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Die Hoffnung

von

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Der Untergang der Sonae VI

40 Kilometer südlich Islands
 

Das Schlauchboot hob sich kaum gegen das dunkelgraue Wasser ab. Dazu kam die aufgeühlte See und der beständige Regen.

zwei Gestalten kauerten an Bord und warteten auf ihr Signal. Der Mann am Steuer hielt das Boot immer in Blickrichtung des Luxusschiffes das seit Tagen einen riesigen Kreis im Süden Islands fuhr.

„Irgend etwas stört den Peilsender“.

„Ist das ein Problem?“ Fragte der Mann am Motor.

„Nein, ich messe es einfach manuell ein.“

Einige der Fenster der nahen Yacht waren dunkel - in einem blitzte ein Signal auf. Hektisch und mehrmals wiederholt.

„Scheiße unser Ziel verlässt das Schiff. Bei dem Sturm. Halt das Boot stabil!“

„Ich bringe uns auf die Leeseite!“ Der Außenborder brüllte auf und das Schlauchboot schoss über die Wellen - bei dem Sturm mussten sich die Beiden keine Sorgen darüber machen ob man sie hörte. Leider lag die Wind abgewandte Seite der Yacht in deren Heck und Zeit abzuwarten bis das Schiff einen besseren Winkel in der wiederholten Kreisfahrt einnahm konnte die Schlauchbootbesatzung nicht. In der Mitte der von der Yacht aufgeworfenen Heckwellen war es am ruhigsten.

„Ich messe ein, halte die Geschwindigkeit!“
 

Wie ein Wesen aus einem SciFi Film kauerte der Hubschrauber auf der Startplattform der Sonae VI. Als würde sie den Kampf mit einem Alien-Insekt marschieren stürmte Tamara Sonae durch den Regen auf das Fluggerät zu. Gefolgt von drei Bodyguards und einem Reporter.

Sie sprang an Bord des Helikopters, ihre Wächter folgten - und knallten dem Reporter die Tür vor der Nase zu.

Dieser ließ sich nicht beirren und filmte weiter, er hatte in den letzten Tagen das Verhalten der Erbin der Sonae Werke kennenlernen dürfen. Laut, launisch, zickig aber unter der Schale der arroganten Firmenchefin konnte er den Mut nur bewundern, das sie sich gegen jeden Übernahmeversuch nach dem Tod ihres Vaters energisch wehrte - vor allem war sie eine recht gute Taktikerin - ihre Konkurrenten auf das firmeneigene Konferenzschiff einzuladen und dann deren Kommunikationsmittel in die Außenwelt zu blockieren war ein guter Schachzug gewesen. Dazu kam das kam jemand Lust hatte im Winterwetter vor Island zu versuchen om das handy nicht doch noch ging. Außerdem war das neue Gesicht des Sonae Konzerns sehr viel hübscher und würde für mehr Einschaltquote sorgen - wenn es auch eigentlich der Tod des Sonae Chefs war, der den Reporter dazu bewogen hatte sich eine Reportage Berechtigung zu kaufen.

Der Reporter duckte sich als die Rotoren anliefen - er wollte sich die Pressekonferenz die Tamy Sonae auf dem Festland geben wollte nicht verpassen. Wissend das es sich nicht lohnte an die Scheibe zu hämmern um doch noch mitgenommen zu werden, wartete er ab.

Das Fluggerät sprang geradezu vom Flugdeck als er Pilot Vollschub gab. Mit einer fließenden Bewegung warf der Reporter einen kugelförmigen Gegenstand an den Buch des Helis - Die Kugel entfaltete sich und saugte sich als, nun tellerförmig, am Bauch des Fluggerätes fest. Die Leine war elastisch genug um keinen verräterischen Ruck in der Kanzel zu verursachen.

Außerdem war der Pilot eingeweiht.

Der blinde Passagier kannte das verräterische Aufblitzen das er im Augenwinkel hinter dem Schiff wahrnahm.

„Mist!“, dachte er und klinkte sich aus - in dem Moment traf das Geschoss den Aufbau der Yacht.

Sein fehlendes Gewicht gab dem Heli etwas mehr Steiggeschwindigkeit - trotzdem wurde der eh schon gegen den Wind ankämpfende Hubschrauber von der Druckwelle der explodierenden Yacht erfasst.

Bevor er ins Meer eintauchte fühlte der Reporter die Hitze, die selbst den Regen kurzzeitig verdampfte.
 

***
 

Einem aufmerksamen Beobachter wäre aufgefallen wie ruhig der heruntergewirtschaftete Kutter in den Wellen lag. Aber jeder der sich nah genug am unfreiwilligen Feuerwerk der Sonae VI befand starrte genau dorthin.

„Da ist einer vom Hubschrauber gefallen“, Sergej ließ das lichtverstärkende Fernglas sinken mit dem er die Yacht beobachtet hatte.

„Meinst Du da geht noch was hoch Serge?“ Die Frau am Steuer des Kutters schon eine Holzvertäfelung beiseite und beruhte den Touchscreen der darunter zum Vorschein kam. Eine Wärmebildansicht der Umgebung baute sich auf.

Das Geräusch mit dem der Chef der Tauchgruppe den Abgang hinab in das was sich unter dem Kutter verbarg sagte Raki, das es Zeit war den Kutter auf Autopilot laufen zu lassen. Sie rutschte dem Taucher hinterher.

Das was unter dem Schiff hing war ein Halbtaucher - kein echtes U-Boot eher ein halbwegs stromlinienförmiges Gebilde das keiner Überprüfung durch ein echtes Militär U-Boot keine Minute standhalten würde. Aber die Tarnung reichte für Fischer und andere zivile Wasserfahrzeuge.

„Fahr' besser dem Heli nach, der hält sich nicht mehr lange ...“ Sergej blickte Raki nicht an, er war damit beschäftigt in seinen Taucheranzug zu steigen.

Zwar war Raki die Eignerin des Kutters und der 'Tauchplattform“, aber der Russe hatte in den letzten Jahren bewiesen, das er sich in normalen Situationen ihren Weisungen widerspruchslos unterordnete - in heiklen Situationen, wenn ihnen Probleme mit vielen PS und Feuerkraft an die Gurgel wollten war er derjenige der wusste was wann und warum zu tun war.

„Dimi...“ er machte einem seiner Taucher ein Zeichen Raki nach oben zu begleiten.

Raki kletterte die Leiter wieder hinauf, bis zu dem Punkt, wo sie quasi auf dem Halbtaucher stand. Sie wartete auf Dimitri und schloss dann die Luke des unter dem kutter schwebenden Kastens. Dieser verfügte über keinen eigenen Antrieb - im Gegenteil, er war mit langen Ketten am Meeresgrund verankert. Es brauchte schon zwei Leute um den Bauch des Kutters zu schließen.

„Verriegelt“, sagte Dimitri.

„Verriegelt“, bestätigte Raki. Dann drehten sie die beiden Handräder, um die Klammern zu lösen, die den Kutter noch mit der Tauchplattform verbanden.

Anscheinend hatte Sergej die Plattform teilweise geflutet, denn der Kutter kam in der aufgewühlten See frei ohne von den Wellen dagegen zu schlagen.

Es war erst der zweite Mal das Raki die Plattform bei schlechtem Wetter löste - und beim ersten mal waren keine Leute an Bord gewesen.

Kaum frei von der Last trieb der Kutter auf, Raki dankte sich selbst für den Einbau der automatischen Steuerung - das Schiff drehte von alleine in die Wellen und stabilisierte sich bis Raki die Steuerung übernahm.

Statt des alten Schiffsdiesels gab sie Schub auf die beiden Jetstrahlantriebe.

Sie lenkte das Boot in einem sicheren Abstand um die Reste der Yacht - nicht aus Angst vor einer weiteren Explosion, sondern um nicht aus Versehen über Überlebende zu fahren. Um die kümmerte sich Sergej.

Die Kameres des Kutters hatten den Start des Helikopters gefilmt - und auch die Stelle wo der Mann ins Wasser gefallen sein musste. Raki nahm die Fahrt zurück und leuchtete in die Wellen.

„Ich setze eine Boje für Serge“, sagte Dimitri. Dann hangelte er sich hinaus in den Regen.

Sie hatten keine Zeit eine einzelne Person zu suchen.
 

***
 

Tamara krallte sich in ihrem Sitz fest. Sie hatte ein Leuchten hinter dem Heli wahrgenommen - dann war das Fluggerät von etwas getroffen worden. Sie saß neben dem Piloten, ihre drei Bodyguards saßen hinter ihr.

Sie zwang sich eine Hand vom Sitz zu nehmen und sich den Kopfhörer zu greifen, den sie sonst nie aufsetzte um sich ihre Frisur nicht zu zerstören. Aber jetzt wollte sie wissen was der Pilot tat.

