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In a House, in a Heartbeat

Dramione
von

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Ungewollte Wiederkehr

Einige der Greifer hielten mitten im Gefecht inne, als sie uns bemerkten.

„Ist das nicht Malfoy Junior?!“, hörte ich einen von ihnen brüllen und auf einmal ruhten die Augen aller auf mir. Denjenigen, der gesprochen hatte, erkannte ich als einen der Greifer, die mein Vater engagiert hatte, um Potter und Weasley zu finden. Ich blieb wie erstarrt stehen, doch Hermine stürzte sich blind in die Gruppe, um ihren Freunden zu helfen. Erschrocken sah ich ihr hinterher. Als sie von einem Fluch getroffen wurde und taumelnd zu Boden fiel, kam es mir vor, als würde alles wie in Zeitlupe ablaufen. Schnell zückte ich meinen Zauberstab und wollte den Angreifer ebenfalls verhexen, doch sie hatten sich schon zusammengerottet, um zu apparieren. Potter und Weasley tobten, als sie Hermine bewusstlos am Boden liegen sahen und wehrten sich mit Händen und Füßen gegen ihre Angreifer. Doch sie waren nicht die einzigen, die festgehalten wurden. Auch ein älterer Mann mit langen blond-gräulichen Haaren wehrte sich gegen die Greifer. Er erinnerte mich irgendwie an diese Luna, woraus ich schloss, dass dies ihr Vater sein musste. Doch sie waren immer noch deutlich in der Unterzahl und bevor ich irgendwie einschreiten konnte, war die gesamte Truppe aus meinem Blickfeld verschwunden.

Fürs Erste war es wichtiger mich um Hermine kümmern, die sich den Kopf an einem Stein aufgeschlagen hatte. Ich kniete mich neben sie hin und hob ihren Oberkörper an. Blut triefte aus einer Wunde an ihrem Kopf und mein Ärmel war nach kurzer Zeit gänzlich von der roten Flüssigkeit getränkt. Jetzt hieß es Ruhe bewahren. Mit meiner freien Hand zückte ich den Zauberstab.

„Episkey.“, sagte ich schnell und mit einem weiteren Zauber entfernte ich das Blut und den Dreck aus ihren Haaren. Ich wartete, bis die Verletzung vollständig verheilt war und sie im Wachzustand keine allzu schlimmen Schmerzen mehr spüren würde.

„Rennervate.“, murmelte ich dann und kurz darauf öffnete sie ihre Augen und setzte sich so schnell auf, dass ihr ein Keuchen entglitt. Sie verzog das Gesicht.

„Autsch- mein Kopf, er tut weh…“, murmelte sie leise und fuhr sich mit einer Hand über die Stelle, die vor einer Minute noch aufgeschlagen war. Still beobachtete ich sie und wartete. Langsam schien sie wieder gänzlich zu sich zu kommen und sah mich mit einem noch etwas benebelten Blick an.

„Draco! Ron und Harry waren da!!“, sie schnappte nach Luft und raufte sich dann die Haare.

„Und wir haben sie so knapp verpasst! Verdammter Mist! Wie sollen wir sie jetzt wieder finden?“

Ich sah ihr an, dass sie mit ihren Nerven ziemlich am Ende war. Zaghaft legte ich eine Hand auf ihre Schulter.

„Beruhige dich erst mal. Ich glaube, ich weiß wo sie hingebracht worden sind...“, murmelte ich und sah sie an. Sie sah mich vollkommen aufgewühlt an und sprang schnell auf.

„Worauf warten wir dann noch? Wir müssen sie finden!“, rief sie und in ihrer Stimme schwang eine solche Entschlossenheit mit, dass ich sie einen Moment verdattert ansah. Diese Hexe hatte echt viel mehr Mumm als ich ihr in meinen kühnsten Träumen zugetraut hatte – und das, obwohl sie noch nicht einmal wusste, worauf sie sich einließ und was sie erwartete. Ihr Wille, ihre Freunde zu retten, war viel stärker, als die Furcht davor, zu versagen. Langsam erhob ich mich und sah mich kurz um. Auf dem Boden sah ich einen kurios aussehenden Umhang und ging auf ihn zu. Wem der wohl gehört hatte? In solchen Umhängen liefen die Zauberer doch schon seit Jahrhunderten nicht mehr rum. Neugierig hielt ich den seidenartigen Stoff in den Händen und musterte ihn.

