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Ein Siegel verpflichtet

Der etwas andere Abriss meines Lebens
von

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Episode 14: Tickende Zeit und Panik

Episode 14: Tickende Zeit und Panik
 

Blairs Zettel für die Abschlussprüfung war ausgefüllt und abgegeben, aber das bedeutete nun noch etwas ganz anderes und etwas, dass sich anmaßte anstrengender zu werden, als die Auswahl einer außerschulischen Aktivität.

„Wo sind all die anderen?“, fragte Blair, während sie gemeinsam mit Kei beim Essen saß. Obwohl man es eigentlich nicht Essen nennen konnte. Kei war ja nach fünf Sekunden fertig. Nur die Brünette stocherte noch in ihrem Fleischberg herum.

„Wahrscheinlich lernen…“, antwortete ihre Freundin.

„Es ist neun Uhr morgens“, was übrigens so ganz nebenbei das Frühstück mit gebratenem und teil rohem Fleisch nicht wirklich angenehmer machte, aber es gab an dieser Schule ja nicht anderes für Drachen.

Kei zuckte mit den Schultern: „Ich weiß es auch nicht. Manche Leute fangen um diese Zeit schon an.“

„Glaubst du sie haben schon gefrühstückt?“, harkte Blair nach.

„Keine Ahnung.“

Doch jemand setzte sich neben sie, der wusste, was mit den anderen los war. „So langsam wird jeder von uns panisch“, sagte Hana, „Langsam erwischt es jeden von uns.“

„Und was ist mir dir?“, fragte Blair nach, „Du nicht?“

„Elfen grundsätzlich nicht“, sagte sie mit einem Lächeln und spießte ein Salatblatt auf, „Es liegt uns in der Energie, dass wir an alles mit Gelassenheit heran gehen.“

„Das ist natürlich praktisch…“, murmelte die Auserwählte und aß weiter, dann sah sie zu Kei, „Und was ist mit dir?“

Die Energiefängerin lächelte: „Ich kann mich ganz gut von Stress ablenken.“

„Und mit was?“, harkte Hana neugierig nach.

Die Schwarzhaarige sah sich um, doch die Kantine war fast leer. Dann zog sie langsam die graue Zeitung hervor und legte sie vorsichtig auf die Tisch.

Aufgeregt sahen die anderen Beiden sie an und für einen Moment war die Schule vergessen.

„Ist was Interessantes da drin?“, sagte Blair mit gedämpfter Stimme.

„Die Story mit dem Geisterschiff geht weiter…“, flüsterte Kei und schob Blair den Artikel zu.

„Hafen von Ar’one. Die Untersuchungen des Schiffes ergaben folgende Wendung in dem Fall des Geisterschiffes. Ein Mitarbeiter der Hafenacht, der dafür zuständig war, die Leichen des Schiffes zu entsorgen fand eine elfte Leiche an Bord.

Sie versteckte sich in dem Gefängnis der Sklaven, war zurückgezogen von den anderen Frauen. Die Leiche lag zwischen Fässern und Tauen und ist laut Aussagen der ortständigen Energiefängerin nicht ermordet worden.

Bis jetzt geht die Hafenwacht davon aus, dass sich die junge Frau versteckt habe und deshalb von dem Mörder nicht entdeckt wurde. Die Todesursache ist noch nicht bestätigt, doch man geht bis jetzt von einem Schocktod aus, der sofort einsetzte, nachdem sie sah, wie die anderen Morde von Statten gingen.

Ihre Augen wurden nicht durchstochen, was dafür spricht, dass sie nicht getötet wurde. Die Mentallisten konnten durch ihren letzten Blick ein Phantombild zeichnen.

Demnach handelt es sich bei dem Mörder um eine Gefangene der Piraten. Eine junge, blonde Frau scheint das Massaker angerichtet zu haben. Sobald ein offizielles Phantombild der Presse zur Fahndung vorliegt, werden sie über alles Nähere informiert werden.“

Blair zog eine Augenbraue hoch: „Das klingt total mysteriös… Welche Frau sollte in der Lage sein sechs Männer und vier Frauen so kaltblütig zu töten…“, sie seufzte, „Eure Welt ist voll von Verrückten.“

Doch Kei schüttelte den Kopf: „Eigentlich ist das nicht unsere Welt. Das ist die andere Welt. Auf jede Fall, das Land auf der anderen Seite“, dann stand sie auf, „Das muss sich endlich ändern!“

Erstaunt sah Hana sie an: „Was?“

„Dass die Schule das vor uns geheim hält!“, sagte sie wütend und deutete auf die Zeitung, „Wir müssen etwas über sie lernen! Es ist Teil unserer Welt…“, sie schüttelte den Kopf und nahm die Zeitung wieder auf, „Das muss sich ändern!“ Und dann ging sie davon…

Hana und Blair blickten ihr nach. Dann blickte Blair zu Hana und seufzte: „Ich bin noch nicht lange genug in dieser Welt um diese Panik zu teilen… aber… was meinst du… Sollte ich in Panik verfallen?“

Die Elfe seufzte und legte die Gabel auf ihren Teller. „Komm mit. Am besten schauen wir mal, wie die Anderen es machen. Was hast du eigentlich alles gewählt?“

„Sport, weil ich gut darin bin, und es mich an meine alte Welt erinnert, Waffenkampf, ich glaube darin bin ich in der letzten Zeit ziemlich gut geworden, ich meine, ich habe immerhin einen Dämonen besiegt, Berechnung, Mathe lag mir auch in meiner Welt nicht so schlecht und Ortskunde, wo was war früher mein Lieblingsfach.“

„Gut, du hast schon mal gut gewählt, dann lass uns mal nach den Anderen schauen.“
 

„Hier. Ich glaube, du kennst Mister Perfekt“, sagte die Elfe lachen dund deutete auf die gläserne Tür des Trainingsraumes.

Erstaunt blinzelte Blair: „Baer Nehr… trainiert doch bereits jeden Tag mit Kei.“

„Irgendwann triff die Panik jeden“, erklärte die Elfe.

Der Kämpfer stand in der Mitte des Raumes, um ihn herum waren vier weitere Kämpfer positioniert, je einer in einer Ecke des Raumes.

Nehr hob die Hand; das war das Signal für die vier anzugreifen. Alle stürmten gleichzeitig auf ihn zu.

Einer sprang hoch und wollte von oben zu zuschlagen, damit zielte er auf Nehrs Kopf. Ein anderer Trat auf der Ebene der Füße zu.

Nehr sprang ein kleines Stück in die Luft und zog gleichzeitig den Kopf ein. So kannte er den Angriffen auf beiden Ebenen ausweichen. Doch ein dritter Angreifer platzierte seinen Angriff mittig. Dorthin, wo er hin hatte ausweichen wollen.

Der Körper des Kämpfers flog durch den Raum und landete vor der Tür auf dem Boden.

Die vier Angreifer bleiben ruhig stehen, doch Nehr sprang wieder auf und hob die Hand. Blair hörte seine Stimme durch die Tür: „Los! Weiter!“

Die Vier zögerten nicht mehr, sondern stürmten erneut auf ihn zu. Dieses Mal lief es besser. Nehr blieb beim Ausweichen nun näher am Boden. Dem Schlag auf seine Füße wich er nicht mit einem Sprung aus, dafür mit einem leichten Tänzeln, bei dem er nun kurz je ein Bein vom Boden angeheben musste. Sodass er durchgehend Kontakt zum Boden hatte.

Dem Rest wich er nun nach dem Motto aus: „Der Angriff ist das bessere Ausweichen.“ Das bedeutete, er verpasste jedem einen kräftigen Schlag und schleuderte sie einen nach dem anderen durch den Raum.

Lachend streckte er die Faust gen Decke und seine Stimme halte erneut durch die Wände: „Noch mal!“

Blair schüttelte den Kopf: „Gut, er übertreibt, aber… Er ist doch immer so…“

„Wirklich?“, Hana stupste vorsichtig die Tür auf, „Nehr?“

„Ja, was ist?“, fragte er leicht gereizt.

„Blair wollte dich sprechen!“

„Keine Zeit, kommt später wieder! Ich muss trainieren!“; sagte er bestimmt und sah seine Gegner an.

„Aber Nehr, du kannst doch alles! Eine Kampfprüfung muss für dich doch ein Heimspiel sein!“, der ehemalige Mensch verstand das alles irgendwie nicht, dieses Verhalten war doch lächerlich!

„Egal! Ich will 100 Punkte! Jede Sekunde zählt! Jede freie Sekunde ist verplant!“

Die Brünette verdrehte die Augen, das alles war ihr unverständlich, wie konnte sich selbst dieser Alleskönner so irre machen?

So langsam bekam sie ein ungutes Gefühl, wenn sie an diese Prüfungen dachte…
 

„Als nächstes schauen wir mal nach denen, die sich auf die schriftlichen Arbeiten vorbereiten“, erklärte Hana und öffnete die Tür zu einem der Klassenräume.

Baku, Kon, Sarina und Ace saßen dort, jeder vor einem Berg von Büchern und mit einem Schreibblock bewaffnet.

Als sich die Tür öffnete, sah keiner von ihnen auf. Jeder brütete weiter über seinen Lernutensilien.

Blair sah sich um und zog eine Augenbraue hoch. Dann räusperte sie sich geräuschvoll um Aufmerksamkeit zu erregen.

Wieder keine Reaktion von den Lernenden. Sarina machte sogar einen zur Ruhe aufrufenden Zischlaut, ohne aufzusehen.

Hana schüttelte den Kopf.

Der ehemalige Mensch wurde langsam genervt von diesem Verhalten; also fünf Minuten hatten die doch sicher Zeit! Leicht angesäuert schritt sie zur Tafel, schnappte sich ein Stück Kreide und zog es so über die Tafel, dass es mit einem kreischenden Geräusch um Aufmerksamkeit bettelte.

Geschockt drehten alle vier die Köpfe zu ihr.

„Spinnst du?“, fragte Kon, der sich immer noch in zusammengezuckter Position befand.

„Wir lernen hier!“, sagte Sarina.

Blair verdrehte die Augen: Mein Gott! Ihr werdet wohl doch mal eine Minute Zeit haben!“

Ace seufzte schwer: „du verstehst den Ernst der Lage nicht…“

Doch die Auserwählte war nun schon ein wenig wütend: „Nein! Ihr überdramtatisiert diese verdammten Prüfungen einfach!“

Baku stand von dem Tisch auf: „Blair…“, sagte er seufzend, „Ich muss dir leider sagen, dass hier nichts überdramatisiert wird! Diese Prüfungen sind immer gleich… gleich schrecklich!“

Blair schluckte.

Doch die Magier machten weiter. Nun war es Kon, der das Wort ergriff: „Jedes Halbjahr derselbe Kram! Nur dass es immer schwerer wird!“

„Du verstehst das noch nicht: Wenn du durch diese Prüfungen fällst, dann ist alles vorbei! Deine gesamte schulische Karriere!“, sagte Baku aufgeregt.

Nun wurde Blair eine entscheidende Sache klar: Sie hatte keine Aung von diesem Schulsystem! „Ich… Ich kann von der Schule fliegen… wenn ich…“

„Wenn du zu wenig Punkte bekommst, dann bist du raus!“, sagte Ace bestimmt, „Und dann musst du die Schule wechseln. Solltest du dann im nächsten halben Jahr noch einmal durchfallen, dann hast du keinen Schulabschluss und auch keine Chance ihn jemals zu bekommen. Dann kannst du nur noch durch praktische Ausbildung einen Job bekommen.“

Der ehemalige Mensch war erschrocken: „Heißt das… man hat nur zwei Versuche die Schule abzuschließen? Und es gibt jedes halbe Jahr eine Prüfung, durch die man fallen kann?“

Sarina nickte.

Blair wurde bleich: Das ist doch… unfair!“

„Das ist Schule!“, sagte Baku niedergeschlagen.

Panisch krallte Blair sich in Hanas Arm fest. „Wie kannst du so ruhig bleiben?“

Die Elfe seufzte: „Wie schon gesagt… Es liegt uns in der Energie.“

Der ehemalige Mensch schluckte. Jetzt war es ihr klar: Sie war viel zu fahrlässig mit der Lernerei gewesen! Schließlich konnte sie das die Schule kosten! Und all ihre Freunde! Und diese neue Welt!

Sofort eilte Blair in blinder Panik aus dem Raum hinaus und Hana blickte ihr seufzend hinterher.
 

Die Bibliothek hatte keine freien Plätze mehr. Achtzig Prozent der Büchen waren ausgeliehen oder gerade in Beschlag vor Ort.

Die Kampfräume waren belegt und überfüllt.

Blair verfiel in absolute Panik. Lernpanik!

Irgendwie hatte sie sich Bücher erkämpfen können, die zu ihren Themen passten.

Es war schrecklich! Lernen mit der Angst im Rücken. Mittlerweile hatte sie sich einige Tricks von ihren Freunden abgeschaut!

Kon las alle Texte drei Mal durch um sie in sein Gehirn zu brennen. Ace und Sarina schrieben sich einen eigenen Text, indem sie jedes Kapitel aus ihren Büchern mit wenigen prägnanten Sätzen zusammenfassten. Nehr trainierte bis seine Muskeln kapitulierten.

Blair wandte alle diese Taktiken an. Sie ließ sich von Kei abfragen und nachts, wenn die Trainingsräume nicht belegt waren trainierte sie oft mit der Energiefängerin. Oft kam sogar Proo dazu um ihr Tipps zu geben oder selbst gegen sie anzutreten.

In jedem Moment des Nerven raubenden Lernens und des schweißtreibenden Trainings wünschte Blair sich, dass Ganz mit der Gelassenheit der Elfen angehen zu können. Diese lasen die Texte in aller Ruhe und legte des nachts die Bücher unter ihre Kopfkissen…

Es war die einzige Lernmethode, die bei dem ehemaligen Menschen nicht anschlagen wollte… leider…

Aber sie war ja auch ein stolzer Drache!

Und als dieser musste sie handeln! Sie musste lernen.

„Irgendwann trifft die Panik jeden“, hatte Hana gesagt. Dieser Gedanke spuckte ihr im Kopf herum, während sie eines Nachts mit müden Lidern sich durch ein weiteres Buch arbeitete.

Irgendwas sagte ihr, dass diese Panik falsch war. Es war einer der Momente, in denen sie lieber eine Elfe gewesen wäre, als die Auserwählte. Dass eben diese auch Panik schoben, wusste sie ja nicht.
 

Hana starrte an die Ecke, sie lag in ihrem Bett und seit zwei Stunden versuchte sie ein zu schlafen. Das Buch unter ihrem Kopf schmerzte, sodass sie sich dazu entschloss es ein weiteres Mal hervor zu holen und durch zu blättern. Ihr Herz klopfte, als sie mit den Fingern über die Buchstaben glitt. Blad war der große Tag gekommen, bald standen die Prüfungen an.

Und in ihrem hellen Elfenherz machte sich ein wenig Unruhe breit. Irgendwann triff die Panik jeden…
 

Und in der nächsten Episode…

Eine tote Schule und ein Entschluss…

Aaron: So geht das nicht weiter!

Eine Schule voller Zombies!

Aaron: Ihr müsst raus! Ans Licht!

Und so…

Blair: Wow… wunderschön…

Mika: Unglaublich…

Ein Plan um die verrauchten Köpfe zu entlüften.

Seht es in der nächsten Episode von „Ein Siegel verpflichtet“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-02-28T22:11:39+00:00 28.02.2012 23:11
hanas schluss gefällt mir sehr, der ist wirklich sehr gelungen
weiter so!
Von:  Ace-san
2012-02-28T08:09:41+00:00 28.02.2012 09:09
Gott Nehr erinnert mich immer mehr an Fines Freund *Kopf schüttel*

Und in der Hinsicht hast du mich mal gar nicht getroffen Schatz... *lach* ich hab so gut wie nie gelernt für irgendwas... nich mal wirklich fürs Abi... und bin auch dem entsprechend relativ knapp durchgekommen...

aber Keis Entschluss ist auch geil *lach* wie sie mit der Zeitung losstapft...

und dann Blairs Lernpanik, gleich mal alle Tricks anzuwenden...

tja was soll man dazu sagen außer...
wie ist das bei den Feen eigentlich? *lach*

die vorschau ist durchaus interessant *lach* im ersten Moment dachte ich... hä was, schon wieder der nächste Kampf, schon wieder ein Feind oder wie? aber dann wurde mir bewusst, dass mit Zombies bloß Lernzombies gemeint waren *lach*
Also ich bin gespannt... Mach weiter so!!! *knuddel*


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