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34 Days

[Kakashi ★ Sakura] Nonsense³
von

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Hunting Season

„Ich hasse dieses Lager! Ich hasse das Essen, ich hasse die sanitären Anlagen, ich hasse mein Schlafzelt! Ich hasse die Luftfeuchtigkeit, die mein Haar ganz kraus werden lässt! Ich hasse den perversen Koch mit seinen lüsternen Blicken, der mir heimlich Tabasco unter meine Mahlzeiten mischt! Ich hasse die Tatsache, dass sich der größte Teil meines Kleiderschranks zu Hause befindet! Ich hasse es, dass ich tatsächlich anfange, Ino zu vermissen!“
 

Dies und noch vieles mehr hatte Kakashi während ihres inzwischen schon viel zu lang anhaltenden Aufenthaltes im Lager zu Genüge zu Ohren bekommen.
 

„Und ich hasse dich!“
 

Aber das war neu.
 

Mit dem gewohnt gelangweilten Blick schaute der Kopierninja vom leise vor sich hinknisternden Lagerfeuer auf und machte direkt bei den smaragdgrünen Augen seiner rosahaarigen Teamkollegin Halt.

Er wusste nicht was genau er in diesem Augenblick mehr Beachtung schenken sollte.

Ihrem anklagenden Blick…

… oder ihrem rosahaarigen Schopf, der viel eher einem zerstörten Vogelnest glich, das seit einem Jahr verlassen worden war und in der Zwischenzeit etliche Tornados überlebt hatte.

Feuchtigkeit war also wirklich ein beträchtliches Problem für Sakura.
 

„Hm?“
 

„Ja, genau dich! Ich hasse dich, da es ganz allein deine Schuld ist, dass wir hier überhaupt noch festsitzen. Wärst du nicht zu spät zu dem abgemachten Treffpunkt gekommen, hätten wir keineswegs die beiden Zielpersonen verpasst. Jetzt müssen wir zwei ganze Monate auf eine zweite Gelegenheit warten, wovon uns noch weitere 34 Tage in diesem gottverdammten Lager bleiben.“
 

Dass er einzig und allein nur ihretwegen zu spät gekommen war, da sie ganz plötzlich heftiges Verlangen nach frittiertem Tintenfisch gehabt hatte, würde er ihr kein weiteres Mal erklären.

Auf diesem Ohr war sie ja scheinbar taub.

Er – nach 34 weiteren Tagen mit diesem ganzen Gejammere – sicherlich auf allen beiden.
 

Seufzend ließ Kakashi seinen Blick wieder sinken und zauberte in einer rekordverdächtigen Geschwindigkeit die leider einzige, abgenutzte Icha, Icha Ausgabe hervor, die er für diesen ursprünglich vier Tage andauernden Trip in seiner hinteren Hosentasche verstaut hatte.

Ein großer Fehler, wie er schmerzhaft nach dem ersten missglückten Versuch dieser Mission am eigenen Leib erfahren musste.

Wenn er zurück an seine Wohnung und das volle Bücherregal dachte…
 

Doch diesen Gedanken konnte er keineswegs zu Ende führen, da ihn ein wütendes Schnauben kurz von seiner Lektüre aufschauen ließ.
 

„Und Icha, Icha hasse ich übrigens auch!“
 

Das waren die letzten Worte, die Sakura ihrem ehemaligen Sensei entgegenschmetterte, bevor sie düster dreinschauend den Weg Richtung dem großen und zu diesen späten Uhrzeiten inzwischen gut besetzten Gruppenzelt einschlug.
 

Leicht kopfschüttelnd widmete sich der Silberhaarige wieder dem abgewetzten Buch.

Ja…

Das würden definitiv lange 34 Tage werden.
 

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Langsam ausatmend hantierte Sakura mit einigen schnellen Handgriffen an ihrer vollkommen zerstörten Haarpracht herum und versuchte mit einem verwuschelten Dutt das Beste daraus zu machen.

Wenn sie schon weitere 34 Tage in diesem Loch verbringen musste, dann zumindest mit einem halbwegs passablen Erscheinungsbild.

Kurz schaute die Rosahaarige an sich selbst herunter.
 

Schwarze, mit Matschflecken besprenkelte Stiefel, die ihre beste Zeit schon lange hinter sich gelassen hatten…

Löste sich da seitlich am rechten Schuhe gerade tatsächlich die Naht?

Ein dunkler, kurzer Rock, von dem sie überzeugt war, dass sie ihn damals hellgrau gekauft hatte…

Ein rotes Oberteil, das eher ungewollt einen viel zu gewagten Ausschnitt offenbarte…

Die obersten Knöpfe mussten wohl in den Baumwipfeln zwischen Konoha und dem nächstbesten Dorf verloren gegangen sein.
 

Die Hoffnung auf das erwünschte Erscheinungsbild war scheinbar auch schon längst verloren gegangen.

Leicht kopfschüttelnd schob Sakura den Plastikvorhang beiseite und betrat schließlich das große Gruppenzelt.
 

Seufzend schaute sich die Rosahaarige um.

An manchen Tagen glich dieser Ort einer Geisterstadt, in welcher man nur mit viel Glück auf ein weiteres ansprechbares Lebewesen treffen konnte.

Kein Wunder…

Die meisten Shinobi wussten natürlich, wie man eine Mission erfolgreich beendete und mussten nicht wertvolle Tage in diesem Suff hier abwarten.

An anderen Tagen aber glich der Ort viel eher einem überdimensionalen Zirkuszelt.

Es mussten wohl immer genau die Tage sein, an welchen besonders viele mehrtägige Missionen auf ein Datum fielen.