Hermines Aufmerksamkeit wandte sich ebenfalls auf den Umhang. Sie kam zu mir und blieb neben mir stehen.

„Das ist ja Harrys Tarnumhang!“, rief sie begeistert, als sie das Stück einen kurzen Augenblick beäugt hatte.

„Tarnumhang?“, fragte ich und sah Hermine an. Ich verstand nicht, was sie da sagte und wartete auf eine Erklärung.

„Ich erkläre es dir, sobald du mich dorthin gebracht hast, wo du Harry und Ron vermutest. Wir haben jetzt keine Zeit zu verlieren!“, drängte sie ungeduldig und griff nach meinem Handgelenk. Ich beschloss mit meinen Fragen zu warten, bis sie mir von selbst Antworten darauf gab. Eigentlich war es mir ganz und gar zuwider nochmal dorthin zurückzukehren. Doch ich hatte ihr gesagt, dass ich ihr helfen würde und ich wollte mich ehrlich daran halten. Ich schloss nochmal kurz meine Augen, atmete tief durch und konzentrierte mich auf das Ziel, zu welchem wir sogleich apparierten.
 

Ganz in der Nähe meines Zuhauses tauchten wir wieder auf. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum und sah Hermine an, welche immer noch diesen Tarnumhang fest in den Händen hielt. Sie drehte sich zu mir um.

„Also ich erklär dir - oder nein, werde dir besser zeigen, wofür er gut ist.“, sagte sie und zog sich den Umhang über, woraufhin sie augenblicklich unsichtbar wurde. Ich hatte noch nie davon gehört, dass es so etwas gibt und blinzelte überrascht. Doch bevor ich noch einmal blinzeln konnte, stand sie wieder vor mir, den Umhang in den Händen haltend. Ich sah wieder zum Haus und alles in mir sträubte sich dagegen, es zu betreten.

„Dir ist klar, was für ein Risiko wir eingehen, wenn wir dieses Gebäude betreten? Wenn wir Pech haben, ist der dunkle Lord und seine gesamte Gefolgschaft da.“, warnte ich sie vor.

„Dir ist klar, dass wir alle keine Zukunft haben werden, wenn wir es nicht tun? Lieber sterbe ich jetzt bei dem Versuch das Richtige zu tun.“, sie sah mich an und ihre Willensstärke funkelte in ihren Augen.

„Wenn du hierbleiben oder abhauen willst, dann tu das. Aber erwarte danach einfach keine Hilfe von uns! Du wirst auf dich allein gestellt sein.“, herrschte sie mich an und ihre Worte rüttelten mich wieder einmal wach.
 

Ich drehte mich von ihr weg und sah zum Himmel. Die Sonne kämpfte gegen die dunklen Wolkenmassen und es schien, als würde sie diesen Kampf verlieren. Hermine ging los und ich hörte, wie sich ihre Schritte entfernten.

„Warte Hermine!“, rief ich. Mir fiel gar nicht auf, dass ich sie gerade das allererste Mal bei ihrem Vornamen genannt hatte.

„Wenn du da unbedingt rein willst, würde ich dir nicht empfehlen, den Haupteingang zu nehmen.“, meinte ich und griff ihr Handgelenk. Ich zog sie mit. Vor einer unscheinbaren Platte auf dem Weg blieb ich stehen und streckte meine Hand darüber aus.

„Aparecium.“, murmelte ich leise und die Platte wich einer schmalen Treppe, die unter die Erde führte. Mit Hermine im Schlepptau stieg ich diese hinunter und nahm meinen Zauberstab hervor. Hinter ihr wurde das Loch wieder von der Platte verdeckt.

„Lumos.“

Leise ging ich mit Hermine den Gang entlang und blickte mich nervös um, weil ich schon wusste, was hier unten herumlungerte. Ein Irrwicht. Mir war klar, dass Irrwichte harmlos sind, aber ich wollte nicht, dass irgendjemand von meiner größten Angst erfahren würde.

