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No more Cry

von

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„Ich liebe dich nicht mehr, es ist besser, wenn wir in Zukunft getrennte Wege gehen!“,
 

Immer wieder hallen deine Worte durch meine Gedanken, kann ich doch einfach nicht fassen, dass du mich wirklich verlassen hast, dass du unsere Beziehung wirklich beendet hast.

Dabei hatte alles so schön angefangen..

wir hatten uns vor über einem Jahr auf einem Festival kennengelernt und obwohl es bei mir keine Liebe auf den ersten Blick war, hast du es nach einigen Wochen geschafft und mich in deinen Bann gezogen.

Von dem Moment an waren wir – außerhalb unserer jeweiligen Bandproben – fast ausschließlich zusammen und umso mehr ich darüber nachdenke, umso eher komme ich zu dem Entschluss, dass genau das der Grund für unsere Trennung ist – ohne zu ahnen, was wirklich in dir vorgeht.
 

„Ich werde um dich kämpfen, ich werde nicht einfach aufgeben!“, gebe ich nach einigen Minuten, in denen ich einfach vor mich hingestarrt habe, energisch von mir, erhebe mich abrupt von meiner Couch.

Zielstrebig laufe ich – nachdem ich mir zuvor in meiner Wohnung noch Jacke und Schuhe angezogen habe – in die Richtung, in welcher deine Wohnung liegt, trete jedoch augenblicklich hinter einen etwas größeren Baum, als ich dich mit Byou vor deiner Haustür stehen sehe.

„Und du hast wirklich mit ihm Schluss gemacht? Ich versteh dich nicht, Mana-chan. Gerade jetzt wäre es doch besser, wenn du jemanden an deiner Seite hast, der dich auf andere Gedanken bringt, der dich liebt und er hat doch ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren, oder nicht?“, vernehme ich unweit vor mir die Stimme Byous, welche mich im ersten Augenblick die Stirn runzeln lässt, habe ich doch nicht die geringste Ahnung, was er damit meinen könnte.

„Schon, aber.. ich will nicht, dass er sein Leben komplett nach mir richtet. Für euch ist es schon schwer genug und ich weiß nicht mal, wie lange ich wirklich noch habe, wenn mir die Ärzte nur noch ein halbes Jahr geben.“, entgegnest du nun etwas leiser und doch für mich hörbar, woraufhin ich mir sofort die Hand vor den Mund schlage, um nicht aufzuschreien.

„Aber gerade deswegen solltest du die Zeit mit ihm nutzen, mit ihm genießen oder ihm wenigstens sagen, dass du ihn noch liebst und ihn nur verlassen hast, weil du nicht willst, dass er dich sterben sieht!“, redet Byou erneut auf dich ein, was mir einen halben Herzinfarkt beschert, ehe ich - nachdem ihr im Haus verschwunden seid – in die Richtung zurück stürme, aus welcher ich zuvor noch gekommen bin.
 

Völlig außer Atem trete ich bereits eine halbe Stunde später wieder in meine Wohnung, werfe mich mit einem Schluchzen förmlich auf die Couch.

//Sterben.. er wird sterben!!// schallt es in den nächsten Stunden immer wieder durch meine Gedanken, ehe mich das Klingeln an der Tür hochschrecken lässt.

Kurz zögere ich, erhebe mich anschließend aber dennoch und laufe auf die Tür zu, bin mir dabei durchaus bewusst, wie verheult ich gerade aussehe.

„Manabu..“, wispere ich nach dem Öffnen leise, sehe dich minutenlang an, ehe ich nach deinem „Können wir reden?“, langsam an die Seite trete, um dich in die Wohnung zu lassen.

Erneut sehe ich dir nach, schließe die Tür hinter dir und folge dir nur langsam ins Wohnzimmer, habe noch immer Angst vor dem, was du mir sagen wirst, gleichzeitig fast schon so etwas wie Hoffnung, dass ich mich vorhin einfach nur verhört habe.

„Tomo.. ich.. habe dich belogen.. heute morgen, als ich gesagt habe, dass ich dich nicht mehr liebe.“, bringst du es sofort auf den Punkt, entlockst mir daraufhin ein bitteres „Warum hast du es dann gesagt?“, während ich dich direkt ansehe.

