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Ein Siegel verpflichtet

Der etwas andere Abriss meines Lebens
von

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Episode 2: Misstrauen Déjà-vu

Episode 2: Misstrauen Déjà-vu
 

Nate war wirklich witzig. Und nicht so wie man sich einen Feind vorstellte. Dabei… er war doch gar kein Feind? Sie waren doch Freunde… In Blairs Kopf klang das noch alles verwirrend, aber das was zählte war; Nate war nett.

Blair saß in politischer Diskussion neben ihm und war überrascht wie viel er über das Lichtreich wusste. Obwohl das irgendwo unheimlich war, war Blair eigentlich mehr beeindruckt davon.

Und trotzdem – obwohl so viel dafür sprach ihm und den anderen Schülern mit Skepsis zu begegnen – begann Blair ihm zu vertrauen.

Er war hilfsbereit und er erklärte ihr viele Sachen über seine Heimat. Das Reich der Dunkelheit… Es war faszinierend…

Besonders die anderen Drachen faszinierten sie. Nate war ein Atmosphärendrache. Er sagte, dieses Element sei der Luft sehr ähnlich, aber eben auch nicht so ganz. Um ganz genau Zusein, interessierte Blair das auch gar nicht. Der Krieg war ein für alle Male beendet.

Nur irgendwie schienen ihre Freunde etwas gegen Nate zu haben.
 

„Hast du Proo so schnell vergessen?“, fragte Raika und setzte sich gegenüber von ihr hin.

Erschrocken sah Blair von ihrem Berg aus Fleisch auf. „Nein! Habe ich nicht!“, grummelte sie.

„Und was ist das dann mit Nate?“, harkte Loki nach und nahm neben Raika Platz.

„Was? Was meint ihr?“, erschrocken starrte die Auserwählte die Beiden an.

„Wir haben dich und Nate gesehen“, begann Raika und schüttelte den Kopf.

Loki nickte unterstützend: „Richtig! Ihr hängt ständig zusammen und unterhaltet euch!“

„Ist etwas Schlimmes daran, wenn ich mich mit jemandem unterhalte?“, Blair verdrehte die Augen, „Er ist neu hier. Das dunkle Land ist wie eine andere Welt. Eine andere Welt wie die, aus der ich komme. Ich kenne das Gefühl, das er jetzt verspürt; das Gefühl, ein bisschen fremd zu sein. Deshalb verstehen wir uns und helfen uns gegenseitig. Ich kann daran nichts erkennen, das verwerflich wäre.“

„Ja, aber der Typ ist gruselig…“, flüsterte der Feuerdrache und sah sich um.

„Ist er nicht!“, meinte der ehemalige Mensch energisch, „Er ist ganz normal! Und freundlich…“

„Und was ist mit Proo?“, harkte Raika nach, „Was ist mit eurer Fernbeziehung?“

„Schöne Fernbeziehung… ich krieg ja nicht mal mit, ob er noch am Leben ist…“, grummelte Blair und drehte den Kopf weg.

„Was hast du gesagt?“, die Fischmenschin verzog das Gesicht und sah Blair fragend an.

Doch diese schüttelte den Kopf: „Ich bin weder verknallt, noch verliebt in Nate! Er ist einfach nur nett und ein guter Freund!“

„Ein guter Freund… So so“, meinte Loki und verdrehte die Augen.

„Was soll denn das hier?“, fragte Blair verwirrt.

„Wir glauben dir das nicht! Du bist kurz davon dich Hals über Kopf in diesen neuen Schönling zu verlieben!“, erklärte der Feuerdrache ernst.

„Genau! Und du weißt nichts über ihn!“, stimmte Raika mit ein.

„Ich weiß, dass er aus dem Reich der Dunkelheit kommt. Und ein Atmosphärendrache ist. Dass er seine Eltern nicht kennen gelernt hat, da sie kurz nach seiner Geburt bei einem Unfall ums Leben kamen und dass Politik sein Lieblingsfach ist. Das ist, wenn ich mich recht entsinne, ein bisschen mehr als nichts“, kontere die Auserwählte.

„So meinen wir das doch gar nicht!“, die Fischmenschin schüttelte den Kopf.

