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Nach müde kommt doof

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Anmerkungen

Die gute Nachricht: ich bin deprimiert genug, um wieder etwas zu schreiben. Die schlechte Nachricht: es ist nicht wirklich etwas neues, wer meinen Animexxblog gelegentlich mal gelesen hat, wird zumindest das Grundgerüst kennen.

Trotzdem gab es lange Gesichter, als ich vor ein paar Wochen schrieb, dass ich an Final Fantasy 7 keinen Spaß mehr habe (was in der Tat der Fall ist) und daher den Zitronenkuchen erstmal auf Eis gelegt habe. Die Dragon Age 2 Fanfiction die ich stattdessen schreiben will/wollte scheitert gerade ein wenig an meinem Weltherrschaftskomplex. Muhahaha. Vergesst es.

Quasi als Entschädigung dafür, dass ich eine launische Kuh bin, gibts hier ein paar sinnlose Dialoge von meinem Krickelkrackelblog (wohlgemerkt von 2008), gemischt mit dem neusten Unfug von heute, eingepackt in eine sinnlose Rahmenhandlung. Und für Sky ein bisschen Lametta.

Und weil ich das Gerücht gern aus der Welt schaffen möchte: ich bin noch keine 30. Auch wenn ich dem Gefühl nach eine verbitterte, alte Katzenoma bin, die die Welt hasst.

(BTW: 10 Jahre bei Animexx, Wuhu! Gottbinichalt.)
 

Wie immer wird jeder, der auf Romantik aus ist bitter enttäuscht.
 

Nach müde kommt doof
 

Wenn man darüber nachdachte – richtig lange nachdachte – dann war es gar nicht mehr so seltsam. Er war ein Mensch, ich war ein Mensch, und Menschen neigten dazu, merkwürdige Fehler zu begehen.

Merkwürdig, seltsam, eigenartig, abartig. Und *de fi ni tiv* Fehler.

Du machst einen Fehler, du machst einen Fehler, du machst einen Fehler! Sprudelte es aus meinem Unterbewusstsein gebetsmühlenartig hervor.

Und es war kein "Huch da habe ich was übersehen" Fehler sondern ein Fehler, den man schon Wochen vorher vorraussehen konnte, ein Fehler der sich mit innenstadterschütterndem Blasmusikorchester angekündigt hatte.

Und ich stand fröhlich am Wegesrand und winkte ihm zu.

Hallo Fehler, willkommen in meinem Leben. Mach es dir bequem, da hinten sind noch ein paar Reste Würde übrig, die du dem Erdboden gleich machen kannst.

Gummibärchen sind vielleicht auch noch welche da.

Verdammter Cloud Strife.
 

Wenn man *sehr* lange darüber nachdachte, wobei Nachdenken hier stellvertretend für Bier trinken stand, kam man irgendwann an dem Punkt an, an dem ich mich gerade befand. Man lag nackt und betrunken neben jemandem, den man eigentlich gefangen nehmen und ausliefern sollte auf dem Dach einer Garage und führte Diskussionen, die zum Teil aus lallenden Fragen und Grunzlauten bestanden.

Soviel zu deinem Superplan, Renohirn! Erst Abfüllen, dann Abknallen, ja dem hast du es aber gezeigt. Warum war er eigentlich noch angezogen?

Ich überlegte einen fieberhaften Moment, wo eigentlich meine Hose war.

Wobei die mir jetzt auch nicht mehr helfen konnte, die Würde war glaube ich in dem Moment gestorben, als ich mit dem Rücken auf der Ladefläche des Lasters im Hinterhof lag und mich von Cloud Strife halb besinnungslos hatte knutschen lassen.

Und es hat dir gefallen! Keifte es aus dem Unterbewusstsein.
 

Und es war am Anfang so einfach gewesen – Ein Drink hier, eine zweideutige Bemerkung da, ein vielsagende Blick dort – normalerweise endeten solche zwischenmenschlichen Offensichtlichkeiten damit, dass einer der beteiligten 9 Monate später eine gerichtliche Forderung nach Alimenten im Briefkasten hatte. Zumindest der letzte Teil würde mir erspart bleiben, dachte ich melancholisch.

