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The Story of the Evil Prince

[Servant of Evil] BelXFran
von

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Der Ball 1

GOMENNASAAI! DX

Verzeiht mir dass dieses Kapitel viel zu spät hochgeladen wird! Aber meine Gesundheit wollte mich echt nicht schreiben lassen und dann war da ja noch schule! DX Bitte verzeiht mir! Dafür bekommt ihr hier eine extra langes schönes Kapitel! Und danke nochmals an Xal die so furchtbar viel Geduld mit mir hatte! Meine grandiose Betarin~
 

Happy After-Halloween an alle! : )
 

Und um Gottes willen! Schon über 15 Favos? !∑(゜Д゜;) Ihr seid doch Krank! Vielen vielen Dank Leute! QwQ
 

Der Ball 1
 

Missmutig besah sich seine Hoheit den Anzug an, der ihm gebracht wurde und schwenkte den Kopf zu mir.

„Das ist doch viel zu hell.“

„Wie meinen?“ Er schnalzte mit der Zunge, dann löste er das Haarband und sah wieder zu mir.

„Das ist Rot. Ich wollte Bordeaux.“

„Lässt sich wohl nichts machen“, gab ich nur ruhig von mir und setzte mich auf das große Sofa.

„Du machst es dir unverschämt gemütlich Frosch.“

„Selbst schuld.“ sagte ich nur und sah mich um. Das Ankleidezimmer war riesig. Bestimmt so groß, wie damals unsere gesamte Wohnung. Der Prinz erhob sich und ging zu den Spiegeln. Mit vor den Körper gehaltenem Anzug drehte er sich leicht und wiegte ab, ob er sich beschweren sollte oder nicht.

„Zieh es doch einmal an und schau, ob es dir steht. Ich denke nicht, dass du SO eine anständige Entscheidung treffen wirst.“ Er drehte sich zu mir um.

„Che! Eigentlich solltest du schweigen, Frosch.“

„Wie bereits gesagt. Du trägst selbst schuld.“ Er schmiss mir eines der Samtkissen ins Gesicht. Ich versuchte gar nicht, es abzuwehren, sondern nahm es einfach, nachdem es traf und legte es vorsichtig neben mich. Er hatte recht. An sich war ich nicht in dem Stand, ihm etwas zu sagen. Er war immer noch der Prinz und ich ein einfacher Diener. „Frosch“ ,wie er mich aufgrund meiner Haarfarbe nannte. Der Prinz versuchte tatsächlich es einmal mit Anziehen und siehe da, es war tatsächlich zu hell. Es ließ seine Haut merkwürdig gelb schimmern und ich unterstand mich, laut zu lachen. Sein schlecht gelaunter Blick wurde vernommen. Sehen konnte ich ihn nicht, aber ich spürte es. Es war eine Aura, die nicht ignoriert werden konnte.

„Stimmst du mir nun endlich zu?“

„Ja, ja, du hast ja recht, es ist wirklich zu hell.“

„Na also. Der Prinz hat immer Recht ushishishi~“

„Weshalb hast du mich denn dann nach meiner Meinung gefragt, PRINZ?“ Seinen Titel spuckte ich förmlich aus, da er mich einfach nur zur Weißglut trieb im Moment. Der Gedanke daran, dass er sich wegen jedem kleinen Detail beschwerte, war lächerlich. Schließlich sollte er froh sein, überhaupt einen solchen Anzug zu tragen. Aber er war ja ein Prinz. Er durfte auf jegliches noch so kleines Detail achten und sich nach Herzenslust beschweren.

„Frosch, sorge dafür, dass der Schneider erscheint. Ich brauche bis heute Abend einen Anzug in Bordeaux. Bordeaux und nicht ROT“ Die Farbe sprach er so verachtend aus, als sei sie sein schlimmster Feind. Dabei standen ihm rote Hosen zum Beispiel, aber ich schwieg nur und stand auf, band mir die Haare hoch und verschwand, um besagte Person zu kontaktieren.
 

Etwa eine halbe Stunde später verschwand der Schneider und gab mir eine Liste mit Dingen, die zu erledigen waren. Ich darf anmerken, dass ich mehr als nur missmutig diesen Zettel entgegennahm. Ich ließ mich vom Prinzen herumkommandieren, nicht von Schneidern. Doch anscheinend hatte der Prinz angeordnet, dass ich mich darum kümmern sollte. Ich strich mir durch das gebundene Haar, zerrte es wieder zusammen und machte mich auf den Weg, die Liste abzuarbeiten. Der Schneider sollte im Schloss arbeiten. Die Stoffe sollte ich allerdings besorgen. Geld wurde mir zur Verfügung gestellt. Und so machte ich mich auf den Weg in die Innenstadt ins Handwerksviertel. Ich war selbst ein wenig neugierig. Hatte der Prinz etwas bewirkt? Er hatte. Die Straßen sahen besser aus, die kleinen Schaufenster funkelten, die Stoffe waren zahlreich, und doch musste ich eine Weile suchen, bis ich einen Laden fand, der doch tatsächlich Bordeaux verkaufte. Insgesamt dauerte mein Ausflug eineinhalb Stunden. Ich war recht spät dran, aber ich hoffte man würde mir verziehen. Ich seufzte, als ich das letzte Geschäft verließ, mit einer weiteren großen Tüte Stoff. Die Kutsche wartete bereits- als ich ihn sah. Meinen Vater. Er kam gerade aus einer Kneipe heraus, eine sehr junge Frau an seinem Arm und lachte, dass es fast peinlich war, ihn zu kennen. Unsere Blicke trafen einander und abrupt stoppte er. Es kam mir vor, wie eine Ewigkeit und sein Blick glitt von mir zur Kutsche und dann zu den Stoffen. Schmunzelte er? Es sah so aus, dann lachte er wieder laut und lief weiter. Ich hatte verstanden, was er mir sagte. „Ich bin nicht mehr dein Vater. Du brauchst dir um mein Leben keine Gedanken zu machen, Junge. Ich bin froh, dass es dir gut geht. Ich bin nicht mehr dein Vater.“ Einige Tränen liefen mir über die Wangen und ich presste die Lippen aufeinander. Nein, er war nicht mehr mein Vater.
 

