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Memories of Leader-sama

von

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always on my mind

Ein windiger Herbsttag. Ich weiss noch, als wäre es gestern gewesen, wie du diese Tage geliebt hast. Du meintest einmal zu mir dass du dich an solchen Tagen ganz besonders konzentrieren könntest . Vor allem was Texte schreiben angeht.

Wie oft hast du draussen auf dem kleinen Balkon vor unserem Wohnzimmer gesessen und einfach unzählige weiße Blätter Papier mit Leben gefüllt. Ja, schreiben... es war dein Leben.

Bis spät in den Abend hinein hast du dort gesessen. Zutiefst konzentriert in dein Tun. Die Seiten schienen sich wie von selbst zu beschriften, hatte ich den Eindruck. Es blieb fast kein einziger Tag aus, an dem ich nicht mit einer Decke bewaffnet zu dir kam. Diese um dich legte. Man konnte dich einfach nicht dazu bringen deinen Hintern hinein ins Warme zu bewegen. Also beschloß ich jedes Mal erneut mich mit einer Decke und heißem Tee zu dir zu gesellen. Dir somit Wärme zu spenden, welche du dankend annahmst. Dich immer gegen mich lehntest und so friedlich weiter deine Texte geschrieben hast.

Ich war immer derjenige der neben dir einschlief. Du dachtest bestimmt du würdest mich langweilen, oder? Ja, ich habe geahnt dass du etwas dergleichen immer gedacht hast. Im Gegenteil, ich fand es immer wieder erstaunlich wie lange du dich damit beschäftigen konntest. Ich würde schon nach zwei Seiten einen Anfall bekommen, weil ich einfach keinen Überblick mehr über mein Geschriebenes hätte. Hätte keine Geduld meine Gedanken so lange festzuhalten bis ich an der Stelle angekommen bin an der ich sie niederschreiben kann, damit alles Sinn ergibt. Nein, beim besten Willen, aber ich war noch nie ein geeigneter Songschreiber. Das war dein Part. Und ich bewundere dich noch heute dafür.

Langsam erhebe ich mich von der gemütlichen Couch. Gehe in die Küche um mir noch eine heiße Tasse Tee zu gönnen.

Schlendere zurück ins Wohnzimmer, wo mir dieser Ordner im Regal wieder ins Auge fällt. Ich stelle meine Tasse ab, nehme mir den Ordner. Tief atme ich durch, streiche langsam über die raue Oberfläche des Gegenstandes.

Leises seufzen. Ein bitteres Lächeln schleicht sich auf meine Züge.

Den Ordner in Händen haltend gehe ich zielsicher zur Balkontür. Schiebe den leichten Vorhang zur Seite und öffne die Tür. Ein kühler Windhauch kommt mir auch sogleich entgegen. Verirrt sich in meinem Haar und ich genieße die angenehme frische.

Meine Füße tragen mich vorran auf den kleinen Balkon. Ich setze mich auf das gemütliche kleine Bänkchen auf dem du immer gesessen hast. Stundenlang. Nächtelang. Einfach nur vor dich hin philosophiert hast. Erneute Bewunderung keimt in mir auf.

Ich lege den Ordner vor mir auf dem Tisch ab, öffne ihn kurz darauf. Das ein Ordner mir eines Tages mal soviel bedeuten würde... wer hätte das gedacht? Blöd grinse ich vor mich hin, bis ich beginne die erste Seite durchzulesen. Deine Schrift, sie ist so unverkennlich. Manchmal bilde ich mir ein dein Duft würde immernoch an all den Seiten haften. Sogar dein Kugelschreiber, mit dem du jeden einzelnen Text geschrieben hast, klemmt noch am Deckel des Ordners. Dieser Dauerschreiber. Ich erinnere mich noch. Er war so ein blödes Scherzgeschenk von mir. Wir waren auf US-Tour und an einem freien Tag schlenderten wir etwas durch die Stadt, gingen in Läden. In einem Souvenier-Laden gab es unter anderem diese Dauerschreiber. Du hast dich so drüber lustig gemacht. Ein Kugelschreiber, mit Mikey-Mouse und Federpuschel am oberen Ende. "Der totale Kitsch", hast du die Teile fies grinsend beschimpft, als Shinya einen nahm und ihn so ultra süß fand. Ihn im nachinein doch nicht gekauft hat, weil du ihn damit aufgezogen und dich darüber lustig gemacht hast.

Allerdings konnte ich nicht anders und habe den schicken Schreiber einfach heimlich gekauft. Hielt ihn dir dann irgendwann im Hotel unter die Nase mit einem breiten Grinsen und einem "...weil ich dich so seeehr liebe, mein Kitschliebhaber." Dein Blick sagte in dem Moment alles, hast mich zuerst nicht ganz für voll genommen, bist dann allerdings, genau wie ich, in lautes Gelächter ausgebrochen. Allerdings hast du den Stift nie wiedre hergegeben. Hast nur noch diesen zum schreiben benutzt und wehe die Miene war mal leer. Dann musste sofort eine Neue her, du hast sie auf der Stelle ausgetauscht, anstatt einen anderen Stift zu nehmen. Solche kleinen Gesten haben mich glücklich gemacht. Sehen zu können wieviel dir ein schlichtes Geschenk von mir bedeutet. Ebenso wie dich solche schlichten Kleinigkeiten glücklich stimmten. Es bedurfte nie großer Worte oder Geschenke. Du wolltest nichteinmal beschenkt werden. Was mich nie davon abhielt dir wenigsten an deinem Geburtstag eine Freude zu machen.

