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Der Fluch zu Neumond

Eine Bearbeitung zu Past to Future
von

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Der unbrechbare Schwur

Die langen, blonden Haare wehten erneut in das Gesicht der junge Frau, die daraufhin wie so oft einen Seufzer von sich gab. Manchmal waren diese Haare für sie echt unpraktisch, vor allem, wenn sie sich im Wind selbstständig machten und versuchten, die junge Frau zu ärgern. Dennoch blieb sie weiterhin Herr oder eher Frau über ihre Haare, in dem sie diese einfach hinter ihr Ohr strich. Der Windzug tat das übrige und sorgte dafür, dass die Haare sich nun nicht mehr selbstständig machen konnten.

Deutlich sichtbar wurde dadurch nun ihr nahezu makelloses Gesicht. Die blasse, reine und makellose Haut, kühl und leblos wirkend. Die roten, verführerischen Lippen, welche ohne viel Mühe einen jeden Mann hätten anziehen können. Und schließlich die dunkelroten Augen, bedrohlich leuchtend im silbernen Schein des Mondes. Eben dieser enthüllte nun auch, was die Vampirin an ihrem Körper trug. Leicht wehte das dünne, seidene Kleid um ihre Rundungen, ließen nur erahnen, welch wunderschöner, weiblicher Körper sich darunter verbergen würde. Und jene, die nicht über ausreichend Fantasie verfügten, würden es dennoch erfahren, wenn sie das tiefe Dekolleté des weißen Kleides erblickten, das einen anreizenden Blick auf die weiche Haut ihrer großen, straffen Brüste zuließ. Sanfte Verzierungen und gespickte Falten zierten die Ränder ihres knielangen Kleides, das, wenn es vom Wind leicht hochgeweht wurde, die schwarzen Strapsstrümpfe enthüllten die schließlich in schwarzen, hochhackigen Halbschuhen endeten. Dieser wunderschöne Anblick wurde lediglich von dem immer wieder zur Seite fallenden Umhang verdeckt, der im Gegensatz zum Rest der eleganten Kleidung ziemlich schlicht gehalten war und eine Kapuze am Rücken aufwies, unter dem sie ohne Mühe ihr Gesicht verbergen konnte, um nicht irgendwelchen Ärger auf sich zu ziehen.

Schweigend stand die reinrassige Vampirin vor einem Abhang. Hinter ihr endete der Wald, aus dem sie gerade gekommen war. Und auch wenn es sonst nicht ihre Art war, auf ihren Spaziergängen inne zu halten, konnte sie in diesem Moment nicht anders. Vor ihr lag die nur spärlich beleuchtete Stadt Padavia, in der selbst um diese Zeit noch ein leicht geschäftiges Treiben von statten ging. Schweifte man mit dem Blick weiter nach oben, konnte man den Fluss erkennen, welcher weiter südlich irgendwann im Meer enden würde. Selbst durch die Strümpfe hindurch konnte sie das kniehohe Gras an ihren Beinen spüren, das sanft im Wind schaukelte. Sie war schon einmal hier gewesen, vor garnicht allzu langer Zeit, als der Mond völlig im Schatten der Erde verschwunden war. Doch dieses mal war noch etwas Zeit bis dahin, denn der Mond schimmerte wie eine Sense im Nachthimmel, wo sich nun auch die Sterne unter den wegziehenden Wolken abzeichneten. Ihr Blick ruhte darauf und sie konnte nicht anders, als leicht zu grinsen, wobei sie ihre langen Eckzähne offenbarte.

"Chiari!"

Dieser Ruf unterbrach die idyllische Stille um sie herum und riss die junge Frau aus ihren Gedanken. Dass sie bald Besuch bekommen würde, hatte sie schon gespürt gehabt, lange bevor er ihren Namen ausgesprochen hatte. Dennoch hatte sie gehofft, dass er einfach an ihr vorbei laufen würde und sie nicht behelligen würde. Doch dieses Glück hatte sie natürlich nicht, weshalb sie seufzte und sich zu ihrem Verfolger umdrehte.