„Hast du geweint?“ Die Stimme des Prinzen triefte vor Überraschung. Ich wischte mir erneut über die Augen und versuchte, die letzten Tränen aus den Augenwinkeln zu bekommen, als der Prinz aufstand und zu mir herüber schritt. Mit den Daumen wischte er mir die Tränen, die bereits folgten aus den Augenwinkeln.

„Nun hör schon auf. Was ist denn passiert? Du bist einer von meinen Leuten! Nun beherrsch dich doch!“ sagte er leicht energisch und zog an meinen Wangen. Ich verzog leicht das Gesicht, da löste er auch schon das Haarband.

„Es ist nichts.“

„Das war ein Befehl.“

„Du hast mein Haarband gelöst“ Damit stand es Schachmatt. Er legte mir die Hand auf die Schulter und ich entspannte mich augenblicklich. Nun war ich der einzige, der aus meiner Familie übrig geblieben war. Ich war alleine. VÖLLIG... alleine. Ohne ein weiteres Wort zu sagen lehnte ich mich gegen seine Brust, um mein Gesicht zu verstecken. Der Prinz schwieg nur. Es verging eine Weile, ehe er seinen Arm um mich legte und mit der anderen Hand meine umfasste. Ich hasste es. Wieso fühlte ich mich bei ihm so geborgen? Es war so falsch und fühlte sich so unglaublich gut und einfach nur richtig an. Er war ein Prinz, ich sein Diener. Er war adlig, ich nichts weiter, als ein niederer Bürger. Nur meiner Familie wollte ich es erlauben, mir dieses Gefühl vermitteln zu können. Nur meiner Familie hatte ich es je erlaubt, mich dazu zu bringen, mich geborgen zu fühlen. Er gehörte doch gar nicht dazu! Er war nur ein Junge, den ich damals getroffen hatte. Ein Prinz mit vielen Fehlern, einem egozentrischen Weltbild und versteckten Augen. Ich wusste nichts über ihn und doch hatte ich das Gefühl, ihn seit bereits unheimlich langer Zeit zu kennen und dieses Gefühl schon lange zu spüren. Es stimmte nicht. Es war nicht richtig, was ich tat. Oder etwa doch? Wenn der Prinz mich lies, durfte es doch so sein, oder? Es musste stimmen. Denn sollte es falsch sein, würde irgendwer früher oder später dafür sorgen, dass es endete. Und das wollte ich nicht.
 

„Hey Frosch, schläfst du?“ Der Prinz drückte mich ein wenig von sich weg und ich erkannte erst jetzt den großen nassen Fleck auf seinem Hemd. Eine Weile herrschte Stille, ehe ich abrupt losgelassen wurde und sich die Majestät anfing zu beschweren.

„Sieh dir mal das Hemd an, verdammt!“ Aus irgendeinem unerfindlichen Grund musste ich laut loslachen. Wahrscheinlich, weil es so absurd war, sich darüber aufzuregen. Zwei vereinzelte Tränen schlichen sich über meine Wangen und ich hörte auf zu lachen.

„Das. Ist. Nicht. Lustig!“ beharrte der Prinz und fing an, angewiderte und gestresste Laute von sich zu geben. Ich lächelte ihn nur dankbar an, was ihn wohl noch mehr verwirrte.

„Danke, Belphegor.“ Sagte ich nur, zog mir das abgenommene Haarband wieder an und verschwand, um mich selbst zu richten, oder besser gesagt im Schloss zu helfen, für den anstehenden Ball.

Es musste in der Küche geholfen, im Ballsaal und mir wurde sogar wieder eine Liste gegeben, um nun Gewürze zu kaufen. Aber es gefiel mir. Es freute mich, etwas zu tun und in Bewegung zu bleiben. Sehr erstaunt war ich darüber, dass sogar die Bediensteten speziell für diesen Ball angefertigte Anzüge bekamen. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es sowieso nicht mehr lange hin war, bis der Ball begann und ich-... den Prinzen wohl kaum mehr zu Gesicht bekam. Auf einem Ball waren viel bedeutende Leute anwesend. Adlige und Kaufläute. Bankiers und Erben. Entweder der Prinz würde den gesamten Abend über beschäftigt sein, oder ich müsste aushelfen bei solch viel Gesindel. Halt... Gesindel?... Hatte ich tatsächlich „Gesindel“ gedacht? Hielt ich dieses reiche Volk wirklich für so abscheulich? Um ehrlich zu sein: irgendwo tat ich das.

