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Russians in the House

You and Me
von

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The Time

Die Fortsetzung von Russians in the House - Die Blitzkrieg-WG.

Ich hoffe, ich kann an die Qualität der letzten FF anknüpfen und ihr, meine lieben Leser, seid wieder meine treuen Begleiter und ehrlichen Kritiker*alle umflausch*
 

Enjoy reading!
 

Leise raschelte die Bettwäsche in dem sich langsam erhellenden Zimmer. Der Morgen war bereits angebrochen, doch an diesem Tag spielte Zeit keine Rolle. Sie hatten die ganzen Semesterferien über lächerlich wenig Zeit füreinander gehabt und nicht vor, am letzten Sonntag vor Vorlesungsbeginn irgendetwas zu tun, was sie nicht tun wollten.
 

Genüsslich aufseufzend schmiegte sich Yuriy enger an Kai, vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge und atmete seinen berauschenden Duft ein. Mit einem Lächeln auf den Lippen spürte er zärtliche Finger über seinen nackten Rücken streicheln und erschauderte einmal mehr.
 

Obwohl bereits Monate vergangen waren, empfand Yuriy immer noch genauso intensiv wie in der Nacht, als Kai von Tokio zurückgekommen war und sie das erste Mal als Paar miteinander geschlafen hatten. Weder Gewohnheit, noch Langeweile hatte sich im Umgang miteinander eingestellt, im Gegenteil. Yuriy kam es so vor, als würde er jedes Mal aufs neue vor Zuneigung und angenehmer Aufregung überlaufen, wenn sie sich berührten und er genoss es. Jeder flüchtige Kuss machte ihn süchtig und nur mehr von Kai abhängig.

Und so Nähe suchend, wie Kai in den Ferien gewesen war, erging es dem wohl ganz genauso.
 

Die Tatsache, dass sie die Ferien über durchgearbeitet hatten, hatte diese Sehnsucht nacheinander nur mehr gesteigert und nun hatten sie die ganze Nacht durchgemacht und waren von einer Ekstase in die andere geschlittert, sodass Yuriy gar nicht mehr wusste, wie oft sie miteinander geschlafen hatten.
 

Sanfte Küsse holten Yuriy aus seinen Gedanken zurück und ein amüsiertes Lächeln zierte seine Lippen, während Kai sich leicht aus ihrer Umarmung löste, um seinen Körper besser verwöhnen zu können. Wohlige Seufzer verließen seine Kehle, als der Graublauhaarige ihn zurück in die Kissen drückte und sich auf ihn legte, mit seinen Lippen und seiner Zunge seinen Hals hinabküsste, die Konturen seiner Brust nachfuhr.
 

„Du willst mich endgültig um den Verstand bringen“, keuchte er, als Kai seine Brustwarze umspielte.

Innehaltend suchte Kai Yuriys Blick und beugte sich zu seinen Lippen, geradewegs in die eisblauen Augen sehend: „Ich kann einfach nicht von dir lassen.“

Dann verschloss er ihre Lippen mit einem tiefen Kuss, der Yuriy ganz heiß werden ließ.

Wenn es so weiter ging, würden sie nie mehr aus dem Bett kommen, schoss es Yuriy durch den Kopf, doch als er spürte, wie Kai sich noch enger an ihn presste und deutlich dessen Erregung an seiner fühlte, wünschte er sich nur noch, der Tag möge nie vergehen.
 

Es war bereits früher Nachmittag, ehe sie es schafften aus dem Bett zu kommen und auch das gelang erst nach unzähligen süßen Versuchen.

Am liebsten hätte Kai den ganzen Tag im Bett verbracht, aber Yuriy hatte sich eingebildet, dass das nicht ging und war bereits unter der Dusche, ehe auch ihm es gelang sich aufzuraffen.
 

Ausgiebig streckte er sich erst einmal und fischte dann einen Bademantel aus Yuriys Kleiderschrank, bevor er dessen Zimmer verließ und prompt auf Boris stieß, der gerade mit einer Chipstüte auf dem Weg ins Wohnzimmer war.

