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Rising

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Nachts schlafen die Ratten doch

Rising
 

Anmerkungen:
 

Eine Geschichte, wie ich sie schon lange im Sinn hatte... an sich zwar ein altbekanntes Prinzip, aber hoffentlich trotzdem schön ausgeführt und geschrieben :)
 

Der Beginn der FanFiction ist mitten in Harry Potter and the Half-Blood-Prince angesiedelt und die Handlung wird sich manchmal an den Geschehnissen im Buch entlanghangeln... meistens aber nicht xD
 

Ich warne schon mal, dass sich hier traurige Elemente, sowie sorgenfreie, fröhliche Momente und ernste und lustige Handlung die Klinke in die Hand geben...
 

Nicht, dass ihr euch wundert, bei den Stimmungswechseln in den jeweiligen Kapiteln :)
 

Ansonsten... ist das hier eine Drarry-Fic, in der gilt: Wer das Pairing nicht mag, sollte die Story nicht lesen :) und wer auf eine PWP, VeelaGene oder gar Male-Pregnancy aus sein sollte... der macht diese FF mal ganz schnell wieder zu xD Sowas gibbet hier nüscht!
 

Also viel Spass!
 

PS: Every time you don't review, a fairy dies ;O;
 

PPS:
 

Fandom: Harry Potter
 

Genre: Slash, Comedy, Drama
 

Raiting: M

Prolog: Nachts schlafen die Ratten doch„Es ehrt unsere Zeit, dass sie genügend Mut aufbringt, Angst vor dem Krieg zu haben."
 

- Albert Camus
 

Der Himmel grau, die Türme des altehrwürdigen Schlosses schneebedeckt, der See von einer glitzernden Eismasse überzogen: dieser Anblick würde sich den heimkehrenden Schülern Hogwarts am ersten Tag ihrer Heimreise aus den Weihnachtsferien bieten, aber bis dahin war noch über eine Woche Zeit.
 

Die wenigen Schüler, die lieber in Hogwarts geblieben waren, waren die eintönige Winterlandschaft schon gewohnt und schenkten ihr nicht allzu viel Beachtung.
 

Ganz abgesehen davon, dass die meisten eh zu viele Gedanken und Sorgen hatten, um sich um solche Banalitäten zu kümmern.
 

Da gab es zum Beispiel die Ravenclaw Alice Gray, die in ihrem siebten Jahr die Weihnachtszeit nutzte, um täglich mehrere Stunden für die NEWT zu lernen, die bald anstanden. Und zwar am Besten ohne ihre siebenköpfige Muggelfamilie permanent um sich zu haben...
 

Oder die Hufflepufferstklässlerin Ann-Lee Smith, die seit einigen Wochen gar kein zu Hause mehr hatte, in das sie zurück kehren konnte. Ihre beste Freundin Elisabeth Howling blieb ebenfalls, einfach um für Ann da zu sein.
 

Oder Seamus Finnigan, ein Gryffindor im sechsten Schuljahr, der aus Sorge darüber, dass seine Eltern aus ihrem Versteck müssten, um ihn in London abzuholen, erst lieber gar nicht nach Hause fuhr.
 

Der Krieg zeigte sich nun mal in allem. Und wenn es nur war, dass man um das Wohl seiner Liebsten Angst haben musste, weil man selbst im selben Jahrgang und Haus, wie Harry Potter war.
 

So gab es die unterschiedlichsten Gründe, um in der Schule zu bleiben, die in der Zaubererwelt den größten Schutz bot.
 

Oder sollte man lieber sagen, deren Direktor den einzigartigen Ruf hatte, dem dunklen Lord ebenbürtig zu sein?
 

Für viele war Hogwarts in diesen dunklen Zeiten der sicherste Platz auf der Welt, allein deshalb, weil Albus Dumbledore dort war.
 

Einem Schüler jedoch, ein junger Slytherin, in seinem sechsten Jahr, bereitete gerade dieser Mann die größten Sorgen:
 

Draco Malfoy saß in einem der ausladenden Sessel im Gemeinschaftsraum seines Hauses und dachte nach. Überlegte, wie er der Aufgabe gewachsen sein sollte, den größten Zauberer der Welt zu töten.
 

