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Zu 100 Prozent ...verknallt!?

...komplizierter gehts nicht...
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Klassenfahrt, Sorge und Ruhe vor dem Sturm

Nun sitze ich also im Reisebus unserer Höllenklassenfahrt. Ja, ihr habt richtig gehört. Höllenklassenfahrt! Sam ist nämlich immer noch nicht genesen. Er kämpft immer noch mit seiner Erkältung, die einfach nicht abklingen will. Zusätzlich hat er noch undefinierbare Schmerzen in der Brust bekommen, die mal da sind und mal verschwinden, auch das Fieber will nicht verschwinden. Meine Mutter ist deswegen schon ganz rabbellig und hat beschlossen Sam heute morgen wieder zum Arzt zu bringen. Ich durfte mich nicht mal richtig von ihm verabschieden, weil Sam so dringend seine Ruhe braucht. Wenigstens das hätte ich gern getan und jetzt soll ich diese Klassenfahrt überstehen, wärend ich mir tierische Sorgen um meinen Freund mache. Was ist, wenn es über die Ernsthaftigkeit einer einfachen Erkältung hinaus geht? Da kann ich doch nicht in aller seelenruhe hier sitzen! Da ich heute morgen nicht freiwillig los gehen wollte, wurde mein Dad beauftragt mir gut zuzureden und mich rechtzeitig zur Schule zu fahren wo ich auch schon von Jan, Leon, Karo und Lars empfangen wurde. Lars war mehr als begeistert, als er gemerkt hat, dass Sam nicht an meiner Seite ist. Das war fast so, als hätte er es schon geahnt. Dieser Idiot! Ich kann ihn jeden Tag ein bisschen weniger leiden! Zum Glück hat Jan sofort die Gelegenheit ergriffen, sich neben mich zu setzen, bevor Lars sie erfreifen konnte. Zudem hat Jan es irgendwie hingebogen, dass wir ein Dreierzimmer bilden dürfen, da die Zimmeraufteilung berseits festgestanden hat. Weil Sam aber nun krank ist, hätten wir auch Pech haben können, und jemand Anderes hätte sich dazu gesellen können. Zum Beispiel mein liebenswürdiger Cousin Lars. Der hat seine Chance schon gewittert, aber nicht mit uns! Ich bin mir sicher, dass ich aber trotzdem auf der Hut sein muss.
 

Neben mir hält Jan mir seine Pausenbbrotbox unter die Nase. Darin befindet sich Kuchen. "Hier, probier mal Flo, den habe ich gestern mit meiner Mutter gebacken. Es ist Zitronenkuchen. Der schmeckt echt lecker und bringt dich bestimmt auf bessere Gedanken.", meint er es gut und strahlt mich an. Das ist so typisch Jan. Mit allen Mitteln versucht er mich aufzumuntern. Lieb gemeint, aber das ändert meine momentane Lage leider nicht. Da kann er noch so sehr versuchen mich aufzumuntern. Ja ich weiß, dass ist nicht sehr nett so desinteressiert darauf zu reagieren, aber mir ist absolut überhaupt nicht nach Kuchen esssen. Alles woran ich denken kann ist Sam. "Tut mir leid, aber für Kuchen ist mir das noch etwas zu früh.", erkläre ich. Jan zieht ein schmolliges Gesicht. "Aber Flo, du hast den ganzen Morgen noch nichts gegessen. Du musst doch irgendwann mal etwas essen.", quängelt er. Ich schüttle den Kopf. "Mir ist halt nicht danach.", murre ich, und schließe die Augen. Wenn ich weiter auf seine Jammerei eingehe, werde ich nie zur Ruhe kommen. Das ist schon mal sicher. Genauso sicher, dass diese Klassenfahrt wohl eher schleichend vorbeigehen wird. Endlos erscheinen wird. Ich will einfach nur weg! Aber jammern bringt mich auch nicht weiter. Augen zu und durch heißt es doch so schön. Ich seufze.

