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In my Dreams

Ohmiya Oneshot
von

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In my Dreams
 

Gedankenverloren saß Nino im Green Room. Träge hatte er sein Kinn auf seine Hand gelegt und stützte sich mit dem Ellbogen auf dem Tisch vor sich ab. Sein Blick war auf ein Poster an der gegenüberliegenden Wand gerichtet, was er aber längst nicht mehr wahr nahm. Seine Augen spielten vor ihm immer wieder die gleichen Bilder ab. Eine lose Erinnerung hier, ein kleiner Fetzen da. Schon lange hatte ihn nichts mehr so aus der Ruhe gebracht. Ein leises Seufzen entwich seiner Kehle, als die Bilder sich wieder in seine Gedanken drängten und erneut das Gefühl in ihm aufkommen ließen. Schnell fuhr er sich mit der Hand über die Augen und erhob sich leicht. Sofort bereute er diese Bewegung, denn sie machte ihm seine Müdigkeit nur allzu deutlich.
 

„Ne, Nino-chan…“
 

Resigniert ließ er sich in die Kissen der Couch sinken. Das auf die Worte folgende Grinsen erschien so deutlich, so real vor seinen Augen, dass ihm für einen Moment der Atem stockte. Die Hand weiter auf seine müden Augen gelegt, ließ er seinen Traum passieren, ließ die Bilder, die er letzte Nacht schon einmal gesehen hatte, an ihm vorbeiziehen…
 

„Ne, Nino-chan…“
 

Der Raum war angefüllt mit Stimmen, ein kleines Hotelzimmer, in das sich alle fünf gequetscht hatten, um den Abend Revue passieren zu lassen. Er spürte die weiche Decke unter sich, ein Kissen gegen seine Brust gedrückt, weil er auf dem Bauch lag. Alles um ihn herum war verschwommen, wie in Zeitlupe. Die Stimmen der anderen waren nicht auszumachen, aber er spürte wie sie lachten. Er selbst lachte auch, als all seine Aufmerksamkeit von der Stimme vor ihm auf sich gezogen wurde. Plötzlich merkte er, dass er nicht alleine auf dem Bett war. Sein erstaunter und faszinierter Blick wanderte zu der Gestalt vor sich. Im Halbdunkeln des Raumes war zunächst nicht auszumachen, wer dort bei ihm war, aber vielleicht spielte ihm auch nur seine Erinnerung einen Streich. Ein Grinsen war auf dem Gesicht des anderen auszumachen, als dieser sich zu Nino hinunter beugte und sich auf seinem Ellbogen abstützte.
 

Er wollte unbedingt wissen, wer ihn so anlächelte, wollte wissen, warum die Anwesenheit dieser Person dieses mulmige Gefühl in seinem Bauch auslöste, das er nicht zuordnen konnte. Angestrengt kniff er die Augen zusammen.
 

„Daijoubu?“
 

Das Grinsen wurde immer breiter, als die Person sich vorbeugte und vorsichtig eine Haarsträhne aus Ninos Stirn strich.
 

Und plötzlich war es wieder da, das Gefühl in seinem Bauch, das ihn schon den ganzen Tag begleitet hatte, wenn er an diesen Moment dachte. Ein Kribbeln, das seinen ganzen Bauch erfüllte, sich langsam überall ausbreitete und zu einem warmen Sturm wurde. War es nicht das, wonach er sich in letzter Zeit so sehnte? Das, was er vermisste und dennoch nicht beim Namen nennen konnte?
 

Der Raum verwischte vor ihm, wurde unscharf. Im nächsten Augenblick fand er seine Finger verschränkt mit denen des anderen. Dieser spielte vorsichtig mit ihnen, zog Ninos Arm ein wenig näher zu sich und schob ihn wieder fort. Auf Ninos Gesicht bildete sich langsam ein verwirrter Ausdruck, während der andere leicht lächelte, als er mit seinem Spiel fort fuhr. Gerade als Nino weiter darüber nachdenken wollte, warum er sich trotz allem in dieser Situation so wohl fühlte, spürte er einen kräftigen Ruck in seinem Arm und fand sich im nächsten Moment nur wenige Zentimeter entfernt vom Gesicht seines Gegenübers wieder. Sein Herz fing an zu stolpern und sein Atem ging nur noch stoßweise.
 

Mit einem Mal war ihm wieder eingefallen, was gleich passieren würde, während die Person langsam immer deutlicher zu erkennen war. Sein Blick huschte automatisch auf die Lippen vor ihm, als diese sich ihm auch schon näherten. Die Spannung in Nino war kaum auszuhalten, der Sturm in ihm wurde immer stärker. Doch dann war er es, der sich weiter nach vorne bewegte und langsam die weichen Lippen des anderen versiegelte.
 

„Ne, Nino-chan…“
 

Sanft wurde er an der Schulter gerüttelt.
 

„Hnn~“, war das einzige, was er in diesem Moment herausbrachte. Langsam aber sicher dämmerte ihm, dass er gerade eingeschlafen und dasselbe nun schon zum zweiten Mal geträumt hatte.
 

Als er vorsichtig die Hand, die immer noch seine Augen bedeckte, sinken ließ, zuckte er kurz zusammen, weil die Person, von der er noch eben geträumt hatte, direkt vor ihm stand. Sein Blick wanderte langsam von dessen Brust hoch in sein Gesicht und blieb dort wie automatisch an den Lippen, die noch genauso verführerisch schienen wie eben im Traum, hängen.
 

Nino spürte wie sein Gesicht immer roter wurde, als sich sein Gegenüber auch schon zu ihm hinunter beugte und seine Hand leicht auf Ninos Stirn legte.
 

„Daijoubu? Du bist ganz rot im Gesicht…“
 

Der sorgenvolle Blick, der auf ihm lag, machte Nino nur noch verlegener und schnell senkte er den Blick.
 

Er wusste genau, wen er eben im Traum geküsst hatte und wen so durcheinander brachte.
 

„Nandemonai…“, nuschelte er leise und schaute vorsichtig in die Augen der Person vor sich, in denen sich das gleiche erleichterte Grinsen wiederspiegelte, das er heute schon einmal gesehen hatte.
 

Er war sich sicher, dass es nur er sein würde, den er jemals küssen würde. Und nun konnte er auch seinen Namen nennen.
 

„Oh-chan…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NijiNoKakera
2011-10-18T20:50:12+00:00 18.10.2011 22:50
Kuuuu~
Wirklich sehr schön! Ich mag deinen Schreibstil. Es hat etwas verträumtes..so als ob man selbst träumt wenn man liest, sehr schön x3
Der Schluss war so unglaublich süß!!
Danke fürs teilen deiner tollen Geschichte ^__^
Liebe Grüße



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