Zum Inhalt der Seite

Orthogonalität am Beispiel des virilen Objekts

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Herr M.Ed. Marc Branner

„Marc!“ sagte Zac entsetzt.

„Marc?“ sagte ich verwirrt.

„Das ist doch nicht dein Ernst?“ sagte Zac.

„Was ist nicht dein Ernst?“ fragte ich.

„Ich fass es nicht!“ Zac schlug die Hände über den Kopf zusammen, seufzte genervt auf und drehte sich wieder um, um zurück ins Wohnzimmer zu gehen.
 

Herr Branner schwieg.

Er sah mich an, aber ich verstand seinen Blick nicht, dann schob er mich zur Seite und folgte Zac.

„Du hast mir versprochen, dass du damit aufhörst.“ hörte ich ihn sagen.
 

Ich wusste nicht, was ich tun sollte, ich wusste ja nicht mal, was hier los war und ich wusste nicht, wer dieser mysteriöse Mensch war, der Zac Efron ungefähr achtzehn Mal mehr ähnlicher sah, als Herr Branner, und das, wo Herr Branner ja schon ziemlich gut als Zac durch ging.

Der hier hatte aber, anders als Herr Branner, dieselbe Körperstatur und Größe.

Vorsichtig schaute ich ins Wohnzimmer.

Sie standen sich gegenüber, und Zac sah wirklich böse aus. Enttäuscht und wütend sagte er: „Marc, du hast es mir versprochen!“

Und Herr Branner fasste seine wild fuchtelnden Hände, sah ihn eindringlich an und sagte ziemlich verkrampft: „Bitte nicht vor ihm, tu mir den Gefallen!“
 

Das verstand ich nicht, aber mich kümmerte im Moment sowieso viel mehr ihre ekltatante Ähnlickeit.

Sie sahen so verboten gleich aus, das ergab irgendwie keinen Sinn.
 

Außer natürlich, sie waren Geschwister.
 

„Brüder!“ sagte dann meine Stimme, ehe ich bemerkte, dass sie sich wieder verselbstständigt hatte.
 

Die beiden unterbrachen ihren Streit und sahen mich entsetzt an.

„Ihr seid Brüder“, erklärte ich. Ihre Blicke trafen mich so hart, dass ich alles Selbstwertgefühl mit einem Schlag verlor.

Beschämt sah ich zur Seite, sank schnell den Blick und ging einige Schritte zurück.

„Ja“, bestätigte Herr Branner, er kam zu mir, legte seinen Arm um meine Schulter und schaute Zac triumphierend an „das ist Tim und Tim und ich sind glücklich zusammen.“
 

Ich schluckte hart. Mein Herz raste. Mein Puls überschlug sich fast.

Eine ganze Fuhre von Glückshormonen flutete meine Adern und mein Gesicht grinste. Ganz von allein.

Das war sowas von eine Liebeserklärung gewesen.
 

„Ja sicher“, seufzte Zac und verdrehte die Augen.
 

„Tim, das ist Nils.“ Herr Branner ließ mich los und nickte zu Zac rüber.

„Mein kleiner Bruder.“
 

„K..kleiner Bruder?“ fragte ich verunsichert.

„hm?“ machte Herr Branner und sah mich fragend an.

„Ich.. ich dachte, ihr seid... seid Zwillinge?“

„Ah“, Herr Branner nickte, dann schüttelte er den Kopf und ging in die Küche „garantiert nicht. Er ist jünger als ich. Biologisch und im Kopf.“

Dann war Herr Branner weg, hatte den Raum verlassen und ich war allein hier mit... Nils.

Schüchtern lächelte ich ihn an.
 

Nils lächelte auch. Aber freundlich.

„Sorry“, machte er und verdrehte die Augen „wegen vorhin, Tut mir Leid. Das... das war nichts, wirklich.“

„Äh“, entgegnete ich.

„Du bist mit Marc zusammen? So richtig?“
 

Ich nickte.

Nils ließ sich auf die Couch nieder und seufzte noch mal auf.
 

„Ich... ich hab nicht gewusst, dass Herr... ähm“, ich räusperte mich „dass Marc einen Bruder hat.“

„Mich hätte es gewundert, wenn!“ erklärte Nils.

„Ach?“ Das klang durchaus interessant und ich beschloss, dass Nils umgänglich war und ich mich neben ihn auf die Couch setzten konnte.

„Marc erzählt nichts, was nicht lebensnotwndig ist.“ Er verdrehte genervt die Augen.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass du nichts weißt von ihm.“

Ich überlegte kurz, nickte unbewusst, dann sagte ich: „Na ja, er ist Lehrer.“

Nils lachte auf „ja klar, deiner, ne?“

Ich wurde rot.