„Wir hatten schon Wetten abgeschlossen“, meinte Boris breit grinsend und musterte Kais derangiertes Erscheinungsbild belustigt.

Doch der Graublauhaarige warf ihm nur einen bösen Blick zu und drängte sich schweigend an ihm vorbei in sein eigenes Zimmer, wo er erst vor hatte wieder rauszugehen, wenn Yuriy im Bad fertig war.
 

Dieser ließ jedoch nicht allzu lange auf sich warten.

„Was hältst du davon, wenn wir nachher ein wenig joggen gehen?“, platze Yuriy gut gelaunt in sein Zimmer und fand Kai schon wieder auf dem Bett liegend vor.

Mit hochgezogener Augenbraue sah er Yuriy an, welcher erwartungsvoll im Türrahmen stand.

„Okay, aber erst, wenn ich mich gewaschen habe“, seufzte Kai und lächelte, als er das freudige Aufblitzen in den eisblauen Iriden sah.

„Gut, ich bin derweil mit den anderen im Wohnzimmer.“ Mit diesen Worten war der Rothaarige auch schon wieder weg. Kai war es ein Rätsel, woher er die ganze Energie für so viel Übermut nahm.
 

Keine Stunde später liefen sie durch einen ziemlich menschenleeren herbstlichen Park. Während Yuriy pausenlos von den Nachwuchsbladern, die er in den Ferien trainiert hatte, redete, bemühte sich Kai das hohe Tempo durchzuhalten. Er war todmüde und die Wochen, die er als Praktikant im Krankenhaus verbracht hatte, nagten immer noch an ihm. Die Oberschwester war eine frustrierte Person gewesen und hatte ihm deutlich vor Augen geführt, dass auch er als VIP hart arbeiten musste. Seltsamerweise musste der andere Praktikant währenddessen kaum Nachtschichten übernehmen...
 

„Und morgen muss ich gleich zur Romanova wegen meiner Arbeit am Lehrstuhl. Ich hab ja so keine Lust darauf“, wechselte Yuriy das Thema und seufzte.

Der Graublauhaarige wusste ganz genau, dass das sein Stichwort war, ihn mit tröstenden Worten aufzubauen, aber er hatte momentan keinen Sinn dafür. Vielmehr interessierte er sich für die Bank, die ein paar hundert Meter vor ihnen sichtbar wurde. Er ignorierte Yuriys verwunderten Blick, als er in einen Sprint überging, keine Minute später bremste und sich schwer atmend auf die etwas modrige Bank rettete.
 

Lachend blieb Yuriy vor ihm stehen: „Das ist doch nicht dein Ernst?“

Und als Kai ihn trotzig anfunkelte: „Och, bist du etwa müde?“

Mit vor Sarkasmus triefender Stimme und gespielt besorgter Mine tätschelte er Kais Wange, der die behandschuhte Hand genervt fort schlug:

„Im Gegensatz zu dir hatte ich keine Zeit, um auszuschlafen oder zu faulenzen. Ich musste arbeiten.“

„Ich hatte auch zehn Stunden Tage. Außerdem hast du dafür vorher nichts getan und uns beim Studieren zugesehen.“

Breit grinsend setzte sich Yuriy erwartungsvoll neben den Graublauhaarigen, der schlecht gelaunt geradeaus starrte. Doch anstatt eines sarkastischen Kommentars, lehnte sich Kai zurück und schloss erschöpft die Augen.

Daraufhin lächelte Yuriy mild, lehnte sich ebenfalls zurück und ließ seinen Blick über die vom Raureif überzogene Wiese schweifen.
 

„Du hast mir zwar vom Praktikum erzählt, aber nicht, ob du dich auf das Medizinstudium freust“, begann der Rothaarige nach einer Weile.