„Fran, könntest du dies der Majestät bringen?“ Ich kam wieder in die reale Welt zurück, als der Schneider mir eine Jacke in der gewünschten Farbe überreichte und mich somit losschickte. Ich selbst hatte meine Sachen noch nicht angezogen. Ich nickte wortlos und verschwand, die Gänge entlang bis zum Zimmer des Prinzen. Ich klopfte dreimal und bat um Einlass, doch ich bekam keine Antwort.

„Eure Hoheit?“ Keine Antwort. Leicht schnaubend öffnete ich die Tür und fand das Zimmer verdunkelt wieder. Die Samtvorhänge waren zugezogen, sodass kaum Licht durchdrang. So war das also? Der faule Prinz hatte sich also tatsächlich hingelegt? Ich seufzte und fand zielsicher meinen Weg zum Sofa um dort die Jacke abzulegen und zum Bett zu schreiten.

„Eure Majestät? Mein Prinz, wacht auf.“ sanft rüttelte ich ihn und zog die Decke etwas weg. Er grummelte tief und zog sie wieder über sich mit einem. „Lass mich doch schlafen!“ Ich seufzte leicht.

„Es wird Zeit ,eure Hoheit. Ihr müsst aufstehen.“

„Schwachsinn.“ Ein weiteres Seufzen meinerseits. Mit einem Ruck zog ich die gesamte Deckenschicht von ihm und krabbelte ebenfalls aufs Bett.

„Mein Pri-“ Mit einer ruckartigen Bewegung zog der Prinz eine Schicht Decken über sich und mich aufs Bett, dass ich lag. Er war nun leicht über mich gebeugt und ich dankte dem Zufall, dass es dunkel war. So konnte er nicht erkennen, wie mir die Röte in die Wangen schoss. Der Prinz fiel auf mich drauf und schlang die Arme um mich, seinen Kopf auf meiner Brust gebettet. Er würde mein Herz hören! Er würde ganz bestimmt mein Herz hören! Ich versuchte mich zu beruhigen, doch erzielte nur den gegenteiligen Effekt. Verflucht.

„Warum bist du so aufgeregt Fran?“ Ich schwieg nur und schluckte leicht, während mein Herz weiter hämmerte.

„Ihr habt mich überrascht, mein Prinz.“ Sein Arm bewegte sich und ich spürte, wie sich mein Haarband löste. Ich schluckte leicht. Er fragte allerdings nicht noch einmal nach, sondern zog sich leicht hoch und strich von meinem Hinterkopf durch mein Haar bis zu meiner Wange, über die er langsam strich. Mein Herz klopfte nur lauter. Seine sanften Fingerspitzen glitten über meine Haut, das Kinn hinab über meinen Hals bis zum zugeknöpften Hemd und der Jacke, die ich trug. Ich wusste nicht, ob ich diese Kleidung verfluchen oder dafür lieben sollte. Aber eines war mir bewusst. So durfte es nicht weitergehen.

„Belphegor, du musst aufstehen, der Ball beginnt bald und ich hab dir die Jacke gebracht.“ Es herrschte Stille, ehe gerade genannter Prinz seufzt und sich erhob. Er hatte mit freiem Oberkörper geschlafen und schwang sich langsam aus dem Bett um einen Morgenmantel anzuziehen. Mich ließ er auf dem Bett zurück.
 

Eine halbe Stunde später hatte ich dem Prinzen geholfen, sich zurecht zu machen. Es war das erste Mal, dass er mir erlaubte sein Haar zu berühren, auch wenn meine Aufgabe nur darin bestand, es durchzukämmen. Gerade, als ich fertig war nahm ich vom Tisch seine Tiara und legte sie im vorsichtig ins Haar. Er schmunzelte.

„Du behandelst sie ja, als sei sie aus Glas~“ Ich schwieg dazu.

„Falls du mich entschuldigst, ich würde nun gehen und mich umziehen für den Ball-“ Kaum war ich einige Schritte gegangen, hielt er mich am Handgelenk fest, sodass ich mich halb zu ihm umdrehte.

„Ich möchte, dass du sichergehst, diesen Abend möglichst in meiner Nähe zu bleiben...“ mehr sagte er nicht. Ich nickte nur, löste sanfte meine Hand aus seinem Griff und zog mir wieder das Haarband zurecht. Und mit einem außerordentlichen Glücksgefühl verließ ich das Zimmer, um mich zu richten.
 

Es kam, wie ich erwartet hatte. Nicht die Kleidung. Die bestand, wie bei den anderen aus einem weißen Hemd, einer schlichten schwarzen Hose, einer Krempe und Rüschenbuschel, sowie einer dunkelblauen langen Jacke. Das Haarband war durch ein elegantes Dunkelblaues mit Stickereien ersetzt worden. Es gefiel mir wirklich. Nein, was ich erwartet hatte, war zwar ebenfalls die Kleidung, aber ich meinte den Ablauf des Abends. Während ich weiter half, alles vorzubereiten, kamen die Gäste an. Adlige aus dem gesamten Land, selbst aus Nachbarländern. Einer fiel mir besonders auf. Ein junger, blauhaariger Mann mit unterschiedlichen Augenfarben, der mich eine Weile lang angesehen hatte und dann lächelte. Ich hatte mich nur sachte verbeugt und weiter serviert. Bis natürlich der Prinz auftrat. Er wurde ausgerufen, wie es einem Prinzen gebührte und alle rangen sich darum, ihn zu begrüßen und ihm zu sagen, wie wundervoll dieser Ball doch war. Der Ball war wirklich etwas Besonderes. Es spielte ausgezeichnete Musik, es gab ein wundervolles Buffet und jeder war guter Dinge. Ich war weiterhin beschäftigt mit dem Verteilen der Weine, als man mich an der Hüfte festhielt und sogleich losließ.