„Weil ich dir nicht die Wahrheit sagen konnte.“, erwiderst du leise, senkst deinen Blick etwas zu Boden.

„Ach? Und warum kannst du es jetzt?“, gebe ich etwas sarkastischer von mir, als das ich es will, bekomme von dir ein sofortiges „Weil ich dich liebe und nicht im Streit mit dir auseinander gehen will!“, zurück, ehe du mir von deinen Beweggründen erzählst, von deinem Gehirntumor und wie du versucht hast, deine Kopfschmerzen in den letzten Wochen vor mir zu verbergen.
 

„Ach Manabu..“, erwidere ich nur leise, zögere erst, ehe ich mich doch erhebe und mich langsam neben dir auf dem Sofa niederlasse.

„Ich wollte einfach nicht, dass du dich komplett nach mir richten musst, dass du mich täglich ansiehst, mit dem Gedanken, dass ich sterben werde.“, entgegnest du erneut leise wispernd, entlockst mir im ersten Moment so ein leises Seufzen.

„Aber, dass du mir an den Kopf geknallt hast, du würdest mich nicht mehr lieben, das war wie ein Tritt ins Herz.. darauf, das du irgendwann nicht mehr da sein wirst, kann ich mich vorbereiten.. mit dir zusammen, wenn du mich lässt.“, antworte ich dir nach einer Weile, fahre dir nach kurzem Zögern leicht durch die Haare hinweg.

Kaum merklich nickst du, lehnst dich etwas gegen mich und siehst zaghaft zu mir hoch, schweigst ebenso wie ich einen Moment lang.

„Byou hat mir ganz schön den Kopf gewaschen vorhin.“, murmelst du leise, ziehst sofort deine Augenbrauen zusammen, als ich ein trockenes „War nicht zu überhören!“, erwidere, dir anschließend erkläre, dass ich habe mit dir reden wollen, nach euren ersten Worten aber dennoch erst wieder davon gestürmt war.

„Es.. tut mir leid, Tomo. Ich.. wollte nicht, dass du es so erfährst. Ich habe heute morgen einfach keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Ich.. wollte, dass du glücklich wirst, ein normales Leben führen kannst!“, bricht es nun förmlich aus dir heraus, was mir ein leises Seufzen entlockt.

„Ist ja schön und gut und eigentlich kann ich es auch verstehen. Ich hätte vielleicht nicht anders reagiert, aber eine Sache hast du dabei vergessen!“, antworte ich dir nach einigen Minuten leise, bekomme von dir ein verwirrtes Blinzeln zurück.

„Ich kann nur mit dir glücklich sein, Manabu. Nur mit dir.“, hauche ich dir leise entgegen, lächele kaum merklich, ehe ich meine Lippen für einen kurzen Moment auf deine lege.

Sofort erwiderst du diesen, lehnst dich anschließend etwas gegen meine Brust, von welcher ich wenig später dein leises Schluchzen vernehmen kann.

Beruhigend fahre ich dir etwas durch die Haare, verharre so stundenlang mit dir auf dem Sofa, lasse meinen eigenen Tränen dabei freien Lauf.

Erst nach einiger Zeit vernehme ich dein gleichmäßiges Atmen, trage dich schließlich ins Schlafzimmer, wo du dich mit einem leisen „Tomo..“, sofort an mich heran kuschelst, nachdem ich mich zusammen mit dir auf dem Bett niedergelassen habe, dort in einen mehr oder weniger ruhigen Schlaf falle.
 

Früh am nächsten Morgen erhebe ich mich wieder, lasse dich bewusst schlafen und trotte langsam in die Küche, wo ich etwas zum Frühstück für uns beide zaubere und mich anschließend mit meinem Laptop am Küchentisch niederlasse.

Kurz überlege ich, ehe ich einige Seiten über Gehirntumore aufrufe, nach einigen Minuten jedoch schon herausfinde, dass es für dein Stadium keine Hoffnung mehr gibt, dass deine restliche Lebenszeit schon nach einigen Wochen vorbei sein kann, im „besten“ Fall jedoch erst nach dem Zeitraum, den dein Arzt dir genannt hat.

