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Wie erobere ich sein Herz?

In 7 Tagen...
von

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Ein himmlisches Geschenk (10.02.)

Geduld ist eine Tugend.

Ryuzaki wusste das und es war ihm nie besonders schwer gefallen, geduldig auf etwas zu warten. Oft blieb einem ohnehin nichts anderes übrig.

Doch dies war das erste Mal in Ryuzaki’s Leben, dass ihm das Warten so unerträglich erschien.

Noch vor zwei Tagen gab es für ihn nur den Kira – Fall; sein Privatleben oder gar sein Liebesleben waren quasi nicht vorhanden. Und er hatte sich auch daran gewöhnt – bis jetzt.

Und Schuld daran war ein Brief in der Zeitung, an ihn gerichtet. Fünf einfache Zeilen hatten ausgereicht, in ihm die Sehnsucht nach einem Leben zu wecken, von dem er sich vor langer Zeit zum Wohle des Friedens und der Gerechtigkeit verabschiedet hatte.

Zu Recht befürchtete Ryuzaki nun, dass er nie wieder darauf verzichten konnte. Ja, er fürchtete sich – was er zuletzt tat, als er 7 Jahre alt war, es draußen stürmte und der Wind durch das leere Anwesen seiner Eltern fegte und die Türen bedrohlich klappern ließ. Leider würde es in diesem Fall nicht helfen, sich die Decke über den Kopf zu ziehen und an Mama’s Pullover zu riechen.

Dieser Mann – Ryuzaki war sich sicher, dass es ein Mann war, auch wenn er nicht erklären konnte, wieso – war unsterblich in ihn verliebt. Fast schon beängstigend, war es doch nicht bloße Schwärmerei oder einfach nur Verliebtheit – es war Liebe, tief und innig.

Der Liebesbrief.

Die Rose mit der Notiz.

Das Gedicht.

Die Worte eines liebenden Mannes, der genau wusste, wovon er sprach.

Und was das Unglaubliche war: die Worte galten ihm, Ryuzaki!

Ihm, bei dessen Anblick die meisten Menschen erschrocken bis abfällig reagierten.

Doch noch nie verbliebt.

Da stand er nun, hin- und hergerissen zwischen Neugierde, wer dieser Mann war und der Angst, nie wieder ohne ihn sein zu können. Und er wusste nicht, was er tun sollte – auch ein Gefühl, dass er selten empfand.

Beinahe sehnte er sich danach, dass er diesen Brief in der Zeitung nie gelesen hätte. Oder das die Geschenke schlagartig aufhörten, weil die Liebe einfach verflogen war.

Tatsächlich schien Letzteres zuzutreffen. Es war bereits später Abend und von einem Geschenk gab es nicht den Hauch einer Spur.

Ryuzaki ließ es sich nicht anmerken, aber tief in seinem Inneren war er enttäuscht. Sollten das etwa nur leere Worte gewesen sein? Nein. Das konnte und wollte er nicht glauben. Aber vielleicht war es ja besser so?

Müde massierte sich der Schwarzhaarige den Nacken. Schon seit einer geschlagenen Stunde saß er in dem fast dunklen Raum und grübelte vor sich hin.

Die Anderen hatte er ins Bett geschickt. Er wollte allein sein. Mit sich und seinen völlig wirren Gedanken. Die keinen Sinn ergaben.

Ryuzaki streckte die Hand nach seiner Tasse aus, um den Tee auszutrinken – als ihm plötzlich ein zusammengefalteter Zettel auffiel, der unter der Untertasse geklemmt war. Seit wann lag der denn schon da? War er so weggetreten gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie ihn jemand dort drapiert hatte?

Behutsam zog er den Zettel hervor und klappte ihn auf. Dort stand:
 

Liebster Ryuzaki,

du hast sicher gedacht, ich hätte dir meine Gefühle nur vorgeheuchelt, weil der Tag verging, ohne, dass du ein Geschenk erhieltest. Doch sei unbesorgt, Liebster. Für mein nächstes Geschenk ist die Nacht unerlässlich. Begib dich nun auf das Dach, dort wartet mein Liebesbeweis auf dich.
 

Ryuzaki’s Herz begann höher zu schlagen.

Für das nächste Geschenk musste es Nacht sein? Aber wieso?

Der Meisterdetektiv erhob sich und trottete zum Fahrstuhl, hielt davor jedoch inne.

Was tust du da? Geh ins Bett! Ignoriere die Nachricht einfach! Dann wird es sicher irgendwann aufhören und alles ist wie früher!

Aufhören? Alles wie früher? Wollte er das wirklich?

Unschlüssig stand Ryuzaki vor dem Fahrstuhl, dann siegte die Neugier und er fuhr hinauf aufs Dach. Es schadet sicher nicht, es sich wenigstens mal anzusehen.

Auf dem Dach angekommen, fiel Ryuzaki sofort das Fernrohr ins Auge. An ihm hing ein gelbes Post-it. „Sieh hindurch“ stand dort.

Ryuzaki sah hindurch – er erblickte einen hellen Stern.

Was sollte das?

Plötzlich fiel sein Augenmerk auf ein Dokument auf dem Boden neben dem Fernrohr. Es war eine Art Zertifikat vom örtlichen Planetarium. Darauf standen Koordinaten eines Sterns und darunter der Vermerk, dass dieser Stern den Namen „L“ trug.

Er hatte tatsächlich einen Stern nach ihm benannt! Wie romantisch…

Eine ganze Weile blieb Ryuzaki noch draußen und sah sich durch das Fernrohr den Stern an, der seinen Namen trug. Und er konnte nicht anders, als wahnsinnig glücklich zu sein.

Ja, geduldig zu warten fiel Ryuzaki noch nie besonders schwer. Sein ganzes Leben lang hatte er auf diesen Menschen gewartet – die nächsten vier Tage würde er auch noch schaffen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-11-13T11:47:40+00:00 13.11.2011 12:47
jetzt wirds richtig spannend^^ ists light? aber der ist doch nicht so romantisch... ich freu mich schon auf die auflösung:)
Von:  Rajani
2011-02-11T18:31:54+00:00 11.02.2011 19:31
*schmacht* ein Stern..... wie schön, das ist ja wahnsinnig romantisch ^^
also auf die idee wär ich nicht gekommen, traumhaft

was soll ich noch sagen und trotz der eigentlich wenigen Minuten, die in dem kapitel vorübergehen hast du soooooo schöne spannung erzeugt, was als nächstes kommt und was ihn dann auf dem dach erwarten würde...

schön

LG Raj*


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