahm wie gewohnt seinen Verlauf. Shingo hatte keine Ahnung, wo Bunny sich mittlerweile rumtrieb auf dem weitläufigen Platz, aber er war auch mit anderen Sachen beschäftigt. Er wurde geschubst, sie lachten über ihn, versuchten, ihm seine Hose auszuziehen und zu stehlen... "Sofort aufhören!" Irritiert blickten die Jungen sich um. Hinter ihnen, wie ein Racheengel, Bunny mit hochrotem Gesicht. "WAS glaubt ihr eigentlich, was ihr da tut?" "Kleine, verzieh dich, du bist nen Mädchen, die interessieren uns nicht!" Ein Junge, etwa einen Kopf größer als seine Schwester, baute sich vor ihr auf. Anscheinend der Anführer. "Das ist mein Bruder! Entweder ihr lasst ihn jetzt sofort in Ruhe, oder ich werde euch dafür bestrafen!" Der Junge lachte sie aus, und auch die anderen 5 fielen mit ein. Dann besah er sich Bunny genauer. "Du bist doch Usagi aus der 1a oder?" "Ja!" erwiderte sie trotzig. "Lasst den Jungen los!" befahl er seinen Freunden - oder besser Fussvolk - und sie hörten sofort auf ihn. "Uns ist langweilig, er hat Glück gehabt, wir suchen uns jemand anderes!" "IHR sucht euch gar niemandem mehr, habt ihr mich verstanden?" Er schnaufte zwar nur als Antwort, ging dann aber mit seinen Freunden etwas abseits. "Alles okay Shingo?" Verdattert sah er seine Schwester an und nickte. "Gut!" Sie strahlte und lief zurück. Shingo fragte sich damals, was die Jungen dazu veranlasst hatte. auf Bunny, ein jüngeres, kleineres und schwächeres Mädchen, zu hören und näherte sich ihnen. Er hörte, wie der Anführer gerade erklärte; "Nein, ich weiß! Aber habt ihr nicht von Takumi aus der 3b gehört? Er hat dieser Tsukino auf dem Schulhof mal an den Zöpfen gezogen, und sie hat furchtbar geweint. Und am Nachmittag hat ihn ein dunkelhaariger Junge vermöbelt und ihm gesagt, dass er Usagi bloß in Ruhe lassen soll! Seit dem ist bekannt, man sollt sie besser in Ruhe lassen. Der Junge ist viel älter und stärker als wir! Hätt ich gewusst, dass das ihr Bruder ist, hätt ich ihn nie angerührt!" Die andern stimmten ihm zu. Seit diesem Tag waren die 6 Jungs nicht mehr auf dem Spielplatz gewesen.

Shingo hatte sich damals geschworen, dass er seine Schwester auch beschützen würde, egal wie. Doch meist war er eher gemein zu ihr und trietze sie, dabei hatte er sie eigentlich sehr lieb... Nachdem er wieder aus seinen Erinnerungen aufgetaucht war, warf er nochmals einen Blick in Bunnys Zimmer. Sie saß immer noch mit dem Bild im Arm auf ihren Bett, die Augen geschlossen und schniefend.
 

Als die Mädchen dann gegen halb 6 zu ihr kamen, war ihr Zimmer auf Vordermann gebracht und ein wohl duftender Kuchen stand auf ihrem Tisch. Während die Mädchen besprachen, was denn momentan am Wichtigsten zu lernen war, mampften sie jeder ein Stück davon und tranken nebenbei den Tee, den Ikuko frisch aufgegossen hatte. "Ich schreibe nächste Woche Geschichte. Das wäre mir wichtig!" kauderwelschte Ray mit vollem Mund zusammen. "Und wir haben Mathe und Englisch vor uns..." schloss Ami ab. Also machte sich jeder an die Arbeit. Ami erklärte und beschrieb was sie zu machen hatten und die andern folgten den Anweisungen. Gegen viertel nach 6 hörte sie ihren Vater aus dem Flur rufen, dass er nun daheim sei und ging hinunter ihn zu begrüßen. "Hallo Papa!" "Bunny! Schön dass du da bist! Alles in Ordnung bei dir?" "Ja, ich lerne gerade mit den anderen!" Sie ging wieder in ihr Zimmer zurück und schloß geräuschvoll die Tür hinter sich, damit ihr Vater wusste, sie konnte ihn nicht mehr hören. "Ich beineide dich Bunny! Ich will auch so ein Heim samt Familie!" "Ja, du hast es gut... wenn ich nach Hause komme, ist immer nur eine Nachricht von meiner Mutter am Board, weil sie wieder im Krankenhaus ist." "Na ja, ich hab meinen Opa, der wie ihr wisst wunderlich ist, aber mir reicht es!" "Ihr habt wenigstens noch eure Verwandten..." Nach Makotos Aussage waren sie erst einmal still. Es war den anderen peinlich, dass sie so etwas gesagt hatten, ohne an Makoto zu denken. Doch sie lachte sofort wieder fröhlich. "aber ich hab ja euch, das ist ja wie eine Familie!" "So, nun aber weiter! Sonst werden wir heut nicht mehr fertig!" trieb Ami die Gruppe wie üblich an.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-11-07T19:02:37+00:00 07.11.2006 20:02
hey
das war echt klasse gwesen schreib schnell weiter ich bin echt gespannt wie ees weiter geth :)
sweety-akane
Von:  Lizzi19
2006-11-07T06:45:51+00:00 07.11.2006 07:45
Wer is dieser blonde kerl? bestimmt nix gutes. oje wie sie alle quälen das is wirklich schrecklich. as kapitel war wirklich toll und ich freue mich schon sehr aufs neue.
Von:  mondsternchen_c
2006-11-07T02:37:35+00:00 07.11.2006 03:37
Ist doch furchtbar, wie sich die beiden jetzt da selber quälen wollen!! *seufz*
Nja, aber was war das da für ein blonder Typ? Etwa ein Lover von Mamorus "Verlobter" ^_- ?
Bin schon gespannt wies weitergeht!
Im übrigen find ich es net langatmig, ich find das schön, wenn alles ausformuliert wird und einem nicht irgendwelche Brocken vorgeworfen werden *lachz*


Zurück