Das bestätigte ihn wohl irgendwie.
 

Und ich kam zumindest in diesem Moment nicht auf die Idee, was das eigentlich bedeutete.
 

Aber was mir klar wurde, war, dass hier vor mir die Offenbarung saß.

Nils war Herr Branners Bruder.

Und er schien nicht so merkwürdig mysteriös verschlossen zu sein, wie Herr Branner selbst.

Nils war das Tor.

Ich musste es nur auf machen.

„Nils“, sagte ich dann und sein Bruder sah auf „hm?“

Ich hielt ihm meine Hand hin „ich bin Tim.“
 

Er sah meine Hand an, dann lächelte er, nahm sie, schüttelte sie und sagte: „Nils. Freut mich!“
 

Nils Branner war einundzwanzig Jahre jung, studierte Freie Kunst an der Kunstakademie in Münster und kam seinen Bruder seit acht Jahren jedes Jahr zu Weihnachten besuchen.

Sie sahen sich mindestens und meistens auch höchstens einmal im Jahr und dennoch, oder trotzdem, so sagte Nils, war ihre Beziehung zueinander ungewöhnlich stark und ich musste unwillkürlich  an meinen Bruder denken, und daran, dass der schwul war und ganz kurz überkam mich der Gedanke, dass sie sich wirklich ungewöhnlich nah standen.

Doch ich verwarf das, denn das war irgendwie absurd und wäre auch viel zu viel Zufall gewesen.
 

Wir hatten uns gut unterhalten und sogar Herr Branner hatte sich am Gespräch beteiligt und irgendwie schien er sich darüber zu freuen, dass sein Bruder und sein Freund so gut miteinander klar kamen.

Und das freute mich.

Denn mein Bruder und mein Freund hatten wohl kleine Differenzen miteinander.

Wir konnten uns auch in Nils Gegenwart wie ein richtiges Paar verhalten, Herr Branner hatte seinen Arm um meine Schultern gelegt; wenn er in die Küche ging, um sich um das Essen zu kümmern, dann küsste er mich kurz auf die Stirn und er sah mich ganz offen und verliebt an.
 

Am Abend trank Nils den letzten Schluck aus seiner Flasche Bier, stellte sie auf den Wohnzimmertisch ab und sah uns dann erwartend an „und du bleibst jetzt bis morgen, oder...?“

Herr Branner und ich lächelten ihn an, dann antworteten wir gleichzeitig.

Er sagte: „Nein.“

Ich sagte: „Jap.“
 

Dann schauten wir uns verwirrt an.

„Ähm“, machte ich und er zog die Schultern an: „Also, ähm, natürlich, doch. Wenn...“

„Ja“, nickte ich „kein Problem.“

„Okay“, antwortete er, leicht verwirrt, komisch lächelnd.
 

„Stör ich dann?“ kam es von Nils.

Herr Branner und ich ließen (die Blicke) von einander ab und schauten wieder zu ihm.

Ich wurde  leicht rot und griff nach einem Lebkruchenherz, an dem ich nervös rummümmelte, Herr Branner schüttelte den Kopf. Er griff nach seiner Bierflasche, trank sehr lange und wir sahen ihn sehr gespannt an.

Dann überkam es mich so plötzlich, dass ich mich am Lebkuchenherz (verdammt ja, die waren so lecker.) verschluckte und keuchend aufhustete.

„Äh“, machte Nils und Herr Branner stellte schnell die Flasche ab, um mich näher zu sich zu ziehen und mir etwas schmerzhaft auf den Rücken zuklopfen.

Ich sah Nils entsetzt an, er starrte verwirrt zurück und ich schüttelte den Kopf: „Gar nicht!“

„Ähm!“

„Niemand stört hier!“

„Ähm...“ Nils war weiterhin verwirrt, Herr Branner lächelte schelmisch und wissend.

Er legte seinen Arm um meine Schulter, zog meinen Körper zu seinem und strich sanft über meinen Ärmel.
 

Es überraschte mich, dass Herr Branner ein Gästezimmer hatte.

Es war nur kein Gästezimmer, sagte er, es war Nils' Zimmer (überraschte mich dann, dass Herr Branner ein Zimmer für seinen kleinen Bruder hatte).

Es war klein und mehr als ein Bett und eine sehr kleine Kommode standen nicht drinnen, und Herr Branner selbst nutzte es wohl als eine Art Schrank für seinen Kram, den er nicht mehr brauchte; aber zu Weihnachten schlief Nils da.
 