Frustriert klappe ich den Laptop wieder runter, bleibe einen Moment lang regungslos am Tisch sitzen, ehe ich das Frühstück auf ein Tablett stelle und zurück ins Schlafzimmer laufe, um dich damit im Bett zu überraschen – immerhin will ich dir dir Zeit, die uns noch bleibt, so schön wie möglich machen, dir fast jeden Wunsch von den Augen ablesen.

Langsam betrete ich mein Schlafzimmer kurz darauf, lächele augenblicklich, als ich dich noch immer schlafend auf dem Bett vorfinde.

Sofort stelle ich das Tablett auf dem Boden ab, kuschele mich wieder zu dir unter die Decke, was du sofort mit einem zufriedenen „Tomo..~“, kommentierst, ehe er deine Augen langsam öffnest und mich ansiehst.

„Morgen Honey..“, hauche ich dir leise entgegen, drücke dir einen Kuss auf die Lippen und kann mir ein leises Lachen doch nicht verkneifen, als du ein trockenes „Du riechst nach Kaffee!“, von dir gibst, etwas über mich krabbelst, um einen Blick auf das Frühstück zu erhaschen.

Schmunzelnd serviere ich dir das Frühstück, beobachte dich im Laufe der nächsten Minuten und lasse mich sogar von dir füttern, genieße die Zeit mit dir einfach nur.

„Und? Worauf hast du heute Lust?“, will ich wenig später wissen, lächelte dich sanft an und nicke kaum merklich, als du mich darum bittest, in den nächsten Tagen mit dir in die Berge zu fahren..
 

Bereits zwei Wochen später sitze ich am Steuer meines Wagens, meine Hand auf deinem Oberschenkel gelegt und den Blick auf die Straße gewandt.

„Machst du mit mir dann auch eine Schneeballschlacht?“, durchbrichst du kurz darauf die Stille, siehst mich von der Seite aus an und streichelst kaum merklich über meinen Handrücken hinweg, was mich zum Erschaudern bringst.

„Natürlich, alles was du möchtest, Honey.“, entgegne ich sofort leise, halte etwa eine Stunde später vor der kleinen Berghütte, welche ich uns für die ganze nächste Woche gemietet habe.
 

Nachdem wir es uns ein wenig gemütlich gemacht haben, komme ich deinem Wunsch nach einer Schnellballschlacht in den nächsten Tagen nicht nur einmal nach, liege nun eng an dich gekuschelt vor dem kleinen Kamin auf dem Sofa, fahre dir wie so oft liebevoll durch die Haare.

„Versprichst du mir etwas, Tomo?“, richtest du irgendwann leise das Wort an mich, siehst etwas zaghaft zu mir hoch.

„Hm?“, will ich leise wissen, sehe weiterhin auf dich herab und höre auch nicht damit auf, dir durch die Haare zu streichen, beruhigt mich das doch selbst schon wieder ein wenig.

„Wenn ich.. wenn ich nicht mehr bin.. wirst du dann trotzdem wieder glücklich?“, wisperst du kurz darauf leise, woraufhin ich mir sofort auf die Lippen beiße, kaum merklich den Kopf schüttele.

„Das.. kann ich dir nicht versprechen, Manabu.“, gebe ich ebenso leise zurück, spüre erneut diesen Kloss in meinem Hals, drücke dich augenblicklich an mich heran, als du dich mit einem leisen „Dann.. lass uns unsere letzten glücklichen Momente gemeinsam genießen.“, förmlich an mich presst, deinen Kopf gegen meine Brust lehnst und deine Augen schließt.

„Ich liebe dich..“, erwidere ich dir leise auf deine Worte hin, spüre innerhalb der nächsten halben Stunde deutlich, wie du in meinen Armen erschlaffst, mich schließlich einfach alleine lässt.

Immer wieder wispere ich leise deinen Namen vor mich hin, drückte ich an mich heran, als könne ich dich damit irgendwie zu mir zurückholen.

Mit Tränen überströmtem Gesicht drücke ich dir ein letztes Mal einen Kuss auf die Lippen, ehe ich deine Bandkollegen und deine Eltern über deinen Tod informiere, welche dich mit Hilfe eines Beerdigungsinstituts von mir wegholen.

Schluchzend lasse ich mich wieder auf das Sofa sinken, ziehe mir die Decke – in welche du dich bis vor wenigen Stunden noch gekuschelt hast – um die Schulter und schüttele doch nur den Kopf, als Byou mich fragt, ob ich noch irgendwas brauche, will ich doch eh nur dich zurück.

