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One Step Closer

Futur-Special
von

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Verlorene Liebe

Ich „musste“ diese FF schreiben, weil enni und  Dark-Angel132 darauf bestanden. Ich wollte, dass sie etwas schreiben, also musste ich erst etwas für sie schreiben. Und es sollte zum RPG „One Step Closer“ sein, was schon seit längeren auf Eis liegt. Also hier bitte.

Es ist nur ein kurzer Ausschnitt ohne, dass es zu viele Spoiler enthält und niemand hat mir etwas von einer bestimmten Länge gesagt. Viel Spaß damit.

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Verlorene Liebe
 

Reis Gesicht war noch immer blass, doch immerhin hatten ihre Lippen und auch ein wenig die Wangen wieder an Farbe gewonnen. Doch wenn er ihren Körper ansah, zuckte er weiterhin zusammen. Sie war so ausgemergelt. Nur ihre Schultern lagen frei, denn die Decke, die sie umgelegt hatte, war nach unten gerutscht. Dort sah er deutlich die Schulterknochen spitz hervorstehen. Sie saß auf einem Stuhl am Fenster und sah hinaus.

Aidou ging zu ihr und zog ihr die Decke wieder nach oben. Eine Erkältung oder schlimmeres würde sie noch mehr schwächen. Dabei wussten er und auch ihre Eltern oder gar ihre Zwillingsschwester immer noch nicht, was eigentlich geschehen war. Was war in all der Zeit geschehen, in der sie nicht bei ihnen gewesen war? Sie hatte nicht darüber gesprochen. Natürlich wusste er, dass er warten müsste, ehe sie sich ihm anvertraute. Aber dass sie das tat, dessen war er sich nicht einmal sicher. Dabei wünschte er sich nichts sehnlicher. Dennoch konnte er nicht leugnen, dass sich etwas zwischen ihnen geändert hat. Zu viel Zeit war verstrichen. Es gab so viel aufzuarbeiten und auch wenn sie alle Zeit der Welt vielleicht hatte, so war sich Aidou Hanabusa dennoch nicht sicher, ob sie sie gemeinsam verbringen würden.

„Wohin siehst du?“, fragte er sie und versuchte ihrem Blick zu folgen. Doch sie wandte sich vom Fenster ab und schenkte ihm ein seltenes Lächeln. Aidou strich durch ihre langen Haare, die ihr bis zu den Schulterblättern reichten und küsste ihre Stirn. Ihre hellvioletten Augen leuchteten nicht mehr so intensiv, wie sie es früher einmal getan haben. Sie waren nicht stumpf, dachte Aidou, sondern sie wirkten eher gewöhnlich auf ihn. Es war nicht mehr die kampflustige und mutige Rei, die ihn anblickte. „Nirgends.“, antwortete sie und schüttelte leicht den Kopf. Er spürte, dass sie ihn belog, aber wenn er eines von Rei wusste, so dass er sie nie drängen durfte. Damit würde er sie erst recht verscheuchen. Dabei sah es so aus, als hätte sie auf jemanden gewartet.

„Wie geht es dir heute?“, fragte er stattdessen und beugte sich zu ihr herunter.

„Besser. Das verdanke ich euch allen.“, antwortete sie ihm und dieses Mal hatte er das Gefühl, dass sie es auch so zu meinen. „Aber du willst uns immer noch nicht sagen, was geschehen ist, warum du einfach gegangen bist?“, konnte er dennoch nicht lassen. „Es tut mir leid.“, schob er sofort hinterher. Es hatte das Gefühl, dass es wie ein Vorwurf klang und das wollte er auf keinen Fall.

„Schon gut, ich weiß, dass ihr euch Sorgen gemacht habt und auch auf mich böse ward. Ihr habt allen Grund dazu.“, flüsterte sie. Dabei lehnte sie die Stirn gegen seine und eine Hand strich behutsam über seinen Arm. Jede Berührung zwischen ihnen war flüchtig und schien sie beide zurückzuschrecken. Gern hätte Aidou sie gefragt, wo sie in ihrer Beziehung standen, welche Art von Beziehung sie zueinander hatten. Doch selbst wenn sie etwas für ihn empfand, so würden sie dennoch nicht einfach zusammen sein können. Deswegen hatte er noch keine Antwort verlangt. Egal wann sie aufeinander trafen, es gab immer etwas was ihnen im Weg stand.

„Ich möchte es euch sagen, aber ich... es fällt mir schwer mein eigenes Versagen einzugestehen.“, wisperte sie fast tonlos. „Warum überschätze ich mich immer selbst? Warum gelingt mir nichts, was ich mir vornehme? Warum schaffe ich es einfach nicht allein?“

„Rei, du weißt, dass niemand alles allein schafft.“, sagte er und nahm sie sanft in die Arme. „Ich dachte du hättest schon vor langer Zeit begriffen, dass es keine Schande ist, um Hilfe zu bitten. Du hättest es jederzeit tun können. Warum hast du es nicht getan?“

Sie legte eine Hand auf seine Brust und schob ihn von sich weg. Sie gab ihm keine Antwort in Worten, aber ihr Blick sagte genug. Es war wegen ihm gewesen. Aber warum? Was hatte er getan um ihr Misstrauen zu verdienen? Aidou hatte geglaubt sich schon als Freund bewiesen zu haben. Rei senkte

den Blick und atmete tief durch. Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder, um ihn gleich darauf noch einmal zu öffnen. Dann begann sie langsam und zögerlich zu sprechen.

„Es war wegen dem was Yuki zuletzt geschrieben hat, wegen dem was du getan hast.“, flüsterte sie. Irritiert sah er sie an. Er konnte ihr nicht ganz folgen und was hatte das eine mit dem anderen zu tun? Aber war es schon wieder seine Schuld? Er wollte sie doch glücklich machen und nicht immer wieder neu verletzten!

„Sie schrieb, dass du... dass du...“ Bevor sie ausgesprochen hatte ging die Tür auf. Aidou atmete scharf aus. Er schon wieder. Kurz sah er zu dem Mann in der Tür, der offenbar nicht mit seiner Anwesenheit bei Rei gerechnet hatte. „Entschuldigt, ich wusste nicht, dass Sie hier sind.“, sagte er zu Aidou gewandt. Rei sah er nur kurz an und wollte die Tür wieder zu ziehen.

„Nein!“, sagte Rei hastig. „Bitte geh nicht.“ In Aidous Magen verkrampfte sich alles. Schon wieder. Sie zog ihn ihm vor. Dieser Mann war zwar zu Yuki und Zero gekommen und hatte von Reis Zustand berichtet und durch ihn hatten sie erst mal von ihrem Aufenthaltsort erfahren, aber es gab etwas an ihm, was Aidou nicht mochte. Auch als sie Rei nach Hause geholt hatten, weigerte er sich, sie aus den Augen zu lassen. Schon da war in Aidou der Verdacht gewachsen, dass die beiden mehr als nur Freunde waren, wie er zu Beginn gesagt hat. Ein weiterer Hinweis war für ihn schlicht der Blick mit dem Rei ihn ansah: liebevoll und zärtlich. Ein Blick für den er alles geben würde, wenn er doch nur an ihn gerichtet wäre.

„Ich muss sowieso gehen.“, sagte Aidou steif und erhob sich. „Bis morgen.“ Er strich Rei noch einmal über die Wange und als sie ihre Augen schloss hatte er sogar den Eindruck, dass sie es mochte. Steif ging er an ihm vorbei und schloss die Zimmertür wieder hinter sich.

In der Küche sprach er noch einmal mit Yuki und Zero, aber sie konnten ihm auch keine anderen Auskünfte geben. Rei sprach mit jedem, erkannte jeden und fühlte sich wohl wieder bei ihnen zu sein, sie lachte auch hin und wieder . Trotzdem sah jeder, dass es etwas gab, was sie bedrückte, was sie sehr unglücklich machte.
 

Eigentlich wollte er direkt nach Hause zurückkehren, doch nach diesen Gesprächen mit den anderen, entschied er auf ihn zu warten. Auch wenn er nicht wusste, was mit Rei geschehen war oder wie ihre Gefühle für ihn aussahen, so wollte er wissen, wie er zu der Frau stand, die er liebte.

Er brauchte nicht einmal lange zu warten, bereits nach 20 Minuten verließ er das Gebäude der Cross Akademie. Als er Aidou sah, blieb er stehen und sah ihn abwartend an. Einen Moment musterte Aidou ihn. Es war wirklich gutaussehend. Reis Freund, wie er ihn zynisch nannte, hatte leicht gelocktes, kurzes, sehr helles und blondes Haar. Seine Haut war makellos. Sein Gesicht war schmal mit einer geraden Nase und feinen geschwungenen Lippen. Die Unterlippe war ein wenig breiter als die Oberlippe, aber das verlieh ihm dennoch etwas Verführerisches. Die Augenbrauen formten einen scheinbar perfekten Bogen, doch am faszinierendsten waren seine Augen. Sie hatten die Farbe des Meeres vor einer tropischen Insel, die sich je nach Lichteinfall änderte. Er war wohl jünger, als er selbst.

Aber auch wenn er Ansehnlich war, so brachte er Aidou dennoch nicht in Verlegenheit. Er war schließlich auch nicht unattraktiv.

„Ich habe eine Frage an dich.“, sagte er sofort gerade heraus, ohne ein Wort der Begrüßung oder Erklärung zu verlieren. Fragend hob sein Gegenüber eine Augenbraue, nickte aber.

„Es ist ganz einfach und du brauchst auch nur ja oder nein zu antworten. Liebst du Rei?“

Diese Frage schien ihn wirklich zu überraschen. Aidou erkannte es in seinem Blick. Doch dann schlich sich für den Bruchteil einer Sekunde ein Lächeln auf sein Gesicht. Ernst antwortete er dann aber: „Ja, das tue ich. Sie ist einer der wichtigsten Menschen in meinen Leben.“

Seine Worte klangen aufrichtig und ehrlich und Aidou hasste ihn dafür. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Die Antwort auf seine nächste Frage wollte er eigentlich gar nicht wissen und doch musste er sie stellen.

„Und sie? Liebt sie sie auch?“ Er schluckte heftig, als er die Worte zu Ende gesprochen hatte.

Reis Freund kräuselte die Stirn und rieb sich kurz darüber. Er wich Aidous Blick aus und schien verlegen um eine Antwort. „Ich denke schon.“, sagte er dann wage.

„Hat sie es gesagt?“, wollte es Aidou ganz genau wissen.

Wieder sah er ihm fest in die Augen. „Ja, das hat sie.“

Erschüttert nickte Aidou mit dem Kopf. Er hatte verstanden.

„Hört zu, dass...“, begann der Jüngere, doch Aidou wollte es gar nicht hören. Er wusste genug.

Reis Liebe war für ihn verloren.
 

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@ enni und  Dark-Angel132: Muhahahaha...

Es war nie die Rede davon, dass es war schönes sein musste. XP

Ja, ich hätte auch irgendeine romantische Szene schreiben können, in der es wieder hin und her gegangen wäre mit den beiden, aber das wollte ich nicht. Es ist ein Auszug aus dem was irgendwann vielleicht noch kommt. Es verrät ein bisschen aber nicht zu viel. Genauso wie ich es wollte. XD

Also, ich hoffe ihr hattet Spaß.

LG maidlin



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: enni
2011-08-10T18:41:37+00:00 10.08.2011 20:41
Da du meine Hang mich selber zu quälen kennst und schätzt, wird dir schon beim hochladen klar gewesen sein, daß mir das ganze natürlich gefallen würde was es auch tatsächlich tut...XP. Auch wenn mir am schluss ein kleines und feines "nettes Wort mit M" über die Lippen gekommen ist. XD Aber natürlich äußerst liebevoll gemeint! ^^

Nun ich kann nicht sagen das ich mich über diesen schluss besonders freue, läßt er mich doch äußerst übelst hängen, und ich bin mir grade nicht sicher ob ich jetzt Rei, den mysteriösen Fremden oder lieber Aidou erdrosseln möchte. Oder doch vllt am liebsten dich? XP

Aber nun, ich glaube ich bin selber schuld und werd es nehmen wie es ist (hab ja keine andere wahl) und freue mich schon jetzt darauf das ich irgendwann erfahren darf was das nun sollte. (Mit den Zaunpfahl schwenkt...XD) ALSO SCHREIBT! ;D

hdgdl enni :D


Von:  Dark-Angel132
2011-08-10T18:25:04+00:00 10.08.2011 20:25
Erster Gedanke : Oh wie schön ihr OS ist online. *les*
Zweiter Gedanke : Sardistin! Jetzt hatte ich doch ernsthaft Hoffnungen das wir eine schöne Szene kriegen, auch wenn du vorher angedeutet hattest das etwas Böses dabei ist. Aber uns dann so ins kalte Wasser gucken zu lassen .. xP Nein Quatsch, ich mag es auf eine grausame Art und Weise. Es lässt uns weiterhin zappeln was Rei und Aido angeht und es wirft doch gleich ein ganz neues Licht auf die Beziehung der beiden und vorallendingen, wer mag nur dieser verdächtige Mensch sein der behauptet das Rei ihm ihre Liebe gestanden hat? ;)


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