As ever
Es war einmal in Fiore, genauer gesagt, Magnolia im Haus der Fairy Tail Gilde..
Ein Tag wie jeder andere, schien es zu sein und Team Natsu hatte sich auf den Weg gemacht, um einen Auftrag zu erfüllen, denn Geld brauchte man ja immer.
Der Weg unserer Freunde sollte sie nach Ephram City führen, einer Stadt, die für Natsus Verhältnisse viel zu weit weg und leider nur per Bahn erreichbar, war.
Der junge Dragon Slayer lag die meiste Zeit halb ohnmächtig am Boden des Waggonabteils und war unansprechbar.
“Das wird langsam peinlich Natsu! Die anderen Fahrgäste schauen uns schon seltsam an!”, meckerte Lucy, während sie sich hinter einem Buch vor den Blicken versteckte. “Das ist unheilbar!” Happy flog umher und landete dann auf dem Schoss der Blonden. “Unheibar..und um was geht es eigentlich bei diesem Auftrag?” Die Stellargeistmagierin wurde wieder einmal überrumpelt und ungefragt einfach mitgeschleppt.
“Wir werden einen Mr. Humpton aufsuchen~”, begann Erza zu erklären.
”Mr. Humpel?”, fragte Happy belustigt und Lucy klappte ihr Buch unsanft zu. “Wasch dir die Ohren, der Mann heißt Humpton!”
“Dieser Mann sucht nach einem alten, verschollenen Familienschatz. Wir sollen ihn für ihn bergen.”, beendete Erza die Erklärung und sah dann zum Fenster hinaus. “Und übrigens Gray..zieh dir was an!”
Der junge Mann saß nur mit Unterhose bekleidet auf seinen Platz und machte sich über Natsu lustig, dem es nicht besser ging, sondern eher im Gegenteil.
“Und wohin ist dieser Familienschatz verschollen?”, fragte Lucy weiter und Erza seufzte nur.
“Wenn er das wüsste, dann bräuchte er unsere Hilfe nicht, oder?”
Klang logisch in den Ohren der Blonden und der Rest der Reise verlief einigermaßen ruhig und gesittet. Wenn man davon absah, dass Gray weitere Strips hinlegte, während es Natsu immer schlechter ging.
Aber das legte sich in dem Moment, als den Zug verließen.
“Lasst uns sofort loslegen! Ich bin total aufgeheizt und voller Tatendrang!” Er polterte los, ohne darauf zu achten, dass er überhaupt nicht wusste, in welche Richtung er musste.
“Natsu! Wo rennst du denn hin! Hier geht es lang!”, geiferte Gray und grinste belustigt.
“Klappe, du Eis am Stiel!”
“Was hast du gesagt?” Gray baute sich vor Natsu auf und die beiden schienen kurz davor, sich die Köpfe einzuschlagen.
“Jungs!”, sprach Erza und urplötzlich lagen sich die beiden Jungs in den Armen.
“Wir sind gute Freunde~” Man sah ihnen die Angst an, die sie vor Erza hatten und eben die schien jetzt besänftigt zu sein.
“Lasst uns endlich weitergehen, sonst setzen wir noch Moos an.”
Sie liefen endlich weiter, quer durch Ephram City. Es war eine recht hübsche, beschauliche Stadt mit vielen gepflegten Blumegärten und wunderschönen Häusern. Man sah der Stadt an, dass sie sehr wohlhabend war.
Lucy fühlte sich hier nicht wohl, was wohl daran lag, dass sie sich hier zu sehr an ihre Kindheit erinnert fühlte.
“Alles klar Lucy?”, fragte Happy sie und flog auf ihre Schulter.
Sie nickte und blieb plötzlich stehen, denn vor der Gruppe baute sich eine riesige Villa auf, die alles andere hier noch übertraf.
“Wohnt der der Typ da drin?” Natsu ging einfach weiter auf das riesige Anwesen zu, ohne darauf zu achten, dass ein dicker, goldener Eisenzaun das ganze schützte.
Wie nicht anders zu erwarten, rannte er voll dagegen. Aber damit nicht genug, denn der Zaun gab zur Sicherheit noch starke Stromschläge ab.
“Auauaua~” Natsu wurde geschockt und fiel nach hinten um.
“Nette Frisur!” Gray konnte sich das nicht verkneifen und auch die anderen kicherten leise.
“Ja lacht nur, wenn ich mir die Knochen breche!”
