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palesig:n

Kuina x Subaru
von

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palesig:n

„Kuinaaaa!“ höre ich deine sanften Stimme rufen. Ich sitze noch auf dem Stuhl des Dressing Rooms, während mir die Stylistin die letzten Strähnchen in die Höhe zog und sie sanft mit dem Haarwachs in Position zieht, um sie wenige Augenblicke später mit Haarspray einzusprühen. Statt dir zu antworten sehe ich nur in die weiten Spiegel, welcher vor mir an der kalten kahlen weißen Wand hängt, beobachte wie du lächelnd in der Tür stehst und dich direkt wieder mit unserem Drummer Tomoya keifst. Ich musste ebenfalls lächeln, senkte meinen Kopf ein wenig, ehe ich die Augen schloss. Eigentlich hatte ich deine Liebe gar nicht verdient. Nicht einmal deine Freundschaft. Zuviel Scheiße hab ich im Leben gebaut. Das weiß ich und bereue es auch – aber seit meiner Kindheit viel zu viel schief, sodass mir nichts anderes übrig blieb als letztendlich zu der Person geworden zu sein, die ich bin. Für mich ist es immer noch ein Rätsel, wie du so jemanden lieben kannst.

Mit bereits 17 zog ich von zuhause aus, jobbte mich durch halb Osaka um irgendwie über die Runden zu kommen, ehe ich dich kennenlernte. Du warst zuvorkommend, warmherzig, witzig, und doch so zurückhaltend, dass man das Gefühl hatte das du dein Selbstbewusstsein nur vortäuschst. Und tatsächlich – ich lernte dich näher kennen, wir unternahmen viel gemeinsam – und ich merkte recht schnell, dass ich mit meiner Vermutung Recht hatte. Ich merkte, dass du jemanden brauchtest, bei dem du dich ausheulen konntest und musstest, und vor vor allem merkte ich, wie zerbrechlich du warst. Und doch hab ich dein Vertrauen missbraucht…

Auch wenn du und ich in einer Beziehung steckten wollte ich mich nicht binden. Eine Bindung. Dafür war in meinem seelisch zerfleischtem Kopf kein Platz. Und das führte dazu, dass ich mit ausgerechnet deinem guten Freund, welcher später, auch nur dank dir zu einem meiner Bandkollegen wurde, durchbrannte.

Doch all deine verzweifelten Versuche wieder zu mir zu finden, all deine Nachrichten, deine Tränen, deine Zusammenbrüche…all das nahm ich nicht ernst. Ich gab dir die Art von Liebe, die ich selber bekam – eine vorgespielte Liebe - , eine Liebe die nicht echt war… und all das gab ich dir, obwohl ich mir sicher war, dass ich dich wirklich liebte. Dass ich eine Person zum ersten Mal wirklich lieben konnte. Dich.

Das alles hattest du mir mit deiner sentimentalen ruhigen Art nicht verdient. Auch meine Launen, meine Wutausbrüche – all das hatte ein jemand wie du nicht verdient. Du hättest jemanden verdient der für dich sorgt, dich liebt und dir das jeden Tag mit Hilfe seiner Handlungen und Tätigkeiten klar macht. Du hättest jemanden verdient, der immer für dich da war. Einen, der dich in den Arm nimmt… alles hättest du verdient – nur ich, ich hatte nicht jemanden wie dich verdient.

Und doch hast du mich ertragen. Hast mich nur ertragen weil du mich liebst, mich ehrlich liebst weil du irgendwie immer noch einen Funken Hoffnung sahst, mal die Seite erneut aus mir herauszuholen, die du anfangs in mir gesehen hast. Letztendlich konnte ich dir diesen Traum nicht erfüllen, ich konnte dir nicht das geben, denn ich wollte nicht mehr derjenige sein. Ich wollte unabhängig sein, auf eigenen Beinen stehen. Niemanden haben, der mir sagt was richtig oder falsch ist. Und auch wenn du dabei immer Recht hattest, wenn du mir etwas in der Richtung voraussagtest, nahm ich das alles nicht zu schätzen.

Ich merkte erst, dass ich mit meinem Verhalten dir gegenüber zu weit ging, als ich mit zitternden Händen den Krankenwagen rief, dich auf der Trage sah und etliche Nächte im Krankenhaus weinend vor deinem Bett verbracht hatte. Erst da wurde mir bewusst, was ich an dir hatte. Erst da wurde mir bewusst, wie sehr ich dich eigentlich liebe, wie sehr ich dich brauche. Erst da wurde mir bewusst, was ich alles falsch machte, wie sehr du ein ganzes Jahr lang unter mir hast leiden müssen.