Er sah sie nicht an, hatte aber wohl mitbekommen das sie ihm jetzt zuhören würde.

„Ich schaffe es nicht nach Island - der Heckrotor ist weg - ich bringe uns runter - das Sicherheitstraining ...“, er kam nicht dazu den Satz zu vollenden, plötzlich kippte die Maschine nach rechts ab, ein Rotor der am Meisten von der Druckwelle abbekommen hatte gab unter der Belastung durch den Wind und die versuche des Piloten den Helikopter ohne Heckrotor zu stabilisieren nach.

Vollkommen steuerlos stürzten zwei Tonnen High-Tech ins Meer.

Der Konzern-Erbin blieb nicht einmal Zeit zu schreien.
 

Nur Minuten später erreichte der Kutter die Absturzstelle.

„Auf Autoplilot“, sagte Raki. Zwar war der Kutter der berechneten Flugbahn des Hubschraubers die letzten drei Minuten selbständig gefolgt, aber jetzt würde sie mit Dimi das Schiff verlassen. Sie kontrollieren gegenseitig ihre Tauchausrüstung, dann sprangen sie nur an einer dünnen Führungsleine ins Meer.

Raki erlaubte sich keinen Gedanken daran, das sie zu spät kamen, den Helikopter nicht fanden oder selbst diesen ungeplanten Tauchgang nicht überlebten.

Zu Rakis Überraschung hing der Heli nicht tief unter der Wasseroberfläche - Jedenfalls die Kabine des Fluggerätes.

Wie eine Rettungsblase hatte der Pilot die Kanzel abgesprengt. Ein neues Rettungssystem von dem Raki dachte, das es sich noch in der Entwicklung befand. Sie leuchtete mit der an ihrem Arm befestigten Lampe in die Kabine.

Dimitri deutete auf etwas, das wichtiger war als die Überlebenden in der Kabine - Risse zogen sich über das Spezialglas. Sie gab ihm das 'in Ordnung' Zeichen und er befestigte eine Art Pflaster am Sichtfenster, während Raki ihre Sicherungsleine löste und sie notdürftig an einem abstehenden Bauteil der Kabine festband.

Das würde ein Absacken nicht verhindern, aber verzögern.

Dann aktivierte Dimitri das Pflaster - es enthielt grade genug Sprengstoff um normalerweise durch Fenster von untergegangenen Schiffen zu kommen - für die angeschlagene Kabine reichte es ebenfalls.

Der Pilot war noch halb bei Bewusstsein, Raki löste, noch während Wasser in die Kabine schoss, seinen Gurt und hängt ihn an einen selbst aufblasenden Rettungssack und ließ ihn nach oben schweben.

Die drei Bodyguards waren Raki eher im Weg, als sie von alleine versuchten die Frau auf dem Vordersitz zu befreien. Solange bis ihnen die Luft ausging und einige Schubser Rakis und Dimitris überlegenen Kraft sie dazu zwang nach oben zu schwimmen.

Die Frau starrte Raki aus aufgerissenen Augen an - sie selbst hatte sich aus dem Gurt befreien können, aber ihr Haar hatte sich im Gurtzeug verheddert. Kurzerhand durchtrennte Raki das Haar Und schwamm dann mit der zappelnden Frau im Arm nach oben - es blieb nicht viel Zeit, das Eiswasser würde die Überlebenden schneller töten als der Sauerstoffmangel. Als Raki die Wasseroberfläche erreichte hing ihr die Last leblos im Arm - und der Kutter bedenklich schief. Das half dabei die Überlebende an Bord zu schieben, war aber ein Zeichen dafür, das, das Schiff den Kampf gegen die an ihm hängende Last verlor. Noch im an Bord klettern schnitt Raki die Halteleine durch und half dann Dimitri die regungslosen Bodyguards an Bord zu bringen. Erst als sie alle in der Sicherheit des Kutters hatten, bemerkte Raki das Dimitri und sie Hilfe bekommen hatten - Der Pilot war anscheinend von alleine an Bord geklettert und schälte jetzt die Frau aus der durchnässten Kleidung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  D-Rabbit
2011-08-15T11:34:03+00:00 15.08.2011 13:34
Mal kein fantasy(bis jetzt) muss sagen, es gefällt mir sehr *__*
Du hast zwar einige kleine Fehler drin, aber darüber kann man hinwegsehen*smile* sind Typfehler.

Freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel^^
vorallem, weil ich noch nicht erraten konnte, wie die beiden Mädels zu einander stehen werden ^o^


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