„Du weißt, wo du uns findest.“, richtet er besorgt das Wort an mich, legt mir kurz eine Hand auf die Schulter, ehe er mich wieder alleine lässt, mit meinen Gedanken, die sich ausschließlich um dich drehen, darum, wie ich ohne dich weitermachen soll.
 

Ein paar Tage später laufe ich noch immer fast wie in Trance hinter deinen Eltern her, kann noch immer nicht fassen, dass ich dich wirklich zu Grabe tragen muss, dich nie wieder sehen werde, mich nie wieder an dich kuscheln kann.

Kaum merklich lehne ich mich etwas an Rui heran, bin froh, dass er mir wenigstens ein bisschen Halt gibt.

Stumm und mit aufeinander gebissenen Lippen lausche ich den Worten des geistlichen und denen deinen Eltern, ehe ich selbst zaghaft an dein Grab trete, einen Zettel aus meiner Hosentasche ziehe, welche ich kurz nach deinem Tod in der Hütte geschrieben habe...
 

„Bu- bär...

noch haargenau erinnere ich mich an den Moment, an dem wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Sofort warst du von mir fasziniert, obwohl ich dich nicht nur einmal habe abblitzen lassen, hast du nicht aufgegeben, hast es geschafft, mich mit deiner Art, deinem Lächeln in deinen Bann zu ziehen und bereits nach wenigen Monaten wusste ich, dass ich mir ein Leben ohne dich einfach nicht mehr vorstellen kann, auch wenn ich es jetzt muss.

Eigentlich müsste ich noch immer sauer auf dich sein, weil du mich belogen hast, weil du dich einfach aus dem Staub machen wolltest, aber.. das kann ich schon seit dem Moment nicht mehr, an dem du mir noch am selben Tag gegenüber gestanden hast.

Ich liebe dich und hoffe, dass du dort, wo du jetzt bist, ab und an an mich denkst.“,

lese ich nun leise und etwas erstickt vor, lasse den Brief zusammen mit einem weißen Orchidee in dein Grab fallen.

„Vergiss mich nicht!“, wispere ich ein weiteres Mal leise ehe ich deine Eltern, deine Bandkollegen und Rui flüchtig umarme und nach einem weiteren Blick auf dein frisches Grab vom Friedhof verschwinde, um die Auszeit in Anspruch zu nehmen, um die ich Umi im Vorfeld gebeten habe, damit ich mir darüber klar werden kann, wie mein Leben in Zukunft verlaufen soll.. ohne dich!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lydel-chan
2011-10-31T19:24:39+00:00 31.10.2011 20:24
so...
ich hab es jetzt gelesen..
und ich hab tränen in den augen .___.
zu wissen, dass einem nur noch eine bestimmte zeit bleibt, muss grausam sein...für einen selbst und auch für die menschen, die einen lieben...
es war wirklich sehr schön geschrieben...
man konnte sich gut in die beiden reinversetzen...
Von:  Arisa-Yuu
2011-10-31T17:00:00+00:00 31.10.2011 18:00
gomen..
ich meinte Tomo..nicht Manabu-.-
da ist es mit mir durchgegangen..
kannst du mal sehen wie sehr mich die ff aufgewühlt hat..
trotzdem würde ich mich über eine fortsetzung freuen^^

HDINL
Dein verpeiltes Waru
Von:  Arisa-Yuu
2011-10-31T16:55:09+00:00 31.10.2011 17:55
*schnief*
es kommt wirklich nicht oft vor, aber du hast es mal wieder geschafft..
*wieder schnief*
ich hab pippi in den augen..
mir tun die beiden so leid, aber wenigsten konnten sie noch ein bisschen zusammen sein. Ich kann Tomo´s verhalten ein bisschen verstehen, trotzdem finde ich es besser das er Manabu die wahrheit gesagt hat. Egal wie schwer es ihm gefallen ist.
und der brief war so...herzerweichend..
*nochmal schnief*
schreibst du vielleicht noch eine fortsetzung mit Manabu? Ich will wissen wie es mit ihm weiter geht und ob er sich wieder verliebt, vielleicht..

HDGDL
Dein Waru


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