Und da das Lager Anlaufstelle für Shinobi aus vier verschiedenen Dörfern war, konnte man an genau diesen Tagen wirklich auf so ziemlich alles treffen.

Sakura hätte schwören könne, dass sie letzten Donnerstagabend aus dem Augenwinkel heraus einen kurzen Blick auf einen jüngeren Shinobi erhascht hatte, der geradewegs in Maito Gais Fußstapfen hätte treten können…

… wäre da natürlich nicht schon Lee gewesen.

Der einzige Unterschied zu dem dunkelhaarigen Shinobi mit Konohas markantesten Augenbrauen war, dass dieser junge Mann an der Bar einen – wenn überhaupt möglich – noch engeren und zu aller Verzweiflung auch noch rosafarbenen Kampfanzug trug, welchen er stolz einer kleinwüchsigen Kunoichi präsentierte.

Sakura war sich in diesem Moment zu hundert Prozent sicher gewesen, dass die geweiteten Augen der jungen Frau rein gar nichts mit Bewunderung zu tun gehabt hatten.
 

Kopfschüttelnd verbannte die Rosahaarige das schaurige Bild wieder aus ihren Gedanken und versuchte einen Überblick über das momentane Geschehen zu bekommen

Heute war also mal wieder einer dieser Tage, die der zweiten Kategorie angehörten.

Genau aus diesem Grund konnte die junge Medic-Nin es kaum fassen, dass tatsächlich noch einige wenige Hocker an der Bar frei waren.

Kurz huschten die smaragdfarbenen Augen der Rosahaarigen über die Menschenmenge.

War ja eigentlich auch kein Wunder, wenn die meisten Shinobi ihre Zeit damit verbrachten, wie peinliche Teenager auf den Tischen zu irgendwelcher schlechten Musik mit zur Luft erhobenen Armen zu tanzen.

Mit gerunzelter Stirn schlug Sakura den Weg Richtung Bar ein.

Was ein paar Tage entfernt vom eigenen Zuhause aus einem respektablen Ninja so alles machen konnten war schon bemerkenswert.
 

Während die Kunoichi auf dem wackeligen Hocker Platz nahm, kam ihr für den Bruchteil einer Sekunde das Bild von einem grölenden und wild mit den Hüften schwingenden Kakashi in einem knallrosa Kampfanzug auf einem der Tische vor das innere Auge.

Schmunzelnd bestellte sich die Rosahaarige mit einer einfachen Handbewegung ein Bier.

Nein…

Jeder hatte zwar einmal seine düstere und peinliche Zeit hinter sich gelassen, doch ihren ehemaligen Sensei konnte sie sich keineswegs in solch einem Kontext vorstellen.

Dafür war er einfach zu…

… zu…

… zu Kakashi.
 

„Ein Bier.“
 

Kurz schaute Sakura zu ihrem neu hinzu gestoßenen Sitznachbarn hinüber und augenblicklich verfing sich ihr Blick in rabenschwarzem Haar.

Nur schwer konnte sich die junge Kunoichi dazu zwingen, ihr Bier zu schlucken, bevor es peinlicherweise noch aus Nase oder Ohren herausspritzte.

Natürlich war es nicht Sasuke Uchiha, der soeben neben der Medic-Nin Platz genommen hatte.

Aber irgendetwas an diesem Shinobi…
 

… die Art, wie sein pechschwarzes Haar wild und unzähmbar von seiner Kopfhaut abstand…

… seine so locker und gleichzeitig distanziert ausschauende Haltung…

… die Weise, wie er sein Getränk zu den perfekt geformten Lippen führte…
 

… erinnerte sie so sehr an den vermissten Uchiha-Erben, dass es sie – wenn sie sieben Jahre jünger gewesen wäre – in einen kaum aufhaltbaren Kicheranfall getrieben hätte.

Wie beruhigend, dass sie inzwischen 19 Jahre alt war und dieses düstere Kapitel hinter sich gelassen hatte.
 

Doch leider hatte Sakuras prüfender Blick einen Tick zu lange auf ihrem Nachbarn gelegen.

Keine Sekunde später dass sie ihre aufdringliche Aktion bemerkt hatte, ruhten auch schon beinahe schwarz wirkende Augen auf den ihrigen.
 

Solch eine verblüffende Ähnlichkeit…
 

„Konohagakure?“
 

Kurz weiteten sich die smaragdfarbenen Augen der Rosahaarigen.

Sie hatte ihr Kopfband im Schlafzelt gelassen…

… im Gegensatz zu ihm, der sich sein Hitai-ate mit Sunas Wappen locker um den Hals gebunden hatte.

Woher er also wusste, dass gerade sie eine Kunoichi aus Konoha war, blieb der jungen Medic-Nin ein Rätsel.

Gut geraten…

… oder er hatte sie hier schon zuvor gesehen.
 

Mit einem leicht angedeuteten Lächeln wischte sie ihre Gedanken hinfort.
 

„Sakura Haruno.“
 

„Teiji Masaru. Du bist mit Kakashi Hatake unterwegs.“
 

Augenblicklich verdunkelten sich die Gesichtszüge der Angesprochenen kaum merklich und langsam nahm sie einen weiteren Schluck aus der kühlen Flasche.

Natürlich.

Jeder kannte den berühmt berüchtigten Kopierninja aus Konohagakure.

Sie war ihrem Sitznachbarn wohl nur durch ihre unglückliche Haarfarbe aufgefallen.

Es war doch immer die gleiche Geschichte.

Vielleicht hätte sie Inos Rat doch befolgen und sich ihre Haare färben lassen sollen.

So würde sie vielleicht endlich einmal als etwas Besseres gesehen werden als nur das Mädchen mit den komischen Haaren, das sie bisher in den Augen der meisten Shinobi war.
 