Als Jan nach einigen weiteren Versuchen, meine Aufmerksamkeit auf sich zu zuehen dann entlich Ruhe gibt und ich fast weggedöst bin, ergreift der Lehrer das Wort. "Wir werden bald eine 15 Minütige Rast machen, bitte sorgt dafür, dass ihr alle pünktlich wieder im Bus seid. Danach fahren wir noch etwa eine Stunde. Alle bleiben bitte beim Bus, bis auch jeder sein Gepäck hat. Wir gehen alle gemeinsam los.", klärt er uns auf. Toll, das wird ja wieder was. Dieses ewige Rumgestehe bei Klassenfahrten kann schon ganz schön nerven. Bis dann alle ihre Sachen haben kann schon eine Zeit vergehen. Ätzend. Das einige Positive daran ist, wenn man in der Tat mal etwas Interessantes unternimmt, oder ein cooles Fest feiert, bei dem alle Spaß haben. Zelten mit Strandparty in der siebten war echt cool, aber das ist eine Weile her. "Du bist ja wieder wach. Wollen wir uns gleich beim Kiosk ein Eis holen?", will Jan wissen. Ist ja klar, dass er sich sofort wieder um meine Aufmerksamkeit bemüht. "Du kannst dir ja eins holen, aber ich möchte keins.", betone ich genervt. "Mensch Jan, langsam müsstest du es doch begriffen haben, das Flo heute nicht in der Stimmung ist, dein Generve zu ertragen...", klingt sich Karo ein, die über die Sitzlehne hervorlugt. Ach stimmt ja, Leon und Karo sitzen ja vor uns. Das habe ich ja ganz vergessen, oder vielleicht auch verdrängt? Ich weiß gar nicht was mich gerade mehr nervt. Karos und Jans rumgezicke, oder Jans ständige Versuche meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Jedenfalls sind Jan und Karo jetzt wieder mächtig dabei sich gegenseitig anzunerven.

"...Du bist so eine blöde Ziege! halt doch doch einfach mal aus unseren Angelegenheiten raus!", blögt mein Sitznachbar, "Ach so ist das, nur leider kann man dein Generve einfach nicht überhören. Kann doch nicht so schwer sein einfach mal die Klappe zu halten, oder kannst du etwa nur atmen, wenn du redest? Versuch doch mal durch die Nase, ist sowieso viel gesünder...", so meckern sie weiter. Langsam aber sicher verliere ich die Geduld. Kopfschmerzen! Ich kriege Kopfschmerzen! Das ist ja nicht zu ertragen! Genervt balle ich die Fäußte zusammen. Gerade will ich was sagen, als einer der Leherer eingreift. "Karo und Jan! Hört auf euch zu streiten! Sonst muss ich euch auseinander setzen!", droht der Lehrer. Oh ja bitte! Dann habe ich wenigstens meine Ruhe. Die beiden strecken sich gegenseitig die Zunge raus und wenden sich von einander ab. Karo setzt sich wieder. Was für ein Kindergarten. Ich höre noch wie Leon sie bittet nicht so ein Gesicht zu ziehen und wenigstens auf der Klassenfahrt Frieden mit Jan zu schließen. Ich frage mich, was eigendlich vorgefallen ist, dass sie sich unentwegt streiten müssen. Die restliche Klasse amüsiert aber wohl weniger der Grund WARUM sie sich streiten, sonden mehr DAS sie sich streiten. Diese Tatsache ist in der Schule bekannt. Kein Wunder. Es ist ja auch nicht zu übersehnen und zu überhören. Manchmal streiten so laut, dass es über den ganzen Schulhof zu hören ist. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Sich darüber aufzuregen bringt nichts, aber manchmal geht es einem doch einfach nur auf den Keks.

Naja, wenigstens ist jetzt entlich Ruhe. Das nutze ich gleich mal aus und stöpsel ich mich an meine Musik an und schließe die Augen. Sam hat mir vor der Abreise noch einige unserer Lieblingslieder aufs Handy geladen. Als "Muntermacher", hat er gesagt. Und als Enschädigung, dass wir die letzte Zeit nicht kuscheln konnten. Darüber hinaus döse ich ein und aus dem Dösen wird dann allen Anschein nach ein fester Schlaf, denn als ich aufgeweckt werde, sind wir bereits da. "Flo? Hey Flo, wach auf, wir sind schon da.", erinnert mich mein Sitznachbar. "Hm...", ich reibe mir die Augen. "Übrigens, du hast eine SMS bekommen.", ergänzt er. Noch etwas müde schaue ich auf mein Handy. Jan redet derweilen weiter. "Du hast so fest geschlafen, dass wir dich selbst in der Pause nicht wachgekriegt haben. Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf."