Er konnte immer noch die angstvolle, die bettelnde Stimme seiner Mutter hören, wie sie den Dunklen Lord anflehte, Jemand anderem diese Aufgabe zu geben. Er sah, ihre sonst so stoischen Züge vor Angst und Sorge verzerrt, erinnerte sich daran, wie sehr er selbst gezittert hatte, in erfolglosem Bemühen, seine ausdruckslose Mimik aufrechtzuerhalten.
 

Spürte auch jetzt noch, wie ein verräterischer Schluchzer seiner Kehle entrang, als Bellatrix einen Crucio auf Narcissa Malfoy abfeuerte, eine Mahnung an sie und an Draco, die Entscheidungen des Lords niemals in Frage zu stellen.
 

Auch Draco war in der Schule geblieben. Nur konnte er sich nicht in Sicherheit wiegen, wie alle anderen Schüler, die das Weihnachtsfest hier verbracht hatten.
 

Eine Hand fest um seinen Zauberstab geklammert, zog der blonde Slytherin seine Knie an seinen Körper und ließ seinen Kopf sinken, fast so, als würde ihn das von der Außenwelt abschirmen.
 

Draco zuckte merklich zusammen, als er eine Berührung an der Schulter verspürte. Er hatte nicht einmal gehört, dass Jemand den Gemeinschaftsraum betreten hatte und hob erschrocken das Gesicht. Die Räder in seinem Kopf arbeiteten automatisch daran, sich eine Erklärung auszudenken, für die verletzliche Haltung, die er eingenommen hatte und gleichzeitig schaffte es eine innere mentale Stimme noch, ihn zurecht zu weisen, dass ein Slytherin, ein Malfoy, es besser wissen sollte, nein, musste, als sich in der Öffentlichkeit so gehen zu lassen.
 

Es hinterließ einen bitteren Nachgeschmack, dass diese Stimme wie sein Vater klang.
 

Augenblicklich jedoch entspannte sich Draco, als er in Pansys vertrautes Gesicht sah. Ihre Stirn war überzogen von Sorgenfalten und ihre Hand lag immer noch auf seiner Schulter.
 

„Warum warst du nicht beim Essen?" Ihre Stimme klang sanft und beunruhigt. „Ich verstehe, dass du deine Aufgabe hast... aber du isst nicht mehr genug."
 

Das Mädchen saß auf der Armlehne des Sessels und Draco nutzte das, um sich an sie zu lehnen. Sofort begann Pansy über das Haar des jungen Malfoyerben zu streichen.
 

„Blaise und ich machen uns Sorgen um dich...", fuhr sie fort, als Draco nichts sagte, aber es folgte wiederum nur Schweigen. Sie lachte, als er seine Augen schloss und seinen Kopf zur Seite neigte, um ihr mehr Möglichkeiten zu streicheln zu geben:
 

„Fängst du an zu schnurren, wenn ich dich unterm Kinn kraule?"
 

Draco lachte auch ein bisschen. „Fängst du jetzt etwa wie Blaise an und möchtest, dass ich mich an Halloween wie eine flauschige Katze anziehe?"
 

Sie grinste diabolisch, was Draco aber dank geschlossener Augen nicht sah.
 

„Ehrlich gesagt, haben er und ich schon ein passendes Kostüm für dich gekauft!", erklärte Pansy und Draco feuerte einen leichten Brandzauber auf sie ab, der sie ihre Finger schmerzhaft zurück ziehen ließ.
 

„Aua!", beschwerte sie sich und gab ihm eine Kopfnuss, aber Draco wusste, dass er ihr nicht wirklich weh getan hatte.
 

„Belästigst du wieder meine Freundin?", erklang eine amüsierte Stimme aus Richtung des Slytherineingangs und Draco öffnete die Augen, nur um sie genervt zu rollen.
 

„Es ist wohl eher umgekehrt...", beschwerte er sich in quengeligem Ton bei dem Neuankömmling, doch dieser ignorierte ihn und ging geradewegs auf Pansy zu, die ihn mit einem freudigen „Blaise~" begrüßte.
 