„Ich habe dich trainieren sehen. Eine bemerkenswerte Chakra-Kontrolle hast du da.“
 

Fast hätte sie sich bei diesen Worten an ihrem Bier verschluckt.

Doch heute meinte es der Tag scheinbar gut mit ihr, da sie ihren aufkommenden Hustenanfall perfekt mit einem eleganten Räuspern überspielen konnte.
 

„Danke.“
 

Oder was antwortete man auf solch ein großzügiges Kompliment?

Denn für Sakura persönlich zählten diese Worte viel mehr, als wenn man ihr ihr Aussehen in den Himmel gepriesen hätte.

Definitiv.

Auch wenn Ino hierbei sicherlich komplett anderer Meinung gewesen wäre.
 

Nach einem weitern Schluck aus der nun beinahe leeren Flasche studierte sie etwas genauer die Gesichtszüge ihres Sitznachbarn.

Ja…

Auf den ersten Blick hatte sie definitiv etwas von Sasuke in dem Shinobi wiedererkennen können, doch bei einer genaueren Musterung fiel der Rosahaarigen auf, dass ihm etwas von der Härte des Uchiha im Gesicht fehlte.

Teiji wirkte beinahe schon…

… sympathisch.

Ein Adjektiv, dass sie bei dem Uchiha-Erben in keinerlei Weise hätte anbringen können.

Und dieses spitzbübische Lächeln, das seine Lippen umspielte, rundete das Gesamtpaket perfekt ab.
 

Ja, dies hier war ohne wenn und aber ein guter Fang…

… wie es peinlicherweise ihre Mutter ausdrücken würde.
 

Den würde ich nicht von der Bettkante schubsen.
 

Ja, genau so etwas würde ihre Mutter sicherlich von sich geben und Sakura wie so oft zur ungezügelten Fremdschämerei treiben.

Ganz allmählich schlich sich auch auf Sakuras Lippen ein keineswegs erzwungenes Lächeln.
 

„Wie lange bist du noch hier?“
 

Zwar wusste die junge Medic-Nin, dass es ihr untersagt war, Informationen über die Mission preiszugeben, doch kam ihr eine geschickt formulierte Antwort überraschenderweise wie von selbst über die Lippen.
 

„Lange genug.“
 

Mit einem Mal wurde das Grinsen des Schwarzhaarigen um einen Tick breiter, während er sich unauffällig etwas weiter zu ihr hinüberbeugte.

Nur ganz leicht.

Aber weit genug, um Sakura wissen zu lassen, dass er sie so schnell nicht mehr aus den Augen verlieren würde.
 

„Lass mich dir noch ein Bier bestellen.“
 

Gerade wollte die Rosahaarige auf dieses verlockende Angebot antworten, als sie eine große Hand aufzucken ließ, die sich mit einem Mal auf ihrer Schulter eingefunden hatte und dort beinahe schon besitzergreifend liegen blieb.

Schnell drehte sie ihren Kopf zu dem neu Hinzugestoßenen um und traf auf einen gelangweilt ausschauenden Kakashi, der emotionslos zu ihr hinunterblickte.
 

Was in Dreiteufelsnamen…
 

„Sakura, die Klofrau sucht nach dir.“
 

Wie bitte?
 

Für einen Moment glaubte die Angesprochene sich verhört zu haben.

War das etwa einer der schlechten Scherze des Kopierninjas?

So konnte es nur sein…
 

„Was? Warum?“
 

„Sie muss dich wohl gehört haben, als du vorhin deine Meinung zu den Sanitären Anlagen verkündet hast.“
 

Das konnte keineswegs stimmen.

Natürlich glaubte sie Kakashi kein Wort.

Wieder einmal…

Wie sollte sie auch, so oft wie er sich schon sämtliche Geschichten mit den wildesten Kontexten ausgedacht hatte, nur um sein eigenes Leben ein Stück leichter gemacht zu bekommen.
 

Unbezahlte Rechnungen…

Kostenlosen Wasch- und Putzservice…

Unzählige Trainingsschwänzungen…
 

Das alles und noch vieles mehr konnte der faule Kopierninja zu seinen persönlichen traurigen Erfolgen zählen.

Doch in wie fern der Silberhaarige von ihrem kurzen Abstecher zur Klofrau profitieren könnte, war Sakura nicht so ganz klar.

Vielleicht war diesmal seine Geschichte also nicht gänzlich erstunken und erlogen.

Vielleicht wollte die Klofrau also wirklich mit der Medic-Nin ein ernstes Wörtchen reden.

Sie hatte ja wenige Zeit zuvor tatsächlich etwas laut über die mangelnden sanitären Bedingungen geklagt.
 

Als sich mit einem Mal der Händedruck auf ihrer Schulter beträchtlich verstärkte, war sich die Rosahaarige ziemlich sicher, dass es ihr ehemaliger Sensei – in welchem Sinn auch immer beabsichtigt – ernst meinte.

Kurz schaute Sakura zu dem Shinobi auf und bemerkte sofort eine ihr recht unbekannte Finsternis in seinem freigelegten Auge, die sie bisher nur von seinen Kämpfen mit ernsthaften Rivalen kannte.
 

Todernst.
 

Verwirrt und gleichzeitig entschuldigend wendete sich die junge Kunoichi wieder Teiji Masaru zu, der ihr nur ratlos entgegenblickte, bevor er mit einem unidentifizierbaren Ausdruck in den dunklen Augen zu Kakashi aufschaute.
 

„Gut dann… ich bin gleich wieder zurück.“
 

Und mit diesen Worten erhob sich die Rosahaarige von dem wackeligen Hocker und ließ, ohne sich noch einmal umzuschauen, die beiden Shinobi alleine an der Bar zurück.
 

