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So gleich wie Sushi mit Katz'

von

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Sichtlich unwohl saß Inuyasha im kleinen Souvenirladen der Higurashis.

Doofe Kagome. Musste immer dann zätern, wenn es nichts zu zätern gab. Und eigentlich hatte er ja auch gar nicht gewollt mithilfe Tessaiga's ihr Bett entzwei zu teilen weil sich dort eine Spinne befand. Besser gesagt ein Spinnendämon, berichtigte sich der Halbdämon in seinem Gedanken. Die Menschen waren bloß zu naiv um das zu begreifen.

Sie hatte ihn also, mit lautem Geplänkel und reichlich viel inneren Nervenzusammenbrüchen, aufgetragen die Aufgabe ihres Opas zu übernehmen. „Du musst dich nützlich machen bäbäbäbä.“, murmelte das Jungblut leise Kagomes Worte in hoher, gespielter Stimme und schaute beleidigt in das Gesicht des ersten Käufers. „Kaufen sie was oder machen sie sich vom Acker.“

Verschreckt starrte die junge Frau auf die Ohren des Halbdämons, völlig entfernt vom Bewusstsein, während ihre Freundinnen weiter hinten im Laden ein wildes Wortgefecht lieferten.

„Eine süße Cosplayerin!“

„Man, das ist 'n Mann. Schau doch mal genauer hin!“

„Dann is 'der aber sehr Bi-Shounen... ich wette Yuki steht auf solche Kerle! Ihihi~“

„Das ist 'ne Käsefresse vom feinsten. Und guck mal seine langen Nägel!“

„Ist bestimmt ein Waschlappen.“

„Ich hätte gerne auch so einen Juwelenanhänger.“

„Was?“, fragte Inuyasha etwas überfordert, als er merkte dass der letzte Satz an ihn persönlich gerichtet war. Schnell begriff er und verpackte das kleine Ding in einer von Stoff verzierten Schatulle. Wunderschön gestickte Ornamente bestückte diese kleine Schachtel. Wie ein aufgebrachtes Huhn warf das Mädchen ihm die Yen entgegen und verschwand in großer Aufregung.

Schulterzuckend nahm der Halbdämon es entgegen und lehnte sich zurück.
 

Diese komische Dimension mochte Inuyasha noch nicht ganz gefallen. Alles war laut und hektisch, die Menschen hier komisch und Dämonen verkleideten sich hier als winzige, schäbige Käfer oder sahen eckig aus, blechend und rannten mit doppelter Geschwindigkeit als er selber davon.

Dass es sich hierbei einfach um eine S-Bahn handelte wusste der aus dem Mittelalter entsprungende junge Mann nicht.

Seine goldschimmernden Augen visierten die Uhr auf dem benachbarten Beistelltisch an. Er konnte sie nicht lesen aber er wusste dass einige Zeit vergangen war, als der große Zeiger noch auf der zwei gelegen hatte.

Seufzend richtete er sich auf und beschloss Kagomes Bitte ersteinmal zu vergessen. Mit trippelnden Schritten näherte er sich der Wohnung.
 

Kagome hatte ganz andere Sorgen. Angestrengt gebeugt über ihren Tisch versuchte sie die verwunderlichsten Gedichte japanischer Kultur einzustudieren und scheiterte gleich auf Seite 2 von 100.

Als sie nachdenklich ihren Kopf hob viel ihr ein wie bescheuert diese Prüfungen eigentlich waren und auch, dass voralledem japanische Prüfungen eine halbe Odysé darstellen konnten.

Beschwichtigt kringelte sie eine verirrte Haarsträhne um den Zeigefinger. Würde sie sich dazu entscheiden bei Inuyasha und den anderen zu leben hätte sie das hier garnicht nötig. Mit der einen Hälfte bei den Dämonen und der andere in den Prüfungen war schlimmer als Opas stinkende Füße.

Verspielt drückte sie ihre Füße gegen die Tischklappe und wippte dabei auf und ab.

Binnen weniger Sekunden, als fast tonlos jemand in ihr Ohr „Kagome“ raunte gleitete die Japanerin allerdings zu Boden und blickte unter tiefster Verwunderung zum ebenso verwundert aussehendem Inuyasha.
 

„Was machst du da für komische Tänze?“

In seiner Stimme lag eine Ernsthaftigkeit die fast lächerlich war und Kagomes gefährliche Lust, Inuyasha den Tisch über die Rübe zu hauen, steigerte.

„Wieso bist du nicht im Laden?!“

„...dort ist es langweilig.“, brummte Inuyasha entgegen.

Wie konnte man bloß so sturköpfig sein?

In einem Augenblick war er fähig gegen die stärksten Monster anzukämpfen und dann aufeinmal verhielt er sich wie ein gehirnloser Affe.

Es war gewiss nicht so dass sie seine Nähe nicht genoss.

Selbst gerade als er sich genau neben sie auf den Boden pflanzte und irgendwas über Hunger und „Kaedes Grütze schmeckt eh niemand.“ gestikulierte blieb die 19 jährige relativ ruhig. Bis auf ihre Nase.