"Ashido, ich habe mich schon gefragt, wann du kommst, um mich mit deinen albernen Moralpredigten zu langweilen.." sprach sie mit ihrer sanft schwingenden Stimme, welche zugleich erotisch und verrucht klang, auch wenn sie gar nicht erfreut darüber war, dass dieser Mann sie gefunden hatte. Passend zu ihrem Spruch lächelte die hübsche Frau leicht bösartig. Sie musterte ihn leicht abfällig, denn wie immer schien er nicht viel von Kleidungsstil zu halten. Seine grünen Augen stachen im Mondlicht unter der runden Brille hervor, wurden aber immer wieder von diesem stets zerzaust aussehenden, schwarzen Haaren verdeckt, welche er provisorisch im Nacken etwas zusammen gebunden hatte oder wohl an dem Versuch gescheitert war. Im direkten Kontrast dazu schimmerte seine blasse Haut im Gesicht hervor, was zu einem leichten Lächeln anlässlichs ihres Kommentares verzogen war. Doch noch skuriler als sein Gesicht waren seine Klamotten gewesen: Eine bunte Hose, auf denen mehr farbige Flicken als die Ursprungsfarbe der Hose zu sehen waren und an denen jede Menge kleiner Glücksbringer und andere Accesoires hingen. Ein knallig-oranges Hemd, das fast noch mehr leuchtete, als seine grünen Augen und lediglich von einem letzten, verbliebenden Knopf zusammen gehalten wurde. Und schließlich die längst abgelaufenen, schmuddeligen Sandalen, die nur noch durch einige Sicherheitsnadeln zusammen hingen..

"Wer sagt denn, dass ich nicht einfach meine liebste Gefährtin besuchen wollte, die es selbst wohl nicht nötig hat, selbiges mal für mich zu tun." fragte er sie nun und das Licht des Mondes schimmerte kurz in seinen Augen. Noch immer lächelte er unverändert, aber man hatte aus seinen Worten ebenso viel Ironie heraushören können, wie man Läuse aus seinen Haaren fischen konnte. Chiari wusste, dass dies nicht der wahre Grund war, warum er gekommen war und ihr Verdacht wurde bestätigt, als er eine kleine Ampulle aus seiner Tasche hervor zog, die mit einer rötlichen Flüssigkeit, ähnlich wie Blut gefüllt war, nur das diese viel dünnflüssiger zu sein schien. Misstrauisch beäugte sie die kleine Flasche und sprang aus einem Reflex zurück, als er begann, diese leicht präsentierend in seiner Hand zu schütteln.

"Mh...komm schon, was hätte ich davon, wenn die Flüssigkeit nun hochgehen würde? Du solltest einem alten Freund wie mir durchaus mehr Vertrauen entgegen bringen.." seufzte Ashido leicht enttäuscht über das fehlende Vertrauen. Chiari schwieg noch immer und betrachtete weiter die Flüssigkeit in seiner Hand, ehe sie zu ihm sah, der so grinste, als wartete er nur auf die Frage von ihr, was denn nun in der Flasche war. Wieder seufzte sie genervt, denn er würde so lange mit der Erklärung warten, bis sie ihn dies gefragt hatte.

"Und was bitte schön ist das da nun?" fragte sie, dieses mal aber nicht mit einem Lächeln. Sie kannte Ashidos Fähigkeiten durchaus gut genug, um zu wissen, dass er zu einigen, mächtigen Tränken oder Zaubern in der Lage war, wenn er denn wollte. Als die Frage gestellt wurde, strahlte Ashido übers ganze Gesicht, doch man sah, dass dieses Strahlen nur eine steinernde Fassade war, hinter der sich eine ganz andere Gefühlsregung versteckte, die man nur erahnen konnte.

"Erinnerst du dich, als du das letzte Mal hier warst? Damals, zu Neumond..?" fragte er fast euphorisch klingend und mit unveränderter Miene nach und brachte Chiari dazu, über seine Frage kurz nachzudenken. Aber das war gar nicht wirklich nötig, denn nie würde sie diese Nacht vergessen.
 

Damals war sie durch das halb zerstörte Padavia spaziert, das nach einem Bürgerkrieg aufgrund des unbarmherzigen Herrschers Lord Serendair fast gänzlich vernichtet worden war, hätte er seine Dämonenarmee nicht zurückgerufen. Das Volk war verängstigt, demotiviert nach der Niederlage gegen Navarre und so hatten sie versucht, ihren Herrscher zu stürzen. Doch diesen kümmerte das Volk wenig und so hatte er es erbarmungslos angegrffen und die Wohnungen der Aufständischen zerstört. Viele wurden verletzt, die meisten waren obdachlos und hatten aufgrund ihrer Angst auf dem Marktplatz Zuflucht gefunden, wo sie die verletzten versuchten zu pflegen und sich mit Wachen der Miliz zu schützen versuchten. Eben zwei von diesen kippten jedoch plötzlich zur Seite weg und schließlich auf den Boden, wodurch die anderen Menschen auf das Klirren des stählernen Helmes auf den kalten, harten Backstein aufmerksam wurden. Und was sie sahen, ließ ihnen für kurze Zeit das Blut in den Adern gefrieren.