`Die Klofrau sucht nach dir.`
 

Dieser Satz hatte aber auch einen solch starken Hang zu komplettem Nonsens, dass es einfach schier unmöglich war den Kopierninja hierbei tatsächlich beim Wort zu nehmen.

Warum sollte sich das Putzpersonal überhaupt die Mühe machen, mit Shinobi über sanitäre Angelegenheiten zu diskutieren?

Was würde es überhaupt bringen?
 

Er hat dich verarscht. Warum auch immer.
 

Während sich Sakura den Weg durch die tanzende und feiernde Menge erkämpfte, gingen ihr immer wieder diese Sätze durch den Kopf.
 

Und erst als Sakura direkt vor den Klohäuschen Halt machte, konnte sie sich zu hundertzwanzig Prozent sicher sein, dass ihr ehemaliger Sensei sie gewaltig an der Nase herumgeführt hatte.

Zum einen war die Klofrau mit dem Vollbart und einem markanten Bierbauch sehr deutlich ein Mann…

… und zum anderen genoss diese Person auf dem Klappstuhl momentan einen der tiefsten Schläfe, die Sakura nur aus ihren Kinderbüchern kannte, persönlich aber noch nie erlebt hatte.

Nicht gerade ein Zeichen dafür, dass dieser Mensch für die nächsten paar Stündchen auf der Suche nach überhaupt jemandem war.
 

Während die Rosahaarige vor dem schnarchenden Mann stand, ging ihr nur noch ein einziges Wort durch den Kopf.
 

Warum?
 

Warum hatte Kakashi sich die Mühe gemacht, sich den Weg im überfüllten Zelt bis zu ihr hindurchzukämpfen?

Warum hatte er sich eine so lächerliche Ausrede einfallen lassen?

Und warum hatte der Kopierninja sie aufstehen und sich von Teiji verabschieden lassen und zu guter Letzt auch noch zu den Klohäusern geschickt?
 

Mit gerunzelter Stirn machte die junge Kunoichi auf dem Absatz kehrt und schlug verwirrt wieder den mühsamen Weg Richtung Bar ein, um sich wieder zu dem attraktiven Schwarzhaarigen zu gesellen.

Schließlich hatte doch der Abend so überraschend gut angefangen.

Endlich einmal eine Abwechslung zu dem öden Tagesablauf in diesem nervtötendem Lager.
 

Doch als Sakura schließlich wieder an ihrem vorigem Sitzplatz angekommen war, befand sich auf dem Hocker direkt neben dem ihrigen keineswegs mehr der interessante Shinobi aus Suna.

Stattdessen hatte sich ihr ehemaliger Sensei auf dem Platz eingefunden und nippte seelenruhig an einem Bier, das ganz klar nicht von ihm gekauft worden war.

Die Rosahaarige hätte schwören können, dass sie auf Grund des leicht abgerissenen Etiketts die Flasche von Teiji wiedererkannte.

Seltsamerweise sah er geradezu wie das Unschuldslämmchen in Person aus.
 

Unglaublich.
 

„Kakashi… was…?“
 

Ja…

Was wollte sie ihren ehemaligen Sensei eigentlich fragen?
 

Warum er ihr die Lüge des Klopersonals aufgetischt hatte?

Wo Teiji hinverschwunden war?

Und warum er eigentlich nun das Bier des Shinobi aus Suna in Anspruch genommen hatte?
 

„Dein Sitznachbar hat sich plötzlich an einen wichtigen Termin erinnert.“
 

Ungläubig fixierten die grünen Augen der jungen Kunoichi den Kopierninja, der vollkommen entspannt nach wie vor auf dem Barhocker saß und den wenigen Inhalt der Flasche beinahe hypnotisiert hin und her schwappen ließ.
 

Sie hätte ihm in genau diesem Moment so vieles an den Kopf werfen können.

Doch die Worte kamen ihr wie von selbst über die Lippen.
 

„Wenn du schon von unschuldigen Menschen die Getränke klaust, könntest du wenigstens den Anstand haben, diese auch zu leeren.“
 

„Er hat mir sein Bier netterweise überlassen, wäre ja sonst eine Verschwendung gewesen.“
 

Dass Sakura momentan ihren ehemaligen Sensei für eine Verschwendung hielt, brauchte sie ihm sicherlich nicht mitzuteilen.

Kakashi konnte ja in diesem Augenblick nicht ernsthaft davon ausgehen, dass die junge Kunoichi ihn in irgendeinem Sinne noch Ernst nehmen, geschweige denn als Respektsperson ansehen konnte.

Niemand konnte solch einen Realitätsverlust erleiden und gleichzeitig solch ein ruhiges Erscheinungsbild gewahren.
 

„Kakashi, warum hast du mir meinen einzigen Lichtblick für diesen Abend weggegrault? Ist dir eigentlich klar, wie schrecklich einsam man sich in diesem miserablen Lager fühlen kann? Nein, natürlich hat Mr. Emotionslos davon noch nie gehört… Einsamkeit ist für dich sowieso noch nie–“
 

„Er wollte mit dir schlafen.“
 

Augenblicklich weiteten sich die Augen der Medic-Nin und dies keineswegs, weil sie mitten in ihrer lebhaften Ausführung von Kakashis Lebenseinstellung von ihm unterbrochen worden war.

Nein…

Viel eher irritierte sie die Aussage ihres ehemaligen Senseis.
 

‚Er wollte mir dir schlafen.’
 

Was?
 

Na und?
 

Was ging das ihn überhaupt an?

Und wenn es so wäre?

Und überhaupt…

Genau das war ja auch ihre eigentliche Absicht gewesen.