“Knochen brechen? Verwechselst du da nicht was?”, fragte Erza und erbarmte sich, den Verkohlten aufzuhelfen.
“Das ist doch egal!”
Ein paar Minuten später betraten sie nun die Villa durch den Haupteingang und wurden von dem Hausherrn persönlich empfangen.
Sie nahmen alle im Salon Platz und tranken den vom Butler servierten Tee.
“Schön, dass ihr so schnell gekommen seid.” Mr. Humton war ein freundlicher, älterer Herr, mit dickem Bauch und langem, weißen Bart.
“Wie ihr sicher schon aus der Jobbeschreibung erfahren habt, suche ich einen alten verschollenen Familienschatz.”
“Um was handelt es sich genau?”, schaltete sich Erza ein, denn die Suche würde einfacher werden, wenn man wusste, nach was gesucht wird.
“Eine kleine silberne Figur, die meiner Urgroßmutter gehört hat. Sie hat die Form eines Soldaten und es werden ihr magische Kräfte hinterher gesagt.”
“Aus Silber? Ich kenne nur Zinnsoldaten.” Lucy dachte etwas zu laut und senkte dann den Blick.
“Entschuldigung, aber wie ist diese Figur verschollen? Wo war sie zuletzt?”
“Mein Sohn hat als Kind immer mit ihr gespielt und sie liegt irgendwo in seinem alten Zimmer.”
Gray und Natsu verschluckten sich beinahe gleichzeitig am Tee und sahen den Mann ungläubig an.
“Ihr Sohn? Wie alt ist der denn?”
“Er feiert in ein paar Tagen seinen 40. Geburtstag.” Nun war alles zu spät und die Jungs sprangen auf.
“40? Und da suchen sie erst jetzt danach?” Erza sah sie etwas erbost an, war aber ebenfalls an der Antwort interessiert.
“Naja, sein Zimmer ist sehr groß~”
Lucy erinnerte sich an ihr Zimmer, aber sie konnte sich dennoch nicht vorstellen, dass ein Zimmer groß genug war, um wenigstens 30 Jahre nach etwas zu suchen, ohne es zu finden.
“Soll das heißen, dass sie schon so lange danach suchen?” Happy landete auf dem Tisch und sah Mr. Humpton fragend an.
“Ja, so kann man es sagen.”
Sie verstanden und ließen sich dann das Zimmer zeigen. Allerdings blieb der Hausherr etwas verängstigt davor stehen.
“Ich werde nicht mit hineinkommen, denn das Zimmer ist mir nicht geheuer.” Und ehe noch irgendjemand etwas sagen konnte, ging die Tür auf und unsere Freunde wurden wie durch einen Sog hineingezogen.
“Uwahhh!” Lucy hielt sich den Rock fest und griff reflexartig nach Natsus Arm.
“Was ist denn hier los?” Sie wirbelten herum und landeten auf etwas weichen.
Erza und Gray blieben etwas ruhiger und versuchten auf ihren Füßen landen. Sie sahen sich um und merkten, dass sie allein waren.
“Natsu! Lucy! Happy! Wo seid ihr?” Gray rief nach ihnen und sah sich um, was hier eigentlich los war.
“Erza? Kneif mich mal! Ich glaube es nicht, aber könnte es sein, dass wir auf einem Dach sind?” Die junge Frau sah sich um und nickte.
“Ja, du hast Recht!” Sie war gefasst, auch wenn es beinahe unglaublich erschien. “Schau mal, da vor ist eine Luke.” Gemeinsam rannten sie hin und kletterten in das vermeintliche Haus.
Währenddessen rappelten sich Lucy, Natsu und Happy langsam auf.
“Aua, was war das denn? Und wo sind wir hier?” Sie rieb sich den Po und sah auf den Boden. Sie standen weich und es gab sehr nach.
“Und wo sind die anderen?”
“Ist doch egal, wir werden den Soldaten zuerst finden und das halte ich dann dem Eisstock unter die Nase.” Natsu schien hellauf begeistert und lachte laut. Schon lief er los und Lucy kam nur langsam hinterher.
“Jetzt warte doch mal! Meinst du nicht, dass es gefährlich ist, hier einfach herumzuspazieren?”
“Hast du Schiss?” Happy flog ihr um den Kopf und kicherte.
“Nein, aber irgendwie ist es seltsam hier, findet ihr nicht?”
“Das einzige was hier komisch ist, ist dein seltsamer Rock!” Lucy gab ihm eine Kopfnuss und seufzte.
