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Die Prophezeiung

Bravestarr
von

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Auf Patrouille

„Können wir nicht endlich umkehren? Es ist doch alles friedlich!“ nörgelte Thirty-thirty und schüttelte genervt seine Mähne.

Er hasste diese stundenlangen Patroillen, die seiner Ansicht nach auch mehr als unnötig waren. Wenn es Ärger gab, so bekamen sie ihn so oder so mit.

„Ich bin mir da nicht so sicher, Big Partner. Tex verhält sich auffällig ruhig in letzter Zeit. Und meistens heckt er dann was aus.“ antwortete Bravestarr und sah sich genau um.

Tatsächlich hatte Tex sich in den letzten Wochen nicht einmal gerührt. Und das war mehr als ungewöhnlich. Auch wenn er etwas Ruhe manchmal schätzte, so war dies meist ein Zeichen dafür, dass es bald erheblichen Ärger geben würde.

„Ach, vielleicht beschäftigt der sich einfach auch mal mit etwas anderem!“ sagte Thirty und trabbte weiter.

Bravestarr lachte.

„Tex kennt keine anderen Beschäftigungen als Ärger zu machen. Allein deshalb schon, weil Stampede ihm sonst im Nacken sitzt. Nein, er brütet wieder irgendetwas Großes aus.“

Er ließ seinen Blick weiter durch die Prärie streifen. Sie waren den Badlands jetzt ganz nah. Nirgendwo war etwas zu sehen. Nur ein paar Geier kreisten in den letzten Sonnenstrahlen.

„Aber es wird auch bald dunkel. Wir sollten vielleicht wirklich umkehren.“ sagte er dann.

„Nur noch einen schnellen Blick auf die Badlands.“

„Was erhoffst du dir denn dort zu sehen? Wie Tex Gymnastik an frischer Luft macht?“ wieherte Thirty.

„Nein, das nicht. Aber vielleicht irgendwas anderes auffälliges.“

Thirty-thirty verdrehte die Augen. Immer dieser Perfektionismus. Warum konnte Bravestarr nicht einfach mal fünfe gerade sein lassen? Als wenn sie in den Badlands nun wirklich etwas zu sehen bekämen!

Aber er trabte gehorsam weiter, bis zum Rande der Badlands. Sie sahen sich beide um. Thirty-thirty hasste die Badlands. Sie waren unheimlich und ständig düster. Egal zu welcher Tageszeit. Das riesige X des Hexagons war noch so gerade eben am Horizont zu sehen.

Nichts rührte sich, nicht einmal ein Lüftchen.

„Bist du nun zufrieden?“ fragte er nach ein paar Minuten und scharrte ungeduldig mit den Hufen.

„Ja, ich denke, wir können nun umkehren.“ antwortete Bravestarr und Thirty-thirty drehte erleichtert um.

Er freute sich schon auf einen schönen großen Krug Süßwasser bei Handle Bar.

Plötzlich sah er, wie aus dem Boden Nebel aufstieg. Aber kein normaler Nebel. Er war gelblich, wie Pollenflug. Aber Pollenflug um diese Jahreszeit?

„He, was ist das?“ fragte er.

„Was denn?“ fragte Bravestarr.

„Na, dieser komische...Dunst, der da aufsteigt.“ sagte Thirty und nickte in Richtung Boden. Der Nebel, oder Dunst, oder was auch immer es war, stieg immer höher.

Bravestarr sah runter und runzelte die Stirn.

„Keine Ahnung, aber es gefällt mir nicht. Normal ist das jedenfalls nicht.“ sagte er dann.

„Dann sollten wir aus dem Zeug besser schnell raus!“ sagte Thirty und begann zu laufen.

Doch der Nebel schien plötzlich überall aus dem Boden zu kommen und er stieg immer schneller. Schon bald hatte er Thirty-thirtys Kopf erreicht und hüllte den Hippodroiden ein.

„Oh, Mann, was ist das nur für ein Zeug!“ hustete er und versuchte doch noch irgendwie herauszukommen.

„Es kommt von überall!“ rief Bravestarr und sah sich um. Tatsächlich schien der Nebel überall aufzusteigen. Es gab scheinbar nicht einen Flecken Boden, aus dem er nicht quoll.

„Oh...oh...Mann! Ich...ich...glaube...es...ist...giftig!....ich...!“ hörte er Thirty plötzlich nur noch schwach husten und dann begann er zu straucheln.

„Was ist los, Big Partner?“ rief Bravestarr erschrocken.

Dann brach Thirty-thirty unter ihm zusammen und er wurde aus dem Sattel geworfen. Er schlug schwer auf und blieb einige Sekunden benommen liegen.

Das Brennen des Nebels in seinen Lungen holte ihn wieder zurück. Hustend sah er sich nach seinem Partner um. Der lag etwa zwei Meter hinter ihm am Boden und rührte sich nicht.

Bravestarr vesuchte sich aufzurichten und zu ihm zu kommen. Doch der Nebel brannte wie Feuer in seinen Lungen und machte das Atmen beinahe unmöglich. Und er spürte, wie er immer benommener wurde. Hoffentlich hatte Thirty-thirty nicht recht gehabt und das Zeug war giftig. Seine Sicht wurde immer verschwommener, jegliche Kraft begann aus seinen Muskeln zu weichen.

„Thirty-thirty!“ hustete er und brach neben seinem Freund in die Knie. Er konnte sich nicht mehr aufrecht halten, selbst zum Luftholen schien ihm der Atem zu fehlen. Noch gerade eben konnte er feststellen, dass sein Freund nicht tot war. Dann kippte er neben ihm zur Seite und alles um ihn wurde dunkel.
 

Nicht weit entfernt warteten drei Dingos darauf, dass sich der Nebel verzog. Erst dann konnten sie sich den beiden Bewußtlosen gefahrlos nähern. Endlich gab der Dunst die beiden Gestalten am Boden frei und sie machten sich auf. Den Hippodroiden beachteten sie gar nicht. Nur Bravestarr interessierte sie. Sie luden den Bewußtlosen auf ihr Gefährt, das hinter einem Felsen versteckt gewesen war. Und dann beeilten sie sich ins Hexagon zurück zukommen. Stampede hatte keine Zweifel daran gelassen, dass es wichtig war, die Sache schnell zu erledigen. Und wenn Stampede etwas befahl, sollte man das auch besser tun.

Im Hexagon angekommen brachten sie Bravestarr in die vorgesehene Kammer, legten ihn auf das Bett und entledigten ihn seiner Kleider. Dann beeilten sie sich das Zimmer zu verlassen und sich die Wartezeit mit einer Runde Poker zu vertreiben. Nun war erst einmal Vipra an der Reihe.



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