Nicht, dass sie dies groß herausposaunen wollte…

Sie hieß ja nicht Yamanaka mit Nachnamen.
 

Aber jetzt einmal im Ernst…

Warum mischte sich ihr ehemaliger Sensei auf solch eine penetrante Weise in ihr Privatleben ein?

Dies war sicherlich nicht in der Missionsbeschreibung vermerkt gewesen.

Wäre ja noch schöner gewesen.
 

„Warum… wie… nein, was hat das dich eigentlich zu interessieren? Wer sagt, dass ich überhaupt eingewilligt hätte? Ich kann sehr wohl auf mich selbst aufpassen. Warum also mischt du dich in meine Privatangelegenheiten ein?“
 

Und warum erklärte Sakura das alles gerade dem Kopierninja?

Sie brauchte sich sicherlich nicht zu rechtfertigen.

Und noch weniger vor ihm.

Er war ja nun einmal die letzte Person in diesem gesamten Lager, der sie eine Erklärung schuldig war.
 

„Weil ich mit dir schlafen möchte.“
 

Kakashi hätte der Rosahaarigen gerade ebenso gut mit seinem Chidori lebensgefährlichen Schaden zufügen können…

… sie wäre sicherlich weniger überrascht gewesen.
 

Doch viel Zeit zur Verarbeitung des eben Gesagtem blieb der Rosahaarigen überhaupt nicht.

Denn in der Zeit wie die Worte ihr Gehör erreicht hatte…

… dieses sie über ein paar Umwege zum Gehirn weitergeleitet hatte…

… und es schließlich bei ihrer Wahrnehmung angelangt war…

… hatte der Silberhaarige auch schon sein Bier in einem Zug ausgetrunken, sich von dem Barhocker erhoben und ohne noch ein weiteres Mal zu der perplexen Kunoichi zurückzublicken das Zelt verlassen.
 

Zurück blieb eine geschockte Sakura, die weder in der Lage war sich von ihrem momentanen Standpunkt zu bewegen noch ihre Kinnlade wieder nach oben zu fahren.
 

Das alles konnte keineswegs sein voller Ernst sein.
 

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Kakashi Hatake war nie ein Mann gewesen, der seine Frauen spontan auswählte.

Für den Kopierninja gehörte stets eine gewisse Jagd zu dem Spiel, um sein Verlangen ins Unermessliche zu treiben.

Das Gefühl von Verdientheit, das ihn dann bei der eigentlichen Eroberung überkam, war einfach unbeschreiblich.

Er liebte es.
 

Die Jagd an sich durfte aber keineswegs zu offensichtlich oder gar verzweifelt wirken.

Nein.

Er kannte die besten Wege, eine Frau wirklich im Glauben zu lassen, dass sie im Endeffekt freiwillig und mit noch größerem Verlangen ihn aufgesucht hatte.

Vielleicht war es ja krank auf solch eine Weise zu denken.

Aber im Verborgenen besaß jeder seinen eigenen, verdrehten Verstand.
 

Nie hatte er über Sakura auf eine andere als rein professionelle Weise nachgedacht.

Da die Rosahaarige vor einigen Jahren seine Schülerin gewesen war, war es auch das erste gewesen, was Tsunade allen Sensei in das Gedächtnis eingepflanzt hatte.
 

‚Unangemessenes Verhalten gegenüber Schülern ist strengstens untersagt.’
 

Natürlich hatte der Silberhaarige für sich selbst von Anfang an Icha, Icha von dieser Regelung ausgegrenzt.

Seine Lieblingslektüre vor seinen Schülern und auch noch in aller Öffentlichkeit zu lesen und an heiteren Tagen auch ein wenig daraus zu zitieren, war seiner Meinung nach Welten von unangemessenem Verhalten entfernt.
 

Doch dann war Sakura vor einem Jahr plötzlich nicht mehr seine Schülerin gewesen.

Sie hatte offiziell seinen Rang erreicht.

Natürlich war dies nicht das Startsignal für seine Jagd gewesen.

Ab diesem Zeitpunkt hatte er sie sogar deutlich weniger zu Gesicht bekommen und ein Wortwechsel zwischen ihnen beiden war schon fast zur Seltenheit geworden.
 

Beinahe keinen Kontakt…

… bis vor einigen Wochen, wo sie einer gemeinsamen Mission zugeteilt worden waren.
 

Kakashi wusste selbst nicht so recht, wie es eigentlich passiert war.

Aber ganz plötzlich hatte er seine ehemalige Schülerin mit ganz anderen Augen gesehen…

… sie – wie es ihm schien – zum ersten Mal wirklich als Frau wahrgenommen.
 

Ganz plötzlich…
 

… waren ihm die vollentwickelten weiblichen Kurven an ihrem bisher so schmalen Körper ins Auge gestochen…

… ertappte er sich dabei, wie seine Aufmerksamkeit – statt auf dem Weg, wo sie eigentlich hingehörte – sich auf ihrem Allerwertesten eingefunden hatte…

… dankte er stets einer höheren Macht da draußen für jedes Lächeln ihrerseits, das ganz allein nur ihm gewidmet war…
 

… ganz plötzlich.
 

Der Kopierninja wusste auch nicht so recht, was ihn im Endeffekt umgestimmt hatte, die Position von dem passiven Beobachter zu dem aktiven Jäger zu wechseln.

Wahrscheinlich war es die Aussicht nach der gescheiterten Mission auf zwei ganze Monate in trauter Zweisamkeit an der Seite seiner ehemaligen Schülerin zu verbringen.

Da konnte Mann schon einsam werden…
 

Doch hatte er es sich beinahe anders überlegt.

Schon nach einigen Wochen in dem Lager war ihm aufgefallen, dass die Laune der Rosahaarigen mit jedem Tag tiefer unter die schlammige Erde sank.