Genervt stand Draco auf, während die Beiden sich kurz küssten und sich dann wieder ihm zuwandten. Irgendwas sagte ihm, dass er, egal, wie dunkel seine Laune gerade war, bei Blaise und Pansys gemeinsamer Nachbohrerei über seine Gedanken, mit Schweigen nicht davon kommen würde.
 

„Also Draco... Wo warst du heute beim Essen?", fragte Blaise gerade heraus und der Blonde verdrehte wieder nur die Augen, als er mit kalter Stimme entgegnete:
 

„Das, Zabini, geht dich nichts an. Dich auch nicht, Parkinson.", fügte er noch hinzu, als Pansy nur den Mund aufmachte.
 

Blaise freundlich-amüsierte Gesichtszüge wurden härter.
 

„Ach ja, Malfoy... und wieso bitte nicht! Wir sind Freunde, seit ich denken kann... und du verschließt dich immer mehr vor uns!"
 

„Es gibt nun mal Dinge, die ich euch nicht sagen kann.", stellte Draco klar, seine Stimme gab keinerlei Emotionen preis, aber anscheinend reichte das nicht, damit seine besten Freunde aufhörten ihn zu befragen.
 

Er würde die Beiden auf keinen Fall in diese Dinge mit hineinziehen. Pansy und Blaise waren ebenso wie er selbst, von Geburt an dazu bestimmt, Todesser zu werden, aber wenigsten sie sollten noch solange wie möglich von den Konsequenzen dieses Schicksals verschont bleiben.
 

„Draco... Wir wissen, was du durchmachst... Uns geht es doch genauso...", obwohl es Blaise war, der diese Worte sprach, legte sich Pansys Hand auf Dracos Schulter, aber diesmal schlug er sie weg und sie sah ihn erschrocken an.
 

„Kommt mir nicht so! Ihr wisst gar nichts!", sagte er in gefährlich leisem Tonfall, seinen bohrenden Blick hatte er auf die lodernden Flammen eines Kamins gerichtet. „Er ist nicht in eurem Zuhause. Er stellt euch nicht vor irgendwelche Aufgaben, die ihr nicht bewältigen könnt... Also tut nicht so, als würdet ihr verstehen, was hier vor sich geht."
 

Kurz schwiegen die Beiden und Draco hoffte, dass sie das Thema nun fallen ließen, als Pansy erneut ansetzte, diesmal aber mit unsicherer Stimme:
 

„Du könntest uns sagen, was du tun musst... Wir könnten dir helfen!" Den letzten Satz murmelte sie nur und der Blonde wusste, wie viel Überwindung es sie gekostet hatte, ihm ihre Hilfe anzubieten.
 

Er wusste nur zu gut, wie jeder von ihnen fürchtete auf ihrem nächsten Hogsmeadaufenthalt oder in den Ferien plötzlich zum Dunklen Lord gebracht zu werden, um sein Mal zu erhalten. Draco hörte ab und an nachts, wie Blaise im Schlaf redete, wie die Angst aus ihm sprach:
 

‚Bitte... bitte... lass mich sie nicht töten... bitte...'
 

und wie er, wenn Draco ihn weckte, als erstes nach seinem linken Unterarm griff, voller Erleichterung ihn makellos vorzufinden. Danach ging Draco immer ohne ein weiteres Wort ins Bett.
 

Das waren Dinge, die Pansy, Blaise und er niemals ansprachen. Sie durften keine Zweifel an ihrer Überzeugung zeigen, denn wenn nur einer von ihnen aussprach, was sie im Geheimen alle dachten, dann war der Weg geebnet dem Dunklen Lord den Rücken zu kehren.
 

Und damit ihre Familien der größten Gefahr auszusetzen und selbst ihre Leben zu verwirken.
 

„Vergiss es! Ihr haltet euch da raus. Ich schaff das alleine!", hisste Draco, seine Augen bohrten sich in Pansys.
 

„Aber eben hast du noch gesagt, dass du seinen Befehl nicht bewältigen kannst...", warf Blaise ein.
 