„Es tut mir leid…“ wiederholte ich so oft an deinem Krankenbett, doch du hast nur kopfschüttelnd mit einem „Kuina, alles ist ok. Hauptsache du bist hier…“ geantwortet.

Erst an einem solchem Moment wurde mir klar, was es heißt jemanden bedingungslos zu lieben.

Weil du es mir gezeigt hast.

Und so bedingungslos wie du mich liebst, so liebe ich dich eigentlich auch – nur, dass ich zu feige war, es zuzugeben.

„Kuinaaaaaa…“ höre ich dich wieder durch die Tür lurken. „Tomoya ärgert mich, hilf mir!“ gibst du daraufhin nur grinsend von dir, ehe ich genau dieses Grinsen im Spiegel vor mir erwiderte, und begann mich langsam auf dein Kommando aufzusetzen.

Immer, wenn ich dein Strahlen sehe, weiß ich warum ich lebe und all das durchmachen musste. Ich weiß, warum das Schicksal meinte, dass es nötig war, dass ich dich treffe. Ich weiß, warum ich mich in dich verlieben sollte.

Immer dachte ich, mein Leben sei eintönig, langweilig, ich sei geplagt von schlechtem Umgang, schlechtem Einfluss und einem schlechten Leben; doch du hast mir gezeigt wie lebenswert das Leben wirklich ist.

Auf 2 Beinen stehe ich da, schließe kurz erneut die Augen, sehe hinaus in die graue, farblose Vergangenheit. Mit all den schwarzen Gesichtern um mich herum, die Mundwinkel eines jeden einzelnen stets nach unten gelegt. Ich sehe in die graue Sonne, die kein Licht gibt. Ich sehe in die Welt, die ich ablegen will. Die Welt, mit der ich, bevor ich dich traf, ständig konfrontiert wurde.

Ich öffnete meine Augen wieder, blinzele leicht. Ich sehe dein Lächeln. Das Lächeln, dass nur für mich bestimmt ist- die Mundwinkel stets in die Höhe geneigt.

Und erneut schließe ich die Augen, sehe ich die Gegenwart gepaart mit der Zukunft. Die Welt, welche ich jede Sekunde anstrebe. In dieser Welt drücke ich fest deine zart rosafarbende Hand, blicke hinauf in den strahlend blauen Himmel und dessen Sonne, welche hell am fernen Horizont leuchtet.

Vorsichtig gehe ich ein paar Schritte, ehe ich meine Augen ein letztes Mal wieder zum Öffnen zwinge, die Traumwelt passé werden lasse, da ich weiß, dass diese Welt direkt vor mir ist; direkt vor mir steht. Und das, in den schönsten Farben die man sich nur vorstellen und vor allem in der Realität wahrnehmen kann.
 

Mein Leben ist nicht grau und eintönig. Mein Leben hat viele Facetten und Farben.
 

Mit dir ist meine Welt nicht farblos.
 

Ich liebe dich Subaru.
 

Vom ganzen Herzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ChiChii
2012-04-27T20:28:33+00:00 27.04.2012 22:28
In dieser Geschichte kann man Kuinas Gefühle ur gut nachvollziehen, weshalb ich sie total gelungen finde!
Ich bin echt ein Fan von Kuina und wenn ich lese, dass er schlimmes durchgemacht hat (jaja Fiktion schon klar XD) finde ich das bewegend
außerdem mag ich das Pair KuinaxSubaru :3

Solltest du mal wieder etwas zu Royz schreiben, werde ich das sicher lesen ^^

LG ChiChii
Von:  Panakeia
2012-04-25T20:54:42+00:00 25.04.2012 22:54
Das ist toll!
Ich kann gerade absolut nicht nachvollziehen, warum diese ff noch keine Kommentare hat. Wirklich nicht.

Ich finde, du hast Kuinas Charakter toll beschrieben. Und auch die Gefühle kommen wirklich realistisch und richtig gut rüber.
Da wünscht man sich ja wirklich selbst einer der beiden Protagonisten zu sein >__< Man kann sich richtig schön in Kuina reinversetzen!

Ich würd mich sehr freuen, wenn du mal wieder was zu Royz schreibst! Davon gibts hier nämlich wirklich zu wenige ffs und dein Schreibstil gefällt mir total ;)


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