Zum Inhalt der Seite

La catastrophe blanche

Die Weiße Katastrophe
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Augen, Ärger, [keine] Antworten~

Schwungvoll ließ Fran sich auf das weiche Bett fallen. Einen Vorteil hatte es definitiv ein Variaoffizier zu sein. Man musste nie in heruntergekommenen Spelunken übernachten. Auch kam es selten vor, dass man sich ein Zimmer teilen musste.

Neben ihm platschte ein weiteres Gewicht auf das Bett.

Wie gesagt. Selten.
 

In diesem Fall hatte Squalo wohl beschlossen, dass sie sich eine Art Wohnung nahmen. Offenbar schien der Auftrag etwas längeres zu sein.

Apropos Auftrag.

„Hey, Chef. Was gibt es eigentlich zu tun?“, fragte Fran während er sich gemächlich wieder aufrichtete.

Es fühlte sich einfach nicht richtig an, dass er und sein gestörter Senpai sich im Bett fläzten, wenn Squalo stehen musste.
 

Squalo schien einen Moment nachzudenken, wie er anfangen sollte. Oder er unterdrückte einfach den Reflex sie anzuschreien.

Den Unterschied konnte Fran nie so genau feststellen.

Gerade dann als Fran es vor Spannung kaum noch aushielt, was er mit einem kurzen Gähnen gekonnt unterstrich, klingelte Squalos Handy.

Also, es klingelte nicht, aber man hörte es vibrieren.
 

Schon mal in dem Gefühl das Richtige zu tun, steckte der Grünhaarige sich die Finger in die Ohren. Das konnte ein lautes Gespräch werden.

Tatsächlich, seine Instinkte hatten ihn nicht getrogen und durch seine geschickten Vorkehrungen schaffte er es wenigstens halbwegs Squalos Geschrei auszublenden.

Halbwegs.
 

Etwas verdutzt starrte Fran auf die zugeschlagene Tür. Vielleicht hätte er doch zuhören sollen, immerhin würde das erklären warum der Silberhaarige so schwungvoll abgerauscht war.

Dabei wollte er jetzt Anworten. Und dann ging Squalo einfach, dass ging nicht an. Beleidigt wandte er sich an Bel, der immernoch neben ihm auf dem Bett lag.

„Senpai. Das ist nicht fair. Erklär mir was los ist“, forderte Fran, obwohl er genau wusste, dass Bel noch weniger Antworten hatte.

Aropos Antworten, die bekam der Grünhaarige von seinem Senpai nicht. Der Blonde hüllte sich in majestetisches Schweigen.

Fran piekte ihn in die Seite:

„...Möchtegernprinz?“

Immernoch keine Reaktion. Bel war ihm doch tatsächlich eingeschlafen. Vermutlich war der Blonde eingedöst, noch bevor Squalo gegangen war.
 

Neugierig beugte Fran sich über den anderen. Er hatte den selbsternannten Prinzen noch nie schlafend erwischt. Das konnte man wohl eine Verschiebung der Machtverhältnisse nennen.

Eine kleines hinterlistiges Grinsen stahl sich auf Frans inneren Mund, der äußere blieb unbewegt wie eh und je.

Vorsichtig, um den anderen ja nicht zu wecken, verlagerte Fran sein Gewicht leicht und lehnte nun gänzlich über seinem Senpai.

Vielleicht war das seine Gelegenheit endlich einmal Bels Augen zu Gesicht zu bekommen.

Das hatte ihn schon eine ganze Weile interessiert und allen Versuche bei einem wachen Bel waren gescheitert.

Einen der ersten Versuche, die Fran gestartet hatte um die Augen des Blonden zu sehen, war grausam in die Hose gegangen.

Und es hatte ihm nichts eingebracht als Schmerzen...und eine brennende Neugier.

Damals war er die Sache sehr praktisch denkend angegangen.

Er war zu Bel gegangen, hatte ihm gefragt, ob seine Augen so hässlich wären, dass er sie verstecken müsse.