„Oh verzeih mir.“ Als ich mich umdrehte erkannte ich den Blauhaarigen wieder, der mich sanft anlächelte. Er hatte seine Haare hinten seltsam hochgesteckt und hatte eine einzellne lange strähne freigelassen die er allerdings eng mit einem blauen Tuch zusammengebunden hatte.

„Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ fragte ich höflich und versuchte, ihm meine Ehrfurcht deutlich zu zeigen. Er lächelte noch sanfter.

„Es reicht, wenn du mich beim Namen nennst. Ich halte nicht viel von Höflichkeit.“ Ich nickte nur sanft und versuchte mich daran zu erinnern, wie er hieß. Es wollte mir nicht in den Sinn kommen. Er deutete meine Mimik richtig.

„Mukuro Rokudo, Thronerbe des blauen Reiches. Es freut mich sehr, deine Bekanntschaft zu machen, Jüngling.“ Ich blinzelte. Nun verstand ich, wieso er mich angesprochen hatte und ich nickte wohlwissend.

„Die Freude ist ganz meinerseits Meister, mein Name ist Fran, einfach nur Fran. Einen Nachnamen besitze ich nicht.“ gab ich von mir und hielt ihm das Tablett hin, dass er sich ein Glas Wein entnehmen konnte. Er lächelte weiterhin, als wäre es auf seinem Gesicht festgenäht worden und schien mich zu betrachten.

„Man trifft nicht alle Tage jemanden mit solch einer Begabung.“

„Und genauso trifft man nicht alle Tage einen Meister dieser Kunst.“

„Ich bin beeindruckt, dass du die Höhe und Größe meiner Fähigkeiten einschätzen kannst, Jüngling.“ Er nahm einen Schluck, dann sah er sich um.

„Du gehörst also zu Prinz Belphegors Leuten?“

„Ich bin sein-... Ja.“

„Du weißt es selbst nicht genau?“ Ich schwieg nur, das Lächeln blieb aber auf Mukuros Gesicht. Er kicherte sogar etwas

„Kufufufu, scheint mir so, als seit ihr mehr, als nur Prinz und Diener.“ Sein wissender Blick und das verschmitzte Schmunzeln sahen durch mich hindurch, als wäre ich völlig entblößt. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte.
 

„Vorsicht Mukuro. Der kleine Frosch gehört zu mir.“ Die Stimme des Prinzen erschallte hinter mir, allerdings brauchte ich mich nicht umzudrehen, da der Prinz neben mich trat und eine Hand auf meine Schulter legte. Mukuro lächelte nur gehässig. Seine Frage schien beantwortet und er zufrieden. Ich versteckte meine Röte unter einer perfekten Maske und seufzte.

„Mein Prinz, bitte unterlasst es, so über mich zu reden.“ Mir wurde das Wort abgeschnitten, besser gesagt, ich wurde ignoriert. Der Prinz beachtete mich gar nicht weiter und ging wieder auf Mukuro ein.

„Es ist wirklich eine Freude, dich hier zu haben, Mukuro.“

„Die Freude ist ganz meinerseits Belphegor.“ lachte Mukuro und lächelte wieder. Die beiden kannten sich. Ich war nicht nötig. Erst recht stach mir diese Erkenntnis ins Herz, als der Prinz wieder sprach.

„Lass uns mal an den Rand gehen und über Geschäftliches reden Mukurolein, ich hab da noch einige Dinge zu klären, ushishishi.“

„Kufufu, ganz wie du möchtest.“ Und somit entfernten sich beide von mir an den Rand des Saals um miteinander zu reden. Ich wurde nicht gebraucht...
 

Knapp eine Stunde später taten mir die Beine weh. Entweder ich lief von einem Gast zum anderen, oder vom Ballsaal wieder in die Küche. Ich setzte mich kurz auf einen freien Stuhl am Rand und verschnaufte etwas. Den Prinzen sah ich nicht. Ich stand wieder auf, da ich zum Chef gewunken wurde und machte weiter mit Gläserverteilen. Entweder mit einer völlig emotionslosen Maske oder mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Und dann sah ich den Prinzen wieder und mir wurde schlecht. Er tanzte. … Mit Frauen. Nicht, dass es seltsam sei, dass ein Mann mit Frauen tanzte, es erinnerte mich nur daran, dass ich ein Mann war. Dass was zwischen UNS war, seltsam war. Seltsam und falsch. Ich versuchte mich weiter auf meine Arbeit zu konzentrieren, aber immer wieder ruckte mein Kopf in Richtung Tanzfläche, auf der ich sofort den Prinzen mit immer wieder irgendeiner anderen Adligen entdeckte. Ich schluckte und räumte gerade leere Gläser weg, als ich sah wie Bel von der Fläche ging und von Mukuro angesprochen wurde. Ich hatte doch gewusst, dass ich diesen Abend kaum dem Prinzen nahe sein konnte.
 

