An einem eiskalten Tag
Gemächlich schipperte der Zweimaster über das ruhige Meer. Sacht kräuselten die Wellen sich am Bug der //Broken Kaleidoscope//. Der Wind hatte in den vergangen 24 Stunden von //Stürmisch- lau// auf // Eisig-Kalt// gedreht. Seit der Nacht schneite es auch immer wieder.
Und überall an Deck hatte sich eine leichte Eisdecke gebildet.
Dieses frostige Naturphänomen rief bei den DIVAS und dem Rest der Crew unterschiedliche Gefühle wach.
„Bahn frei! Ich komme!“
„Hey Fynn, langsam! Du geht’s uns sonst noch über Bord!“
Doch der kleine, rothaarige SpringinsFeld ließ sich von der warnenden Stimme nicht aufhalten. Mit ordentlichem Anlauf sauste und schlitterte er über die vereisten Planken des Mitteldecks.
Amber hatte mal wieder das Nachsehen, aber wenn wirklich Gefahr für den Bengel bestanden hätte, dann wäre ihr „übersinnliches Radar“ schon rechtzeitig angesprungen.
Darum stand sie relaxt an der Reling und blickte den tanzenden Schneeflocken hinterher.
Doch solche Sorglosigkeit rächte sich prompt.
//Klatsch!//
„Yeahh! Treffer versenkt!“
„Voll ins Schwarze, Luce-neechan.“
Fynn kicherte schadenfroh und stupste seine “Schwester“ in die Seite. Die grinste nicht minder breit und formte bereits den nächsten Schneeball.
„Untersteh dich!“ fauchte Amber grantig, während sie sich den Schnee aus den Haaren schüttelte.
Lukretia aber gigste nur übermütig, ließ das Wurfgeschoss dann doch fallen. Stattdessen wetteiferte sie mit Fynn im Eisbahnschlittern und lachte dabei übermütig.
„Wasss’n verrückter Haufen! Ihr Menschen ssseid echt ssseltsssam.“
„Tja ja, zumindest n paar sind wirklich kuriose Individuen!“ pflichtete Raya SaschA bei „Fragt sich nur warum unser Käptn die alle in der Crew haben will!“
Beide, Todesengel wie Navigatorin, saßen dick eingemummelt auf dem Achterdeck bei der Brücke und hielten Ruderwache.
Während Rayas rabenschwarzer Lockenkopf über den aktuellen Seekarten hing, blickte der Todesengel immer wieder fröstelnd zum grauen Himmel auf.
„Sssag mal, warum zum Kuckuck isss esss ssseit gessstern ssso sssaukalt? Vorn paar Tagen sssind wir alle noch bauchfrei rumgerannt. Und jetzt frieren mir gleich die Finger am Sssteuerrad fessst.“
„Weil mir unser allseits beliebtes Chefchen vor knapp ner Woche nen neuen Kurs aufdiktiert hat. Und der hieß Nord-Nord-Ost.“
„Wasss!“ SaschA riss verwundert die Augen auf „Unsssere Katassstrophen-Queen wollte in diessse Freiluft- Tiefkühltruhe!! Welcher meschuggene Gedanke hat sssie denn da wieder gessstochen?!“
„DAS wüßt’ ich auch gerne. Aber du kennst sie ja; macht mal wieder einen auf Cool Mc Cool und lässt sich mit nix in die Karten schauen.“
Raya zog einen missmutigen Flunsch. Sie hatte Crystal zwar als den Leithammel der Truppe akzeptiert, aber manche ihrer Macken stießen der Navigatorin nach wie vor sauer auf.
So auch Crystal’s neuster Fimmel:
„Hey Vince! Warum zum Donner hat der Boss diese alte Kiste an Deck geschleppt??“
„Und wasss noch viel interesssanter wäre: Wasss issst da drin??“
Neugierig beäugten Raya und SaschA den dunkelhäutigen Mann, der unweit von Amber an der Reling lehnte und der Kleinen neben den blauen Haaren auch jenes verhängnisvolle Gen vererbt hatte, das Ambers Leben fast ruiniert hätten.
Ihr Vater blickte kurz auf, nur um dann mit den Schultern zu zucken.
„Was mein liebes Cousinchen darin gebunkert hat ist wohl geheimer als das One Piece selbst. Ich weiß nur, dass sie diese Truhe schon ewig hat, und seit jeher wie’ n Schießhund darüber wacht. Smiley hat sie mal auf Streichholzgröße zusammengefaltet als er heimlich dran wollte.“
Mit einem Mal stand die alte, verwitterte Kiste, die Crys am Hauptmast vertäut hatte im Blickpunkt aller. Wie ein neugieriges Wolfsrudel schlichen Lukretia , Raya und Fynn um die Truhe herum.
