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O.B.S.E.S.S.I.O.N.

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1. Nichterlebte Erinnerungen, Teil 1

AC: Ich benutze die Animeversionen der Charaktere. (http://static.zerochan.net/full/42/40/652042.jpg) Und ich bin grad zu müde, ein besseres Bild von allen zu suchen. – Und, bitte sehr, es sind Happy Tree Friends, also sind unlogische Unfälle/Tode durchaus beabsichtigt.
 


 

„Aber ich möchte nicht unter Verrückte kommen,“ meinte Alice.

„Oh, das kannst du wohl kaum verhindern“, sagte die Grinsekatze: „Wir sind hier nämlich alle verrückt. Ich bin verrückt. Du bist verrückt.“

„Woher willst du wissen, dass ich verrückt bin?“, erkundigte sich Alice.

„Wenn du es nicht wärest“, stellte die Grinsekatze fest, „dann wärest du nicht hier.“

Alice im Wunderland, Kapitel 6
 

Etwas war an diesem Morgen anders. Etwas hatte über Nacht die Welt aus ihren Angeln gehoben. Es war noch immer ihre Hölle, ihr persönlicher Spielplatz. Sie hatten noch immer keine Erinnerungen an die Tode, die sie einen Tag zuvor noch gestorben waren. Aber dennoch war irgendetwas…anders.

Es war ähnlich wie der Ozongeruch vor einem Gewitter, vermengt mit der Feuchtigkeit in der Luft. Aber es war nicht genauso, nicht ganz. Es war mehr wie ein Geschmack, eine Vorahnung.

Petunia schüttelte leicht den Kopf und fuhr fort, die noch nicht ganz trockene Wäsche abzunehmen. Regen wäre das Wahrscheinlichste und daher war es das Sinnvollste, wenn sie die Wäsche hereinholte, ehe sie schmutzig würde und sie sie erneut waschen musste. Luft, die Geschmack hatte – sicherlich. Sie bildete sich Sachen ein. Vielleicht sollte sie sich noch einmal schlafen legen, sie fühlte sich schon den ganzen Tag über seltsam müde und zerschlagen.

Die blauhaarige junge Frau legte das letzte Laken fein säuberlich gefaltet in den Wäschekorb und trug ihn zurück zum Haus, als sie etwas hinter sich hörte. Ein wenig irritiert wandte sie sich um – und ließ den Wäschekorb fallen.

Das war sie selbst.

Sie beobachtete sich selbst, wie sie sich an der Wäscheleine zu schaffen machte und unsichtbare Wäsche abzunehmen schien. Wie sie den Kopf Richtung Himmel wandte, ein wenig schnupperte, ebenso, wie sie es eben getan hatte, als ihr die seltsame Veränderung in der Luft aufgefallen war.

Kein Laut kam über ihre Lippen. Die Augen weit aufgerissen, stand sie unter Schock da und stand ihrer kaum fünf Minuten alten Vergangenheit gegenüber.

Das geschah nicht wirklich.

Das konnte gar nicht geschehen; war vollkommen unmöglich. Sie musste träumen –  vielleicht war sie gestolpert und hatte sich den Kopf angeschlagen. Oder sie lag noch in ihrem Bett und es war Teil ihres Traumes, dass sie heute Morgen aufgestanden war. Möglicherweise bildete sie sich auch etwas ob ihrer Übermüdung ein.

Ihre Vergangenheit legte das letzte unsichtbare Laken zusammen, hob einen ebenso unsichtbaren Wäschekorb auf und setzte sich in Bewegung. Weit kam sie allerdings nicht; die Wäscheleine hatte sich irgendwie um sie verheddert; beim Gehen hatte sie sich dann unbemerkt um den Hals der jungen Frau gelegt und enger zugezogen, sodass sie gezwungen war, ein Stück zurück zu stolpern. Den imaginären Korb hatte sie gleich der Gegenwart fallen gelassen, stattdessen beide Hände an den Hals gelegt, um die Schlinge herunter zu reißen. Dass sie sich dabei nur die Nägel ins Fleisch trieb und blutige Striemen riss, schien ihr selbst nicht weiter aufzufallen.

Betäubt, nicht Herrin ihrer Sinne und nicht fähig, zu begreifen, was da vor sich ging oder einen Laut hervorzubringen, ging Petunia auf ihr eigenes Ich zu, das sie nicht zu bemerken schien und das weiterhin verzweifelt versuchte, die Leine zu lösen. Zögerlich streckte sie die Hand nach sich selbst aus – und zuckte zurück, als die Erscheinung in dem Moment verschwand, in dem sie sie berührt hatte.

Beinah aus Reflex taumelte sie einen Schritt zurück, schlug die Hände vors Gesicht.

Und…was war das für ein Gefühl?

Unsicher ließ sie eine Hand sinken, die Fingerspitzen fuhren über ihren Hals und verschmierten das Blut, das aus frischen Wunden hervorsickerte.

Jetzt gelang es ihr, zu schreien.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  antlers
2011-08-05T14:21:09+00:00 05.08.2011 16:21
Du hast einen sehr schönen Schreibstil. Es reißt einen förmlich mit und man hat das Gefühl, dass man sofort wissen muss, wie es weitergeht. (:
Ich freu' mich auf die weiteren Kapitel.


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