“Der ist nicht seltsam, sondern war richtig teuer und der neuste Schrei der Saison!” Happy setzte sich wieder auf ihre Schulter und grinste.
“Was für ein Schrei?”
“Roooaaaar!” Plötzlich war der Schrei zu hören uns alle drei drehten sich in die Richtung, aus der er kam.
“Den meinte ich aber nicht!”
“Das klang irgendwie schaurig, oder?” Natsu kicherte und schlug die Fäuste aneinander.
“Ich kümmere mich darum!”, sagte er und rannte los. Lucy wollte ihn noch aufhalten, aber er war zu schnell.
“Warte! Verdammt..alle machen hier, was sie wollen!”
Auch Gray und Erza hatten den schrei gehört. “Ich könnte wetten, dass Natsu der Idiot sicher auch dort ist!”
Gray sah sich in dem Zimmer um und legte den Kopf schief. Vor ihm stand ein Kinderbett und darin lag auch jemand.
Er sah genauer hin und erschrak. “Es ist tot!” Erza kam sofort hinüber und seufzte.
“Das ist nur eine Puppe, beruhige dich.”
Er nahm die Plastikpuppe aus dem Bett und verzog das Gesicht.
“Das ist schräg.”
Er warf sie unsanft zurück und sie gingen weiter durch das Haus.
“Da ist doch wer.”, stellte die junge Frau fest und lugte um die Ecke ins Wohnzimmer. Sie sahen zwei paar Beine, die vom Sofa hervorschauten. “Ich gehe da jetzt rein. Halt du mir den Rücken frei!” Gray machte sich bereit, im Notfall Magie einzusetzen und stiefelte einfach in den Raum.
“Hallo! Wir wollen nicht stören und es wäre sehr freundlich von ihnen, wenn sie uns sagen könnten, wo wir hier genau sind!”, plapperte der Eismagier drauflos und riss dann die Augen auf. Vor ihm saßen zwei große Puppen auf dem Sofa und starrten ihn mit großen Klimperaugen an.
“Erza, du kannst kommen. Das sind auch nur Puppen.”
Langsam wurde es den beiden suspekt hier und sie entschieden sich, das Haus zu verlassen und dem Schrei von vorhin zu folgen.
“Weißt du, was ich glaube?”, setzte Erza an und Gray schüttelte mit dem Kopf. “Das ist ein riesengroßes Puppenhaus~”
“Hä? Sind wir dann geschrumpft?” Aber er musste feststellen, dass sie recht hatte. Als sie vor der Haustür standen, sahen sie, dass das Haus vorn offen war und alles aus Plastik bestand.
“Das ist irgendein seltsamer Zauber, dessen bin ich mir sehr sicher.” Erza und Gray machten sich nun auch auf den Weg, um die anderen zu finden.
Lucy stolperte über den weichen Boden, um Natsu zu folgen. Aber sie kam nur langsam voran.
Plötzlich war da nichts mehr, als ein Abgrund und sie seufzte.
“Lucy? Ich glaub wir stehen auf einem überdimensional großen Teddybär!” Happy flog aufgeregt herum und die Blonde seufzte.
“Na klar..und mein Hintern ist ne militärische Geheimwaffe! Hilf mir lieber mal, indem du mich zu Natsu rüberfliegst!”
“Aye!” Happy flog mit der Blonden los und als sie recht hoch waren, sah sie, auf was sie da eigentlich herumgelaufen waren.
“Ein Teddybär?” Ungläubig schüttelte sie mit dem Kopf und sah dann schon Erza und Gray. Auch die beiden schienen zu Natsu zu wollen.
Dieser saß einige Meter entfernt und schien zu lachen. Lucy und Happy landeten neben ihn und fragten ihn aufgeregt; “Alles in Ordnung? Woher kam dieser Schrei vorhin?”
Auch die anderen Beiden kamen hinzu und keuchten schwer.
“Ach, dass war der Soldat hier. Er hat sich mit seinem Säbel selber gestochen..voll doof, oder?” Er kicherte und der Rest der Freunde sah plötzlich einen kleinen, silbernen Soldaten, der Schwertübungen zu machen schien.
“Ähm..meint ihr das ist der Familienschatz?”, fragte Lucy und Natsu nickte.
“Na klar ist er das! Bist du blind?”
Gray griff sich den kleinen Mann, um sich das ganze Mal aus der Nähe anzusehen.