„Ja... und noch weniger schaffe ich das, wenn ich zwei inkompetente Idioten mehr an meiner Seite habe... Crabbe und Goyle reichen mir schon.", mit diesen Worten wandte er sich um und ging aus dem Aufenthaltsraum. Er musste seine besten Freunde schützen, solange er noch konnte... und sie in diese gefährliche Mission mit hinein zu ziehen, würde genau das Gegenteil bewirken:
 

Der Dunkle Lord würde auf Pansys und Blaise Fähigkeiten und Möglichkeiten aufmerksam werden. Im Gegensatz zu seinem Vater standen Blaise Mutter und Pansys Eltern eher unten im Rang der Todesser und dementsprechend zeigte Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf auch wenig Interesse an ihren Kindern, obwohl sie in Hogwarts die gleichen Möglichkeiten hatten, wie Draco.
 

Noch ein Grund mehr, nicht zu scheitern:
 

Wenn Draco versagte, würde die Aufgabe vielleicht an einen der Beiden übergeben werden. Das konnte er nicht zulassen.
 

„Draco...", hörte Draco gerade noch Pansys Stimme, als sich hinter ihm die Wand schloss und er versuchte das Schluchzen in ihrer Stimme zu überhören, als er sich auf seinen Weg in den siebten Stock machte.
 

Harry Potter gehörte auch zu den Zauberern, die sich entschlossen hatten, ihre Ferien in Hogwarts zu verbringen, wenn auch unbekannterweise, aus dem gleichen Grund wie Draco:
 

Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Mal ganz davon abgesehen, dass es ihm reichte seine Sommerferien bei den Dursleys zu verbringen, deren Auffassung einer liebevollen Handlung ihm gegenüber bestand, ihn nicht die Treppe runterzuschubsen, wenn sie die Gelegenheit hatten...
 

Eigentlich hatten Ron, Hermione und er geplant, ihre Ferien im Fuchsbau zu verbringen, aber Dumbledore hatte anscheinend andere Pläne für Harry...
 

Seit Beginn des Schuljahres, trafen er und der Direktor sich in unregelmäßigen Abständen, um durch alte Erinnerungen zu wandern, die alle eins gemeinsam hatten:
 

Tom Marvolo Riddle.
 

Und wie es aussah, besaß auch Professor Slughorn solch eine Erinnerung an den jungen Lord Voldemort. Als Harry sich diese jedoch angesehen hatte, war klar, dass der Zaubertranklehrer die Erinnerung verfälscht hatte, wahrscheinlich um irgendeine Missetat, die er begangen hatte, zu verbergen...
 

Und Dumbledore hatte Harry nun beauftragt irgendwie an die unverfälschte Erinnerung zu gelangen...
 

Schon den ganzen Morgen und den halben Nachmittag hatte Harry gegrübelt, wie er das anstellen sollte, aber er war noch zu keinem sinnvollen Ergebnis gekommen...
 

Am besten würde er sich einen Plan zusammen mit Hermione und Ron ausdenken, sobald sie aus dem Fuchsbau zurückkehrten.
 

Seufzend wälzte sich Harry auf dem Bett. Es war ein deprimierender Gedanke, dass er die ganzen Ferien damit verbracht hatte, sich keinen Plan ausdenken zu können, anstatt sie mit seinen besten Freunden und seiner Nahe-zu-Familie zu verbringen.
 

Er hätte zu gerne gesehen, wie die Zwillinge um die Wette tranken, Mrs. Weasley in schnulzigen Weihnachtsballaden versank, wie alle mit leuchtenden Gesichtern ihre Geschenke öffneten.
 

Harry hätte einfach gerne Weihnachten gehabt.
 

Da er mit dem Slughornproblem nicht weiterkam und sich traurig zu bemitleiden eigentlich auch nicht Harrys Stil war, entschloss er sich, etwas produktives zu machen:
 

Malfoy verfolgen.
 

Seit Anbeginn des Schuljahres, wusste Harry, dass irgendetwas nicht stimmte.
 