Es war schon interessant genug gewesen, dass Mr. Strife überhaupt in irgendeiner Form sexuell interessiert war. Seine rein platonische Freundschaft zu seiner rein silikonischen Busenfreundin ließ erschreckendes vermuten.

Neben mir grunzte es.
 

„Was?“

„Ich habe gefragt ob du noch wach bist. Du starrst mich an, als sei ich der Mann im Mond.“

„Ich bin noch nicht betrunken genug um es auf den Alkohol schieben zu können.“

Cloud Strife lächelte mich an, sein Gesicht so nah an meinem, dass das Lächeln den gesammten Horizont einnahm.

Es war kein nettes Lächeln sondern ein „Ich bin der Tiger, du das Fleisch und gleich macht es Happs!“ Lächeln.

„Schieb es einfach auf meine weiblichen Reize.“

„Du bis….bs bist ein Kerl du Arsch und du weißt das auch.“ Jaulte ich auf.

„Sicher?“

„Es ist drei Uhr früh. Ich bin betrunken, müde und nackt, also hört auf damit.“

Cloud lachte.

Ich fügte ein trotziges „Arsch“ hinzu. So war das also. Mr. Strife zerpflückte das arme, kleine Renohörnchen mit seinen Tigerpranken und hatte dabei auch noch verdammt nochmal mehr Spaß, als es irgendwem im Universum erlaubt sein sollte.

„In Frauenkleidern sehe ich angeblich sehr sexy aus.“ Cloud klimperte mit den Wimpern.

Ich tastete nach der Bierflasche, nahm einen hastigen Schluck und versuchte, das Bild aus meinem Schädel zu drängen, weil ich befürchtete, dass es nicht den gewünschten Effekt auf mich hatte. Der gewünschte Effekt wäre in diesem Moment gewesen, vom Garagendach herunter zu kotzen.

„Iss das ein Angebot oder eine Anspielung die ich nicht raffe oder was?“

„Vergiss es. Es wäre nur eine Ausrede warum du deine Mission nicht durchführen konntest. Ich bezweifle zwar, dass du morgen ins Büro gehen wirst um Lorbeeren einzuheimsen, weil es nichts zum Einheimsen gibt und weil du vermutlich überhaupt nicht vernünftig laufen kannst."

Guter Punkt.

Sehr guter Punkt.

„Ich habe noch nicht zugestimmt.“

„Und weil du nicht zugestimmt hast, bist du auch freiwillig mitgekommen und hast dich auch freiweillig ausgezogen.“ Ich seufzte beinahe wehmütig und dachte voller Sehnsucht an meine Hose.

„Mir war heiß."

„Sicher.“

„Wirklich.“

Cloud piekste mich in die Seite.

„Ich könnte dich immer noch überwältigen und ausliefern“ erklärte ich rechthaberisch, wobei ich keine Ahnung hatte, aus welcher verfluchten Gehirnzelle dieser Satz gekommen war. Ich hoffte nicht, aus einer meiner eigenen.

„Überwältigen? Womit?“

Ich wedelte mit der Bierflasche. „Hiermit.“

Cloud nahm mir die Bierflasche weg, trank sie leer und schleuderte sie vom Dach. Verdammter Mist. Ich hatte gegen die wichtigste Regel aus dem Handbuch für nicht gescheiterte Bösewichte verstoßen: Niemals den ganzen Plan offenbaren.

Wobei...zugegebenermaßen... das ganze einen "Plan" zu nennen kam etwa der Bezeichnung "Süßigkeit" für Staudensellerie gleich.

"Ich könnte es natürlich auch sein lassen?" fragte ich vorsichtig. Es war immerhin noch Cloud Strife der da neben mir lag.
 

Er setzte wieder sein Raubtierlächeln auf "Also, du wollest mich..." er ließ den Satz lange genug unbeendet über das Garagendach tanzen, um mich auf eine falsche Fährte zu locken. "ausliefern?" fragte er dann in dem Moment, in dem sich auch das letze bisschen Selbstachtung in mir in Wackelpudding verwandelt hatte und ich nur noch ein wackeliges Puddingnicken zu stande brachte.