„Was sie wohl da drin aufbewahrt?“
„Vielleicht n altes Erinnerungsstück?“ „Oder ne wichtige Seekarte zu nem bestimmten Ort!“
„Aber was zum Kuckuck kann für Crystal so wichtig sein, das sie...“
„Ich wette, ich bekomme Mama dazu das sie’s mir erzählt!“ krähte Fynn mit einem Mal.
Gegen diese Behauptung wagte keiner zu widersprechen. Wenn es jemand schaffte Crystal um den Finger zu wickeln, dann ihr geliebter Filius.
„Wo steckt unsere Mrs. Undurchschaubar eigentlich?“ fragte Amber plötzlich dazwischen.
Ratlosigkeit machte erneut die Runde.
„Keinen Plan?“
„Na, ist doch nicht weiter schwer... Die ist vermutlich mal wieder voll wie’ n Eimer und liegt unten auf ihrem Diwan und pennt ihren Rauschaaaaaaaaaauuuutsch!!“
„Du sollst nicht immer so auf Mama rumhaken, Ray- bachan!“
Der Kleine blies energisch die Backen auf während Raya immer noch über ihr Schienbein rieb.
„Und du Bengel nenn mich nicht Bachan! So alt bin ich nun auch wieder nicht!“
„Tja Tantchen Raya, Kindermund tut Wahrheit kund!“
„Klappe Luce!“
Doch die Rothaarige wich dem nicht ernstgemeinten Schlag spielerisch aus und grinste nur breit.
„So Fynn, jetzt zeig ich dir mal nen genialen Move! Das ist die hohe Kunst im Eisbahnschlittern... Aufgepasst!“
Der rothaarige Wildfang lief nach vorn zum Bug und flitzte los.
„Luce, hör mit dem Blödsinn auf! Nicht so wild! Achtung, die Tür...“
...geht auf!“ wollte Amber noch sagen, aber da war es schon zu spät. Luce, der übermütige Tolpatsch unter den DIVAS hatten mal wieder einen astreinen Volltreffer gelandet.
„Ahhh! Geh runter von mir, du rothaariges Elend!“
„Ach, schnarch du mich nicht von unten an, Flachsrübe! Was musste auch ausgerechnet jetzt deine Visage rausstrecken? Du hast mir den ganzen Move ruiniert!“
„Verfluchte Landplage, nimm endlich deinen Hintern aus meinem Gesicht!“
„Hättest du wohl gerne!“
Keine fünf Sekunden verstrichen; sofort waren Lukretia und Ishmael bei ihrer „liebsten Beschäftigung“. Sie fluchten, keiften und bewarfen sich gegenseitig mit immer ausgefalleneren Schimpfnamen... und was sie sonst in die Finger bekamen.
Der Rest der Crew folgte dem beinahe schon alltäglichen Spektakel mehr oder weniger interessiert.
Erst ein lautes „Achtung! Nebelwand steuerbord voraus!“ machte aller Keiferei ein rasches Ende.
Neugierig, aber auch mit einem flauen Gefühl im Magen sammelten sich die DIVAS am Bug und starrten auf die dichte weiße Wand, die mehr und mehr anwuchs.
„Wo der wohl her kommt?“
„Na ja, wenn in dieser Kälte irgendwo Nebel entsteht muss irgendwas Heißes in der Nähe sein.“
„Fragt sich nur was!“ pflichtete Vince seiner Tochter bei. Amber zuckte unbehagt zusammen, als er so plötzlich hinter ihr stand. Sie hatte immer noch nicht wirklich Vertrauen zu ihrem „wiedergefunden“ Vater geschöpft. Daher versuchte sie ihn zu ignorieren und blickte umso aufmerksamer zu ihren vertrauten Freundinnen.
„Könnte eine Insel sein!“ ließ Lukretia verlauten „ Oder auch... ein Vulkan!“
„Spinnst du!“ rief das blauhaarige Mädchen entgeistert. Doch es könnte eine logische Erklärung für die „dicke Suppe“ sein, in die die //Boken Kaleidoscope// nun einfuhr.