„Genau… Ich meine… Du vertraust ihm so blind…“

„Und er ist komisch…“

„Nur weil er anders ist? Komisch ist doch nicht schlimm! Ihr seid alle komisch und ihr seid trotzdem meine Freunde!“, Blair seufzte schwer, „Und ihr macht das ganze Theater nur, weil ich ihm vertraue? Loki… Was ist denn mit Rejd? Ich finde er sieht gar nicht so übel aus…“

Der Feuerdrache streckte die Zunge nach draußen. „Der Typ ist ein Aufschneider! Und ein Idiot! Wie kann man nur mit seiner Stärke so angeben? Und so ein vorlautes Mundwerk haben?“

So schlecht passte er eigentlich gar nicht zu Loki, dachte sich Blair, aber sie behielt es lieber für sich. „Du willst ihm nicht einmal eine Chance geben? Genauso wie ihr Nate einfach so verurteilt habt? Hab ich mir ja gedacht… Wisst ihr denn etwas über die Beiden? Nein, ihr wisst nichts! Ich habe mehr das Recht, den beiden zu vertrauen, als ihr es habt, sie zu verurteilen! Denkt mal darüber nach!“ Mit einer Ader, die leicht vor Wut pochte, erhob sich Blair.

„Aber Blair…“, setzte Raika an.

„Redet doch mal mit ihnen? Sie sind nett! Man darf nicht immer Angst vor etwas anderem haben, nur weil es anders ist! Und das hat nichts mit meinen Probleme mit Proo zu tun!“, dann schritt sie energisch davon…
 

„Blair!“

Auf dem Flur lief sie Nate in die Arme. Der Atmosphärendrache lächelte sie auf diese gewohnt charmante Art und Weise an.

„Hallo Nate“, sagte sie lächelnd. Sie sah in seine Augen und ein wenig beschlich sie die Angst, ihre Freunde könnten gar nicht so falsch liegen…

„Hast du ein bisschen Zeit? Wir könnten ein Stück gehen…“, bot er ruhig an.

Das Mädchen nickte: „Gerne…“

„Blair…“, setzte er an.

„Ja?“

„Blair… Ich hätte nie gedacht, dass eine so wunderbare Person auch so wunderschön aussehen kann…“, murmelte er und wurde leicht rot.

Erschrocken sah sie ihn an: „Danke… schön… aber… Nate…“

„Ja…“, er seufzte, „Selbst ich Dummkopf habe das mit deinem Freund schon mitbekommen! Aber ich kann nichts dafür! Du bist großartig… Und wir zwei sind für einander bestimmt!“

„Äh… Das klingt alles so nett… Aber ich weiß nicht…“, auch sie seufzte, doch es war ein anderes Seufzen. Kein resignierender Laut, eher einer, den man ausstieß, wenn man etwas loswerden wollte. Und dieses etwas war hier, ein ungünstiges Gesprächsthema.

„Soll ich aufhören damit?“, fragte er vorsichtig.

„Wäre vorerst besser“, sagte sie und schüttelte den Kopf, „Bitte… übertreibe es nicht… Es kann dich ja eh schon keiner von meinen Freunden leiden. Wenn du dich mir jetzt auch noch so aufdrängst kommen ihnen vielleicht falsche Gedanken…“

„Falsche Gedanken?“

„Ja … wie dass du das alles nur tust um mich auszunutzen.“

„Das würde ich nie tun!“, sagte er schnell.

„Ich weiß… aber sie nicht…“
 

An Blairs ehemaligen Esstisch hatte sich inzwischen das Magier-Pärchen gesellt.

Sofort kam Raika die Idee, worauf sie das Thema lenken musste. Und zwar nicht langsam und unauffällig, sondern gerade heraus. „Was haltet ihr von Nate und Rejd?“

Erschrocken sah Sarina von ihrer Schleimsuppe auf. „Wie kommt ihr denn darauf?“

„Ich finde sie merkwürdig… Rejd verhält sich wie ein Schläger. So ein richtig unsympathischer Typ… Er passt in das Reich der Dunkelheit! Und Nate… Nate tut das nicht. Er ist so rund. So besorgt darauf, alles richtig zu tun, er versteckt bestimmt etwas…“, begann der Magier neben ihr seinen Vortrag.

„Ich wusste es!“, sagte Raika aufgeregt.