Er zeigte mir sein Schlafzimmer.

Das erste Mal, dass ich es sehen würde.

Ich war aufgeregt, wieso?
 

Der Raum war auch nicht besonders groß.

Das ziemlich große Bett war bespannt mit komplett schwarzen Laken, was mich schon verwunderte, immerhin erschien er mir nicht unbedingt als jemand, der schwarze Bettlaken hatte.

Vor dem großen Fenster über dem Bett hing ein dunkles Rollo, das garantiert kein ungewolltes Licht durch ließ, und auf einem kleinen Schrank neben dem Bett stand ein digitaler Wecker, der in roten LED-Lichtern 00:34 anzeigte.

„Tja, du wirst dir wohl ein Bett teilen müssen“, sagte er anzüglich, dann küsste er meinen Nacken und ging ins Bad, nachdem er mir erlaubte, es mir bequem zu machen.
 

Ich fragte mich, ob es nur einen Tag, nachdem ich mich als gesittete Nonne deklariert hatte, soweit war.
 

Ich ging in den Raum, ließ mich auf das Bett fallen, das hart entgegen federte und betrachtete den kleinen, schwarzen Schrank neben mir.

Ich fragte mich, ob er gewisse Utensilien darinnen aufbewahrte.

Vorsichtig beugte ich mich vor, griff nach dem kleinen Knauf und wog nochmal kurz ab, ob es okay oder zu intim war, in den Schrank zu gucken; entschloss mich dann aber dafür, dass ich zu jung und zu neugierig war, um Folgen abzuschätzen und zog die Tür auf. Außerdem war ich ja auch noch total aufgeregt.

Meine Augen glänzten nahezu, als ich die Kondome entdeckte, und irgendwie musste ich mich dann kurz fremdschämen.

Aber das hatte ich ja alles schon gedacht, es gab keinen Grund, eifersüchtig zu sein, der Mann war siebenundzwanzig Jahre alt.

Niemand hatte mit siebenundzwanzig keinen Sex. Außer die Nonnen eben.
 

Neben den Kondomen lag ein Notizblock, sonst war nichts weiteres, interessantes zu finden.

Ziemlich privatsphärendverletzend griff ich den Block und blätterte. Hatte er sich selbst zuzuschreiben, wenn ich sonst nichts über ihn raus finden konnte. Oder? Ja, doch.

Ich konnte absolut nichts mit den Notizen anfangen.

Verschiedene Namen, Nummern und Farben, einiges durchgestrichen, ziemlich viel Gekritzel.

Ganz hinten standen die Namen Laura Berger, Dominik Sauer, Manuel Groß und Miriam-Anna Koke.

Hatte ich noch nie gesehen oder gelesen.

Als ich hörte, wie er zurück kam (er presste ein ziemlich nachdrückliches „Man

Nils ist okay!“ hervor), legte ich den Block schnell weg, schloss die Schranktür und ließ mich schnell in die Laken fallen.
 

Er schloss die Zimmertür, lächelte mich lieb an und setzte sich zu mich aufs Bett, beugte sich vor und gab mir einen kleinen Kuss auf die Lippen.
 

„Marc“, sagte ich dann in dem Ton, der ihn wissen ließ, dass ich ein klitzekleines bisschen sauer war.

„Hm?“ machte er, sah mich nicht an, starrte nur auf seine Hände.

„Wieso habe ich nichts von Nils gewusst?“

„Hm“, er zuckte nur die Schultern.

„Marc“, sagte ich dann wieder, ziemlich streng. Ich kniete mich hinter ihn, legte meine Hände auf seine Schultern, genoss die warme Berührung zwischen uns, und legte meinen Kopf auf seine linke Schulter.

„Erzähl mir doch mehr von dir. Bitte.“

„hm“, machte er wieder und verspannte sich ein wenig.

„Hast du noch mehr Geschwister?“

„hm“, entgegnete er, dann drehte er sich zu mir um, sah mich komisch an, griff meine Schultern und drückte mich zurück ins Bett.

Er beugte sich über mich, musterte mein Gesicht ganz genau, dann küsste er meine Lippen, dann küsste  er mein Kinn, dann küsste er mein Schlüsselbein.

Und dann legte er seinen Kopf auf meine Schulter, ließ seinen Körper auf meinen sinken und ich spürte sein Herz auf meiner Brust und sein Bein, dass sich zwischen meine legte.