Kais Lippen verzogen sich zu einem gehässigen Grinsen, als er die Augen aufschlug und Yuriy ansah: „Allein schon, um solchen Vogelscheuchen, wie dieser Oberschwester, eins reinwürgen zu können, lohnt es sich.“

Belustigt zogen sich Yuriys Augenbrauen zusammen: „Und abgesehen davon?“

Kais Mimik wurde wieder ernst: „Das Studium wird sicherlich interessant – und anstrengend. Aber ich denke, dass mir auch der Beruf gefallen und liegen wird. Ja, ich freue mich auf das Studium.“

Als Kai wieder zu Yuriy blickte, entdeckte er zwei blaue Augen, die ihn zufrieden anfunkelten und ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen.

„Und ich glaube, es wird dir Spaß machen Juraneulinge zu unterrichten“, schloss er an ihr vorheriges Gesprächsthema.

Yuriy ließ sich schnaubend wieder gegen die Banklehne sinken: „Sie sind unwissend und dumm.“

„Dagegen wirst du schon was zu tun wissen“, grinste Kai.

„Zeitverschwendung für jemanden meines Potentials.“

„Du musst es als Training für dich sehen. Es ist eine gute Gelegenheit zu lernen, wie man Leute am besten für sich begeistert und dabei überzeugend und einleuchtend zu argumentieren.“

Nachdenklich verschränkte Yuriy die Arme vor der Brust, dann lehnte er sich unvermittelt an Kai, ließ seinen Kopf auf dessen Schulter ruhen und seufzte geschlagen mit geschlossenen Augen: „Vielleicht ist es das. Aber nervig wird es trotzdem.“

Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte Kai zu dem Rothaarigen, dachte aber nicht daran, etwas an ihrer Position zu ändern. Zu sehr genoss er jedes Anzeichen der Vertrautheit außerhalb des dunklen Schlafzimmers.
 

Sie bemerkten nicht, wie sich jemand von der Seite zögerlich näherte.

„Also doch! Ich wusste doch, ich habe richtig gesehen.“

Überrascht schreckte Yuriy hoch und blickte auf eine junge Frau, die enthusiastisch auf sie zukam. Als er mürrisch zu Kai blickte, fand er in dessen Augen eine Mischung aus Verblüffung und Freude vor, was ihn nur mehr aus dem Konzept brachte.

„Was machst du denn hier?“, wollte Kai sofort wissen.

Wie selbstverständlich setzte sie sich neben den Graublauhaarigen und lächelte ihn strahlend an: „Ach, ich dachte mir, ich nutze den Sonntag für einen ausgiebigen Spaziergang. Und ihr ward joggen?“

„Ja. Das ist übrigens Yuriy Iwanov“, und an ihn gewandt, „Das ist Elena Plotnikova. Sie studiert an unserer Uni BWL.“

„Hallo.“

„Freut mich.“

Höflich schüttelten sie sich die Hände, doch Elenas Aufmerksamkeit war so schnell wieder bei Kai, dass sich Yuriy etwas fehl am Platz vorkam.

„Rate mal, von wo ich gestern hergekommen bin“, grinste Elena mit vielsagendem Unterton.

Kais Lippen zierte ein ungewöhnlich schelmisches Grinsen: „Was hast du denn in den Ferien gemacht?“

„Gearbeitet und gevögelt“, lachte sie ausgelassen.

Yuriy starrte die Braunhaarige mit hochgezogenen Augenbrauen an, während Kai weiterhin belustigt dreinschaute.

„Dem entnehme ich, dass dein Praktikum in Beijing erfolgreich war.“

„Ja, auf jeden Fall! Es war einfach klasse.“

Yuriy verstand gar nichts, was ihn allmählich richtig ärgerte und allerlei bissige Kommentare bezüglich Praktika und Sex durch seinen Kopf sausten.

Er blieb jedoch höflich: „Kann mir mal bitte jemand erklären, um was es geht?“

Daraufhin wandte sich Kai zu ihm und erklärte mit leicht entschuldigendem Blick: „Elena hat sich in Peking mit Rei getroffen, den sie damals, als er zu Besuch war, kennen gelernt hatte.“

Jetzt erinnerte sich Yuriy dunkel. Boris hatte ihm damals in der Bar Rei und diese Frau gezeigt, nachdem er und Kai sich auf der Toilette gestritten hatten. Hatte Boris nicht auch gemeint, dass Kai womöglich etwas mit ihr gehabt haben könnte?