Ich öffne meine Nachricht. Sie ist von Sam. "Was schreibt er?", "Er fragt, ob wir schon angekommen sind.", komische Frage. "Ach so...hm? Aber was ist denn?", will Jan wissen. "Hm?", "Na du machst so ein nachdenkliches Gesicht...", erleutert Jan. Ich schaue noch mal auf das Display. "Eigendlich wollte er mir doch sagen, was der Besuch beim Arzt ergeben hat.", antworte ich. Jan legt den Kopf schief. "Vielleicht hat er das einfach.... vergessen?", ich schüttle den Kopf. "Nein! Sowas würde er nie vergessen!", betone ich laut. Der Lehrer schaut in den Bus. "Da seid ihr ja. Jan, Florian, kommt bitte auch raus und nehmt eure Koffer. Wir wollen gleich in die Herberge und die Zimmer aufteilen. Danach wird besprochen was wir als Nächstes machen.", kündigt er an und wir folgen nach draußen. Dort nehmen wir unsere Koffer entgegen. Leon und Karo erwarten uns schon. "Mensch, da seid ihr ja, alle warten auf euch.", höre ich, wie Leon zur Abwechlung mal sagen, statt Karo. "Ja, schon gut...aber Flo war einfach nicht wach zu kriegen.", neben uns taucht Lars auf. "Was ist los Flo? Hast du die letzten Tage zu wenig Schlaf?", ihn mussten wir wärend der Fahrt zum Glück nicht ertragen, weil er dem anderen Bus zugeteilt wurde, was mich schon etwas beruhigt hat. Doch jetzt sind wieder alle Wege offen. "Das geht dich überhaupt nichts an.", fauche ich ihn an und will ihn desweiteren Ignorieren. Auch Jan sieht schon genervt aus. Lars aber lässt sich davon nicht beeindrucken und zieht mich beiseite. Er kommt meinem Ohr ganz nahr und flüstert mir etwas zu. "Sam ist jetzt nicht da, um die zu beschützen...so wie damals...weißt du noch?", haucht er, als würde er ein Versprechen abgeben. Das Versprechen, dass es wieder versuchen wird. Außerdem garantiert er mir damit, dass ich ihm schutzlos ausgeliefert bin. Ich schlucke einen dicken Klos herunter. Jetzt bloß nicht verunsichern lassen. Plötzlich geht Jan dazwischen. "Hey Lars, jetzt lass Flo doch mal in Ruhe! Du scheinst es nicht zu kapieren, aber Flo hat jetzt mich! Also lass die Finger von ihm!", entgegnet er ihm genervt und zieht mich mit sich. Seine Hand drückt fest die Meine. "Flo, lass dich bloß nicht von diesem Idioten verunsichern! Das hast du gar nicht nötig!", verrät Jan mir auffordernt. Wir folgen der Menge, Leon und Karo sind mitlerweile vorgelaufen. Jan schnauft. "War ja klar, das Karo nicht warten will! Diese Ziege und Leon gehorcht natürlich brav.", ärgert er sich. Ich seufze. "Das hat er bestimmt nur gemacht, damit ihr euch nicht wieder anzickt.", erinnere ich ihn. Jan lässt meine Hand los und verschrenkt die Arme vor der Brust. "Bist du jetzt etwa auch auf ihrer Seite?", schmollt er. Ich schüttle den Kopf. "Ich bin auf gar keiner Seite...ich hab einfach nur keine Lust auf euer Gezicke.", mache ich ihm klar. "Flo, du bist gemein.", jammert Jan. "Ich bin nicht gemein, nur ehrlich."
 

Unser Weg führt uns über ein begrüntes Gelände. Dort ist ein Kiosk, Spielplatz, ein Wäldchen im Hintergrund und eine riesige Wiese mit zwei Fußballtoren zu sehen. Ringsum sind Jugendliche zu sehen, die sich irgendwie beschäftigen. Auf der Wiese wird Fußball gespielt und der Wind trägt den Geruch von Grillfleisch mit sich. Lässt anmuten, dass es auch einen Grillplatz gibt.