“Lass mich los!”, quiekte er und fuchtelte mit seinem Schwert herum. “Ich hau dich kaputt!”
Gray lachte nur, während er in die Hand gepiekst wurde. “Und ähm…mal ein paar Fragen. Wo sind wir hier genau? Warum ist dieser Soldat lebendig? Und wie zur Hölle kommen wir hier weg?”
Sie dachten alle angestrengt darüber nach, kamen aber auf keine sinnvolle Idee.
“Auf jeden Fall ist es irgendeine Art von Magie. Ich meine, wir sind hier in einem riesengroßen Spielzimmer. Happy und ich sind vorhin über einen großen Teddybären geflogen.”, sagte dann Lucy, obwohl sie sicher war, dass ihr das mit dem Teddy niemand glauben würde.
“Erza und ich sind in einem Puppenhaus gewesen. Aber die Puppen dort waren im Gegensatz zu ihn~” Gray zeigte auf den zappelnden Wicht in seiner Hand.
“Sie waren nicht lebendig, aber so groß wie wir.”
Die Blonde war erleichtert, dass nicht nur ihr das hier vorkam, wie ein überdimensionales Kinderzimmer.
“Puppen? Bwahaha..hast du schön gespielt, kleiner Gray?” Natsu kicherte und der Angesprochene murrte.
“Ich spiel gleich mit dir!” Die beiden Jungs stierten sich an und drohten gleich auf einander loszugehen.
“Hört auf! Denkt lieber mal darüber nach, wie wir hier wegkommen!” Erza verschränkte die Arme vor der Brust und lies ihre Autorität spielen.
“Na ganz einfach..fragen wir den kleinen Mann hier!”, schlug der Eismagier vor und lies nur unfreiwillig von Natsu ab.
“Also du Wicht..wie kommen wir hier weg?”, fragte er ihn und der Soldat begann in Gray Hand zu zittern. Man sah ihm an, dass nichts mehr von seinem Mut übrig war.
“Bitte tut mir nichts, ich sage es euch ja~”, quiekte er und sah dann zu den beiden Mädels.
“Eine von euch muss mich küssen, damit ich meine Magie wiedererlange.”
“Okay..ich mach’s!”
Alle drehten sich zu Erza, die rigoros darauf bestand, den Wicht zu küssen. Sie tat es auch, nur trat sie nicht seinen Mund sondern verschluckte ihn unabsichtlich.
Plötzlich wurde alles hell um die Freunde und nur ein kichern war zu hören.
“Was ist denn nun schon wieder los?”
Unsanft landeten sie mitten im Salon, wo sie vorhin noch Tee getrunken hatten.
“Hä? Das hat ausnahmsweise ja mal funktioniert~”
Der Hausherr kam hineingestürmt und sah sie erfreut an.
“Da seid ihr ja schon wieder! Wart ihr erfolgreich? Habt ihr ihn gefunden?”
Alle sahen Erza an, die sich den Bauch hielt. Sie hatte den Soldaten tatsächlich verschluckt.
“Ihr habt ihn verschluckt?” Mr. Humpton sah nicht gerade begeistert aus und rief nach seinem Butler, der auch sofort mit einer Tasse Abführtee im Raum stand.
“Trinkt das bitte!”
“Muss das echt sein? Der kommt schon von allein raus~”, schalteten sich die Jungs ein und lachten. Erza griff dennoch nach der Tasse und trank das Gesöff in einem Zug.
“Sagen sie, was ist mit diesem Zimmer eigentlich los?”
Der Mann zuckte zusammen und schüttelte mit dem Kopf.
“Missglückter Zauber. Es tut mir Leid, dass ist meine Schuld. Ich hab herumexperimentiert.”
Er sah sie schuldbewusst an und Erza sprang auf, denn der Tee begann mit vollen Umfang zu wirken.
“Toilette!”, rief sie und war verschwunden. Lucy setzte sich mit Happy auf das Sofa, während Natsu und Gray sich wieder einmal stänkerten.
“Es ist wie immer, oder?”, fragte sie Happy seufzend.
“Aye! Fast…wir wurden von keinem Irren angegriffen~”
Plötzlich rummste etwas in die Wand des Hauses und nebelte alles mit Staub ein.
“Ich nehme es zurück..es ist wirklich wie immer.”
Und wenn sie nicht gestorben sind, sitzt Erza noch immer auf Toilette, Natsu und Gray streiten sich…und Lucy ist einfach Lucy..
ENDE~