„Raya- chan, wo genau sssind wir denn nu?“ rief SaschA dazwischen „Sssprich, oh allwissssende Navigatorin!“
„Schnauze!“
Der schwarze Lockenkopp stand bereits oben an ihrem Navigatorpult und verglich die Daten, die ihr der Lockpott und die Seekarten lieferten, miteinander.
„Das ist komisch...“ murmelte sie leise vor sich hin. Immer wieder fuhr Raya mit dem Finger die Route nach, wich mal nach rechts oder links ab. Aber nirgends in der näheren Umgebung, durch die sie gerade schipperten, lag Land. Auch kein aktiver Vulkan.
„Das ergibt alles keinen Sinn! Hier kann doch unmöglich...“
„Ach, was zum Geier ist denn hier oben wieder los!“ meldet sich nun eine Stimme aus dem Kielraum.
Mercedes streckte missgelaunt den Kopf ins Freie, nur ihn gleich wieder fröstelnd einzuziehen.
„Sch... Wetter! Ich hasse Eis und Schnee. Wenn man wie ich Sonne gewöhnt ist, dann ist das hier eine Vorstufe zur Hölle!“
„Nur das man unssserer Bleichvisssage ihre Sssonnenliebe mit nichtsss ansssieht!“ raunzte SaschA zu Luce, die sofort zu gigglen begann.
Mercy fand das allerdings gar nicht komisch
„Das nennt man „Edel- Blässe“, du Ignorant.“ Hochnäsig straffte das Flintenweib der DIVAS die Schultern und hielt den Kopf in Pose.
„Und ich nenne es Anämie!“
Mercedes schnaubte noch einmal warnend, dann steuerte sie zu Raya auf die Brücke.
„Was is los! Was soll der ganze Trubel nun wieder? Ich will zurück in meine Bude an den Ofen!“
„Dann sag dem Boss, sie soll ihren faulen Arsch hier heraus schwingen. Wenn se schon alt wie Methusalem ist, dann sollte sie dafür auch ne passende Erklärung auf Lager haben.“
„Geht nicht! Crys hat heut morgen bei mir anne Tür gedonnert und gemeint: Will heut meine Ruhe! Wenn was sein sollte, sieh du nachm Rechten!“
„Na Bravo! Ein Käptn ohne jeden Tadel!“
Mit einigen knappen Worten schilderte Raya der Vize den Sachverhalt. Mercy lauschte mehr oder weniger interessiert. Es stand ihr sprichwörtlich auf der Stirn //Mach voran! Ich will ins Warme!//
„...Und ich hab keinen Plan wo wir jetzt sind oder auf was wir da zuhalten.“
„Entspricht es den Kursangaben vom Boss?“
„Ja schon, aber...“
„Dann is gut! Kurs halten und Feierabend!“
„Wie?“
Entgeistert blickte der schwarzen Lockenkopp Mercedes hinterher, die sich schon wieder auf den Weg nach unten machte.
„Und wenn wir irgendwo drauflaufen!!“ schrie sie dem Flintenweib hinterher.
„Dann will der Boss das so!“
//Rumms!// und die Tür viel wieder ins Schloss.
„Na die ist wieder drauf!!“
Wieder verdrehte die Navigatorin der DIVAS entnervt die Augen. Ein Kapitän der mehr voll als nüchtern war und ein Vize dem scheinbar alles sch...egal war.
Was ne Truppe!
Es vergingen einige Stunden, in denen die //Broken Kaleidoscope// ziellos durch den Nebel schipperte. Ein Orientieren war schlichtweg... UNMÖGLICH.
„Luce wie siehts aus?“ „Backbord immer noch frei!“
„Am?“ „Steuerbord auch nichts Neues!“
„SaschA?“ „Ich frier mir hier oben den Arsssssssssss...“
„Ob du siehst will ich wissen! Dein Hintern ist mir schnuppe!!“
Es war wirklich nicht Raya’ s Tag.
„Ich hab zwar Flügel, aber dasss macht mich weder zu einem Adler noch zu einem Falken!“
„Eyy, sag das F-Wort nicht so laut. Sonst steht uns gleich die Vize mit ner miese Laune auf der Matte!“
„Gott bewahre... die war vorhin schon so gestört drauf.“ meldete sich Lukretia zu Wort.
„Weil sie das Wetter hasst!“ verteidigte Amber sofort die Vize „Außerdem ist sie bei weitem nicht mehr so...“
„Gestört! Sag ich doch!“
„Luce!“
„MÄDELSSSSSSSSSSSSSSSSSS!“ kreischte es mit einem Mal aus dem //Krähennest//
„Da, da, da vorne, 11:00 Uhr Backbord... da issst wassssssss!“
SaschA’s Lispeln überschlug sich schier vor Aufregung. Ein verhängnisvoller Schatten zeichnete sich undeutlich in der dicken Nebelsuppe ab. Und wie es den Anschein hatte, hielt das Schiff der DIVAS genau darauf zu.