Einer der insgesamt vier Lehrer geht zum Kiosk in dem sich so was wie eine Rezeption befindet. Dort klärt er alles ab und holt den Schlüssel zum Haus. Wir gehen noch einige Meter weiter.

Vor uns erstreckt sich eine weiße Hausreihe mit flachen Dächern. Wie ein Halbkries ist sie aufgebaut. Das sieht eigentlich sehr einlandend aus. Aus einem der Häuser kommen einige Jugendliche herraus. Unser Lehrer zeigt auf das in der Mitte. Das größte der Reihenhäuser. "Das ist unsere Unterkunft. Es ist für Großgruppen ausgestattet. In jedem Gang ist eine Verbindungstür, die zu einem zweiten Anschnitt führt, da die üblichen Räume sonst nicht reichen würden. Die Mädchen schlafen im rechten Gang, die Jungs im linken.", teilt man uns mit, als die Tür aufgeschlossen wird. Ein Lehrer macht das Licht an. Zu erkennen sind die hellbraunen Fließen, die sich im gesamten Wohnbereich erstrecken. Direkt vor unseren Augen ist ein Durchgang nach hinten zu sehen, wo sich wohl ein Wohnbereich befindet. Rechts und links sind die Korridore zu den Zimmern, so wie Toiletten und Duschräume, wenn ich das richtig gesehen habe. "Die ersten Zimmer in den Gängen sind die Lehrerzimmer, der Rest ist für euch frei vergügbar. Dann sucht euch in euren Gruppen bitte eure Zimmer und wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.", das übliche Spiel. Irgendwie läuft das bei fast jeder Klassenfahrt gleich ab. Karo trennt sich wiederwillig von Leon und gesellt sich zu ihren Freundinnen. Leon tobt mit uns durch das Gemenge, um ein Dreierzimmer zu ergattern. So viele waren wir noch nie bei einer Klassenfahrt. "Hey Josch, komm her, wir haben ein Zimmer.", brüllt einer der Jungs und Josch bejaht. "Hey, Leon, habt ihr schon ein Zimmer?", will einer unserer Klassenkameraden wissen. Es ist einer von Leons unzähligen Kumpel. Jan sieht sich um, "Ja, da ist eins...", ruft er und stellt sich direkt in die Tür. "Los, los, verschwindet, sucht euch ein anderes Zimmer. Hier sind wir.", er scheucht die Anderen weg und lotst uns zu sich. "Wie es aussieht ja.", antwortet er. "...ist echt schade, dass du nicht mit uns in einem Zimmer bist. Aber tja, dafür haben wir Lars. Der ist auch ganz in Ordnug.", quatscht er. Der hat ja sowas von keine Ahnung. "Unser Zimmer ist gleich gegenüber. Komm doch nachher mal vorbei.", schlägt er vor. Leon nickt. "Klar...", die antwort ist eher verhalten. Klar, er kann Lars ja auch nicht ausstehen. Kann ich total nachvollziehen.
 