Marc seufzte einmal schwer, dann sagte er: „Ich bin in Münster geboren und aufgewachsen, meine Eltern hatten da ein ziemlich großes Grundstück und ein sehr schönes Haus. Mein Opa war Leiter der Christoph-Dornier-Klinik. Er ist vor acht Jahren gestorben und hat mir sein gesamtes Vermögen hinterlassen. Ich bin ziemlich reich, theoretisch gesehen brauche ich den Job nicht. Als ich siebzehn war, ist mein Vater bei einem Einsatz gestorben. Er war Feuerwehrmann. Das hat uns irgendwie auseinander gerissen, meine Familie. Hab seit sieben Jahren nicht mehr mit meiner Mutter gesprochen. Als ich mein Abi hatte, Leistungskurse Mathe und Bio, bin ich sofort von zu Hause weg. Hatte ja Geld. Bin hier her gekommen, hab alles mögliche gemacht. Hab eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb angefangen, das war mir aber zu langweilig. Hab bisschen gejobbt, viel Party gemacht, nichts getan. Dann hab ich mich an der Ruhruni hier für Mathe auf Lehramt eingetragen und dann ging irgendwie alles total schnell und jetzt... hab ich den Master of Education und versuche, solchen Vollnasen wie dir zu erklären, was Orthogonalität bedeutet. Wenn du mir einen Brief schreibst, müsstest du vor dem Marc Branner eigentlich noch ein M.Ed. Setzten. Formal gesehen. Eigentlich. Aber ich bin da nicht so penibel.“
 

Als er dann zuende erzählt hatte, war es irgendwie unangenehm still im Raum.

Ich schluckte hart, dann spürte ich sein Bein, welches zwischen meinen lag, und wie er es höher schob.

Er richtete sich auf und sah mich frivol an.

Ich schluckte nochmal hart.

Er biss sich nervös auf die Unterlippe, dann zog er sein Knie noch höher und berührte mich zwischen den Beinen.

Ich fixierte sein Blick. Und versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.
 

Dann grinste er keck, ich wurde leicht rot und er beugte sich zu mir runter, damit wir uns küssen konnten.

Sehr leidenschaftlich und innig, fast etwas zu gierig und alles, was gestern noch so fern war, stand jetzt direkt vor mir.

Oder lag über mir.

Ich wurde irgendwie nervös.

Erst recht, als ich seine Hand spürte, die vorsichtig meine Seite hinunter strich, etwas zögerlich den Saum des Pullovers griff und dann langsam über meinen Bauch fuhr.

Ganz zart und vorsichtig.

Ich bekam eine Gänsehaut. Vor Erregung.
 

Dann lösten sich unsere Lippen.

Er sah mich vorsichtig an, schaute mir in die Augen und versuchte, heraus zu lesen.

Wie weit er gehen durfte.

Was ich zulassen würde.
 

Mit seiner Hand fuhr er mir über den Bauch hoch zum Brustbein.

Seine Augen achteten genau auf meine Reaktion.

Er sah in meine Augen, auf meine geöffneten Lippen, auf die roten Wangen und den vor Erregung bebenden Kiefer.
 

Ich erlaubte es ihm.

Seiner Hand, über meine Brust zu streichen.

Das war verdammt aufregend, und ich hielt mich so gut ich konnte mit jeglicher Reaktion zurück. Bis sein Knie etwas begehrender gegen mich drückte.

Es war so verdammt scharf, dass ich ziemlich lüstern aufseufzte. Und daraufhin ziemlich schnell rot anlief und mir die Hände vor den Mund schlug.

War so gesehen doch irgendwie peinlich.

Immerhin war er so viel älter.

Und erfahrener.

Er hatte sogar Kondome im Schrank neben dem Bett.

Und ich hatte noch nicht mal einen Schrank neben dem Bett.

Und außerdem war er mein Mathelehrer.
 

Beschämt kniff ich die Augen zusammen und wünschte mich ganz weit weg und gleichzeitig viel mehr solcher Berührungen von ihm.

Dann spürte ich seine Hand, die unter meinem Pullover hervor kam, meine Hände von meinem Gesicht schob, sich auf meinen Kopf legte und mit dem Daumen meine Stirn massierte.

Und dann seine Lippen, die mich vorsichtig auf den Mund küssten, dann über meine Wange zu meinem Ohr flogen und flüsterten: „Ich hab dir doch gesagt, du sollst mich nicht als deinen Lehrer betrachten.“

Etwas verspannt nickte ich, dann spürte ich seine Zunge am Ohr.

Eine Gänsehaut überkam mich, mit der sich die Befangenheit verflüchtigte.

Marc lehnte sich ganz auf mich, sodass seine andere Hand ebenfalls frei war, mit der er den Saum von meinem Pullover griff und mit hoch zu meiner Brust zog.
 

Es war so weit.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück