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Tödliche Missverständnisse

NCIS: Los Angeles
von

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Der Lauf des Lebens

Epilog: Der Lauf des Lebens
 

Am frühen Abend war das gesamte Team erschöpft und trotz der neuesten Wendungen doch recht zufrieden mit sich nach Hause gefahren.

Einzig Callen kam noch immer nicht zur Ruhe und so fuhr er gedankenverloren durch die Straßen von Los Angeles, bis er – ohne wirklich bewusst dorthin gekommen zu sein – vor dem Haus von Jonathan Reeves anhielt und langsam den geordneten Pfad hinauf zur Eingangstür abschritt.

Er wusste nicht einmal ganz genau, was es war, das ihn zu diesem Ort gezogen hatte, doch sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er diesen Fall nicht vollständig abgeschlossen hatte – noch nicht. Während er im Hauptquartier seine Berichte geschrieben hatte, war er immer wieder an Celia Morenos Namen hängen geblieben. Irgendwann hatte er sich schließlich an einen Computer gesetzt und sie durch die Datenbanken gejagt.

Sie war Statistikerin gewesen, ein Schreibtischjob bei verschiedenen Behörden. Dann hatte sie Jonathan Reeves kennen gelernt, einen aufstrebenden FBI-Agent, Spezialgebiet Undercover-Arbeit. Und hatte für ihn ihr ganzes bisheriges Leben auf den Kopf gestellt.

Callen seufzte.

Letzten Endes hatte es doch alles nichts gebracht. So war es immer, wenn man sich mit so jemandem einließ. Man wurde verlassen, auf die eine oder andere Weise. Genauso war es auch mit Kristin gewesen. Nur dass er damals nicht G. Callen, sondern Jason Tedrow gewesen war.

Damals hatte er diese Vergangenheit bei Kristin zurückgelassen. Es war die richtige Entscheidung gewesen, das wusste er. Auf Lügen ließ sich keine Beziehung aufbauen.

Umso mehr bewunderte Callen diese junge Frau, die ihr Leben der Arbeit eines Mannes geopfert hatte, dessen Job gefährlicher war als alles, was sie sich je vorzustellen gewagt hätte. Celia Moreno hatte gewusst, worauf sie sich einließ. Und hatte trotzdem „ja“ gesagt.

Vielleicht, wenn er diese Frau nur besser kennen lernte, würde er erfahren, wonach er suchen musste, wer sich ein Leben an der Seite eines G. Callen vorstellen konnte.

Nein, das war Unsinn. Er konnte nicht zu einer Frau gehen, die vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden ihren Verlobten verloren hatte. Er konnte nicht die Wunden in ihrem Herzen rücksichtslos wieder aufreißen, die sich womöglich noch nicht einmal zu schließen begonnen hatten.

Und so drehte sich G. Callen um und ging eben jenen Weg, den er gerade erst hinaufgekommen war, langsam zurück, ohne jedoch zu bemerken, dass sich hinter ihm eine Gestalt aus dem Schatten der Veranda gelöst hatte.

„Sie heißen nicht Jason, nicht wahr?“

Erschrocken hielt Callen inne und wandte sich rasch um. Dort, an der Ecke des kleinen Hauses, stand Celia Moreno in einem schwarzen Kleid und blickte ihn traurig aus ihren dunklen Haselnussaugen an.

„Sie sind ein Agent, so wie er es war.“

Das war eine Feststellung. Und doch merkte Callen, wie er langsam zu nicken begann und zu der jungen Frau zurückkehrte.

„Es tut mir leid, dass Jonathan nicht zurückkehren wird“, sagte er und klang dabei so aufrichtig, dass es ihm schon selbst ein wenig davor gruselte.

„Das muss es nicht“, die Augen von Celia Moreno glänzten verräterisch, doch sie lächelte, „wissen Sie, in meinem Inneren habe ich gewusst, dass es irgendwann einmal dazu kommen würde, auch wenn er mir immer etwas anderes erzählt hat. Jeden Tag, den er durch diese Tür ging, lebte ich mit der Angst, ihn niemals wiederzusehen. Aber so ist nun einmal der Lauf des Lebens und Tag, den ich mit ihm verbringen durfte, hat mich daran erinnert, wie wertvoll jeder Augenblick sein kann.“

Callen nickte und verstand.

„Ich werde jetzt gehen. Auf Wiedersehen, Miss Moreno.“

„Das hoffe ich.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chaska
2013-01-02T15:53:44+00:00 02.01.2013 16:53
Dieses Kapitel hat mich fast zum Weinen gebracht. Das Leben eines guten Mannes wurde beendet und die Wunden die das bei den Hinterbliebenden hinterlassen hat, sind groß.
Diese Tatsache führt auch G. Sein bisheriges Leben vor Augen. Ein ständiger Tanz mit der Gefahr. Ein Tanz bei dem es mehr als schwierig ist eine Parternerin zu finden, die da mitmacht.
Eine tolle Story.
Liebe Grüße
chaska
Antwort von:  Yulia_Federkiel
21.04.2013 19:24
Hallo chaska,

herzlichen Dank für deine tollen Kommentare. Es freut mich wirklich sehr, dass dir meine kleine Geschichte so gut gefallen hat. Natürlich ist der Fall noch nicht ganz abgeschlossen, aber ich habe die Sache so konzipiert, dass sich der "große" Fall über mehrere Storys langsam aufbaut und kleinere Fälle ineinander übergreifen.

Es gibt ja auch in der Serie ab und zu mal eine Doppelfolge oder einen Fall, der sich immer wieder in einzelnen Folgen durch die Staffel zieht - das wollte ich ein wenig imitieren.

Die Fortsetzung zu diesem Teil sind die "Spuren im mexikanischen Sand", falls du Lust am Lesen hast :) Da sind die Kapitel auch länger geworden.

Liebe Grüße
Yulia


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