„Ich möchte, dass du sichergehst, diesen Abend möglichst in meiner Nähe zu bleiben...“
 

Ich schluckte, als seine Stimme mit diesen Worten in meinem Kopf wiederhallte und versuchte, mich zu konzentrieren. Als ich wiederkam, stand der Prinz am Buffet. Alleine. Ich wusste nicht, ob es mich beruhigte, oder verwirrte. Ich wollte nichts fühlen. Emotionen waren nur störend, vorallem, wenn man arbeitete. Er sah zu mir herüber. Und winkte mich zu sich. Leicht verwirrt schritt ich auf seine Majestät zu und kassierte, kaum, dass ich bei ihm war, einen Schnippser gegen die Stirn. Ich verzog nur leicht das Gesicht und sah ihn verwirrt an.

„Sagte ich nicht, du sollst bei mir bleiben heute?“ Meine Augen weiteten sich minimal und ich starrte den Prinzen verwundert an.

„Verzeiht eure Hoheit, ihr schient beschäftigt.“

„Jetzt allerdings nicht mehr.“ Darauf wusste ich nichts zu erwidern. Der Prinz grinste sein breites Grinsen und fing an, mit mir zu reden. Über das Schloss, das Buffet, die neuen Geschäfte, einfach fast alles. Und da hörte ich es. Gemurmel. Nicht nur irgendwelches Gemurmel.
 

„Der Prinz hat sich verändert!“

„Anscheinend hat er wohl wirklich etwas für Bürgerliche übrig, sieh nur!“

„Glaubt ihr, er wird wieder jemanden töten?“

„Ich hatte von Anbeginn dieses Balles die Befürchtung!“

„Der Prinz hat mit der Stoffindustrie angefangen.“

„Er ist wohl doch zu etwas gut“

„Ich habe wirklich das Gefühl, der Prinz ist durch und durch homosexuell!“

„Denkt ihr nicht, er will was von Prinz Mukuro?“

„Denkt ihr wirklich, die zwei haben eine Affäre?“

„Gott, er ist so fürchterlich, das würde ich dem wundervollen Prinz Mukuro nicht zumuten“
 

Wie-...? Wie konnten diese Menschen nur so über ihn reden? Schockiert sah ich mich unmerklich um. Getuschel an jeder Ecke. Von Frauen, von Männern, von allen. Ich wollte nicht, dass der Prinz mitbekam, wie ich mich nach den Geräuschen umsah, aber bestimmt wusste er bereits, dass ich nach etwas suchte. Er sollte es erfahren. Ich wollte, dass er wusste welche Heuchler an seinem Hofe waren.

„Mein Pri-“ Abrupt stockte ich. Als ich den Kopf hob, um den Prinzen anzusehen, bemerkte ich, was mit ihm geschah. Sein Lächeln, das sonst immer vor Selbstsicherheit strotzte, war nur noch gespielt und seine Hand zitterte leicht. Fürchtete er sich? Ging es ihm etwa wirklich nahe? Ich wollte ihn nicht so sehen. Kein Mensch war unantastbar. Nicht einmal der Prinz. Nein, nicht einmal mein Prinz konnte sich völlig von der Meinung anderer abschotten. Und in meinem Inneren wuchs die Verachtung. Ich drehte mich um und erhaschte sofort den auffordernden Blick von Mukuro Rokudo. Als wolle er mich ermutigen, das zu tun, was ich für richtig hielt. Ein entscheidender Moment. Denn durch eben diese Stille Aufforderung, entschied ich mich, Regeln zu brechen. Nur, um meinem Prinzen bei zu stehen.
 

Ich war mir meiner Fähigkeiten bewusst. Ich konnte es tun. Ich würde es tun.
 

Ich war jemand mit den Fähigkeiten, Dinge zu erschaffen. Ein sogenannter Illusionist. Oder auch Magier genannt. Ich war ein Sohn des Teufels. Eine Ausgeburt der Hölle, die der Magie mächtig war. Aber in diesem Moment erkannte ich, dass meine Fähigkeiten kein Fluch, sondern ein Geschenk war. Ein Geschenk, um mir die Möglichkeit zu geben, Dinge zu ändern.
 

Während die netten Damen am Rande also tuschelten, schritt ich auf sie zu mit völlig emotionslosem Gesicht und fing an mich zu räuspern. Die Damen drehten sich zu mir, mehr angeekelt, dass es ein einfacher Diener wagte diese ach so bezaubernden, reizenden Ladies zu stören.

„Verzeihen sie meine Unhöflichkeit, Ladies, aber ich glaube sie sollten wissen, dass unser Buffet zu ihnen geflohen ist.“ Sie sahen verwirrt aus. Recht so. Ich streckte meine Hand aus und plötzlich sprang aus dem Dekolleté einer Dame ein kleiner grüner Frosch heraus und landetet auf meiner Hand. Den sanften Nebel um ihn herum, bemerkten sie nicht. Die Frau fing an zu kreischen und zu hüpfen vor Ekel, die anderen schrien, dass es mir fast das Trommelfell zerriss. Nun war der Saal bis auf die Stimmen der Damen völlig ruhig. Selbst die Musiker spielten nichtmehr und alle Köpfe drehten sich zu mir und den Frauen. Ich lächelte sanft.

„Böse Beilage. Das ist nicht die feine Art.“ Sagte ich und hob einen Rock an. Erneut Gekreische, vor allem, als eine kleine Maus hervor huschte. Chaos, Desaster, ich war fertig. Dieser Schreck sollte sitzen. Immer mehr Leute bemerkten Mäuse oder Frösche auf sich oder in ihrer Kleidung und die reinste Panik brach aus. Das würde Konsequenzen haben, aber mir war das recht. Der Prinz starrte in meine Richtung und plötzlich war alles ruhig und ich hörte es.
 