Jan schließt die Tür sobald wir alle im Zimmer sind. Von draußen ist immer noch der lärm zu hören. "Also, wer möchte wo schlafen?", fragt er. Der Raum besteht aus einem Etagenbett, einem Einzelbett, einem Tisch und drei Stühlen so wie einem großen Kleiderschrank, in dem Platz für alle Zimmerbewohner ist. Ein eigenes Badezimmer gibt es hier leider nicht. Das bedeutet, dass wir uns das große Badezimmer mit den Anderen Teilen müssen. Oh man, warum ausgerechnet die Badezimmer? "Ähm, ich nehme das Bett außen.", äußere ich meinen Wunsch. "Ich nehme das Obere.", ergänzt Leon. Jan nimmt dann das Bett unter Leon. Dann räumen wir alles ein. Zwischendurch geht Jan zum Fenster, um es zu öffnen. "Wow, ich glaube ich habe noch nie so viel Wiese gesehen.", meint er. Leon gesellt sich dazu. "Stimmt ich auch nicht. Ist halt Natur pur. Hmm, bei so viel Wiese hast du ganz viel Platz für deinen Auslauf...", neckt Leon seinen Freund. Jan sieht ihn leicht entsetzt an. "Waas? Leon! Das ist gemein! Du hast mich ja gar nicht mehr lieb!", jammert er und schmollt. Leon kichert. "Das hast du gesagt.", er legt einen Arm um seine Schulter und zieht ihn zu sich,...das ist fast sowas wie ein magischer Moment. Für einen Moment erinnere ich mich an Leons Worte....die er mir mal zugeflüstert hat. Er strubbelt Jan über den Kopf. "Jan, du weißt ganz genau, dass ich dich immer liebe haben werde...aber manchmal muss man dich einfach necken.", Jan drückt seinen Kopf an Leons Brust. Wenn auch nur kurz. Doch ich sehe zum ersten Mal, wie nahe sie sich eigentlich sind. Das ist mir zuvor nie wirklich aufgefallen und es wurmt mich irgendwie. "Na? Habt ihr jetzt genug gekuschelt? Ich hab mich nicht durch die ganzen Zimmer durchgefragt, um mir dieses Bild ansehen zu müssen.", wird diese vermeintliche Idylle plötzlich von einem Frauenzimmer unterbrochen, dass ich nur zu gut kenne. Karo steht mit verschrenkten Armen vor der Brust in der Tür und sieht ziemlich eifersüchtig aus. Aber warum? Irgendwie ist das jetzt eine ziemlich komische Situation. Es ist wie ein Netz in denen mehrere Fäden mit einander verwoben sind und sich irgendwann verknoten. "Wir sollen uns in fünf Minuten Treffen. Schaut mal auf die Uhr.", weist sie uns hin. "Mensch, was für ein Bild. Ich glaube, du bist nicht die Einzige, die das nicht gern sieht, Karo.", mischt sich Lars in das Gespräch ein. "Dir gefällt das doch auch nicht oder Flo? Du hast dich ja schnell an Sams Abwesenheit gewöhnt.", grinst er. "Lars? Wovon redest du?", fragt Karo nach. Sie weiß immer noch nicht, dass ich eigentlich mit Sam zusammen bin. Lars schüttelt nur den Kopf. "Ist nicht so wichtig, Lass uns schon mal vorgehen.", schlägt er ihr vor und sie willigt komischer Weise ein. Ich balle die Hände zu Fäußten. Es stimmt nicht, dass ich mich so schnell an Sams Abwesenheit gewöhnt habe. Es ist nur..."Flo? Lass dich nicht von ihm provozieren. Das hat er nicht verdient. Du auch nicht Leon. Wir werden ihn gemeinsam bekämpfen! Jawohl!", beschließt mein Alibifreund und macht eine kämpferische Pose. Der ist fest entschlossen. So schnell wird ihn wohl niemand von seinem Beschluss abbringen, was bewundernswert ist. Manchmal frage ich mich wo er die ganze Kraft herholt.
 

Obwohl er sich manchmal verhält wie ein kleines Kind und auch total aus der Reihe tanzt, ist er denndoch liebenswert. Jan schafft es immer für andere da zu sein, und die Ernsthaftigkeit zu bewahren, wenn es nötig ist, ohne sich selbst dafür zu verleugnen. Und obwohl er stehts vor Energie nur so sprudelt scheint er nie müde zu werden.
 

Nachdem wir die Aktivitäten für den nächsten Tag besprochen haben sitzen wir beim Mittagessen in einem Speisesaal, der nur wenige Meter vom Wohnblock entfernt ist. "Flo? Du schaust schon die ganze Zeit auf dein Handy. Hat er dir immer noch nicht geantwortet?", ich schüttle den Kopf. Vor etwa einer halben Stunde habe ich Sam eine SMS geschickt. Ich möchte nur wissen was die Untersuchungen ergeben haben und wie es ihm geht. "Kopf hoch. Er antwortet schon.", "Hoffentlich.", ich presse die Lippen zusammen. "Aber versuch wenigstens etwas zu essen, sonst fällst du mir noch vom Fleisch.", erinnert Jan mich von der rechten Seite. "Er hat recht, du solltest wirklich was essen. Du brauchst doch Energie für den Tag.", sagt Leon zu meiner Linken. "Nachher spielen wir Basketball.", sagt der König des Sports. Leon ist wohl einer der sportlichsten Typen in der Schule und deswegen superbeliebt. Sicher werden die Mädchen nachher kreichen wie die Verrückten, wenn er das Spielfeld betritt und Karo wird jedes der Mädchen mit ihren Blicken töten. Aber ich kann es den Mädchen nicht verübeln. Leon sieht auch in meinen Augen immer noch super aus, wenn er Sport macht. "Ist hier überhaupt ein Platz, auf dem man spielen kann? Ich hab bis jetzt nur Wald und Wiese hier gesehen.", stelle ich für mich fest. Leon nickt. "Ja etwa zehn Minuten Fußmarsch von hier, den Weg runter hat der Lehrer gesagt.", "Hört sich gut an.", meint Jan. Karo sitzt schon die ganze Zeit schweigend bei ins und isst einfach nur. Ob das die Ruhe vor dem Sturm ist?
 