Leise seufze ich auf. Habe mich festgelesen in deinen Worten, deinen Texten. Immer wenn ich dies alles lese fühle ich dich ganz nah bei mir. Ich will es mir nicht eingestehen, will den anderen nicht Recht geben müssen ... doch ... ich vermisse dich. Jeden Tag mehr. Es nimmt nicht ab, dieses Gefühl dich einfach bei mir haben zu wollen. Ich wende meinen Blick von dem Ordner ab. Blicke in den grauen Himmel, durch den immer wieder bunte, vom Herbst gefärbte Blätter flattern. Ich frage mich, siehst du mich? Denkst du an mich, so wie ich an dich denke? Vermisst du mich vielleicht sogar? Ich wünschte ich könnte eine Antwort bekommen, doch mir ist bewusst wie vergeben dieser Wunsch ist. Doch die Vorstellung dass du mich hören oder sogar sehen kannst, gibt mir Hoffnung. Hoffnung darauf dass du weisst wie sehr ich dich noch immer liebe. Wie sehr du hier fehlst und wie sehr ich mich nach dir sehne.

Ich hebe meine Hand ein wenig. Schaue auf meine Uhr. Seufzend erhebe ich mich. Strecke mich kurz und gehe mit dem Ordner wieder in die Wohnung. Stelle ihn behutsam wieder zurück an seinen Platz. Auf der Abstellfläche darüber stehen jede Menge Fotos. Mein Blick bleibt wieder daran haften. Fotos von dir. Wie du auf der Bühne stehst, Backstage und auch ganz private Fotos sind dabei. Welche von uns beiden. Eines auf dem wir uns küssen, da Shinya es , wie er es ausdrückte, "zu niedlich" fand und uns einfach geknippst hat. Ich muss jedes Mal lächeln wenn ich dich sehe, wenn es auch nur auf Fotos wie diesen ist. Mein Herz schlägt noch immer für dich. Nach all der Zeit wird es dies auch für immer tun. Es schlägt nun für dich mit.

Ich gehe in den Flur, ziehe meine Schuhe und eine warme Jacke an. Nehme die Blumen, die ich heute morgen noch gekauft habe und hier in einer Vase aufbewahrt habe. Überlege kurz ob ich nun auch alles bei mir habe. Wohnungsschlüßel, Handy, Zigaretten. Mit der Gewissheit nichts vergessen zu haben öffne ich die Tür und ziehe selbige wieder hinter mir zu. Mache mich somit auf den Weg um dich zu besuchen.

20 Minuten Fußmarsch.

Kühler Wind der um meine Nase weht und bunte Blätter um mich wirbelt. Langsam betrete ich das Gelände. Werde immer langsamer. Es fällt mir noch immer schwer diesen Ort zu betreten. Es fängt schon an zu dämmern, nur noch wenige Menschen sind hier. Kurz vor meinem Ziel bleibe ich stehen. Atme einmal tief ein, genauso wieder aus. Schließe dabei einen Moment meine Augen. Ein brennen liegt in ihnen, hervorgerufen durch aufkommende Tränen. Langsam gehe ich weiter.

Ich bleibe stehen. Starre nur Stumm hinunter...

Hinunter auf dein Grab. Die Anderen waren schon bei dir, wie schön. Jeder hat dir Blumen gebracht und an dich gedacht. Freust du dich darüber? Bestimmt, ich kenne dich doch. Ich knie mich hin.

Muss mich am Riemen reissen, die Tränen gewinnen die Oberhand. Mein Gesicht etwas im Schal vergrabend, lege ich auch meine Blumen nieder. "Schau....deine Lieblingsblumen. Weiße Lilien.... " Ein Jahr ...Ein Jahr muss ich nun schon ohne dich sein und es fühlt sich an wie Hunderte. Ich kann dir nicht sagen wie sehr ich dich vermisse, weil dieser Schmerz nicht in Worte zu fassen ist. Ebenso wie all meine Gefühle die ich noch immer für dich hege. Tränen rollen über mein Gesicht. Ich will nicht dass du mich weinen siehst, doch ich kann nicht anders. Ich weine um dich. Ich bin nicht so stark wie du es immer warst.

"Ich liebe dich....", hauche ich leise in die klare Luft die mich umgibt, hebe den Kopf etwas um in den Himmel zu schauen als mich in diesem Moment ein einzelner Regentropfen trifft.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  cookie-monster-kyo
2011-11-20T19:00:48+00:00 20.11.2011 20:00
du sau QQ
warn mich doch vor QQ
*rumheul*
aber schön geschrieben, verdammt schön QQ
aber ein paar absätze hätten das lesen erleichtert <3


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