„Genau, dank dir. Ich bin wirklich glücklich darüber. Es war toll. Spätestens in den nächsten Ferien treffen wir uns wieder.“

„Und das klappt?“ Kai konnte sich immer noch nicht vorstellen, dass eine Fernbeziehung zwischen den Beiden funktionieren konnte. Zu weit war die Distanz und zu lang die Trennung.

„Es hat jedenfalls ordentlich gefunkt und da Rei ein Beziehungstyp ist, glaube ich, dass es wenigstens im Bereich des Möglichen ist. Außerdem habe ich nur noch drei Semester zu studieren, dann kann ich mich nach China versetzen lassen. Mein Vater kriegt das schon hin.“

„Und du willst so lange treu sein?“ Kai wollte sie nicht beleidigen und das wusste sie.

„Du willst nicht wissen, wie viele Männer ich schon hatte; ein wenig Abstinenz tut mir gut. Und es lohnt sich auf Rei zu warten“, fügte sie zwinkernd hinzu, was den Graublauhaarigen leicht schmunzeln ließ.

Yuriy fand das Ganze weniger amüsant. Vielmehr wunderte er sich über Kais offenes Verhalten gegenüber dieser aufgeweckten Frau, von der er nie zuvor „wirklich“ gehört hatte.

„So, jetzt muss ich aber weiter. Meine Wohnung hat noch eine Generalüberholung nötig“, erklärte Elena und stand auf.

„Hast du keine Putzfrau?“

„Papa zahlt mir ja vieles, aber nicht alles. Nein, da muss ich schon selbst Lappen und Eimer in die Hand nehmen.“ Mit diesen Worten beugte sie sich noch einmal zu Kai und gab ihm einen Abschiedskuss auf die Wange, ehe sie Yuriy zuwinkte und sich mit einem Lächeln auf den Lippen umdrehte: „Hat mich gefreut, euch zu treffen. Vielleicht sehen wir uns in der Uni.“

„Tschüss“, erwiderte Kai, während Yuriy nur ein Schnauben von sich gab.

Dann stand auch der Graublauhaarige auf: „Wir sollten auch nach Hause laufen. Ich will was essen.“

Mit einem Nicken kam Yuriy an seine Seite und sie begannen wieder zu joggen.
 

Es dauerte jedoch nicht lange und der Rothaarige konnte seine Fragen nicht mehr zurückhalten.

„Woher kennst du diese Frau?“

Kai konnte sich ein unmerkliches Schmunzeln nicht verkneifen. Er hatte schon darauf gewartet, dass Yuriy ihn löcherte.

„Als ich BWL studiert habe, sind wir uns über den Weg gelaufen.“

„Ein One-Night-Stand?“

„Hmm, eher eine Nacht.“ Kai hätte bei Yuriys Blick am liebsten aufgelacht.

„Ich dachte, du hast immer nur einmal mit allen Frauen geschlafen?“ Seine Stimme klang ungewollt ein wenig zu entsetzt, was Kai letztlich doch grinsen ließ.

„Normalerweise schon. Aber Elena war meine Erste.“

Nicht wissend, was er davon halten sollte, blieb Yuriy plötzlich stehen, was der Graublauhaarige erheitert zur Kenntnis nahm und ebenfalls vor ihm anhielt.

„Die? Warum?“

„Es hat sich so ergeben. Und eigentlich ist sie nicht so aufgedreht, aber heute war sie wirklich sehr glücklich“, erklärte Kai ruhig.

„Du scheinst sie ja zu mögen. Wieso hast du damals nichts mit ihr angefangen?“

„Ich war zu unreif dafür.“

„Aber gewollt hättest du schon?“

Nun konnte Kai ein breites Grinsen nicht mehr unterdrücken: „Kann es vielleicht sein, dass du eifersüchtig bist?“

Schnaubend verschränkte Yuriy die Arme vor der Brust, was den Graublauhaarigen zum Lachen brachte.