„Kufufufu... Kufufufufu~! Hahahahahaha!“ Mukuro lachte. Sein samtenes Kichern schwoll zu einem richtigen Lachanfall und er beugte sich leicht vor mit geschlossenen Augen. Er war sichtlich amüsiert, über die Vorstellung. Nun stimmte auch Bel mitein und es war... Es war seltsam ihn gegen Ende normal Lachen zu hören. Aber einige Adlige, die wohl immernoch hinter Bel standen fingen ebenfalls an zu lachen, sodass der Saal wieder erfüllt war, von Geschrei und Lachen. Eine schöne Dissonanz, die ich genoss. Ein Lächeln schlich sich auf meine Züge, ehe ich einen Moment des Chaos aussuchte, um mein kleines Werk verschwinden zu lassen. Als dies erledigt war und die meisten nicht verstanden dass die Gefahr gebannt war, schlenderte ich erneut hinüber zum Prinzen, der mich kurz angrinste, dann wieder lachte.

„Meines Wissens hatten wir heute keine Froschschenkel auf der Speisekarte“ Ich stockte. Seine Worte waren geflüstert, doch so genau und deutlich, dass ich jedes Wort verstand. Mir wurde plötzlich unglaublich warm. Ich wusste nicht wieso.
 

„Danke“, sagte Bel leise und lächelte ein warmes Lächeln. Ich verlor beinahe die Balance über das Tablett und lief rot an, dass ich beinahe so dunkel war, wie der Anzug des Prinzen. Er hatte sich tatsächlich bedankt. Er hatte sich bei MIR, einem einfachen Diener, bedankt! Mein Herz schlug plötzlich so schnell und laut, dass ich das Orchester nicht mehr hörte. Wie schaffte es seine Hoheit nur immer wieder, mich so um den Verstand zu bringen? Es war eine unausgesprochene Frage, auf die ich wohl keine Antwort bekommen würde.
 

Nach dem kleinen Vorfall mit dem „Essen“ wurde ich in die Küche gerufen, um zu helfen, es dauerte etwa eine halbe Stunde, dann kehrte ich in den Saal zurück. Ich musste nicht mehr. Meine Schicht war zu Ende, aber ich wollte unbedingt den Prinzen sehen und mit ihm reden. Es war eine seltsame Abhängigkeit, die ich verspürte. Denn sobald ich länger als 2 Minuten von ihm entfernt war, kitzelte mein ganzer Körper und Geist und sehnte sich nach ihm. Ich wusste nicht, woran es lag, aber es war ein seltsames Gefühl. Also begab ich mich erneut in den Saal, um nach dem Prinzen zu sehen. Ich fühlte mich wie ein aufgeregtes Kind an Weihnachten, dass darauf wartete das es die Eltern sah. Ich musste mich stark zusammenreißen, nicht völlig aufgeregt über das gesamte Gesicht zu lächeln und bahnte mir meinen Weg durch die Reihen, bis ich ihn sah und erstarrt stehen blieb. Es war der bestimmt millionste Stimmungswechsel an diesem Tag. Mir kam die Galle hoch. Da stand der Prinz, inmitten der Leute, die ihn vorher noch so furchtbar beschimpft hatten und lachte. Er plauderte richtig gut gelaunt und tat so, als hätte er nie gehört, was gesagt worden war.
 

Heuchler... Heuchler. Heuchler! Elender Heuchler! Dies war wieder ein Moment, in dem ich den Prinzen einfach hasste. Ich machte auf dem Absatz kehrt und verschwand die Treppe hoch, um zu verschwinden. Die Stille, die nur durch das Echohafte klackern meiner Schuhe durchbrochen wurde, machte mich wahnsinnig. Ich sah nicht einmal auf, als ich weitere Schritte hörte, die schneller auf mich zu kamen. Ich regte mich nicht einmal, als ich am Arm gepackt und in ein anderes Zimmer geschleudert wurde, deren Tür einige Sekunden später sanft zufiel. Mit starkem, fast verachtendem Blick sah ich den Prinzen an, der einfach nur an der Tür stand, die Klinke immernoch umklammert hielt und mich vorerst anschwieg. Was wollte er?

„Wohin wolltest du?“

„In mein Zimmer. Ich wurde abgelöst. Ich brauche nicht mehr dort zu bleiben.“ Er bemerkte den ziemlich wütenden Tonfall sofort und schwieg wieder.

„Du bleibst. Ich möchte, dass du den Saal nicht mehr vor mir verlässt.“

„Verzeihen sie eure Hoheit, doch dieses Mal passe ich wirklich. Ich bin müde, meine Augen fallen mir zu und ich bin kurz davor, umzukippen. Ich mache mich auf in mein Zimmer.“ Nun wurde er wütend.

„Du hast auf mich zu hören.“ Es herrschte erneut Stille und ohne ein Seufzen oder eine weitere Regung nickte ich.

„Ihr habt recht. Verzeiht mir.“ Ich schritt auf ihn zu, ihn keines Blickes würdigend und wollte wieder gehen, diesmal in den Saal, doch er schritt nicht zur Seite.

„Weshalb wolltest du wirklich gehen?“

„Ich verstehe nicht wovon Sie reden.“ Ich wollte es ihm nicht sagen. Ich wusste es doch selbst nicht wirklich.