Denn aus dem Schatten heraus trat die Vampirfürstin Chiari, zu diesem Zeitpunkt noch eine Gespielin des Lords war und sich so einen Namen als seine unbarmherzige, rechte Hand gemacht hatte. Dem Geruch des Blutes gefolgt, welcher von den zahlreichen Verletzten ausging, ging sie langsam auf den Marktplatz und wischte sich mit einer kurzen Bewegung etwas Blut von ihrem Mundwinkel, ehe sie kühl zu grinsen begann. Sekunden später war die Luft erfüllt von zahlreichen Schreien der Leute, die nicht die Kraft hatten, sich in Sicherheit zu bringen und jener, die panisch vor ihr flohen. In dieser Nacht hatte sich die Vampirfürstin einen außerordentlich großen Appetit auf die zahlreichen Männer gehabt und viele fanden dabei ihren Tod. Wie gerne sie doch in dieser Erinnerung schwelkte...

"Ich lasse nicht zu, dass sich dieses Massaker wiederholt! Nur deswegen bist du doch hier, nicht wahr? Nur deswegen bist du zurück gekehrt, obwohl du mir und Lord Serendair den Rücken gekehrt hattest und die Stadt verlassen hattest. Du willst erneut erleben, was du an diesem Abend erlebt hattest! Aber nicht mit mir!" rief Ashido nun und erstmals war die lächelnde Fassade gebrochen und Zorn zierte sein Gesicht. Chiari murrte abwertend, ehe sie sich einfach umwandte und wieder zu der Stadt sah. Ihn ignorierend und kein weiteres Wort mehr sagend, sprang sie geschmeidig und elegant den kurzen Abgrund hinab in die Tiefe und war verschwunden. Doch Ashido ahnte, wohin sie ihr weg führen würde und so trat er selbst an den Abgrund heran und blickte in die Tiefe. Leicht knirschte er mit den Zähnen und ballte seine Hände etwas zu Fäusten.

"Chiari...du lässt mir wirklich keine andere Wahl...!" knurrte er leise und in seiner Hand begann das Fläschchen zu leuchten, die Flüssigkeit wechselte die Farbe erst zu einem Grün, dann zu einem Gelb, welches immer heller leuchtete und auf diese Weise das Versprechen besiegelte, von dem die Vampirfürstin nichts mehr mitbekam...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  VampireChiari
2011-06-24T13:05:12+00:00 24.06.2011 15:05
Nyo so du bekommst nun soagr nen kommi von mir
ich weiß nicht was dich dazu geritten hat dies hier noch mal zu schreiben, ist sc gließlich doch schon sehr lange her das du sagtest das du dir meine FF ansiehst und einmal verbesserst. Ich bin überrascht und bekomme etwas bauchschmerzen immerhin hast du diese FF hier nun hochgeladen wo es nicht so wirklich pasast.
Trotzdem finde ich sie wirklich gut geworden, es ist ein ganz schöner unterschied zu meiner und in der tat viel detailreicher als ich es geschrieben habe. Ich weiß nicht ob ich inzwischen das erste Kampitel anders schreiben würde, immerhin habe ich sie ende 2008 geschrieben und wir haben nun mitte 2011. Die beschreibung der beiden hat mir besonders gut gefallen, die beschreibung wie sie aussehen und auch was sie tragen, man kann es sich doch deutlich besser vorstellen als bei mir denke ich lol.
Auch eine gute idee fand ich, das du den Krieg zwischen Serendair und Navarre eingebracht hast und auch das Chiari die gespielin des Herrschers war, nun weiß man auch was sie zwischendurch so getrieben hat und das denke ich passt auch ganz gut zu ihr.
In der Tat macht deine FF einen neugierig auf mehr und vielleicht schreibst du mein zweites kapitel ja auch noch umm, das ich dir sozuagen die ideemn liefere und du sie lesbar machst nyo
nyo mehr weiß ich nun auch nicht was ich noch schreiben soll, außer vielleicht danke das du dir die mühe gemacht hast trotz allem...


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