Beschwichtigend legte er eine Hand auf Yuriys Schulter und sah ihn mit belustigt funkelnden Augen an: „Du musst das so sehen, ohne Elena wäre ich nur ein halb so guter Liebhaber.“

„Ach, dann kann ich mich also auch bei ihr dafür bedanken, oder was?“, gab Yuriy sarkastisch von sich und schaute stur an ihm vorbei.

Er sah so herrlich schmollend drein, dass Kai ihn am liebsten geküsst hätte, aber da sie bereits am Parkrand standen und keine zehn Meter von ihnen zahlreiche Fußgänger vorbei gingen, beschränkte er sich darauf ihm flüchtig über die Wange zu streichen. Die gewünschte Wirkung trat trotzdem ein und Yuriy sah ihn wieder direkt an.

Als er den sanften Ausdruck in Kais roten Augen sah, wurde ihm bewusst, wie albern er sich aufführte. Kai gehörte zu ihm. Er brauchte nicht eifersüchtig auf eine Frau zu sein, die es nicht geschafft hatte, Kai für sich zu gewinnen.

Besänftigt schüttelte der Rothaarige seinen Kopf, ehe sie gemeinsam nach Hause liefen.
 

„Ihr habt Pizza mitgebracht?“ Ungläubig starrte Ivan auf seine Mitbewohner, die mit fünf lecker duftenden Pizzaschachteln in den Händen vom Joggen kamen.

„In einer ungewöhnlichen Regung von Nächstenliebe und Güte, ja“, antwortete Kai sarkastisch, als er die Schachteln auf den Küchentisch legte.

„Jeder schuldet mir Geld“, fügte Yuriy hinzu und lud seine Ladung ebenfalls auf dem Tisch ab.

Sergej rümpfte die Nase: „War ja klar, du Geizhals.“

„Gut, dann isst dieser Geizhals zwei Pizzas.“

„Oh, nein. So war das nicht gemeint.“ Schnell schnappte sich Sergej eine der Schachteln und verschwand nach draußen.

„Ist da überall dasselbe drin?“ Neugierig öffnete Ivan jede der Schachteln und spähte hinein.

„Das ist die Falsche. Ihr wisst doch, dass ich keinen Thunfisch mag“, polterte Sergej wieder in die Küche und langte nach an einer anderen Packung.

„Thunfisch! Lecker! Die nehme ich. Oder doch lieber Salami?“, ereiferte sich Ivan sogleich.

„Was riecht denn hier so gut? Ui, Pizza! Was gibt es denn für welche?“ Mit diesen Worten warf sich Boris ins Getümmel.
 

Kai und Yuriy beobachteten das Geschehen eine Weile von der Spüle aus, ehe beiden der Geduldsfaden riss.

„Was fällt euch eigentlich ein?“, ärgerte sich Yuriy, „Wie wäre es mal mit einem Danke, dafür, dass wir auch für euch welche mitgenommen haben?“

Ihre Mitbewohner sahen sie kurz mit hochgezogenen Augenbrauen an, dann richteten sie ihre volle Aufmerksamkeit wieder auf die King-Size-Pizzas und auf die Frage, wer die mit Peperoni und Oliven bekam.

In einem Anfall von Wut drängelte sich dann Kai durch die Meute und fischte zwei der Schachteln heraus – nicht ohne jedem seiner Mitbewohner einen bösen Blick zugeworfen zu haben – und ging ins Wohnzimmer. Yuriy folgte ihm und bedachte die anderen ebenfalls mit einem strafenden Blick. Die zuckten jedoch lediglich mit den Schultern und versuchten sich darauf zu einigen, wer was bekam, als Boris aufmaulte: „Jetzt haben sie die Peperoni- und Salami-Pizza mitgenommen!“
 

Sauer ließ sich Kai auf der Couch im hinteren Teil des Wohnzimmers sinken und zog sich schnaubend Schaal und Jacke aus. Nicht einmal dazu waren sie gekommen.

„Diese Idioten. Denen bringen wir nie mehr was mit“, schimpfte Yuriy und setzte sich neben Kai.

„Das Geld kriegst du auch nicht mehr. Ich habe dir ja gesagt, dass es besser gewesen wäre, mich bezahlen zu lassen.“

„Wenn du schon zu stur bist, mich meinen Mietanteil zahlen zu lassen, dann kann ich wenigstens für das Essen aufkommen. Ich habe das Stipendium ja nicht umsonst bekommen.“
 

Kai verdrehte die Augen. Schon wieder fing Yuriy damit an. Seit er wusste, dass er ab diesem Semester Geld im Rahmen seines Stipendiums bekommen würde, lag er ihm auf den Ohren, dass er für seine Unterhaltskosten selbst aufkommen, sogar einen Teil des Wohnungspreises abstottern wollen würde. Doch Kai hatte abgelehnt. Es kam ihm ungerecht vor, wenn nur Yuriy für sich aufkam, während die anderen das nicht konnten. Außerdem spielte Geld für ihn im besten Sinne keine Rolle. Er hatte noch ein paar Millionen Dollar auf den Konten und Kai neigte, außer bezüglich seiner Mitbewohner, nicht dazu sonderlich viel Geld auszugeben. Das Appartement gehörte ihm bereits und die sonstigen Lebenshaltungskosten waren Peanuts für ihn.
 

„Irgendwann wird der Tag kommen, an dem du dich für meine Großzügigkeit erkenntlich zeigen kannst. Bis dahin lass es endlich gut sein. Ich will jetzt in Ruhe essen.“

Murrend schwieg Yuriy und zog sich ebenfalls Jacke und Schuhe aus.

Sie lehnten sich anschließend einander gegenüber gegen die Coucharmlehnen, jeder mit einer Schachtel auf dem Schoß, und genossen still ihre erste Mahlzeit an diesem Tag.
 

Ihre Mitbewohner sollten sich auch nicht bedanken, als sie ebenfalls das Wohnzimmer besetzten und lautstark einen 0815 Actionfilm anschauten. Genervt und meckernd verließ Yuriy das Doppelwohnzimmer und brachte die leeren Pizzaschachteln in die Küche. Als er Kai an der Tür vorbeigehen sah, kam ihm eine Idee.

Verwundert spürte sich der Graublauhaarige daraufhin von hinten umarmt.

„Was hältst du davon, wenn wir zusammen duschen gehen“, flüsterte es lasziv in sein Ohr, was ihm einen warmen Schauer den Rücken hinabrieseln ließ.

„Das können wir doch nicht bringen.“ Sie hatten nur ein Badezimmer und alle waren da. Das war unangebracht.

„Genauso, wie sie es nicht bringen können, sich so ungehobelt zu benehmen.“ Kai konnte förmlich spüren, wie Yuriy grinste.

Es wäre gelogen, wenn er behauptete, er hätte nicht mehrmals mit dem Gedanken gespielt mit Yuriy unter der Dusche zu verschwinden, aber bisher hatte es sich schlicht nicht ergeben. Nie waren sie lang genug allein in der WG gewesen.

Der Rothaarige verstärkte die Umarmung und bette sein Kinn auf Kais Schulter: „Nur du und ich und heißes Wasser. Das klingt doch gut, hmm?“

Yuriy hatte Kai schon längst überredet, bevor er damit begann sanfte Küsse auf die empfindliche Haut seines Halses zu hauchen, was der Graublauhaarige mit einem wohligen Seufzer zur Kenntnis nahm.

Es war nicht normal, wie stark sein Bauch kribbelte und wie schnell die Hitze seine Sinne vernebelte, jedes Mal, wenn Yuriy ihn berührte. Er war ihm geradezu erlegen. Und er genoss mit vollen Zügen.

Ohne noch einen Augenblick länger warten zu wollen, zog Kai Yuriy mit sich ins Bad, dass er sorgfältig abriegelte. Sollten die anderen es sich halt verkneifen oder die Nachbarn nerven. Sie sollten die nächste Stunde über nicht ansprechbar sein.
 

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Ich habe bemerkt, dass ich mich erst wieder in diese Geschichte stilistisch einfinden muss. Mir kommt es so vor, als wäre RitH meine beste FF gewesen und ich hoffe, der zweite Teil wird auch gut.
 

Über Kritik würde ich mich sehr freuen, damit ich mich verbessern kann^^!

Wer ein Kommentar hinterlässt, bekommt Bescheid gesagt, wenn das nächste Kapitel fertig ist.
 

Bye
 

Minerva



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kylara_hiku_Lamore
2012-02-22T21:30:03+00:00 22.02.2012 22:30
so jz habe ich es auch entlich geschaft mit dem zweiten teil anzufangen. "herumhüpf*
ich hab wier was tolles zum lesen wen ich frei habe=) bin ja mal gespand was sich da noch so alles ergibt und wielange die story wird. hoffentlich lang!!!
Von:  Phetonix
2012-01-02T18:55:33+00:00 02.01.2012 19:55
Tja, was soll man noch sagen? Ich finde es ebenfalls toll, dass du eine weiterführung schreibst, obwohl ich hier durch eigendlich erst auf den ersten Teil gekommen bin ^^
Der Anfang war vom Schreibstiel her etwas untypisch, aber das hatsich schnell wieder gelegt und das alte Chaos ist wieder zurückgekehrt =P
Also noch mal ein dickes Lob für dich und ich freue mich schon darauf, was unseren Lieblingspärchen noch so passieren wird.=)
LG Bananenpowerkaimobil
Von:  blackangel_tsukuyomi
2011-12-24T21:26:03+00:00 24.12.2011 22:26
Es geht weiter.^^
Ich freu mich schon was du diesmal alles geplant hast.
Die WG ist genauso chaotisch wie früher.XD
Und genauso gemein.
Ach überigens:Du hast Schal ausversehen mit zwei "a" geschrieben.
An der Stelle wo Kai mit der Pizza in das Wohnzimmer gegangen ist und noch nicht mal die Zeit hatte sich richtig von den Wintersachen zu befreien.Dachte das interessiert dich vielleicht.
Ansonsten habe ich keine Rechtschreibfehler entdeckt.
Das gibt ne 1 in Deutschgrammatik.^^
Das findet man manchmal echt einfach nur noch selten.
Und dein Schreibstil ist auch so toll.*.*
Und dein Talent lustige Situationen darzustellen erst.^^
Kombiniert gibt das ne tolle und gut zu lesende FF.
Ich freu mich schon auf das nächste Kapi und den Verlauf der Story,die du geplant hast.
Bis zum nächsten Mal.^^

LG
Von:  FreeWolf
2011-12-22T21:48:44+00:00 22.12.2011 22:48
Also, ich bin echt überrascht, dass du forsetzt, und freue mich darüber wie ein kleines Schnee-Wölfchen. (Infactly, draußen ist es weiß.)
Ein Lob zum Kapitel. Ich finde, du hast den Stil der Vorgeschichte recht gut wiederaufgegriffen. Ich bin gespannt, was die beiden erwartet.^^

lg
Wolfi

Von:  SchattenTiger
2011-12-22T13:37:33+00:00 22.12.2011 14:37
Yaaaay es geht weiteeeer!!!!

Mein lieblingspaaring <3 *schwärm* das hast du so toll geschrieben
*sie anherz*

Kann nicht soviel schreiben, ich habs ernsthaft geschafft meine hand in den Staubi zu stecken...*blutblasen zähl*

Frohe weihnachten und einen guten Rutsch! *geschenke da lass*

LG
SchattenTiger
Von:  TalaxNile
2011-12-21T23:02:20+00:00 22.12.2011 00:02
ERSTE!!!! *Partyhut aufsetz und Party feier*
Ich finds echt super, dass du ne Fortsetzung zu der Story schreibst. Die war nämlich super und sicher werden wir nicht enttäuscht werden^^
Und wie du musste ich mich erst einmal in die Geschichte reinfinden, es hat aber super geklappt und ich war schon nach ein paar Sätzen wieder drinne:D

Wow, Yuriy und Kai treibens aber echt verdammt lange. Das sie es so lange miteinander aushalten ist echt stark^^ Die beiden müssen sich echt lieben:D

