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Grim Reaper

Shinigami Dispatch Society
von

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Regel 2

Ein dumpfes Klopfen an der Tür ließ William aus seiner Trance erwachen.

Er öffnete die Tür von Grells Unterkunft und ließ Ronald eintreten der ihm mit besorgter Miene einen Brief übergab.

Der Inhalt des Briefes wurde durch ein schwarzes Siegel geschützt, welches nun allerdings von William aufgebrochen wurde.

Bevor er dazu kam auch nur ein einziges Wort zu lesen unterbrach in Ronald.

„Wie geht es Mr. Sutcliff? Ka-Kann ich ihm vielleicht irgendwie helfen?“ Ronald schien aufgeregt und außer Atem, da er gerannt war, um die Nachricht möglichst schnell bei William abzuliefern.

William öffnete nun endlich den Brief und las ihn, bevor er Ronald antwortete.

„Ja, das kannst du Knox. Bleib hier und pass auf ihn auf während ich vor den Vorstand trete.“

William sah ihn an.

Ein erstaunter Gesichtsausdruck machte sich auf Ronalds Gesicht breit.

„Was ist denn mit Mr. Sutcliff dass sich gleich die Obersten einschalten?“

Der blonde hatte sich mittlerweile einen Hocker geschnappt und sich damit vor Grells Bett niedergelassen.

Er betrachtete Grell eingehend.

„Hast du schon mal etwas von einer ‘Thorns of dead‘(*siehe Einleitung) gehört?“ fragte William mit einem deutlichen Zögern in der Stimme.

„Nö.“ Kam es von Ronald, dessen Interesse jetzt ehr Grell gehörte.

Er beobachtete seine Atmung und fragte sich, ob ihn jemals schon so eingehend hatte betrachten können.

Ronald lehnte sich mit seinen Armen aufs Bett und stützte seinen Kopf auf die Hände.

„Was ist das denn William? ...William?“

William, der sich nicht beachtet fühle, hatte inzwischen den Raum verlassen und stürmte, in einer immer noch recht graden Haltung die Gänge des Verwaltungsgebäudes entlang.

Sein Gesichtsausdruck hatte sich verfinstert.

Die Lippen hatten sich zu einem schmalen Strich verzogen und in seinen Augen blitzte Wut auf.

Vor einer riesigen, pechschwarzen Holztür mit silbernen Ornamenten hielt er kurz inne und Atmete ein paar Mal tief durch ehe er klopfte.

Ein Junge, der kaum älter schien als 8 Jahre, öffnete ihm und er trat mit ehrfürchtigem Blick gen Boden ein.

Der Junge hatte lange weiße Haare und strahlend grüne Augen.

Er trug einen schneeweißen Anzug der von einem weiß glänzendem Tuch verhüllt schien.

Nichts außer dem Jungen war sonst in der Halle erkennbar. Alles war schwarz.

Er wies William an nicht weiterzugehen und war kurz darauf verschwunden.

William wagte es nicht aufzublicken.

Selbst er hatte noch lange nicht das Recht, seine Augen auf die Obersten zu richten, auch wenn er sie vermutlich gar nicht hätte erkennen können in der Dunkelheit.

„William T. Spears?“ fragte eine Stimme deren Klang zugleich hell und dunkel zu sein schien.

Ihr Klang hallte an den Wänden wieder und William wagte es nur mit einem Nicken zu Antworten.

„Abgelehnt.“ Sagte die Stimme mit einem zaghaften Kichern.

„A...Aber!“ William hielt sich die Hand vor den Mund, erschrocken darüber, dass er es wagte zu wiedersprechen.

„Abgelehnt wegen Mangel an vorhandenen Material zur Durchführung der Behandlung im vorliegenden Fall von Shinigami Grell Sutcliff.“

Die Stimme lachte.

William versuchte sich zu beherrschen. Es gelang ihm nicht.

„Es ist genug Material vorhanden. Ich selbst habe in letzter Zeit mehr als genug…“

Durch ein weiteres, ohrenbetäubendes „Abgelehnt!“ wurde er zurechtgewiesen.

Augenblicklich erschien der Junge wieder neben ihm.

„Abgelehnt…tja!“ wiederholte er mit seiner glockenklaren Stimme.

Er packte William sanft am Ärmel und zog ihn in Richtung der großen Flügeltür.

Draußen angekommen schloss er die Tür hinter ihnen und war verschwunden.

Der Chef der Verwaltungsabteilung war schockiert und Wütend zugleich.

Sowohl auf sich, die Fassung verloren zu haben als auch auf die Entscheidung der Obersten.

Langsam ließ er sich auf dem Boden vor der Tür nieder, nachdem er sich vergewissert hatte, dass auch niemand in der Nähe war.

Wie konnten sie es ihm nicht gewähren? Ihm, der schon viel zu viel getan hatte, um ihre Gunst zu gewinnen.

Er hatte schon so viel riskiert um ihre Befehle auszuführen.

Und nun, wo er eine Gegenleistung forderte, machten sie dich.

William stand auf, wohlwissend dass er diesmal nichts tun konnte.

Dieses Gefühl, das sich in ihm breit machte erfüllte ihn wirklich sehr selten.
 

Hass.
 

Ronald unterhielt sich grade etwas mit dem wieder erwachtem Grell, als William zur Tür reinkam.

„Du bist wach?“ William sah ihn erstaunt an. „ Dann scheint es noch nicht so schlimm zu sein…“

Letzteres war er ein an sich selbst adressiertes Flüstern.

„Sieht ganz so aus.“ Grell lächelte schwach.

Ronald stand von seinem Hocker auf und bat William, sich zu setzten, was dieser mit einem dankbaren Nicken annahm.

„Sie können jetzt gehen, Ronald. Vielen Dank nochmal.“

„Aber vielleicht kann ich noch etwas helfen?“ Ronald war etwas enttäuscht so unliebsam rausgeschmissen zu werden.

„Nein, vielen Dank!“ Williams Worte wurden schärfer und Ronald lächelte Grell noch kurz zu und winkte, bevor er den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss.

Allein mit Grell zurückgelassen seufzte William auf.

Grell musterte ihn eingehend.

„Will? Ist alles in Ordnung mit dir?“

Er beugte sich etwas vor um besser in Williams Gesicht sehen zu können.

„Ja. Alles in Ordnung.“ William setzte sein kaltes Alltagsgesicht auf und sah in Grells grinsendes.

„Awwr Will! Du machst dir Sorgen um mich oder? Das ist ja soooo süß von di…dir.“

Grell war grade dabei, William um den Hals zu fallen, als ihn ein heftiger Schmerz durchzuckte, der sich wie ein Blitzschlag durch den ganzen Körper ausbreitete.

Er hielt sich seine Brust und sank zurück aufs Bett.

Sein Atem ging schwer.

„Grell!“ William hatte sich aufs Bett gesetzt und fasste Grell sanft an den Schultern.

Grell antworte nicht mehr, da er wieder Ohnmächtig war.

Williams Blick verfinsterte sich. Es ging Grell doch nicht so gut, wie er gedacht hatte.

Sein Entschluss stand fest. Er würde etwas tun, was er noch nie zuvor getan hatte.

1000 Seelen waren notwenig um eine ‘Thorns of Dead‘ zu heilen.

Er würde sich nehmen was er wollte und noch diese Nacht, koste es was es wolle.
 

Ein Blitz durchzuckte die schwarze Nacht.

Dumpfe, schnelle Schritte erfüllten die Gänge der Verwaltungsabteilung der Todesgötter.

Eine in eine schwarze Robe gehüllte Gestallt huschte umher und hinterließ eine nasse Spur auf dem schwarzen Marmorboden.

Der in eine Robe gehüllte, schwarzhaarige Shinigami trug ein silbrig schimmerndes Gefäß in den Händen, unwissend, welche Strafe er sich hiermit aufhalste.

Er schien zu lächeln, denn er hatte, was er wollte.

Als er an seinem Ziel angekommen war, schlug er die Kapuze seines Umhangs nach hinten und schloss die Tür hinter sich ab.

William wagte es nicht, Grells riesigen Kronleuchter zu entfachen, obwohl in seinem Raum kein Fenster war, das sie von außen hätte verraten können.

Ein paar Kerzen sollten reichen.

Nachdem er seinen Umhang abgelegt und das Seelengefäß vorsichtig neben sich auf den Boden gestellt hatte, kniete er sich vor Grell und zog ihm behutsam sein Hemd aus.

Er war in diesem Moment nur froh, dass der meist aufgekratzte Todesgott vor ihm jetzt schlief.

William zog aus einer mitgebrachten Tasche einige Utensilien, die er für den Vorgang des Einfügens der Seelen brauchte und legte sie ordentlich vor sich auf das Bett.

Anschließend zog er sich die Jacke aus, krempelte die Ärmel seines Hemdes zurück, und rückte sowohl Grell als auch seine Brille in eine gerade Position.

Ein starkes Seufzen unterstrich Williams Nervosität als er nach einem Messer aus purem Silber griff und es im Schein der Kerzen betrachtete.

Es war verziert mit verschiedenen Ornamenten in Ranken und Rosenform.

Noch nie zuvor hatte er so etwas getan.

Er hatte bisher auch nur davon gehört. Es war nur ein Gerücht ohne Garantie und doch würde er es wagen.

William setzte sich auf Grells Bett und beuge sich über ihn.

Mit einer Hand strich er zunächst sanft über seine Wange und dann über seine Brust, prüfend, wo sich Grells Herz befand.

Als er sich sicher war, die richtige Stelle gefunden zu haben beugte er sich dicht an Grells Ohr.

Ein leises „Vergib mir“ verließ seine Lippen kurz bevor er die Klinge des Messers tief in Grells Haut stieß.