Und mit jedem Tag wurde genau diese Laune für ihn unerträglicher.

Dem Silberhaarigen waren also nur zwei Möglichkeiten zur Verfügung gestanden.
 

Er könnte sie dank des Sharingans auf solch eine Weise hypnotisieren, dass sie vollkommen vergessen würde, dass sie ja eigentlich ein Sprechorgan besaß…

… oder er könnte schlicht und einfach mit ihr schlafen.
 

Und nach einer recht kurzen Überlegungszeit hatte er letztendlich einen Entschluss gefasst.

Möglichkeit zwei beinhaltete deutlich weniger nachfolgende Problematik und weitaus mehr Spaß für sie beide.

Und wer war er, dass er Spaß aus dem Wege ging?

Und dass sie Spaß haben würden, stand außer Frage.

Dafür hatte er Sakura im Laufe der letzten Wochen viel zu genau bei ihren Dehnübungen beobachtet.
 

Als die junge Medic Nin sich heute abermals über so ziemlich alles und am Ende auch noch über ihn persönlich aufgeregt hatte, hatte Kakashi gewusst, dass es nun höchste Zeit für den entscheidenden Schritt seinerseits gewesen war.
 

Er war ihr also kurze Zeit später unauffällig in das Gruppenzelt gefolgt.
 

Andere, weitaus unsicherere Männer hätte das Bild ihrer Zieldame in einem angeregten Gespräch mit einem anderen Mann vollkommen aus der Bahn geworfen.

Alle anderen, weitaus unsichereren Männer…

Doch keiner dieser Männer hieß Kakashi Hatake.
 

Er sah die Tatsache, dass Sakura an diesem Abend zum ersten Mal während ihres gesamten Aufenthalts in diesem Lager deutliches Interesse an einem anderen Shinobi zeigte, als willkommene Herausforderungen im Plan seiner Jagdmission.

Sonst wäre es schlichtweg zu einfach gewesen.

Denn wen überkamen nach einem Monat in solch einem Loch nicht Gefühle der vollkommenen Verzweiflung?

Und eine Handlung aus Verzweiflung hieß er nicht gerade willkommen.
 

Er wollte...

Nein,

Er suchte diese Herausforderung.
 

Es war nicht gerade schwer gewesen, die Rosahaarige für den benötigten Zeitraum von dem dunkelhaarigen Shinobi aus Suna zu trennen.

Kakashi kannte ihn…

… zumindest vom Sehen her.

Mit Namen hatte er es noch nie gehabt.

Bei so manchen seiner Begleitmission der fünften Hokage hatte er den Schwarzhaarigen im engeren Kreise von Gaaras Anhängern bemerkt.

Er war ihm in diesem Sinne aufgefallen, dass der Shinobi eine gewisse Ausstrahlung in den dunklen Augen hatte, mit welcher eine ausgesprochen starke Sicherheit und eine gute Portion Selbstvertrauen mitschwangen.

Einen besseren Konkurrenten hätte der Kopierninja sich an diesem Abend nicht wünschen können.
 

So hatte sich der Silberhaarige kurzerhand eine seiner perfekten Ausreden aus dem Ärmel geschüttelt und somit seine ehemalige Schülerin von dem – durch sein Auftreten merklich angespannten – Shinobi entfernen können.
 

Kakashi war sich durchaus bewusst, wie einschüchternd er auf andere Männer wirken konnte…

… selbst wenn diese ebenfalls Shinobi waren.

Er trug nicht umsonst das Brandzeichen des berühmt berüchtigten Kopierninjas Konohagakures.
 

So war es fast schon enttäuschend leicht gewesen, den Dunkelhaarigen mit wenigen Worten aus dem Gruppenzelt zu scheuchen.
 

„Du solltest jetzt gehen.“
 

Vielleicht hatte seine Hand, die ruhig auf seinem Hitai-ate geruht hatte und jederzeit bereit gewesen wäre, sein Sharingan freizulegen, auch ein klein bisschen seine Aussage unterstrichen.

Er glaubte aber nicht.
 

Dass der Dunkelhaarige sein Bier zurückgelassen hatte, hatte Kakashi als eine äußerst aufmerksame Geste eingestuft.

Shinobi aus Suna wurden eben korrekt und mit dem Erlangen des nötigen Respekts ausgebildet.
 

Mit Sakuras vergleichsweise mildem Wutausbruch hatte der Kopierninja durchaus gerechnet.

Dieser machte die ganze Geschichte sogar um einiges interessanter.

Die Emotionen der Rosahaarigen geradewegs an der Oberfläche zu halten, war durchaus ein schlauer Schachzug, um ihr später an diesem Abend genau solche aufrichtigen Reaktionen bei weitaus anderen Beschäftigungen zu entlocken.
 

Sein Plan war nahezu perfekt.
 

Das Herunterklappen ihrer Kinnlade bei der Verkündung seines eigentlichen Vorhabens hatte er stolz zu seinen persönlichen Erfolgen zählen können.

Es kam schließlich nicht gerade of vor, dass man es zu Stande brachte, Sakura sprachlos zu lassen.
 

Jetzt musste er also nur noch warten.

Der Rest würde sich schon von ganz alleine ergeben.
 

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Während Sakura sich den Weg aus dem überfüllten Zelt hinaus an die frische Luft erkämpfte, glaubte sie nach wie vor sich komplett verhört zu haben.

Anders konnte es keineswegs sein.
 

Ohne es wirklich zu bemerken, beförderten ihre Füße sie im Stechschritt zurück zu den Schlafzelten, wo sie erst einmal leicht außer Atem an der inzwischen wie leergefegten Feuerstelle Halt machte.
 

