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Adventskalender

Jeden Tag eine Story ^^
von

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Kobato und der Schneemann

Kobato und der Schneemann
 

„Kinder, zieht euch langsam an! Wir gehen gleich nach draußen!“

Kobato schaute sich glücklich ihre Rasselbande an. Sie waren manchmal wirklich anstrengend, aber so lieb und herzlich.

Nach den vielen, vielen Nebenjobs als Aushilfe in einem Restaurant und Kuchenlieferantin, hatte sie endlich ihren idealen Traumjob gefunden: Sie arbeitete als Kindergärtnerin.

Die Kinder mochten die tollpatschige, naive, aber liebenswerte Kobato auf Anhieb, auch, wenn sie sie manchmal ziemlich weltfremd fanden.

Ioryogi mochte die Kinder überhaupt nicht. Was vor allem daran lag…

„Oh! Mimiko, bitte leg den Plüschhund hin! Wenn du weiter an ihm ziehst, machst du ihn noch kaputt!“

Das kleine, blonde Mädchen zog einen Schmollmund, legte aber Ioryogi zurück auf den Tisch.

Ioryogi seufzte unbemerkt. Danke, Kobato…

Ioryogi ging es ziemlich auf den Geist, das seinesgleichen in dieser Welt als knuddeliges Kinderspielzeug Verwendung fand. In seiner Welt hatte er Reputation, Ehre und Respekt als Ausbilder genossen… und hier sabberte ein rotznäsiges Gör auf seinen Kopf! Welch eine Schmach…

„Was wollen wir denn heute draußen spielen“, überlegte Kobato laut und warf einen fragenden Blick nach draußen. Es schneite nicht, aber es lag viel Schnee und es war recht glatt (Kobato mochte Glatteis immer noch nicht). „Was spielt man denn im Schnee…?“

„Wir könnten einen Schneemann bauen“, schlug Shinji vor.

„Einen Schneemann? Was soll das denn sein?“ Kobato war verdutzt.

Die Kinder tauschten fragende Blicke aus, dann lachten sie. „Wie, du weißt nicht, was ein Schneemann ist?!“

Kobato errötete. „Nein… In dem Land, aus dem ich komme, gab es nie Schnee, also kenne ich auch keinen Schneemann…“ Kobato war sehr stolz auf diese Aussage, die sehr plausibel klang. Die Kinder jedenfalls schien sie zufrieden zu stellen.

„Wenn das so ist, werden wir dir zeigen, wie man einen Schneemann baut! Komm, Kobato-chan!“
 

Wenig später tollten die Kinder schon draußen im weißen Pulver herum, bewarfen sich mit Schneebällen, jagten sich um die zugeschneiten Bäume und schlitterten auf dem Glatteis herum.

Kobato, Shinji, Mimiko und andere Kinder standen auf der gegenüberliegenden Straßenseite, auf dem Hof einer Schule, und die Kinder zeigten ihrer Kindergärtnerin ihren ersten Schneemann.

Kobato staunte. Vor ihr stand eine große Gestalt, so groß wie sie selbst, bestehend aus zwei großen und einer kleinen Schneekugel. In der Mitte der zweiten großen Kugel steckten drei schwarze Knöpfe in einer vertikalen Reihe. Sie sahen aus, wie die Knöpfe einer Jacke. In der kleinen Schneekugel, die offenbar den Kopf darstellte, steckten zwei Knöpfe nebeneinander und unterhalb der Knöpfe lugte eine Karotte hervor. Abgerundet wurde das Bild von einer Reihe von Knöpfen, die wie ein Halbmond angeordnet waren. Es schien, als hätte die Gestalt ein Gesicht. Oben auf der kleinen Kugel thronte ein schwarzer Hut.

„Das ist also ein Schneemann!“

„Na, meinst du, du kannst so einen bauen?“

Kobato legte den Finger auf die Lippen und musterte den Schneemann. Dann kam ihr ein Geistesblitz. „Ich hab sogar noch eine bessere Idee. Kommt, lasst uns die nötigen Sachen zusammensuchen!“
 

Zwei Stunden später kehrten die Kinder wieder ins Haus zurück. Einige spielten fröhlich weiter, einige wurden bereits von ihren Eltern abgeholt.

Kobato nutzte die Gunst der Stunde, schnappte sich Ioryogi und lief mit ihm nach draußen.

„Was willst du mir denn nun zeigen?“ Ioryogi wurde ungeduldig. Er hasste es, wenn Kobato ihre Geheimniskrämerei-Nummer abzog.

Kobato kicherte. „Nun warte es doch ab! Achtuuung… DADA!!!“

Kobato präsentierte ihrem Begleiter eine unförmige Gestalt.

Ioryogi starrte sie ungläubig an. Was sollte das denn sein? Vor ihm stand eine groteske Figur. Sie bestand aus zwei großen Schneekugeln, die untere war sehr voluminös, die obere recht klein. In der unteren steckten zwei Äste. Zwischen den beiden Kugeln war ein großes, rotes Band gebunden, an dem ein gelbes Plastikmedaillon hing. In der kleinen Kugel steckten zwei Knöpfe als Augen, eine fette Karotte als Nase, an dessen Spitze eine Knolle aufgespießt war. Mehrere Dreiecke formten ein keckes Grinsen und zwei große Blätter sollten wohl Ohren darstellen.

„Und?“, fragte Kobato neugierig.

„Was und?! Was soll denn das sein?!“

Kobato blinzelte. „Na… du natürlich… Das sieht man doch, oder?“ Kobato warf einen fragenden Blick auf ihr Meisterwerk. Sie fand, die Ioryogifigur war ihnen gut gelungen.

Ioryogi war entsetzt, geschockt. „WIE BITTE???!!!! DIR IST WOHL DAS HIRN EINGEFROREN!!! DIESE HÄSSLICHE ENTE DA SOLL ICH SEIN?!!!!“

„Ja. Gefällt es dir?“, fragte Kobato fröhlich und strahlte überglücklich.

„SEH ICH SO AUS, ALS OB MIR DAS DA GEFÄLLT?!“

Kobato zog einen Schmollmund. Ioryogi war wirklich undankbar!
 

~ Owari ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Teilchenzoo
2010-12-06T08:26:50+00:00 06.12.2010 09:26
*lach*

Ja, er ist wirklich undankbar! So eine schöne Figur für ihn, und er schreit nur rum ...

Wieder so eine süße Geschichte^^. Hat Kobato und den Kidnern sicher Spaß gemacht, den Schneehund zu bauen.

Und ... diesmal hat kobato sich ja sehr gut aus der Affäre gezogen; mit dem in meinem Land gibts keinen Schnee.

Lg neko


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