„Mach mir nichts vor. Was hat dich so irritiert, dass du gehen musstest?“ Ich schwieg.

„Antworte mir!“
 

Ich schwieg weiterhin, bis ich in meinem Geiste die richtigen Worte fand, um ihm zu antworten.

„Es hat mich absolut nicht zu stören, mit wem Sie reden oder sich gar abgeben. Es hat mich nicht zu interessieren, ob diese Leute hinter Ihrem Rücken schlecht über Sie reden oder nicht. Dies alles ist absolut nicht meine Angelegenheit. Sondern Ihre, mein Prinz.“ Ich hob den Kopf.

„Es hat mich nicht zu interessieren, ob der Prinz, dem ich diene, ein Heuchler ist oder nicht.“ Und da platzte ihm der Kragen. Er packte mich grob an den Schultern und zischte. Mir lief ein Schauer über den Rücken.

„Heuchler?! Wen nennst du einen Heuchler?! MICH etwa?! Ist dir eigentlich klar, dass ich das rein aus politischen Gründen tue?“ Ich versuchte völlig ruhig zu bleiben.

„Ich sagte bereits. Es hat mich nichts anzugehen, also brauchen Sie sich nicht aufzuregen, euer Hoheit.“ Er hörte nicht darauf.

„Es ist wichtig diese Leute bei Laune zu halten! Sie könnten sich noch als nützlich erweisen! Ich ertrage das alles nur aus politischen Gründen.“ Er versuchte tatsächlich mich zu überzeugen.

„Nein. Sie sind sich selbst nicht treu. Sie haben zu sehr Angst davor, alleine da zu stehen, da Sie die Einsamkeit verabscheuen. Deswegen scharen sie Leute um sich. Um ja niemals alleine zu sein.“

„Das ist völlig absurd!“ Doch auch meine Kontrolle ließ nach.

„Ach wirklich?! Absurd nenne ich das nicht! Ich nenne dass entweder einsam oder einfach nur dumm! Du machst dich selbst kaputt und lässt dich ausnutzen! Was für ein Prinz bist du eigentlich, dass du das nicht merkst?!“
 

Und es geschah. Mit einem wilden aggressiven Knurren spannte sich der Prinz an und kam mir ruckartig näher. Um genauer zu sein, küsste der Prinz meine unwürdigen Lippen. Ich erschrak hektisch, sodass sich mein Mund öffnete. Es war verlangend, was da geschah und es kroch durch all meine Glieder. Mein Herz machte Luftsprünge, raste, als wolle es aus diesem Körper herausspringen. Ich schnappte nach Luft, doch er lies mich nicht wirklich zu Atem kommen. Sein Körper drückte leicht gegen meinen und ich wurde an die Wand gepresst. Die Röte schoss mir in die Wangen und ich überlegte fieberhaft, wie ich diesem Teufel nur entrinnen könnte. Doch wollte ich das überhaupt? Seine Hand fand ihren Platz an meiner Hüfte und blieb dort, als würde er mich festhalten, um nicht zu fallen. Mein Körper schien zu explodieren. Seine Lippen waren weich und sanft, als würde man Seide küssen, nur schöner. Ich presste die Augenlider zusammen, doch die Gefühle sprudelten nur so in meinem Inneren. Die Hände, die ich auf seine Schultern gelegt hatte, um ihn wegzudrücken verloren an Kraft und mir wurde klar, dass ich diesem Raubtier nicht entfliehen konnte. Und ich wollte es nicht einmal. Nicht einmal eine Sekunde verstrich, bis ich mir dem bewusst war. Ich wollte nicht, dass es aufhörte. Es war nicht mein Verlangen, ihn zu stoppen. Ich wollte IHN. Seine Zunge leckte über meine rauen Lippen und ich merkte, wie ich es nicht schaffte, unzüchtige Laute zu unterdrücken. Ich seufzte wohlig, während der Prinz meine Zunge mit seiner streichelte und mich näher zu sich zog. Die Hand, die auf meiner Hüfte geruht hatte, suchte sich ihren Weg zielsicher unter meine Jacke, direkt unter das Hemd auf die erhitzte Haut. Meine Hände, die bislang den Prinzen zurückhalten sollten, schlangen sich um seinen Hals und zogen mich so höher zu ihm. So hoch, dass ich beinahe glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Doch das tat ich auch so schon. Seine zweite Hand legte sich auf meinen ins Hohlkreuz gebäumten Rücken, sanft, als wolle er mich beruhigen. Ich hörte ein zufriedenes Seufzen, das so laut war, dass es mein Innerstes erschütterte. Er verursachte mir Gänsehaut und mein Herz schlug nur noch wilder, und immer dann, wenn ich dachte, es könne nicht mehr heftiger schlagen, zeigte mir der Prinz, dass er das Tempo noch höher schrauben konnte. Ich sterbe... Das war mein einziger Gedanke. Ich keuchte auf, während der Prinz unsere Lippen löste, um mir die Möglichkeit zu geben, mich kurz zu beruhigen. Doch er gab mir keine Sekunde Ruhe. Immer wieder gab er mir sanfte kurze Küsse auf die Lippen, zog mit seinen an ihnen und sorgte dafür, dass mein Körper wie elektrisiert anfing zu beben. Was da in mir geschah, war absolut natürlich. Und ich wollte mir keine Gedanken darüber machen, ob es falsch war oder nicht. Ich wollte nicht daran denken, dass er ein Prinz war und ich nicht. Ich wollte ihn einfach nur lieben, ihn spüren, hören, BESITZEN. Seine Hände strichen sanft über meine Haut, die Fingerspitzen so sanft wie Engelsflügel. War er ein Teufel oder ein Engel? Es war mir gleich. In diesem Moment war es mir gleich. Ich ließ ihn nicht los und er verwickelte mich erneut in ein leidenschaftliches Zungenspiel. Nein, nicht ich führte hier. Er besaß MICH. Und so war es auch gut so. Mir fehlte die Kraft zu besitzen. Er nahm mich völlig ein. Seine Hand verließ meine Haut und öffnete vollends meine Jacke, um auch mein Hemd aufzuknöpfen. Er wollte mich besitzen. Mein Herz raste, es kam mir fast schon vor, dass es bald kaputt gehen würde. Ich wollte mehr. Mehr von ihm. Sein Kopf entfernte sich von meinem, nur dass er meine Krempe und den Rüschenbuschel entfernen konnte. Er legte meinen Hals frei und liebkoste diesen mit seinen so sanften Lippen, dass mir der Atem entglitt. Hätte ich mich nicht zusammengerissen, hätte ich gestöhnt vor Lust. Nein, ich wollte nicht sterben, nicht jetzt. Ich wollte weiterhin sein sein. Er leckte sanft über meinen Hals, wieder weiter hoch bis zu meinem Kinn. Ich keuchte nur und versuchte zu atmen. Doch es gelang mir nicht, regelmäßig nach Luft zu schnappen und diese wieder auszustoßen. Er machte mich wahnsinnig. Die Hand, die an meinem Rücken verharrt hatte, griff in meine Haare und zog meinen Kopf zurück. Es schmerzte nicht, es war überraschend sanft und ich gab ihm nur zu gerne meinen Hals frei. Wieder seine Zunge auf meiner Haut und wieder konnte ich mich nicht zurückzuhalten. Ich spürte seine Zähne auf meiner Haut, seinen heißen Atem und seine samtenen Lippen. Oh diese Lippen! Verflucht sei Gott, dieses Geschöpf auf die Erde gelassen zu haben! Ich krallte mich in seinen Rücken. Ich brauchte Halt, sonst würde ich auf der Stelle zerspringen. Seine Hand löste sich aus meinen Haaren und legte sich auf meine Wange. Er strich sanft darüber und küsste mich erneut, noch verlangender, als zuvor. Noch viel verlangender. Fordernder, aggressiver.
 

