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Tormented

von

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"Es ist kalt, spürst du es?" Er sah sie nicht an, hielt seine Augen weiterhin starr auf den Holzboden auf dem er saß. Ihr abwertender Blick glitt gemächlich von ihm zum Loch in der Wand, aus dem der rauchblaue Nebel von draußen herein schritt. Nachts wirkte das Zimmer aschfahl. Das Holz knarrte bei jedem ihrer Schritte und der aufgewirbelte Staub zeigte ihren gegangenen Weg. Sie legte ihre Hand auf das Fensterbrett und hauchte an das kaputte Fenster. Es zersprang. Die eisigen Scherben durchdrangen die Verflechtung von kleinen Adern und bildeten rote Flüsse auf Ihrer bleichen Haut.

Ein dumpfes Klopfgeräusch durchbrach für Sekunden die Stille. Der Junge der sich an einen Balken im Zimmer gelehnt hatte wurde ohnmächtig, knallte mit seinem Kopf auf den Holzboden.

Sie kicherte. "Sind wir soweit?". Sie ging langsam auf ihn zu, jeder Schritt von einem knarren begleitet. Ihr pechschwarzes Haar reichte ihr bis zum Kreuz, in ihren Saphirblauen Augen spiegelte sich der regungslose Körper des Jungen. Jede Bewegung hallte durch das dunkle Zimmer und stimmte mit dem fallenden Schnee ein Duett.

Sie setzte sich zu ihm auf den kalten, verstaubten Boden. "Hast du davon gehört?", flüsterte sie. "Wenn man einen seiner Sinne verliert, werden die übrigen geschärft."

Sie wand sich ihm langsam zu, beugte sich über ihn. "Um wieviel mehr mögen deine wohl geschärft werden, wenn du dein Augenlicht verlierst?" Sie zauberte gemächlich einen aufwendig verzierten Dolch hervor, den sie unter ihrer Beinstulpe versteckt hatte. Sie trug immer nur eine, und die an ihrem rechten Bein. Den Dolch setzte sie oberhalb seiner Augenlider an. Dort begann sie hineinzustechen, schnitt die Augen langsam aus seinen Höhlen. Erst das eine, dann das andere kullerte auf den staubigen Boden. "Und werden die verbleibenden Sinne nicht noch mehr geschärft, wenn du deinen nächsten Sinn verlierst?" Ihr Dolch glitt von seinen leeren, blutenden Augenhöhlen zu seiner Nase, an der sie sorgfältig Schnitt, um auch diese abzutrennen.

"Der dritte." Die Ohren fielen in kurzen Zeitabständen bluttriefend auf dem Boden, während sie bereits mit dem Dolch eine rote Linie über seine blasse haut zog und kurz vor seinen Lippen halt machte. Sie schnitt ihm in den Gaumen und lies seine Zunge den Rachen runtergleiten.

"Vier Sinne verloren, verbleibt nur einer. Sollte dieser nicht so sehr geschärft sein dass jede Bewegung so Intensiv ist, dass sie schmerzt?"

Den Dolch lies sie fallen, knöpfte ihre wolkenweiße Bluse auf, streifte ihren lilienroten Rock von ihren Hüften. Nachdem sie sich ausgezogen hatte, entledigte sie auch ihn seiner Kleider. Sie setzte sich auf ihn und kam mit ihrem Mund an die blutige Stelle an der vorher seine Ohren ihren Platz hatten. Mit gespreizten Beinen saß sie sich auf sein rechtes Bein. Nur Sekunden später sollte sie ihren Schritt Minutenlang an seinem Bein vor- und zurückreiben, immer und immer wieder.

Ihren Mund verließ nur die eine Frage...
 

Der Mond hatte seine Position unlängst sehr weit verändert, sie hatte verstanden und lag noch immer nackt auf ihm und starrte ins nichts, weinte, schluchzte leise.

Langsam und zittrig zog sie sich wieder an. Seine Augen nahm Sie mit und verlies die Hütte. Draußen war ein kleiner Teich. Keine Fische, nur vereinzelte Seerosen schwiegen sich darauf an. Seine Augen warf dort hinein und drehte sich noch ein letztes mal zu ihm um, bevor sie ging. Sie sah ihn durch die offen stehende Tür.

"Warum geschieht nie etwas so, wie wir es uns wünschen?".



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