Die Gedanken, die wild in ihrem Kopf umherschwirrten, lösten ein leichtes Schwindelgefühl in ihrem Innern aus, so dass sie sich kurzerhand auf einem der Sitzbaumstämme niederlassen musste.
 

Was…?
 

Wie…?
 

Warum…?
 

Wirklich zu Ende führen konnte die Rosahaarigen keinen dieser Gedanken.

Sie war sich nur eines zu hundert Prozent bewusst.

Sie musste ihren ehemaligen Sensei schleunigst finden und ihn stellen.

Denn zusammengefasst war sein Verhalten, das er an diesem Abend an den Tag gelegt hatte, ihrer Meinung nach 12873 Schritte zu weit gegangen.
 

Es musste einfach eine logische Erklärung geben...

... wobei sich Sakura bewusst war, dass man Logik und Kakashi Hatake nicht immer in einen gemeinsamen, zusammenhängenden Satz zusammenstellen konnte.
 

Abrupt erhob sich die junge Medic-Nin wieder von ihrer Sitzgelegenheit und steuerte geradewegs auf das Schlafzelt Nummer 13 zu.

Augenblicklich verdunkelte sich die Miene der Rosahaarigen um einen Tick.

Welch eine unerwünschte Ironie des Schicksals.

Die Nummer strotze geradezu voller Pech – genau wie der bisherige Verlauf ihrer Mission.
 

„Kakashi? Bist du da drin?“
 

Stille.
 

Natürlich.

Hätte sie sich solch eine Aussage vor ihm erlaubt, hätte sie schon längst das Weite gesucht und hätte bei Tagesanbruch sicherlich schon die Grenze zum Wasserreich erreicht.
 

Doch so langsam hatte die Rosahaarige das Gefühl, dass ihr Peinlichkeitspegel und gesunder Menschenverstand weitaus höher angelegt waren, als dies bei ihrem ehemaligen Sensei der Fall war.

Sie verwettet ihr Hitai-ate darauf, dass er es sich gerade in seinem Zelt mit Icha, Icha gemütlich gemacht hatte.
 

„Kakashi! Wenn du nicht sofort da raus kommst, komme ich rein!“
 

Stille.
 

Er hatte es ja nicht anderes gewollt.

Laut aufschnaubend griff Sakura zu dem lose herunterhängenden Eingansstoff des Zeltes und riss diesen mit mehr Kraft als nötig zur Seite.
 

Eine gähnende Dunkelheit begrüßte die junge Kunoichi.
 

„Kakashi?“
 

Langsam ging die Rosahaarige in die Knie und tastetet sich zögerlich in das Innere hinein.

Der schamlose Kopierninja musste doch hier irgendwo sein.
 

Als Sakura schließlich vollkommen in das Schlafzelt hineingekrochen war und sich selbst davon überzeugt hatte, dass dieses tatsächlich nicht nur eine gähnende Dunkelheit sondern auch eine gähnende Leere beherbergte, ließ sie eine nur allzu bekannte Stimme außerhalb des Zeltes aufschrecken.
 

„Hast du dich nicht in der Nummer geirrt?“
 

In einer rekordverdächtigen Geschwindigkeit hatte sich die Angesprochene wieder aus der Schlafgelegenheit geschält und entdeckte keinen Moment später einen entspannt ausschauenden Kakashi, der auf einem alten Gartenstuhl neben dem Zelt Platz genommen hatte.
 

Hatte er hier schon die ganze Zeit gesessen und sie hatte ihn schlichtweg bei ihrer hektischen Suche übersehen?

Diese Rolle als stummer Beobachter…

Das sah ihm ja geradezu ähnlich.

Anders hatte sie ihn ja nicht kennengelernt.

Ansonsten hätte sie diese Eigenschaft als überaus gruselig eingeschätzt.
 

„Kakashi! Was…“
 

Und abermals – wie schon so oft an diesem Abend – fehlten ihr die passenden Worte.

Wer die Medic-Nin auch nur ansatzweise kennengelernt hatte, wusste sofort, das dies keineswegs normal war.

Beinahe hilfesuchend schaute Sakura ihrem ehemaligen Sensei entgegen, der weit zurückgelehnt auf dem Stuhl saß und scheinbar noch nie entspannter ausgesehen hatte.
 

„Sakura, was suchst du hier?“
 

Was sie hier suchte?

Warum erschienen an diesem Abend wirklich jede Frage und Aussage des Kopierninjas schlichtweg überflüssig?
 

„Ich…“
 

Und WARUM in Dreiteufelsnamen konnte sie an eben diesem Abend keinen ihrer Sätze zu Ende führen?
 

Mit einem beinahe hilflos erscheinenden Blick verfolgte die junge Kunoichi, wie der Silberhaarige sich langsam von seiner Sitzgelegenheit erhob und beinahe in Zeitlupe den Abstand zwischen ihnen beiden verringerte.

Übertrieben genug Reaktionszeit ließ er ihr allemal.
 

Eigentlich hätten sich ihre Augen vor Schock weiten müssen…

Eigentlich hätte sie augenblicklich auf dem Absatz kehrt machen müssen…

Eigentlich hätte sie tatsächlich schon bei der gewagten Aussage ihres ehemaligen Senseis das Weite suchen müssen.
 

Eigentlich.
 

Doch stattdessen zeigten die Beine der Medic-Nin nicht einmal den Anschein zum Bewegungsdrang.
 

Vollkommen verstummt beobachtete sie wie Kakashi…

… mit wenigen Schritten bis zu ihr aufschloss…

… eine seiner großen Hände sich auf ihrer Hüfte einfand, während die andere sich in ihrem Hinterkopf vergrub…

… sie mit einer klaren und kräftigen Bewegung zu seinem wärmen, drahtigen Körper gezogen wurde…

… und ihre Lippen in einem gierigen Kuss auf seinen maskierten Mund trafen.
 

Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ließ Sakura all dies einfach geschehen.

Tausend Fragen hätten ihr genau in diesem Moment in den Sinn kommen müssen.
 

Was ging hier eigentlich gerade vor sich?

War dies wirklich Kakashi Hatake oder hatte irgendein Verrückter sein Jutsu bis auf das letzte Detail perfektioniert?

Und wie bitte konnte ein Kuss trotz Maske überhaupt so intensiv ausfallen?
 

Doch in genau diesem Moment erreichte all dies die Wahrnehmung der Rosahaarigen nicht einmal annährend.
 

Die Kunoichi stand in genau diesem Moment so sehr neben sich, dass sie überhaupt nicht bemerkt hatte, wann genau sich die Maske des Kopierninjas verflüchtigt und der Kuss sich durch seine nun aktive Zunge um ein vielfaches intensiviert hatte.
 

In genau diesem Moment konnte Sakura nicht einmal mehr protestieren, als der feste Griff von Kakashis Hand um ihre Hüfte sich etwas lockerte und diese den Weg zu ihrem Allerwertesten einschlug. Während dieser einen unverschämten und gleichzeitig ermunternden Drücker abbekam, drückte sich etwas vollkommen anderes hart gegen ihren Oberschenkel.
 

Und in genau diesem Moment schmiss die Rosahaarige all ihre prüden Vorsätze ins langsam erlöschende Lagerfeuer und ließ sich komplett ohne Widerstand von ihrem ehemaligen Sensei in das Schlafzelt Nummer 13 ziehen.
 

Ganz plötzlich schienen 34 Tage überhaupt nicht mehr auszureichen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Von:  Cosplay-Girl91
2014-08-18T13:19:30+00:00 18.08.2014 15:19
WOW. Ein richtig tolle Geschichte. Mach weiter so :)
Von:  Marymoon
2014-08-09T07:43:58+00:00 09.08.2014 09:43
Hätte deine Geschichte mich nicht schon im Laufe der Handlung dahin schmelzen lassen, wäre ich definitiv beim letzten Satz ausgelaufen *-* Dieser Satz ist mir jetzt wochenlang im Kopf geblieben, weil das einfach der beste Abschlusssatz ist, den es gibt *-* weiter so! :)
Von:  Lunasan
2013-03-10T23:06:52+00:00 11.03.2013 00:06
Hallo und WOW ich liebe es wie Du Kakashis schräge Art sooo charmant rüber bringst. Herrlich beschrieben einfach Herz erfrischend. Würde mich tierisch freuen wenn du weiter Ons schreiben würdes. Du machst das Super. Danke für diesen Tollen Ons. Lg Luna
Von:  Raven
2012-05-25T20:22:25+00:00 25.05.2012 22:22
mhhhhmmmm wer wünscht sich nicht von so einem Mann, genau so geküsst zu werden.... *schmacht* Hab ja ne richtige Gänsehaut bekommen. Einfach klasse dieser OS. Wieder mal super geschrieben :)

LG Raven
Von:  Votani
2011-05-29T23:41:06+00:00 30.05.2011 01:41
Es ist wirklich schwer, gute KakaSaku-Storys zu finden, aber deine ist eindeutig eine davon. :) Das erinnert mich glatt daran, warum das Pair eines meiner Favos ist.
Die beiden sind einfach schnucklig zusammen und ihre Charakter hast du auch ziemlich gut getroffen. Weder ist Kakashi hier total unschuldig, noch der totale, perverse Macho, wie manche ihn darstellen. Nein, du hast eine geniale Mischung hier drin.
Sakura ist zwar schlau, aber doch schon manipulierbar, aber hey,... lieber bei Kakashi, als bei dem anderen Typen. ;D

Dein Schreibstil gefaellt mir auch ziemlich gut. Klasse Beschreibungen, viel Gefuehl drin, leicht zu lesen und huebsch erfrischend mit dem Humor. Alle Achtung, ich werd mit Sicherheit auch noch deine anderen beiden(?) OS zu dem Pair lesen. <D
Von:  MayLuSan
2011-05-10T09:44:38+00:00 10.05.2011 11:44
wirklich wieder eine geile geschichte. immer eine willkommene abwechslung storys von dir zu lesen. ich würd mich auch wahnsinnig freuen wenn du an den anderen beiden geschichten die du angefangen hast mal wieder weiterschreiben würdest. du hast es nämlich echt drauf! :)
Von: abgemeldet
2011-03-20T12:43:37+00:00 20.03.2011 13:43
Hammer echt super =)
Von:  ShiroiOkami
2011-01-25T15:46:13+00:00 25.01.2011 16:46
gefällt mir extrem gut <3
:'D
Von:  Flecki49
2011-01-02T19:08:59+00:00 02.01.2011 20:08
xD
Das ist einfach nur genial, du hast es wieder ohne Probleme auf meine Favo-Liste geschafft! Oh man.... Die Klofrau sucht dich... Kakashis ausreden werden auch immer schlechter... oder besser, je nachdem wie mans nimmt xD
Ich freu mich schon... Ich hoffe doch es gibt noch einen Nonsens hoch 4? Irgendwann?
Ich liebe deine KakaSakuFFs^^
Lg, Flecki^^
Von: abgemeldet
2010-12-28T16:25:41+00:00 28.12.2010 17:25
eine wunderschön verrückte FF, in der die beiden charas einmal nicht so occ sind!! vor allem sprachlich hast du super überzeugt, und ich würde mich echt freuen, eine forsetzung zu lesen ;)

favo :) deine hydrangea


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