Die Tür wurde geöffnet und wir schreckten auseinander. Er hob mir den Mund zu und sah hinter sich. Schnell packte er mich am Arm und zog mich mit zu einem Schrank, in den er mich schob und hinter her kletterte. Er hielt mich an beiden Oberarmen fest und zog mich näher zu sich, sodass mein Kopf in seiner Halsbeuge Platz fand. Mein Herz raste immer noch, während seine Hoheit darauf bedacht war, keinen Mucks von sich zu geben und wartete, dass die Leute wieder weg waren. Als es wieder still war, drehte er den Kopf zu mir und richtete mich im Schrank wieder sanft auf. Seine Lippen berührten kurz meine, der Kuss war viel zu kurz, viel, einfach viel zu kurz, dann öffnete er die Schranktür und schritt heraus. Ich krabbelte heraus, doch meine Knie gaben nach. Ich war immernoch voller Lust, die durch meine Adern zirkulierte. Meine Jacke war offen, das Hemd fast völlig, die Haare zerzaust und die Krempe, fast völlig hinüber, wie mir schien. Und mein Herz hämmerte immernoch. Er drehte sich völlig zu mir.

„Lass uns hier aufhören.“ Ich hob meinen Kopf. In meinen Augen glänzten Verwirrung und Sehnsucht. Das sah er genau. Ich wusste es. Er schmunzelte nur, kam zu mir und beugte sich nah, sehr nah herunter, um mir direkt ins Ohr flüstern zu können.

„Dir scheint es gefallen zu haben. Und mir hat es gefallen, dich so in Ekstase zu versetzen. Wir werden weiter machen. Nur nicht heute.“ Und mit diesen Worten ließ er mich alleine im Zimmer. Und ich konnte nicht anders, außer Tränen zu vergießen. Teils wegen der Leere, die ich nun fühlte und teils aus Glück, mit dem ich überschüttet wurde.
 

Es ist mir egal, wer du bist. Es ist mir völlig gleich, was du in mir siehst! Ich will nur, dass du mich für immer besitzt. Lass mich von nun an, für immer dein sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Judari
2011-11-01T15:29:51+00:00 01.11.2011 16:29
Ui, ui das ist gut und der schluss hat was tolles XD
Von:  Kalahari
2011-11-01T13:52:47+00:00 01.11.2011 14:52
ui, das kappi war richtig hammer. super geschrieben.
die sache mit den fröschen war einfach nur total lustig und die szene ganz am ende war einfach klasse. man konnte einfach nciht aufhören weiter zu lesen, vermutlich weil man einfach nicht das gefühl hatte, sei gehen jetzt ins bett und ende, sondern weil es einfach in der luft lag, dass iwer das ganze unterbricht.
der letzte satz ist auch sehr schön uns passend.
wirlich ein wunderbares kappi, du hast dir echt mühe gegeben^^


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