Doch leider ließ der Irrwicht nicht lange auf sich warten. Ich blieb stehen und sah auf mich selbst hinunter, wie ich zusammengekauert auf dem Boden saß und weinte. Den Körper voller Blut und kurz davor zu sterben. Von allem und jedem im Stich gelassen. Völlig allein auf der Welt. Ich erstarrte und Hermine, die hinter mir ging, sah meinen Irrwicht natürlich auch. Ich spürte ihren Blick in meinem Nacken und richtete den Zauberstab zitternd auf den Irrwicht.

„Ridikkulus!“, brachte ich gerade noch hervor und der zusammengekauerte Irrwicht verwandelte sich in einen Gummiball mit meinem Gesicht, der durch den Gang hüpfte. Hermine und ich lachten zaghaft, doch nun, da sie meinen Irrwicht gesehen hatte, war die Stimmung noch angespannter als zuvor. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie mich irgendwann darauf ansprechen würde. Doch das war jetzt nebensächlich.

Ich ging schnell weiter, um ihr keine weitere Gelegenheit zu bieten, darüber nachzudenken.
 

Wir kamen nach kurzer Zeit zu einer Treppe, die wieder an die Erdoberfläche führte. Ich ließ das Licht aus meinem Zauberstab erlöschen und stieg leise mit Hermine rauf. Lautlos verschob ich die Platte und kletterte raus, dann half ich ihr ebenfalls hoch. Wir standen in der Eingangshalle und dann hörte ich Schritte auf uns zukommen. Hermine dachte nicht lange nach, sondern warf den Tarnumhang über uns beide. Wir hielten die Luft an, als mein Vater zur Haustür ging und sie öffnete. Bellatrix stand breit grinsend davor.

„Ich habe gehört, dein lieber Sohn hat dem Schlammblut bei der Flucht geholfen?“, gluckste sie schadenfreudig. Er rümpfte nur die Nase.

„Dieser halbstarke Blutsverräter ist nicht länger mein Sohn.“, murmelte er leise und sah an Bellatrix vorbei. Narzissa, die ebenfalls gerade in die Eingangshalle gekommen war, hatte seine Worte gehört und blieb schockiert stehen.

„Lucius! Wie kannst du nur so etwas sagen?“, wisperte sie entsetzt und in ihrem Gesicht erkannte ich deutlich, dass sie sich unglaublich um mich sorgen musste. Sie war die einzige, die mich noch davon abhielt, das Ebenbild meines Irrwichts zu werden. Die Worte meines Vaters trafen mich zwar, aber von ihm hatte ich auch keine andere Reaktion als diese erwartet. Ich spürte, wie Hermines Atem meine Wange streifte. Die Anwesenheit meiner geisteskranken Tante wühlte sie sichtlich auf.

„So jetzt genug geredet, lasst mich Potter sehen!“, lachte Bellatrix und stolzierte an Malfoy vorbei zu Narzissa. Die beiden Frauen liefen gemeinsam in das Wohnzimmer. Wir warteten noch bis mein Vater mit ihnen gegangen war, bevor wir ihnen folgten. Im Wohnzimmer angelangt, trafen wir auf die gesamte Gesellschaft.

Vater, Mutter, Bellatrix, die Gruppe von Greifern, Potter, Weasley und Lunas Vater, der aber von Wurmschwanz gerade in den Kerker gebracht wurde. Hinter uns hörte ich Greyback reinkommen. Wieder hatte ich das Gefühl, dass pures Eis meinen Rücken hinabfloss. Ich betete, dass er uns nicht riechen würde. Doch er war gerade zu beschäftigt damit, Potter und Weasley zu beäugen.

Einer der Greifer – derjenige der mich zuvor erkannt hatte – trat hervor und ergriff das Wort.

„Mein Herr, ich habe eine diskrete Frage. Haben meine Augen und die der anderen sich getäuscht, als sie das Schlammblut in Begleitung Ihres Sohnes vor dem Haus von Xenophilius gesehen haben? Ich dachte, das Schlammblut würde sich in Ihrem Gewahrsam befinden?“

Verdammt! Ich hatte so gehofft, dass er es nicht erwähnen würde. Ich sah zu meinem Vater, der vor Zorn rot anlief.

„Wieso habt ihr die zwei nicht mitgenommen?!“, rief Narzissa wütend und funkelte die Greifer an.