Blut spritzte schon an seine Wange, doch er schob das Messer weiter und weiter, bis zum Anschlag hinein.

Grell wand sich unter ihm, den Mund zu einem stummen Schrei verzogen und sich instinktiv an William festkrallend.

„Es tut mir leid. Es ist gleich vorbei!“ flüsterte William beruhigend auf ihn ein.

Nachdem ein erneuter Schwall dunkelroten Blutes sich über Williams Arm ergoss, zog er langsam die Klinge aus Grells Brust zurück.

Grell keuchte trocken auf und seine Lippen wurden blass, was William signalisierte, dass er das Herz getroffen hatte.

Ein Mensch wäre unter diesen Umständen schon längst tot.

William ließ das Messer fallen und angelte vorsichtig nach dem Gefäß auf dem Boden.

Vorsichtig drehte er den Verschluss auf und beugte sich wieder über Grell.

Er setzte es an Grells Wunde an und goss die silbrige, zähe Masse in die klaffende Wunde.

Es verschwand wie in einem bodenlosen Loch, das sich nicht zu füllen schien.

Grell schrie auf und wand sich so vor Schmerzen, dass William aufhören musste, um ihn festzuhalten.

„Schon gut, schon gut, dass ist vorerst genug.“ Versuchte William ihn zu beruhigen.

Der schwarzhaarige stand auf und zog Grell soweit auf dem Bett zurück, dass er seinen Kopf auf ein Kissen legen konnte.

Die Wunde decke William nur leicht ab, da Grells Qualen noch lange nicht enden sollten.

Die ganze Nacht durch musste er die Prozedur des Eingießens immer und immer wieder wiederholen und Grell immer stärker zurückhalten, ihn von sich zu schlagen.

Am Ende der Nacht war das Gefäß vollständig geleert, sodass William Grells Wunde endgültig verbinden konnte, bevor er auf dem Hocker sitzend, halb auf Grells Bett liegend einschlief.
 

Als Grell am nächsten Morgen aufwachte, lag William zu seiner Verwunderung halb auf seinem Bett.

Zum Glück hatte William es in der Nacht noch geschafft, sie beide von Grells Blut zu befreien und aufzuräumen, sodass dieser nun kaum noch etwas davon wusste.

Grell setzte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und sah an sich herab.

„Was zum?“ Als er die Wunde entdeckte kam er ins Stocken.

Er hatte vergessen, was passiert war, allerdings beruhigte ihn die Tatsache, dass William bei ihm war.

Zaghaft strich er ihm über den Kopf und lächelte.

William wachte davon auf, setzte augenblicklich seine Brille auf und sah Grell etwas fragend an.

Ging es ihm etwa schon besser? Hatten die Attacken nachgelassen?

Er betrachtete den rothaarigen eingehend.

„Oh Will! Warst du etwa die ganze Nacht bei mir? Wie lieb von dir!“ Grell lächelte glücklich während William das Gesicht verzog und sich anstellte aufzustehen.

„Wenn du schon wieder so drauf bist, geht es dir wohl schon wieder besser.“

Grell hielt ihn fest. „Bleib!“ Einen beleidigteren Gesichtsausdruck hätte er wohl nicht fabrizieren können.

In diesem Moment klopfte es an der Tür.

William stand auf um sie zu öffnen.

Vor ihr befanden sich ein besorgt dreinblickender Ronald Knox und 2 Strafdienstbeamte der Obersten.

Einer der Strafdienstbeamten begann damit, eine schwarze Pergamentrolle auszurollen und vorzulesen.

„ Angeklagter William T. Spears, Sie werden des Diebstahls von in Zahlen 1000 Seelen bezichtigt und haben den ihnen vorgeführten Strafdienstbeamten zu folgen, um sich vor den Obersten zu verantworten und ihre Strafe entgegen zu nehmen.

Des Weiteren haben sie ihren Dienst vorübergehend zu quittieren und ihre Death Scythe in die Hände ihres momentanen Dienstpartners Mr. Ronald Knox abzugeben.“

William grinste dunkel, nickte und gab zunächst Ronald seine Death Scythe, wenn auch nur wiederwillig.

„Pass bitte auch auf ihn auf.“ William deutete auf Grell und nickte diesem noch einmal zu bevor er mit den Beamten mitging.

Nachdem sie William mit ihren Blicken begleitet hatten, bis dieser um eine Ecke bog und aus ihrem Blickfeld verschwand, sahen sich Ronald und Grell verwirrt an, bis Grell wieder zu sprechen begann.

„Was zur Hölle ist hier eigentlich los?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Gwenny-
2011-06-11T00:12:54+00:00 11.06.2011 02:12
Woooooowww ich liiiiiebe es!!
Ich liiiebe Will!!!
Ich liiiiebe Eric, die Beiden sind so niedlich!!!
Aber er hat ihn gerettet, gerettet *___________*~
Ich finds so toll un dich les auch schnell weiter, wirklich totaaaal klasse und dein Schreibstiel, den find ich suuuoerguT!!!


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