Der Slytherin heckte etwas aus, wahrscheinlich etwas unvorstellbar böses...
 

Aber keiner glaubte Harry. Laut Mione war er von Malfoy besessen. Dumbledore hatte nur gekichert auf seine eigene, verrückte Weise und ihm erklärt, er solle sich keine Sorgen machen. Einzig Ron, war auf seine Paranoia angesprungen, aber selbst er war nicht bereit so viel Mühe in das Frettchen zu stecken, wie Harry es tat.
 

„Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut!", sagte Harry und tippte mit seinem Zauberstab das Erbe der Marauders an. Immer wieder bewunderte, wie detailliert sich das Schloss auf dem Pergament vor ihm erstreckte.
 

Zum Glück waren in den Ferien immer weniger Schüler in Hogwarts, wenn auch in diesem Jahr wesentlich mehr, als sonst. Der Punkt mit der Bezeichnung Draco Malfoy war schnell gefunden.
 

Er befand sich direkt neben, bzw. halb auf Pansy Parkinson, im Slytherinaufenthaltsraum und Harry stieß einen angeekelten Laut aus, bei dem Gedanken, was die Beiden wohl so taten...
 

Er beobachtete, wie sich der Punkt Blaise Zabini seinen Weg durch die Kerker bahnte, auf dem Weg zu seinem Haus und schließlich an sein Ziel gelangte.
 

Harry hoffte in milder Gehässigkeit, dass Parkinson und Malfoy genau das taten, was er vermutete und sie nun in flagranti erwischt werden würden. Aber seltsamerweise bewegten sich die Punkte eine Weile nicht, bevor Malfoy seinen Standort verändert und Zabini und Parkinson ihm gegenüberstanden.
 

Manchmal kam sich Harry ein wenig seltsam vor, wenn er stundenlang über der Karte saß, immer nur Malfoys Punkt anstarrte, der sich einfach nicht wegbewegte...
 

Dann aber wiederum geschah es immer wieder, dass Malfoy einfach von der Karte verschwand. Vollkommen. Und dieser seltsame Umstand, ebenso, wie Harrys Verdächtigungen waren ja Grund genug, den Blonden zu verfolgen.
 

Eigentlich hatte Harry erwartet, dass Malfoy den ganzen Abend einfach nur im Gemeinschaftsraum rumhing, aber stattdessen hatte der Slytherin sein Schlangennest verlassen. Und das sehr eilig, wenn man die Geschwindigkeit bedachte, mit der sich der Punkt über die Karte bewegte.
 

Harry starrte einen Moment verdutzt auf die Karte, bevor er aufsprang und seinen Tarnumhang aus seiner Truhe fischte.
 

Ein grimmiges Lächeln zierte Harrys Gesicht, als er seinen Zauberstab fester umschloss und ein Adrenalinstoß durch seinen Körper fuhr:
 

Mit der Karte in der Hand machte er sich auf die Jagd nach Draco Malfoy.
 

„Potter."
 

Dracos Stimme klang gelangweilt, seine Miene blieb ebenso desinteressiert. Aber innerlich tobte er. Wieso hatte es der verdammte Gryffindor so sehr darauf abgesehen ihm in die Quere zu kommen? Und wie war er so erfolgreich dabei?
 

Es war immer, als wüsste Potter jedes Mal, wo er zu finden war. Als wäre Dracos Aufgabe nicht schon schwer genug.
 

„Malfoy."
 

Potters Stimme war durchdrungen von Aggression und Misstrauen, er schaute Draco direkt und voller Abneigung an.
 

Draco konnte direkt sehen, wieso der Goldene Junge in Gryffindor gelandet war:
 

Seine Art immer ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen zu handeln, egal wie dämlich es war. Man konnte Potter immer alle Emotionen vom Gesicht ablesen, wie in einem offenen Buch... in Slytherin hätte es der Junge nie zu etwas gebracht...
 

„Hast du dich etwa verlaufen, Narbengesicht?", Dracos Stimme klang, als würde er zu einem Dreijährigen sprechen, „Soll ich dir helfen, deine Mama zu finden?" Bewusst übertrieben hielt sich Draco die Hand vor den Mund. „Upps... stimmt ja... Die ist ja längst von Würmern zerfressen..."
 