Sarina verdrehte die Augen: „Nein! Hört auf damit! Ihr weckt seine Detektivneugier! Und das geht mir auf die Nerven! Das bringt doch keinem was! Hört auf damit. Vor den Ferien ward ihr noch weit vorne damit, Kei vorzuwerfen, sie sei paranoid und jetzt verdächtigt ihr selbst schon Schüler, die erst zwei Wochen hier sind! Hör auf damit und lasst mich in Ruhe essen!“

„Aber…“, enttäuscht seufzte die Fischmenschin…

„Schatz…“, setzte Baku an, „Vertrau mir doch!“

„Ich vertraue dir doch!“, sie nahm einen Löffel ihrer Suppe und starrte auf ihren Teller, „Aber ich weiß wohin das führt! Und da habe ich keine Lust zu!“

„Wir hatten auch bei Kiara Recht!“, meinte Raika.

„Ja! Genau!“, stieg der Magier mit ein.

„Ihr hattet gar nicht Recht…“, seufzte die Magierin, „Ihr habt blind im Dunkeln gestochert, weil ich nicht glauben konntet, dass jemand so nett ist! Macht das nicht mit Nate auch noch! Außerdem scheint Blair ihn wirklich zu mögen… Macht ihr das nicht kaputt…“

„Aber wir hatten Recht mit Sarina…“, maulte Baku.

„Nein! Ich habt nicht gedacht, dass sie krank vor Liebe zu einem Dämonen ist und uns alle ausnutzt! Ihr hattet keinen blassen Schimmer und selbst als ihr es gewollt habt, habt ihr sie nicht überführen können! Lasst das einfach! Und schont meine Nerven…“

„Ach man…“

„Oh verdammt.“

„Was ist denn nun schon wieder?“

Loki schluckte: „Da kommt Rejd…“

„Rede doch mal vernünftig mit ihm“, schlug Sarina vor.

„Das kann man je eben nicht!“, meinte der Feuerdrache ernst.

„Na? Süße?“

Sarina zog eine Augenbraue hoch und musterte den Eisdrachen. Dann nickte sie: „Hast Recht. Ich beginne auch zu zweifeln.“ Dann widmete sie sich kichernd ihrer Suppe.

„Was willst du?“, knurrte Loki.

Rejd sah leicht enttäuscht aus: „Wieso bist du denn so bitter?“

„Weil du nervst!“, fauchte sie.

„Dann willst du wohl nicht mit mir auf ein Date?“, fragte er mit gespielter Enttäuschung.

Die Antwort war eindeutig: „Nein!“

„Ich gebe noch nicht auf!“, schwor er lachend.

„Das habe ich befürchtet! Nein! Schlimmer: Es ist mein schlimmster Albtraum!“

„Na ja…“, er seufzte und strich sie durch sein Haar, „Wenn du Albträume von mir hast… dann träumst du ja wenigstens von mir.“

„So habe ich das nicht gemeint!“, sagte sie und kniff wütend die Augen zusammen.

Doch Rejd ließ sich davon nicht beirren: „Du wirst schon sehen!“
 

Verzweifelt fand Blair einen Platz in der Bibliothek. Sie war schon irgendwie vor Nate geflüchtet… Sie hatte ihm gesagt, sie müsste dringend recherchieren… Er war wirklich nett, aber sie fühlte sich unwohl. Wegen ihm… und Proo.

„Sieh an, das gebrochene Herz sucht Schutz hinter staubigen Büchern?“, sagte eine Stimme hinter ihr.

Erschrocken fuhr sie zusammen und drehte sich um: „Hej… Was machst du hier?“

„Eigentlich wollte ich lesen.“

„Eigentlich?“

„Ich vermute… dass du mich gleich um Hilfe ersuchen wirst. Darum gehe ich nicht davon aus, dass ich heute noch viel lesen werde.“

Deprimiert atmete Blair aus: „Ach, geh doch! Geh und ließ deine Bücher! Ich bin eh lieber allein! Ich muss nachdenken!“

„Nachdenken?“, der Energiefänger lachte kurz und kalt, „Hat sich dein Kopf noch nicht eingestanden, was dein Herz schon seit einiger Zeit weiß?“

Ihre Augen wurden größer. „Was meinst du damit?“

Er verdrehte die Augen und setzte sich gegenüber von ihr an den Tisch. „Deinen Liebeskummer mit Proo… Ich habe dich die letzten zwei Monate beobachten können. Mit jedem Tag, dass keine Nachricht kam, hat sich dein Herz ein Stück weiter zusammengezogen. Ich finde… Du solltest ihm mitteilen, dass es jetzt keinen Platz mehr darin hat.“

„Ich bin nicht in Nate verliebt!“, fauchte sie.