„...du müffelst.“

Kagomes Stimme erklang etwas gedämpft dadurch dass sie sich noch immer nicht erhoben hatte. Als Inu merkte dass sie tatsächlich ihn meinte winkte er zwar böse ab, roch aber trotzdem an sich während sie sich aufstellte.

„Du wirst baden, Freundchen. Du stinkst wie vor drei Wochen verstorbener Iltis. Egal wie du es tust, aber du wirst.“ Ja, Kagomes Laune war definitiv einmal besser gewesen.
 

Nachdenklich kratzte sich Inuyasha am Kopf.

Kagome hatte ihm ausführlich gezeigt wie man diesen Wasserhahndämon bändigte. Trotzdem stellte der junge Krieger resigniert fest wie lückenhaft seine Auffassungsgabe war und ließ das Wasser der Badewanne einfach langsam einlaufen.

Einmal noch vergewisserte er sich dass die Badtür auch tatsächlich jeden Zentimeter des Zimmers abdeckte.

Mit einem Plumps fielen seine Gewänder zu Boden.
 

Der Beckenrand und die an der Wanne angrenzende Wand waren ziemlich warm, wie Inuyasha feststellte, als er sich beim hineinklettern stützte. Insgeheim fragte er sich wieso die Menschen dieser Zeit nicht einfach Quellen draußen verwendeten. Sie waren tausendmal größer als das kleine Ding hier, vielleicht aber nicht so gemütlich.

Er ließ sich in das warme Wasser sinken und lehnte sich zurück. Erst nach einigen Sekunden entspannte sich sein gesamter Körper.

Zufallsgegriffene Erinnerungen stießen ihm ins Gedächtnis. Unter anderem, was er zuerst von Kagome gedacht hatte als er sie das erste mal traf. Aber auch welche Abenteuer sie danach zusammen bestritten hatten.

Ein unangenehmes Gefühl breitete sich unterhalb seiner Brust aus. Wieso tat sie das alles für ihn, diesem nichtslosen Hanyou? Verträumt starrte er die Wasseroberfläche an in denen sich seine glasklaren, goldenen Augen spiegelten.

Nurnoch Naraku musste besiegt werden und dann hatte Kagomes Fluch ein Ende. Dann konnte sie all ihre Freunde und Familie in die Arme schließen und Inuyasha vergessen.

„...vergessen.“, murmelte er leise.
 

Erschrocken wandte Inuyasha den Kopf. Kagome war hereingekommen und stand vor der Waschmaschine, legte dabei sorgfältig seine Wäsche hinein, mit dem Rücken zu ihm.

Unauffällig verteilte der Halbdämon den Schaum gleichmäßig auf der Wasseroberfläche, bis der dicke weiße Teppich den Wanneninhalt komplett verdeckte.

„...was machst du da?“, brummte er hinüber. Im Unterton schwang leichte Neugier mit.

Wahrscheinlich genauso wie ihm hatte ihr Kopf eine äußerst interessante rotfarbe angenommen.

„Deine Wäsche waschen.“

Mit einem klickenden Ton war der eckige Kasten zu und begann in den nächsten Sekunden zu rattern.

„Was ist das denn?!“

Verwundert schüttelte sie ihr rechtes Bein vom Wasser ab und verfolgte die Spur zum Übeltater. Der Badewanne. Oder wohl eher Inuyasha.

Es war noch nicht all zu viel Wasser übergeschwappt sodass man es auch einfach wegwischen konnte, dennoch beeilte sich das Mädchen die kommende Flut aufzuhalten und drehte den Hahn ab.

„Hast du nicht aufgepasst?“

Schmollend sank Inuyasha in die Wärme ein. Nurnoch Blubberblasen gaben das Zeichen, er sei noch am Leben.

Sauer, wie sie bei diesem stressigen Tag nunmal war, warf sie ihren Blick hinab zu Inuyasha. Mit einem Mal bemerkte sie seine fast ausdruckslosen Augen. „...“

Vor der Wanne kniete Kagome nun, beiderlei Ellenbogen auf dem Wannenrand, den Kopf abstützend.

„Ist etwas, Inuyasha?“

„Nein.“, kam es knapp.

Er gab sich keinerlei Mühe Kagome in die Augen zu Blicken und starrte einfach den prickelnden Schaum über seinen Körper an.

„..ich sehe es doch in deinen Augen.“

„Nein.“, wiederholte er sich.

Ein Seufzen kam ihr über die Lippen. Bei Gottes Willen war Kagome besonders heute äußerst angespannt gewesen. Allerlei Muskeln hatten sich unter Wut verkrampft und nebenher wirkten die feinen Äderchen in ihren Augen wie pulsierende, kleine Bomben. Dennoch hatte sie das Gefühl nicht verdrängen können etwas schroff zu ihm gewesen zu sein.
 

Auch wenn ihr Herz mindestens genau so sehr hämmerte wie seines überwand sie sich und erhob ihre müden Knochen. In gebeugter Form zog sie seinen Kopf mit sanfter Gewalt an ihre Brust.

Inuyasha wusste sich nicht zu helfen und erötete unter diesen Bedingungen. Sein Bewusstsein war betäubt.

„Inuyasha...“, hauchte Kagome.

Verunsichert reagierte der Namensträger mit einem „...ja?“.

„Hörst du das?“

Zunächst hatte der Junge keinerlei Ahnung wovon sie sprach bis seine Hundeohren aufzuckten und einen hastigen Rhythmus unter ihrer Brust spürte. „...ich mag es nicht, wenn du so traurig bist und dann... naja...“ Sie kam ins Stottern. Dieses aufsteigende Blut im Kopf erleichterte den Vorgang nicht gerade.

„...passiert es halt..“
 

Im nächsten Moment wurde alles still. Allein das tropfende Waschbecken füllte den Raum mit einer Geräuschekulisse während die beiden Personen in ihrer Haltung verharrten.

Das was Inuyasha ihr jetzt sagen wollte überschlug sich an geballter Wortmenge dass es ihm gleich wieder den Mund schnürte. Selbst als der Schaum anfing sich aufzulösen störte es ihn nicht.

So zärtlich wie er konnte streichelte er über ihren Rücken und versuchte mindestens die Worte zu formen welche Kagome als Rechtfertigung verdient hatte.

„Ich habe Angst dass du mich verlässt Kagome“, gestand er.

„Wenn Naraku besiegt ist wird der normale Alltag einbrechen und du hast keinen Grund mehr in meiner Zeit zu verweilen. Du wirst wieder mehr Zeit mit deinen Liebsten verbringen können und kannst in Sicherheit hier leben...“

Die Trauer die seine Worte hinterlegte zerrissen Kagome das Herz. Sie hatte einst dieselben Gedanken durchträumt und wollte nun antworten, doch er schien nicht fertig.

„Wenn du dann hier lebst wirst du glücklich sein und keinen Grund mehr haben an mich zu denken. Eines Tages dann wirst du mich vergessen.“
 

Beinah gab der Boden unter Kagomes Füßen nach und sie vermochte sich seine Worte nicht bildlich dar zu stellen. Eine Welt ohne Inuyasha war... schwierig. Oder war sie überhaupt möglich?

Sobald jene Angstgefühle überschwappten tröstete sich das Mädchen mit der Erinnerung, der Kampf gegen Naraku sei noch weit entfernt. Gerade jetzt war er so nah wie noch nie.

„Dummkopf...“, säuselte sie mit glänzenden Augen. Tränenflüßigkeit staute sich in den Augenwinkeln an und brannten allmählich. „..ich habe nicht vorgehabt dich zu verlassen...“

Grob befreite er sich aus ihren Fängen und starrte ungläubig zu ihr auf.

„...nicht?“

Kagome schüttelte ihren Kopf und lächelte friedlich.

Das, was sich gerade innerlich in ihm abspielte durchflutete alle Sinne und brachte ihn zu einer Erkenntnis, die auf halber Reise mit dem Mädchen eigentlich fest stand.

Seine nassen Pfoten griffen nach ihrem Gesicht. Der Mund von ihm war etwas geöffnet und näherte sich ihrem. Bis er auf halber Strecke stoppte, von ihr abließ und wild geworden im Wasser den Schaum auf ein neues verteilte. Die Röte in seinem Gesicht hatte sich fast noch gesteigert.
 

„K-kannst du bitte kurz raus ich.... komm gleich hinterher.“

Fest verwurzelt blieb Kagome einige Sekunden stehen und betastete ihren Tomatenkopf, denn sie verstand genau. „Mh!“

Hastig verließ sie das Bad. Als die Tür leise im Schloss klackerte atmete der junge Mann wieder auf. Seine Mundwinkel formten ein Lächeln der Freude.

Er würde nicht alleine sein. Er würde MIT ihr sein. Für ewig über ihr Leben wachend.

Diese doofe Kagome.

Vielleicht war sie doch garnicht so doof.

Und mit einem ganz kleinen vielleicht liebte er sie... so etwas.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  francislissy
2015-05-09T23:11:07+00:00 10.05.2015 01:11
Es war so süß, hab schon lange keinen so süßen One-Shoot gelesen. Alle Achtung!
Von:  CheyennesDream
2014-12-14T21:41:33+00:00 14.12.2014 22:41
Ich war ein wenig neugierig und habe deine FF gleich gelesen.
Ich habe mich schon fast in einem Teil gefühlt, da kam so das Inu & Kago Feeling währen der Serie rüber. Die kleinen wörtlichen Kampeleien und dann wieder die süßen Momente.

Evtl liest man mal wieder was von dir. ;)

Chris


Von:  Salada
2014-06-11T21:01:23+00:00 11.06.2014 23:01
ohhh wie süß ;) und ganz schön mutig den beim baden zu stören:D
Von:  Wolkenkranich
2013-10-07T11:49:12+00:00 07.10.2013 13:49
Wirklich süß! Echt gut geschrieben! :-)
Von:  Daphne_Purpura
2012-02-21T22:24:38+00:00 21.02.2012 23:24
Aaaah, voll süß *-*

Dein Schreibstil ist soo toll und die Idee einfach nur niedlich!


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