„Na großartig... Der Lockpott peilt drauf zu!“
„Das könnte Land bedeuten!“
Vince, der im Augenblick das Steuerrad in den Händen hatte, blickte zu Raya hinüber, die zustimmend nickte.
„Nur was für eins.“
„Vielleicht...“ begann der Ex- Buccanier, brach aber im nächsten Moment wieder ab „Das ist nur eine dumme Legende...“
„Was für eine Legende?“ Neugierig geworden hob das sommersprossige Mädchen den Kopf
„Hfff, ne ganz verworrene Geschichte. Es heißt, dass im Eismeer irgendwo die Insel Hlésey liegen soll.“
„Und was hat’ s mit dieser Hles...nochwas auf sich.“
„Da lebt ein Riese samt seiner Alten und ner Horde Gören. Ein Riese, der Macht über das Meer hat. Und n Bier brauen kann, gegen das jeder Rum und Sake wie Waschwasser schmeckt!“
„Sag mir jetzt bitte nicht...“
„Ich könnts mir vorstellen!“
„Das ist jetzt bitte nicht ihr Ernst!“
Aber es würde in der Tat nur zu gut auf ihren Käptn passen. Neben ihren cholerischen Rachegelüsten war Crystals Hang zum Saufen ihr zweit schlimmstes Laster. Und immer ging das ganze auf Kosten der Crew. Das sie jetzt einen Ort suchte, an dem es möglicherweise legendäres Spitzenbier gibt, schlug ja dem Fass den Boden aus.
„AM, LUCE! Anker werfen! Wir bleiben hier!“
„Häääh warum jetzt das wieder???“
„Wenn unser Boss nur wieder zum Saufen und ähnlichem Hier ist, dann schipper ich sie garantiert nicht vor die Haustür. Ich möchte wetten der Riese rückt seinen Stoff kaum freiwillig raus!“
„Da könnteste recht haben, Raya! Es heißt, weil ihm die Leute immer die Bude eingerannt haben, is Aegir hier hochgezogen. Sehr zum Unmut seiner Weiber.“
„Versteht sich ja wohl von selbst, wer will schon am A... der Welt leben! Nirgends ne Stadt mit ner Shoppingmeile in der Nähe.“
Schweigend musterten die Mädchen das undeutliche Eiland vor sich. Viel gab der Nebel nicht preis, aber das hier die Bezeichnung „Am A... der Welt“ ins Schwarze traf, wusste jede von ihnen.
„Und was könnte nun...“ wollte Amber gerade in die Runde fragen, als urplötzlich ein lautes Getöse und Gepolter von der Insel losbracht. Die Stöße peitschten die ruhige See binnen Sekunden zu einem brodelnden Inferno auf. Glücklicherweise war die Crew der DIVAS aufeinander eingespielt und konnte einem „Stimmungsumschwung“ des Wetters gefasst entgegen blicken.
Dennoch wechselten beunruhigte Blicke die Runde.
„Was treibt denn dieser übergroße Bierpanscher da drüben nur? Ist dem der Kessel explodiert??“
„Ob da drüben nicht doch ein aktiver Vulkan ist?“
„Warum werde ich nur nicht den Eindruck los, dass unser Boss der Auslöser für den ganzen Schlamassel ist!“
„Raya, das ist doch Blödsinn! Crystal ist doch die ganze Zeit...“
„WENN ICH DICH ERWISCHE, DU WEIßHAARIGES MISTSTÜCK!! DAS WAR BESCHISS! KOMM GEFÄLLIGST ZURÜCK!“ donnerte es wie aus tausend Kehlen über die schäumende See.
„Bitte, was sag ich!“
„Das darf doch nicht wahr sein!“
„MomC mal wieder ganz in ihrem Element.“
Anders als die restlichen DIVAS freute sich Lukretia diebisch über die Nummer die ihre Ziehmutter gerade wieder abzog. Auf der Insel war nämlich ein riesiger Schatten, der sich bald darauf als wütender Kerl entpuppte, aufgetaucht. Zornig schlug und stampfte er immer wieder auf die Felsen, woraufhin die See hochschlug. Der weißhaarige Punkt, der mit affenartigem Tempo auf das Schiff zu hielt, schien das wenig zu beeindrucken...