„Das habe ich auch nicht behauptet. Aber du bist enttäuscht von Proo. Und das liegt wie eine Last auf dir. Ich habe nicht gesagt, du sollst Proo gegen Nate austauschen. Aber du solltest dich von dieser Last befreien…“, seine Stimme lang ganz ruhig und verständnisvoll.

Eine Träne entstand in Blairs Augen: „Aber…“

„Blair…“, er seufzte schwer, „Ich will nur, dass es dir gut geht. Und ich kann sehen, dass es auf dir lastet. Du hängst irgendwo zwischen der glücklichen Zeit mit ihm und der Liebe und dem leeren Gefühl und der Enttäuschung, die du jetzt verspürst. Du musst eine Entscheidung treffen. Ob du dieses Gefühl weiter mit dir herumtragen willst, wie einen schweren Stein, oder ob du dich davon freimachen willst…“

„Woher…“

„Ich kann dir das ansehen“, sagte er lächelnd, „Um genau zu sein, bist du für mich, wie ein Buch.“

Blair wurde leicht rot: „Gut… Aber… Man! Das ist für dich sicher nur so leicht, weil du nie geliebt hast!“

„Ich habe geliebt…“, flüsterte er.

„Echt?“

„Ja, natürlich. Aber meine Liebe ist unerreichbar und irgendwie ein bisschen albern“, sagte er und seine dunklen Augen sahen für Blair noch ein bisschen trauriger aus, als sonst.

„Sag das nicht!“, sagte sie bestimmt und sah ihn so energisch an, dass in ihren Augen sicherlich kleine Feuer entbrannt waren, „Jeder hat das Recht darauf glücklich zu sein! Du darfst nur nicht aufgeben!“

Hej begann leise zu lachen: „Sag dir das mal selbst, Kleine…“

Sie schluckte und sah zur Tischplatte. „Ich… Ich liebe Proo immer noch…“, flüsterte sie.

„Ich weiß…“

„Aber… es tut so weh… zu spüren… dass er es nicht mehr tut…“, eine Träne lief ihre Wange herunter.

„Das weißt du nicht.“

„Doch… sonst hätte er sich gemeldet… sonst hätte er sein Versprechen gehalten…“, sagte sie unter einem Schluchzen.

„Du musst loslassen.“

„Ist das richtig?“, fragte sie besorgt.

„Ich weiß es nicht. Aber du solltest tun, was das Beste für dich ist“, meinte er ruhig.

„Ich sollte mit Proo Schluss machen…“, sagte Blair und wischte sie eine Träne aus dem Gesicht, „Es ist besser, wenn ich aufhöre mir Hoffnungen zu machen.“

„Blair… Du kannst immer zu mir kommen…“

„Ich weiß… danke…“
 

„Du! Auf ein Wort!“, Nehr packte Hej am Arm und zog ihn in einen Klassenraum.

„Was willst du von mir?“, murmelte der Energiefänger.

„Was hast du vor?“

„Ihr seid alle geschädigt in dieser Schule.“

„Ich traue dir nicht! Ihr Energiefänger seid alle Irre!“, knurrte der Kämpfer.

„Ich habe gehört, dass du jetzt mit einer von uns Irren zusammen bist…“, sagte er ruhig.

„Ich beobachte dich!“

„Tu das ruhig…“
 

Und in der nächsten Episode…

Ein Turnier steht an.

Loki: Mal sehen, was die Neuen so drauf haben…

Kei: Ich bin gespannt.

Mit Überraschungen.

Blair: Nehr nimmt nicht teil?

Ace: Er hat Angst…

Und zu Recht…

Chel: Dieser Typ…

Kei: Nicht zufassen…

Seht es in der nächsten Episode von „Ein Siegel verpflichtet“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-03-19T15:15:07+00:00 19.03.2012 16:15
wie lieb ich diesen eisdrachenschrank hab xDDDD
ich find ihn unterhaltsam, aber wäre ich loki *hust* hätt ich ihm wohl eine reingehauen xP
Von:  _an-chan_
2012-03-15T19:34:41+00:00 15.03.2012 20:34
ich.finde.Hej.sowas.von.toll. Ich hab ihn lieb~
...aber du musst zugeben: es gibt viele Menschen, die gerne mal offenes Buch spielen^^
und er bleibt immer kühl^^ bei dem könnte die Welt untergehn und der würde sich nicht ändern^^

armes Blair~*schief*...sie soll nicht leiden...
pöser Proo *grr*
^^


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