Man brauchte nur die Eltern des Gryffindors erwähnen und schon sah dieser rot. Draco wusste das ganz genau und wurde auch nicht enttäuscht:
 

Potters Hände waren zu zitternden Fäusten geballt, während aus seinen Augen blanker Hass triefte. „Wie kannst du es wagen..."
 

Ein hämisches Grinsen erschien auf Dracos Lippen. „Ach Potty, es wird Zeit, dass du dem Blutverräter und deiner Schlammblutmutter bald folgst..."
 

Fast sechs Jahre Erfahrung ließen Draco auf das vorbereitet sein, was seinen Worten folgte, entsprechend leicht wich er dem Zauberfluch aus, den Harry ihm wütend auf den Hals jagte.
 

Das war genau das, was Draco jetzt brauchte: Etwas woran er seinen Frust auslassen konnte.
 

Und alles was es dazu benötigte war ein wütender Harry Potter.
 

Zwar hatte der blonde Slytherin damit aufgehört den Gryffindor damit aufzuziehen, keine Eltern mehr zu haben, nachdem sein eigener Vater nach Azkaban gebracht wurde... aber heute hinderte ihn nichts daran, Potter bis aufs Blut zu reizen.
 

„Na, na, na, Potter. Es ist doch gerade erst Weihnachten gewesen. Eine Zeit der Liebe und des Verständnisses.", merkte Draco in abfälligen Ton an, bevor er selbst einen Angriff auf Potter startete. „Nicht, dass du wüsstest, wovon ich spreche..."
 

Gerade noch rechtzeitig konnte der Gryffindor einen Schutzzauber sprechen und das blaue Licht wurde reflektiert und verschwand aus dem Fenster.
 

Einen Augenblick lang, sahen sich die Beiden voller Hass an, bevor sie wirklich anfingen zu kämpfen.
 

Ein Fluch folgte dem anderen und der Gang, in dem sie sich befanden, glühte in allen Farben der Zaubersprüche, die aus ihren Stäben geschleudert wurden.
 

Immer wieder wechselten die Beiden ihre Positionen, umkreisten einander, wichen den Flüchen aus oder blockten sie.
 

Doch Draco wusste, dass sie sich nicht ebenbürtig waren. Potter hatte viel mehr Erfahrung im Duellieren, als er und normalerweise waren Crabbe und Goyle immer an Dracos Seite, um ihm zu helfen. Oder zumindest als lebendige Fluchabwehrwände beizustehen.
 

Dieser Gedanke schien auch dem Narbengesicht zu kommen, während der Blonde immer defensiver kämpfte und zwischen Harrys Flüchen kaum eine Chance hatte selbst einen Angriff zu starten:
 

„Ohne deine Miniarmee siehst du ganz schön alt aus, was, Malfoy?"
 

„Red du nur.", Draco versuchte seine Stimme gleichgültig klingen zu lassen, aber man hörte deutlich, wie er vor Anstrengung unregelmäßig atmete. „Diesmal sind das Wiesel und das Schlammblut nicht da, um dich zu retten, wenn ich mit dir fertig bin."
 

Doch Potter lachte nur und schickte einen Stupor nach dem anderen los, die Draco immer mühevoller blockte.
 

„Nichts als Worte...", stellte Potter trocken fest und ein weiterer Stupor zerbrach Dracos Schutzbarriere.
 

Mit vor Entsetzen geweiteten Augen sah der Blonde, wie Potter zu einem weiteren Angriff ansetzte, und reagierte ohne es zu wollen.
 

Aus seinem Mund erschallte eine Beschwörung voll dunkler Magie und sein Zauberstab feuerte einen so heftigen Angriff ab, dass Draco durch den Rückstoss ein, zwei Meter nach hinten stolperte. Gerade als er sich wieder gefangen hatte, wurde er mitten in die Brust getroffen und Schmerz explodierte für wenige Sekunden in seinem ganzen Körper, bevor er auf den Boden fiel und Dunkelheit ihn umfing.



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