Irendwann beginnt dann der Umbruch und die Schüler machen sich auf den Weg zum Spielplatz. Wir haben uns alle bereits vor dem Mittagessen umgezogen."Und denkt dran, dass keiner vergessen wird. Wenn wir angekommen sind, gehen wir die Namen noch mal durch.", erinnert uns der Lehrer. Einige der Mitschüler scharen sich um Leon. "Hey Leon, spielst du mit uns? Wir würden uns freuen.", "Ja das wäre echt klasse. Sagt mal sollen die Manschaften nicht gemischt sein?", fragt eines der Mädchen.", die Jungs stimmen zu. "Ja warum nicht, das hört sich spannend an.", Leon stimmt zu. "Soll mir recht sein, aber lasst uns erstmal zum Platz gehen. Da entscheiden wir das dann, wir sind ja diesmal mehr als sonst. Die anderen Klassen spielen auch sehr gut.", meint Leon zu seinen Freunden. Im Hintergrund sind schon die Scharen von Mädchen zu hören, wie sie von unserem blonden Schönling schwärmen. Noch hält Karo sich bedeckt. Fragt sich nur wie lange. Aber mal ehrlich. Noch bis vor einiger Zeit gehörte ich auch noch zu denen, die ihn um schwärmen. Meine Gefühle stellten sich aber nur als eine große Verwirrtheit da.