Fuck, er war gar nicht betrunken - ich hingegen war derartig blau, dass ich meine eigene Oma gegen eine Seifenblasenmateria getauscht hätte.

"Und es war dein Plan, mich betrunken zu machen und mir dann eins mit der Betäubungsmunition zu verpassen?"

"Wenn du das so sagst, klingt das voll gemein." jammerte ich und mein Unterbewusstsein ohrfeigte mich allein schon für "voll gemein".

"Und was war dein Plan B?"

Ich blinzelte ihn aus großen Augen an und hoffte auf ein Wunder. Das sonst so rechthaberische Unterbewusstsein schwieg und vor meinem inneren Auge war nichts außer einer weißen Wand.

"Du hast keinen Plan B." Cloud schüttelte den Kopf und murmelte fassungslos zu sich selbst "Er hat keinen Plan B."

Cloud stand auf und wandte sich zum Gehen.

Er war nicht nur nüchtern, er hatte mich auch verarscht, dachte ich mindestens so verblüfft wie wütend.

Meine blöden Gehirnzellen traten ausgerechnet jetzt wieder auf den Plan und erklärten mir, dass ich innerhalb von wenigen Minuten von "lass mich bitte in Ruhe!" zu "FICK MICH!" gewechselt war und dass meine derzeitige Wut ein Resultat der Ablehnung war.

Meine Hände sagten meinen Gehirnzellen, dass sie das schon wussten. Cloud hatte zwar meine Bierflasche vom Dach geworfen, aber seine stand immer noch dort, wo er gerade gelegen hatte und ehe ich mich versah, hatte ich Cloud Strife die Flasche über den Kopf gezogen.

Er ging zu Boden, und mir wurde bewusst, dass mein Handy in meiner Hose war, ich alleine und splitterfasernackt auf einem Garagendach in Sektor 4 stand.

"Ach Scheiße." fluchte ich und versuchte vom Dach herunterzuklettern.
 

Ich erwachte gegen Nachmittag in einer Ausnücherungszelle und der restliche Tag verlief auch nicht besser. Keine Spur von Mr. Strife und das vertraute aber dennoch verhasste Gefühl von Demütigung. Tseng holte mich zwar ab, sagte aber die ganze Fahrt über kein Wort, während ich auf der Rückbank des Wagens saß und den schlimmsten Kater des Universums hatte.

Er lieferte mich vor meiner Wohnung ab, teilte mir mit, dass ich allein 3 Anzeigen wegen Ruhestörung hatte und für die nächsten zwei Wochen suspendiert war.

"Ich hoffe...." seufzte er, als er zurück in den Wagen stiegt "ich hoffe, du hast etwas dabei gelernt."

"Ja. Immer einen Plan B haben." Und eine Ersatzhose.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Rockryu
2012-09-16T18:30:19+00:00 16.09.2012 20:30
Fuck, warum hab ich das jetzt erst gefunden?
Das ist ja sowas von genial!
Von:  Collien
2011-10-30T22:51:29+00:00 30.10.2011 23:51
Moin

Ich hab mich fast beömmelt vor lachen. Die OMa gegen de Seifenblasenmateria tauschen? Was muss man tun um auf so eine Heilige Scheiße zu kommen?! XD Einfach geil. Daumen hoch und weiter so.

lg Collien
Von:  tobiiieee
2011-08-18T13:32:10+00:00 18.08.2011 15:32
>Es war immerhin noch Cloud Strife, der da neben mir lag.< Miaauu xD
Genial, aber das Ende ist irgendwie seltsam, als würde etwas fehlen. Ich bin da jetzt keine große Hilfe, es ist einfach ein Bauchgefühl.
Der Anfang ist super, vor allem Denken = Bier Trinken, da wird ausgesprochen, was man schon mehrere Male gedacht hat xD

Gute FanFic, made my day, um ehrlich zu sein xD
Liebe Grüße :)

Von: abgemeldet
2011-08-04T19:08:56+00:00 04.08.2011 21:08
Oh, gegen ne Seifenblasenmateria würd ich meine Oma auch zu gerne eintauschen - und müsste dafür nichmal besoffen sein :D
Ich find die FF klasse, muss ich sagen... *Daumen hoch und auf Favos pack*



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