„Wir, also.. Ähm.. Wir waren uns ja nicht sicher und es ging alles so schnell…“, stammelte der Greifer eingeschüchtert. Greyback ging langsam auf die Gruppe zu und schnupperte an jedem einzelnen im Vorbeigehen, bevor er ruckartig stehenblieb.

„Narzissa, ich glaube die beiden sind näher als du denkst.“, säuselte er grinsend und sah direkt zu der Stelle, an der ich mit Hermine unter dem Tarnumhang stand. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Herz für ein paar Sekunden aufhören zu schlagen und sah schnell zu Hermine, die starr dastand und zu überlegen schien. Bellas Lachen klang für mich nur noch wie ein fernes Echo. Es ging alles zu schnell und lief doch wie in Zeitlupe ab. Er kam auf uns zu und griff blind nach vorne. Er bekam den Tarnumhang zwischen die Finger und riss ihn weg. Hermine klammerte sich ängstlich an meinen Arm. Zeitgleich wichen wir zurück, als Greyback einen Schritt nach vorne machte. Bella hüpfte erfreut auf der Stelle herum und klatschte in die Hände.

„Hermine!!“, riefen Potter und Weasley wie aus einem Mund und ich sah das Erstaunen und die Verwirrung, die sich auf ihren Gesichtern abzeichnete. Doch Hermine war zu sehr damit beschäftigt, Greyback nicht aus den Augen zu lassen.

„Und ich hatte schon befürchtet, ich müsste auf deine Anwesenheit verzichten. Wäre doch zu schade gewesen, Kleines. Jemand, der so zum anbeißen ist wie du, darf bei einer solchen Zusammenkunft keineswegs fehlen.“

Greybacks Augen gafften sie gierig an, während er um uns herumschlich und mit einer ihrer Haarsträhnen spielte. Dann packte er sie an den Schultern und wollte sie von mir wegreißen. Doch sie klammerte sich eisern an mich und ich verlor beinahe das Gleichgewicht.

„Das ist doch nicht mit anzusehen!“, lachte Bella und zückte ihren Zauberstab.

„Stupor!“, rief sie und sowohl Greyback, als auch Hermine wurden von den Füßen gerissen, als sie von dem Fluch getroffen wurden.

„Draco, Schatz, komm zu mir.“, sagte Narzissa mit sanfter Stimme und breitete ihre Arme aus. Ich war hin und hergerissen zwischen der Liebe zu meiner Mutter und dem Drang, Hermine zu Hilfe zu eilen. Ich blickte über die Schulter zurück und beobachtete, wie diese sich verzweifelt gegen Greybacks Würgegriff wehrte.

„Ihr verschwindet jetzt!“, rief Bella den Greifern zu.

„Was ist mit unserer Belohnung?“, fragte deren Anführer brüskiert.

„VERSCHWINDET ODER ICH JAGE JEDEM VON EUCH DEN TODESFLUCH AUF DEN HALS!“, kreischte sie und in ihren Augen spiegelte sich der pure Wahnsinn wider. Diese Drohung verfehlte ihre gezielte Wirkung nicht und die Greifer zogen sich ohne weitere Diskussionen zurück.

„Draco!“, fauchte Bella und ich wusste, sie würde mich nicht mit Samthandschuhen anfassen, auch wenn ich zu ihrer Familie gehörte. Jetzt, da ich sie verraten hatte erst recht nicht mehr. Das war mir zu viel. Sollte ich mich für das Richtige entscheiden und dafür leiden oder für das Falsche und andere leiden sehen?

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Das neue Kapitel ist da und dank meiner neuen Betaleserin minihuu von FF.de gefällt es mir gleich viel besser..

Ich mag das Kapitel und ich hoffe ihr auch :D:D
 

Miha-chan :3



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lil-fary
2011-07-20T10:42:32+00:00 20.07.2011 12:42
Juhu ein neues Kapitel :-)
ich mag deine ff total & deinen schreibstil auch.
Ein Glück hat draco Hermione nicht stehen gelasen als sie wieder zum Manor mussten. ich hasse Greyback warum musste er sie nur finden ist doch doof, aber wenn draco es wagen sollte wieder zu seinen irren verwandten zu gehen drehe ich ihm den hals um!!!! Hoffenltich endscheidet er sich fürs richtige

bin schon gespannt aufs nächste chap
Glg lil-fary



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