Wir machen uns also auf zum Feld. Der Raum ist voller Schüler. Außer unseren drei Klassen, haben sich auch noch andere Schüler unter uns gemischt und plötzlich bin ich von Jan und Leon getrennt. Bis vor wenigen Minuten erschien mir der Raum noch viel leerer und meine Freunde sind plötzlich weg. Ich sehe mich nach ihnen um, kann sie aber nicht finden. Ich werde mit den Schülern richtung Ausgang geschwämmt. Plötzlich werde ich zur Seite geschubst und finde mich in Lars Armen wieder. "Na hoppla...so stürmisch heute?", mir bleibt das Herz stehen. Sofort schubse ich ihn von mir. "Was denn bist du so geschockt? Kann es sein, dass du in dem Getümmel deine Freunde verloren hast?", sagt er völlig belanglos, als würde er über irgendein Rezept reden. "Na und?", antworte ich nur und will mich auf die Suche nach ihnen machen, aber Lars hält mich fest und zieht mich wieder zurück. "Wenn du willst können wir gemeinsam suchen.", schlägt er vor. Diese plötzliche Höflichkeit ist sicher nur ein Vorwand. Und ehe ich mich versehe, sind wir in einer Niesche verschwunden, abseits der Anderen. Es wird leiser um uns. Verdammt, warum war ich nicht achtsamer? Bei so vielen Menschen würde er es wohl nicht wagen mich anzufassen, aber hier in dieser Niesche, wo niemand ist..."Komm schon...lass uns Spaß zusammen haben...", flüstert er mir zu, drückt mich gegen die Wand, kommt mir viel zu nah. In mir breitet sich schon wieder Ekel aus. Weg! Ich muss hier weg! "Lass...mich los!!!", rufe ich, in die Richtung des Getümmels. Aber wir werden nicht wirklich beachtet. Fernab von dieser Nische ist es einfach zu laut. Niemand bemerkt mich, bis jemand Lars von mir wegzieht. "Hey, er hat doch gesagt, dass du ihn loslassen sollst!", höre ich eine Stimme, die nicht Jan gehört...sondern Leon. Lars sieht genervt zu ihm. "Oh man Flo, du hast aber ziemlich viele Verehrer.", Leon greift nach meiner Hand und zieht mich an Lars vorbei. "Verehrer? Ich habe nur nach ihm gesucht, weil wir gemerkt haben, dass er verschwunden ist. Jan hat fast eine Kriese gekriegt. ", bringt er ihm mit Verachtung entgegen. Wow, ich hätte nie gedacht, dass Leon, Lars gegenüber einmal so offen sein würde. "Außerdem kann ich es doch nicht ignorieren, wenn Flo eingeengt wird.", erklärt er ihm logisch und zieht mich mit sich in die Menge und lässt Lars einfach stehen. Dabei hält er meine Hand die ganze Zeit fest. "Das passiert dir wohl öffter oder?", höre ich Leons Stimme. Ich antworte nicht. Irgendwann bleibt er stehen. "Tut mir leid. Wollte dir nicht zu nahe treten.", "Schon okay...", murmle ich. "Dieser Lars wird mir immer unsympatischer...jetzt weiß ich auch warum und warum Jan so aufgekratzt war, als du plötzlich verschwunden bist. Lass uns zu ihm gehen, sonst kriegt er noch die Kriese.", schlägt er vor und tippt auf seinem Handy herum. "Ja? Jan? Ich hab ihn gefunden. Du kannst dich also beruhigen.", berichtet er Jan, "Ja, wir werden gleich bei dir sein. Bleib einfach wo du bist, sonst verlieren wir dich auch noch. Ok, bis gleich.", damit ist das Telefonat beendet und wir machen uns auf den Weg zu Jan, der uns schon sehnsuchtsvoll erwartet. Sofort kommt er auf uns zugelaufen. "Flo, da bist du ja. Ein Glück, Leon hat dich gefunden! Wo warst du denn?", fragt er mich besorgt. "Lars hat ihm wohl aufgelauert.", sagt Leon. Jans Augen weiten sich. "Dieser...! Dem werd ich...", er ist im Begriff sich auf die Suche nach Lars zu machen. Ich halte ihn fest. "Nein! Ist schon gut, es ist ja nichts passiert. Wenn du hier einen großen Auflauf machst, wird uns das auch nicht helfen.", versuche ich ihm verständlich zu machen. Jan seufzt tief. "Okay, aber nur weil du mich darum bittest.", ich nicke.

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Dieses Kapitel ist absolut Sam arm! XD Es ist so eine Art Lückenfüller, der irgendwie sein muss um keine zu großen Sprünge zu machen. Bitte verzeiht mir. =D
 

Ich habe schon hier und da mal die Frage gestellt bekommen was Leon dem Flo, denn so ins Öhrchen geflüstert hat =D In diesem kapitel gab es bereits einen Hinweis, habt ihr ihn gefunden? :3 wenn ja, sagt mir doch bitte eure Meinung. Eine genauere Auflösung wird es aber noch geben.
 

Nun denn bis zum nächsten Kapitel <3
 

LG Midnight <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Maldoran
2012-07-06T07:20:12+00:00 06.07.2012 09:20
Hey!

Öööhm...naja, ich könnte mir vielleicht denken... um auf Deine Frage zu kommen... dass Leon tatsächlich so ein klein bisschenwas für Jan empfindet? Hmm... Und dass Leon das Flo ins Ohr geflüstert hat? Dass er ihn ganz nett und attraktiv findet? Hach, das wärs doch! Oder? Jan und Leon... oder? Oder??? *krampfhaft nachdenk* Na, im Moment egal. Jetzt müssen die erstmal gucken, dass sie Lars von Flo weghalten können. Mann, der lässt ja auch keine Minute ungenutzt. So ein Arsch! *fauch*

Aber- was ist nun mit Sam los? Mh? Ist er wirklich schlimmer krank? Was fehlt ihm? Hach, Du machst es aber auch immer wieder sooo spannend.
Ich bin im übrigen total happy, dass Du uns wenigstens erspart hast, dass Lars mit ins Zimmer kommt. Das wäre noch der krönende Abschluß gewesen.

GLG
Vala


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