„PLATZ DA, ICH KOMME!“ krakelte es und mit einem weiten Satz segelt die Anführerin der DIVAS auf die heimischen Planken, ein zufriedenes, übermütiges Grinsen in der Visage.
„Das war kein Beschiss Aegir! Du kannst einfach nicht zählen!!! Aber vielen Dank für die kleine Kostbarkeit hier. Ich werds in Ehren halten!“
„DER TEUFEL SOLL DICH HOLEN, DU DIEBISCHE ELSTER!“
„Ksss, den Deppen will ich sssehen der sssich freiwillig mit ihr anlegt.“ winkte SaschA ab. Die anderen nickten nur zustimmend.
„So Mädels“ verkündete Crystal zufrieden „Wir können weiter! Bloss raus aus dieser f.. Kälte bevor wir noch festfrieren.“
Langsam drehte sich die //Broken Kaleidoscope// in den Wind und gewann mehr und mehr an Fahrt. Aegirs zorniges Poltern und Toben begleitet sie noch einige Zeit, bis es schließlich in der Ferne verstummte.
Die ganze Zeit über trug Crystal ihr Triumphgrinsen zur Schau. Sie hatte sich auf ihre alte Kiste gesetzt und summte leise vor sich hin.
„WAS zum Kuckuck hast du da drüben wieder getrieben!“
„Du weißt es doch bereits Lockenköpfchen. Also warum fragst du?“
„Du schleppst uns in diese verdammte Kälte, nur weil du scharf auf dieses scheiß Gebräu bist! Wie krank bist du eigentlich in der Rübe!!“
„Tsetsetse!“ tadelte Crys Raya mit spöttischem Tonfall „ So kann nur jemand reden der keine Ahnung von diesem edlen Sud hat. Wenn ihr wüsstet wie lange wir schon davon geträumt haben. Jetzt kann ich mich wieder bei meiner Spottdrossel sehn lassen. Der wird mir schon hörig sein, wenn ihm nur das Bouquet um die Nase weht!!“
„AAArrrgh, du sollst nicht so über Shanks reden. Du weißt ...“
„Ja weiß ich, und ich weiß auch wie der Abend enden wird... Mit nem endlosen Besäufnis“
Crystal quietschte vergnügt. „Endlich hab ich dieses geniales Sammlung bei einander... Er wird darum betteln, auch nur einmal an den Flaschen schnuppern zu dürfen!“
Mit diesen Worten öffnete der Käptn der DIVAS ihre „geheimnisvolle Kiste“.
„Was für ein SCHATZ! Die FÜNFZEHN erlesensten Hochprozenter aus allen Vier Blues!! Ich schnall ab!“
„Da biste aber die Einzige!“
„Du bist unverbesserlich Crystal!“ stimmte Amber Raya zu. Doch die beiden Mädels waren die einzigen erklärten Anti- Alkoholiker an Bord. Der Rest war hingegen neugierig näher getreten. Und als Crystal doch tatsächlich die neu erbeuteten Flasche (die sie unter ihrem langen weißen Fellmantel versteckt hatte) öffnete, entfuhr fast jedem eine wohliger Seufzer.
„Sssscheiße riecht das gut. Wasssn geiler Ssstoff. Wenn der ssso gut ssschmeckt wie er riecht!“
„Glaub mir Federwisch, der ist sogar um Längen besser!“
„Ssssag mal, könnt ich vielleicht unter Umssständen... nur einen klitzekleinen Schluck mal tesssten?“
„Was heißt da unter Umständen?? Warum hab ich wohl Aegir das halbe Lager ausgeräumt!“
Mit diesen Worten schlug Crystal ihren Mantel auf. Klirrend schlugen die Falschen aneinander. Es schien kaum noch einen freien Zoll Haut oder Stoff an Crys zu geben.
„Bedient euch Leute, die Bar hat geöffnet!“ feigste Crystal lauthals.
Das musste man der Truppe nicht zweimal sagen. Allerdings hatte der Käptn sehr wohl auch an ihre zwei //Guttempler// sowie ihren Filius gedacht.
„Hepp, das ist noch Bleifrei, aber im Geschmack genauso genial. Aegir versteht sein Handwerk, das muss man ihm lassen.
Ach Leute ich hab dermaßen gute Laune... mir ist nach singen. Wer ist dabei?
- //FÜNFZEHNPullen in der Toten Fraus Kist, hojaho und ne Wagenladung Extra Rum....