Sie haben es doch noch aus dem bett geschafft! Ein Wunder tritt ein:D
Aber das der Rest Wetten abgeschlossen hat, nein, dass ist ja mal gemein. Sowas macht man doch nicht^^ Aber so sind sie nunmal:D

Joggen^^ Cool, die beiden sind also doch nicht eingerostet, wie ich erst befürchtet habe. Aber das Kai so schnell erschöpft ist, finde ich komisch. Immerhin ist er doch der junge, der so auf dsa Traing plediert, nicht wahr? Aber die Vorstellung, Kai schnaufend auf eine Bank sinken zu sehen ist einmalig^^ Lol:)

Stimmt ja, Kai will Medizin studieren. Hab ich ganz vergessen-_-
Wochenlang im Krankenhaus schuften ist nicht schön. Aber wer erfolgreich sein will, muss arbeiten. Wie gemein. Kai musste mehr arbeiten, weil er ein VIP ist? Man, ist die hart. Und das die ganze Nacht durch. deshalb ist Kai also auch so erschöpft. Na, dann heißt es wohl weniger Sex, was? Das ermüdet ja auch nur unnötig^^
Aber ich glaub Kai könnte darauf keinesfalls verzichten. Dazu ist er viel zu sehr in den rothaarigen Jungen vernarrt:P

Yuriy muss unwissende Jurastudenten unterrichten^^ Ich hätte ihn gerne als Lehrer, aber ich würde niemals Jura studieren. Naja, jetzt jedenfalls nicht. Vlt. ändert sich meine Meinung ja noch darüber^^ Wer weiß, wer weiß:D

Elena, die Freundin von Rei-Chan. Für einen Moment wusste ich nicht mehr, wer sie ist. Ich stand genauso wie Yuriy im Dunklen^^
Da sieht man mal, wie lange das letzte Kapitel schon her ist:D
Uhi, sie hat es sich in Beijing ja richtig gut gehen lassen^^ Naja, wenn man so einen süßen Asiaten an seiner Seite zu wissen weiß, ist es sich gut gehen lassen ja kein Problem mehr:D

Yuriy ist eifersüchtig auf Elena, weil sie Kais Erste war? Wohow, Yuriy^^ Das hätte ich jetzt niemals von dir gedacht:D
Aber da sieht man mal wieder, wie sehr er ihn doch liebt. Süß*-*

Und wieder gehts weiter mit Joggen^^ Sportlich, sportlich, obwohl die Pizza danach eher das Gegenteil davon ist. Nett von den beiden, dass muss ich schon sagen. Sie haben an ihre Mitbewohner gedacht.
Kann es sein, dass die beiden weicher geworden sind, seit sie ein Paar sind? Sie scheinen mir netter^^ Aber das ist ja keinesfalls schlimm-.-


Ja, sowas ist recht nett, was die drei da machen. Sich einfach um die Pizzen kloppen und sich nichtmal bedanken. Sowas ist wahre Freundschaft!

Yuriy will anscheinend sein geld zum Fenster rauswerfen, damit Kai nicht alles zahlen muss? Wie süß^^ Dabei schwimmt Kai förmlich in Geld. Ich finde es trotzdem total stark von Yuriy, dass auch er mal was für Kai zahlen möchte.

Ich geh gleich mit unter dier Dusche°-° Kleiner Scherz, aber bei den beiden geht es ganz schön heiß zu^^ Hatten sie nicht schon genug Sex gehabt? Aber anscheinden reicht es ihnen noch nicht^^
Hoffenmtlich muss keiner der anderen so schnell aufs Klo. Sonst müssen sie es einhalten oder wie du schon schreibst, die Nachbarn nerven^^ Viel Spaß beim zusmamen schmelzen, Kai und Yuriy!!

Also ja, ich hoffe das wahr jetzt Kritik genug^^
Weil mehr bekomm ich momentan nicht zusammen, tut mir Leid-_____-

Ich freu mcih rießig auf das nächste Kapitel. Das wird nochmal richtig spannend, oder? Wie auch immer, ich finde es wie oben schon erwähnt, total klasse von dir, dass du eine Fortsetzung schreibst.
Arigato^^

LG
TalaxNile




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