Und dann hatte er hoch gelangt, damals war der Illusionist noch um einiges kleiner gewesen als heute, und versucht die Strähnen aus dem Weg zu schieben.

Lussuria hatte seine Einzelteile einsammeln dürfen. Seit diesem Tag hatte Fran einen gesunden Respekt vor „Prince the Ripper“.

Damals hatte er beinahe seinen Arm verloren.
 

Aber jetzt war die Gelegenheit zu günstig um sie verstreichen zu lassen, ganz langsam strich Fran Belphegor die Haare aus den Augen.

Ganz normale friedlich geschlossene Augen.

Keine äußeren Auffälligkeiten, soweit so gut.

Jetzt musste er den Blonden nur dazu bringen die Augen zu öffnen, ohne ihn gleich umzubringen.

Ein Plan musste her.
 

Auf einmal schloss sich eine Hand um sein Handgelenk, der Griff war unnachgiebig.

Unbewusst zuckte Fran zusammen, Bel war aufgewacht. Und offenbar wütend, er hielt ihn so fest, dass es schmerzte.

Jedoch fühlte Fran den Schmerz kaum. Zu sehr war er von den Augen des anderen eingenommen, geradezu verzaubert.

Wie eine kleine Maus, vor der großen Schlange kniete der Jugendliche auf dem Bett und bewegt sich nicht.
 

Wütend stapfte Fran durch die Straßen der fremden Stadt.

Wütend auf Bel, weil der ihn in die Situation gebracht hatte. Zumindest nach Frans Definition.

Wütend auf Squalo, weil der nicht da gewesen war, um ihn von Dummheiten abzuhalten.

Und wütend auf sich selbst, weil er einfach abgehauen war.
 

So im Nachhinein wusste der Grünhaarige selbst nicht, warum er so überstürzt die Flucht ergriffen hatte.

Fakt war, dass er es getan hatte und auch vorerst nicht plante, zurückzukehren.

Vielleicht abends.

Dann wenn auch Squalo wieder da war.
 

Die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben und den Blick starr gerade ausgerichtet lief Fran weiter herum. Auf der Suche, nach etwas, dass ihn ablenken konnte.

Ablenken von der Demütigung, die er sich selbst hatte zukommen lassen.

Gedanklich fluchte Fran. Er konnte sich nicht mal daran erinnern, welche Augenfarbe sein Senpai nun genau hatte.

Nur, dass sie sehr hell waren.

Mit einem lautlosen Seufzen setzte Varias Illusionist sich schließlich auf eine Parkbank, ohne Park.

Wobei ihm ein Park lieber gewesen wäre, da hatte man seine Ruhe.
 

So wunderte es ihn auch nicht, als sich kurz darauf ein Mädchen neben ihn setzte.

Trotzdem hoffte er, dass er bald wieder allein sein würde. War einfacher.

Natürlich tat ihm das Schicksal keinen Gefallen, tat es ja nie.
 

Und tatsächlich. Das Mädchen schien ihn tatsächlich ansprechen zu wollen. Konnte ihn heute nicht irgendjemand in Ruhe lassen?

Nein?

Erst schickte Lussuria ihn ohne ein Wort auf eine Mission, dann verweigerte Squalo jede Antwort und Bel ruinierte ihm endgültig den Tag.

Jetzt hatte er auch noch irgendein ein wildfremdes Mädchen mit dunkelroten Locken am Hals. Toller Tag.
 

„Hallo Fran“, begann das Mädchen vorsichtig das Gespräch. „Du kennst meinen Namen?“, erwiderte der Grünhaarige keine Spur überrascht.

Eher resigniert. Schien als würde es noch ein langer Tag werden.

Als Fran kein weiteres Lebenszeichen von sich gab, fuhr das Mädchen fort: „Ich bin Fabienne. Wollen wir vielleicht ein Stück gehen?“

Dem jungen Illusionisten blieb nichts übrig als zu nicken.

Diese Fabienne hatte anscheinend Informationen über sie. Es war nun an Fran sie auszuhorchen, und gegebenenfalls aus dem Weg zu schaffen.

Er hasste sowas.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück