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Odoroki High

Ein Magical Girl-Fantasy-Mix
von

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Rückkehr eines Engels

Du musst lernen, dich zu beherrschen. Du wirst den Kampf nicht bestehen können, wenn du dich selbst nicht unter Kontrolle hast.
 

Direktor Toki
 

Kapitel 4 - Rückkehr eines Engels
 

"Sieh an."

Aya starrte ihre Mutter an, als würde sie diese Frau zum ersten Mal in ihrem Leben sehen. Und in gewisser Weise war es auch so. Wo sie einst Freundlichkeit und Liebe im Gesicht ihrer Mutter gesehen hatte, gab es jetzt nur noch Kälte und ein Gefühl von Fremde, das Ayas Herz zusammen presste. Dieser Moment, nach dem sie sich so sehr gesehnt und ihn auch gleichzeitig so gefürchtet hatte, schien im Universum gerade das bedeutendste Ereignis zu sein.

Es war Aya nicht möglich, sich zu bewegen. In ihr stritten die Gefühle. Am liebsten hätte sie sich ihrer Mutter in die Arme geworfen. Fast hoffte sie, dass sich dadurch vielleicht alles als böser Traum herausstellen würde. Aber ein anderer Teil von ihr wollte einfach nur davonlaufen und diesen Menschen nie wieder sehen. Etwas in ihr sagte Aya, dass ihre Mutter nicht unschuldig an all dem war. Dass sie es so gewollt hatte. Und noch immer wollte.

"Was ist?" Ayas Mutter zog zornig die Brauen zusammen. "Hat es dir plötzlich die Sprache verschlagen? Wenn du etwas von mir willst, dann sag es. Ansonsten lass mich in Ruhe."

In Ayas Kopf überschlugen sich die Gedanken. Was sollte sie tun? Sie war jetzt hier. Und vielleicht war es ihre letzte Chance.

"Ich... Ich möchte nur wissen...", begann sie und stockte. Ja, was wollte sie wissen? Nun stand sie ihrer Mutter gegenüber und fühlte sich, als wäre alles, was zwischen ihnen einmal gewesen war, aus und vorbei. Eine Fremde stand vor ihr und sie wusste nicht, was sie zu ihr sagen sollte. Wann war das alles geschehen? Wann hatte sie sich so verändert?

"Ich, ich, ich!" platzte ihre Mutter plötzlich heraus und Aya zuckte zusammen. Sie spürte, wie Chikas Hand sich noch etwas fester um ihre eigene legte. "Immer denkst du nur an dich. Wie mich das anwidert! Hast du dir jemals Gedanken darum gemacht, was andere Menschen wollen könnten? Hast du jemals danach gefragt? Nie! Und jetzt kommst du her und stotterst mir hier einen vor. Was erwartest du? Dass ich dich in die Arme nehme und alles wieder so wird wie früher?"

Tatsächlich. Sie hatte es irgendwie erwartet. Aber wenn da noch ein Funken Hoffnung in Aya gewesen war, so hatte ihre Mutter ihn gerade erstickt.

"Du bringst nicht mal den Mut auf, mir in die Augen zu sehen. Oder mit mir zu reden. Ich schäme mich dafür, so einen Schwächling aufgezogen zu haben. Vergeude deine Zeit nicht damit, an die Vergangenheit zu denken. Fang endlich an, für unsere Zukunft zu sorgen!"

Immer noch starrte Aya ihre Mutter an. Kein Laut kam aus ihrem Mund. Was hätte sie auch sagen sollen? Sie merkte, wie das Entsetzen und die Lähmung in ihrem Inneren einer Welle der Wut wichen. Wut auf ihre Mutter, auf diese Schule und auf ihr Leben im Allgemeinen. Aber sie konnte diesen Zorn nicht zum Ausdruck bringen. Er schwelte in ihr, doch sie war damit allein.

Nach einer halben Ewigkeit endlich drehte ihre Mutter sich um und ging ruhigen Schrittes und erhobenen Kopfes durch die Halle und verließ die Schule. Kein Wort des Abschieds. Kein Zeichen der Zuneigung. Am liebsten wäre Aya auf der Stelle tot umgefallen. Aber ihr Körper tat ihr diesen Gefallen nicht. Noch eine ganze Weile stand sie einfach nur so da und starrte ins Nichts, bis sie endlich wieder ihre Umgebung wahrnahm. Chika stand immer noch neben ihr und hielt ihre Hand. In der Halle tuschelten einige Schüler miteinander und sahen dann und wann zur Treppe hinüber.

"Ich wollte nur wissen, ob sie mich vergessen hat", murmelte Aya schließlich und drehte sich zu Chika um. "Warum konnte ich ihr das nicht sagen?"

"Sie ist jetzt ein anderer Mensch", erwiderte Chika leise und zog Aya sanft mit sich die Treppe hinauf. "Sie werden alle so, wenn sie ihre Kinder hierher schicken. Ich weiß nicht, warum. Es tut uns allen weh."

Aya seufzte. "Dann bin ich nicht die Einzige?"

"Nein. Direktor Toki sagt, dass es nur zu unserem Besten geschieht. Dass wir uns nur auf unsere Aufgabe konzentrieren sollen. Wenn der Kampf vorbei ist, wird alles wieder gut."

Das Strahlen in Chikas Augen sagte Aya, dass ihre Freundin wirklich daran glaubte. Doch Aya war klar, dass es nie wieder gut werden würde. Egal, was noch alles auf sie zukommen würde: Solch ein Bruch konnte niemals verheilen.
 

Die nächsten Tage durchlebte Aya wie im Traum. Sie besuchte den Unterricht, gab sich alle Mühe bei anstehenden Arbeiten, aß, schlief und verbrachte viel Zeit mit Chika. Doch irgendwie konnte das alles nicht wirklich bis zu ihr vordringen. Sie kam sich vor als wäre sie in Watte gepackt. Und auch wenn sie nach außen hin gelöst und locker wirkte - und sie wusste, dass sie das tat -, sah es in ihrem Kopf und in ihrem Herzen ganz anders aus.

Die Begegnung mit ihrer Mutter hatte sie geschockt. In ihrem Herzen hatte sie noch daran geglaubt, dass ein Wiedersehen vielleicht die Wende bringen könnte. Dass ihre Mutter sie doch noch liebte und dass vielleicht alles nur eine Verkettung unglücklicher Umstände war. Aber nun wusste sie es besser. Und damit fertig zu werden erforderte mehr Kraft von ihr, als sie gedacht hätte.

Durch den Schleier an Erinnerungen und Gedanken, der sie stets umhüllte, nahm Aya wahr, dass Mado oft in ihrer Nähe weilte. Zuerst maß sie diesem Umstand keine besondere Bedeutung zu, doch schließlich fiel sogar ihr auf, dass da etwas nicht stimmen konnte. Entweder wollte Mado etwas von ihr und traute sich nicht, sie zu fragen - was Aya nicht glaubte -, oder sie wollte sie beobachten. Das war sehr viel wahrscheinlicher. Und seltsamerweise erweckte diese Erkenntnis Zorn in Aya, wo alles andere sie nicht hatte berühren können.

Es war im Sportunterricht als Aya schließlich der Kragen platzte. Die Klasse sollte auf dem Trainingsplatz ihre Runden laufen. Keine besonderen Anforderungen an Schnelligkeit oder Geschick. Einfach nur laufen und die Ausdauer trainieren. Chika und Aya hielten sich im Mittelfeld der Gruppe und bewegten sich schweigend nebeneinander her. Nach einer Weile fiel Aya auf, dass Mado sich ebenfalls auf einer Höhe mit ihnen bewegte. Stirnrunzelnd sah sie zu ihr hinüber. Normalerweise hielt sie sich immer an der Spitze des Feldes, denn sie war eine sehr schnelle und gute Läuferin und stolz darauf. Warum also hing sie nun bei den eher langsamen Leuten herum? Langsam verringerte Aya ihr Tempo und fiel zurück. Mado tat das gleiche. Als Aya wieder schneller wurde, erhöhte auch Mado ihr Tempo.

Der Druck, der die letzten Tage auf Ayas Herzen gelastet hatte, verschwand auf einen Schlag. Sie bahnte sich einen Weg durch die anderen Läufer und fand schließlich direkt neben Mado wieder in ihren Lauf.

"Was soll das eigentlich?" fragte sie ihre Cousine keuchend.

Mado sah sie mit gespieltem Erstaunen an. Erschrecken war in ihrem Gesicht zu lesen und Aya tat es gut, sie so aus der Fassung gebracht zu haben. "Was meinst du?" erwiderte sie mit erstaunlich ruhigem Atem.

"Du weichst mir seit Tagen nicht mehr von der Seite. Kannst du mir mal sagen, was das soll?"

Mado lief nun etwas schneller. Willst mich wohl los werden, hm? Aya grinste in sich hinein. So leicht mache ich es dir nicht. Sie zog mit Mado mit und blieb auf gleicher Höhe.

"Ich weiß nicht, was du meinst."

Langsam begann Aya ungeduldig zu werden. Was hatte sie eigentlich verbrochen, dass kein einziger Mensch mehr vernünftig mit ihr reden konnte? Blitzschnell fuhr sie herum und riss Mado am Ärmel. Das brachte das Mädchen so aus dem Tritt, dass es stolperte und zu Boden ging. Und Aya mit ihr. Doch statt erschrocken auf dem Boden liegen zu bleiben, rappelte Aya sich blitzschnell auf, rollte sich über Mado und packte sie am Kragen. Sie spürte so eine unbändige Wut in sich, dass sie am liebsten zugeschlagen hätte. Sie wusste selbst nicht, was sie eigentlich davon abhielt.

"Hör zu", fauchte sie Mado an, die nun ganz still und erschrocken unter ihr lag. "Ich hab gerade wirklich Lust, mich mit dir anzulegen. Verwandtschaft oder nicht, du nervst mich! Wenn du weiter so eine Show abziehen willst, dann rate ich dir, mir lieber aus dem Weg zu gehen."

"Bist du verrückt geworden?" schrie Mado sie an und versuchte, Aya von sich herunter zu stoßen. Doch die klammerte sich mit ihren Knien so stark an Mados Hüfte fest, dass sie keinen Zentimeter wich.

"Vielleicht bin ich das", entgegnete Aya leise und schüttelte Mado leicht. "Würde dir das gefallen, ja? Wenn ich total durchdrehen würde? Wäre vielleicht nicht schlecht, dann könnte ich endlich von hier verschwinden und wäre euch alle hier für immer los! Dafür nehme ich auch gern eine Gummizelle in Kauf."

Mados Augen weiteten sich. Aya erkannte die Angst darin und fragte sich, ob sie nicht ein wenig zu weit gegangen war, doch immer noch pulsierte die Wut in ihr und unterdrückte das logische Denken. Plötzlich spürte sie, wie sie von hinten gepackt und von Mado herunter gerissen wurde. Urplötzlich verrauchte ihr Zorn und sie ließ sich widerstandslos aufrichten. Zwei Mitschüler hielten sie fest und einige andere halfen Mado, wieder auf die Beine zu kommen. Die Lehrerin tauchte neben Aya auf und starrte sie entsetzt an.

"Was ist denn nur in dich gefahren?" keifte sie Aya an und riss sie am rechten Arm hinter sich her vom Sportplatz weg. "Komm mit! Das wird noch Folgen für dich haben!"

Aya drehte sich noch einmal zu ihrer Klasse um. Jeder sah ihr bestürzt hinterher, anscheinend konnte niemand von ihnen so recht verstehen, was soeben geschehen war. Chika stand bei Mado und redete leise mit ihr. Doch die schien der Jüngeren gar nicht zuzuhören. Ihr Blick ruhte auf Aya. Und der Ausdruck in ihren Augen verwirrte Aya zutiefst.
 

Das Büro des Direktors hatte sich überhaupt nicht verändert, seit Aya das letzte Mal hier gewesen war. Sogar die Atmosphäre war die gleiche - beruhigend, aber doch von einer unterdrückten Anspannung durchzogen. Aya saß auf einem Stuhl vor dem großen Schreibtisch. Sie trug noch immer ihre Sportsachen, denn die Lehrerin hatte sie direkt vom Sportplatz hierher geschleift. Bevor Aya ins Büro zitiert wurde, hatte sie allerdings unter vier Augen mit dem Direktor gesprochen. Erst danach wurde Aya erlaubt, das Büro zu betreten.

Der Direktor saß hinter seinem Schreibtisch und bedachte Aya mit einem Blick, den sie beim besten Willen nicht deuten konnte. Neben ihm stand mit vor der Brust verschränkten Armen die Sportlehrerin. Sie wirkte unzufrieden und murmelte leise etwas vor sich hin. Unschlüssig, was sie nun tun sollte, blieb Aya vor dem Schreibtisch stehen.

"Setz dich", gebot ihr der Direktor und deutete auf den freien Stuhl. Aya tat, wie ihr geheißen. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus.

"Du hast also eine Mitschülerin im Sportunterricht angegriffen?"

Die Lehrerin schüttelte den Kopf und riss die Arme nach vorn. "Angefallen hat sie sie! Wie ein wildes Tier! Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht. Gemeingefährlich ist so etwas!" Jammernd verbarg sie das Gesicht in den Händen.

Der Direktor schüttelte missbilligend den Kopf. "Na, na, Frau Asahara. Es ist doch nichts passiert. Am besten beruhigen Sie sich erst mal wieder und lassen mich mit Fräulein Ichiyanagi allein."

"Aber..." Die Lehrerin warf dem Direktor einen flehenden Blick zu.

"Bitte."

Nicht gerade begeistert verließ Frau Asahara den Raum. Die Tür schloss sie lauter hinter sich, als es nötig gewesen wäre.

"Nun, was hast du denn dazu zu sagen?" Direktor Toki beugte sich ein wenig vor und lächelte liebenswürdig.

Während sie den Direktor ansah, fragte sich Aya, weshalb sie innerlich schon wieder so ruhig war. Noch vor einer halben Stunde hatte sie getobt wie eine Wahnsinnige, doch das Gefühl dieser alles verzehrenden Hitze in ihr war vollkommen verschwunden. Beinahe wünschte sie sich, ihren Ausbruch wiederholen zu können und dem Direktor eines seiner schweren Bücher über den Kopf zu ziehen. Doch so sehr sie in sich auch nach der Wut tastete - sie konnte sie nicht finden.

"Wir haben uns eben gestritten", erklärte sie mit ruhiger Stimme und vermied es, den Direktor direkt anzusehen. Sie wusste genau, dass er sie fragen würde, warum das geschehen war. Und sie war sich nicht sicher, was sie ihm antworten sollte.

"Mit Mado, hm?" Der Direktor nickte und lehnte sich seufzend zurück. "Ich weiß, es ist oft nicht gerade leicht, mit ihr auszukommen."

Erstaunt sah Aya auf. Hatte sie sich verhört? "Ich verstehe nicht ganz....", entgegnete sie vorsichtig, als der Direktor eine Weile geschwiegen hatte.

"Nun..." Direktor Toki machte eine vage Bewegung mit der rechten Hand und heftete seinen Blick auf die Zimmerdecke. "Ihre Erziehung ist wohl nicht ganz so gut verlaufen, wie man sich das hätte wünschen sollen. Sie hat sehr früh einen sehr eigenwilligen Weg gefunden, mit den Dingen umzugehen."

Aya runzelte die Stirn. Eigentlich wollte sie dazu nichts sagen, denn es erschien ihr vermessen, den Direktor zu kritisieren. Doch die Worte kamen aus ihr heraus, ehe sie etwas dagegen tun konnte. "Glauben Sie nicht, dass man die Erziehung eines Kindes nur dann wirklich kritisieren kann, wenn man selbst Einfluss darauf hatte?"

Erstaunlicherweise lächelte der Direktor bei diesen Worten. "In diesem Fall ist das wohl gerechtfertigt, Fräulein Ichiyanagi. Ich hätte schon viel früher merken müssen, dass Mado mir entgleitet."

Für einen Moment herrschte Stille im Büro. Ayas Gedanken überschlugen sich. Hatte sie das nun falsch verstanden oder war Direktor Toki...? "Sie... Sie sind Mados Vater?" presste sie schließlich ungläubig hervor.

"Ihr Onkel", entgegnete der Direktor. Mehr schien er zu diesem Umstand nicht sagen zu wollen, denn er schwieg beharrlich und auch Aya wusste nicht, was sie sagen sollte. Eine unangenehm lange Pause entstand, in der Aya versuchte, den Direktor bloß nicht anzustarren. Niemals wäre sie auf die Idee gekommen, dass er mit Mado verwandt sein könnte! Natürlich... Wenn man genau darüber nachdachte, erledigte Mado eine Menge verantwortungsvolle Aufgaben. Und wem sollte Direktor Toki eher vertrauen als jemandem aus seiner eigenen Familie? Aber... Wenn Mado Ayas Cousine war, wie sie und ihre Mutter bereits behauptet hatten, dann war...

"Ich kann mir vorstellen, dass ihr beide unter einem gewaltigen Druck steht", unterbrach der Direktor Ayas Gedankengänge. Verwirrt blickte sie auf. "Mado versucht stets, unserer Sache zu dienen und die Dinge... am Laufen zu halten. Ich glaube, insgeheim hat sie stets gehofft, dass sie eines Tages diejenige sein würde, zu der alle aufschauen. Nun... Vielleicht habe ich es einfach versäumt, ihr klar zu machen, dass dem nicht so sein wird."

"Sie meinen, Mado wollte die Führerin werden?"

Nun war es an der Reihe des Direktors, verwirrt drein zu schauen. Doch er hatte sich schnell wieder in der Gewalt. "So... Du weißt also bereits davon?"

"Ich habe einiges mitbekommen. Die anderen haben mich aufgeklärt. Ich weiß von meiner Bestimmung und ich weiß von der Armee. Und auch von dem Kampf, den wir ausfechten. Nebenbei bemerkt... Ich hätte das alles angeblich von jemand anderem erfahren sollen."

Der Direktor seufzte. "Ja. Es stimmt, die anderen Schüler haben ihre Einführung in unsere Geschichte stets von mir erhalten. Nun... Es sind einige Dinge geschehen, die mir nicht erlaubt haben, dich ebenso zu behandeln. Ganz abgesehen davon, dass ich gar nicht die Zeit dafür gehabt hätte." Er sah Aya an und winkte dann ab. "Aber das ist hier nicht das Thema. Da du bereits alles zu wissen scheinst, muss ich ja keine Reden mehr schwingen."

"Sie machen sich das alles sehr leicht." Plötzlich kehrte die Wut zurück und Aya konnte fühlen, dass dieses Gefühl sie überrollen würde, wenn sich das Gespräch in die vorgezeichnete Richtung entwickelte. "Sicher, ich habe vieles erfahren, aber immer noch ist so vieles unklar und ich weiß nicht, was von mir erwartet wird. Welchen Sinn das alles macht. Jetzt bin ich hier und sie haben die Gelegenheit, mit mir darüber zu sprechen. Aber stattdessen werde ich wieder nur abgespeist. Jemand anderes hat diese Aufgabe übernommen und das ist bequem. Aber... Ich kann das nicht einfach so hinnehmen! Ich bin in ein völlig neues Leben geworfen worden, in dem ich mich einfach nicht zurecht finde. Ich finde, ich habe das Recht auf etwas -"

"Ist das der Grund, aus dem du dich mit Mado geprügelt hast?" Die Stimme des Direktors war nun nicht länger freundlich, sondern hinterlistig und fragend.

"Wie bitte?" fragte Aya verdutzt und konnte nicht recht zuordnen, was Tokis Frage zu diesem Zeitpunkt sollte.

"Du bist wütend und frustriert und du lässt deine Aggressionen an deinen Mitschülern aus." Als hätte er einen besonders komplizierten Fall gelöst, lehnte der Direktor sich entspannt zurück.

"Aber... so ist es nicht!" Aya ballte wütend die Fäuste. "Sie beschattet mich und lässt mich keinen Moment aus den Augen, sie folgt mir auf Schritt und Tritt, immer giftet sie mich an oder reißt dumme Sprüche. Das hat doch nichts mit Wut oder Frustration von mir zu tun!"

"Ist das so?" Toki lachte trocken. "Nun, ich sehe das ein bisschen anders."

Aya blieb der Mund offen stehen. Er hatte sie in eine Sackgasse gelockt. Freundlich und fürsorglich getan, um sie dann hinterrücks zu erdolchen. Erdolcht... Genau so fühlte sie sich gerade.

"Du musst lernen, dich zu beherrschen", fuhr der Direktor kühl fort. "Du wirst den Kampf nicht bestehen können, wenn du dich selbst nicht unter Kontrolle hast."

"Ich..."

"Denk darüber nach. Und wenn ich noch einmal höre, dass sich ein Vorfall wie heute ereignet hat, werden wir über Konsequenzen nachdenken müssen. Für heute ist es genug. Ich denke, du hast verstanden."
 

Völlig verwirrt und enttäuscht verließ Aya das Büro des Direktors. Sie fühlte sich, als hätte er ihr eine schallende Ohrfeige verpasst, die sie nicht verdient hatte. Irgendwie hatte sie das Gefühl gehabt, dass sie ihm trotz allem ein wenig vertrauen konnte. Und dummerweise hatte sie tief in sich daran geglaubt, dass er sie brauchen würde. Schließlich war sie...

Abrupt blieb Aya stehen und lehnte sich an die kühle Wand des Flures. Ja, was war sie denn? War das Amt der Führerin denn etwas so Besonderes, dass Mado sie deswegen schikanierte? Aber wenn es so war, wieso taten dann alle so, als würde sie nur eine unter vielen sein und keine besondere Behandlung verdienen? Falls sie sie wirklich brauchten, mussten sie dann nicht darum bemüht sein, ihr das Leben leichter zu machen?

"Du bist eine Närrin", schalt Aya sich selbst und setzte ihren Weg fort. Als sie die Eingangshalle erreichte, kamen ihr einige Schüler entgegen, die sie neugierig anstarrten, doch sie kümmerte sich nicht darum. Es war ihr auf einmal ganz egal, ob man sie ansah oder über sie redete, wenn sie nur zwei Schritte entfernt stand und jedes Wort mit anhören konnte. Es machte doch keinen Sinn, sich darüber aufzuregen. Sie war eine Gefangene in dieser Schule und eine Gefangene in ihrem eigenen Leben.

Das nennt man dann wohl Resignation, lachte die Stimme in Ayas Kopf ganz leise.

Als sie den Fuß der Treppe erreichte, die zu den Schlafsälen führte, bemerkte sie aus den Augenwinkeln, dass Mado an der Eingangstür stand. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah mit schmalen Augen zu ihr herüber, sagte aber nichts. Aya seufzte und begann, die Treppe hinaufzugehen. Sie hatte keine Lust auf eine Diskussion und sie hatte keine Lust mehr auf Streit. Eigentlich wollte sie gerade allem aus dem Weg gehen, was mit dieser verflixten Schule und ihrer Armee zu tun hatte. Und Mado war die letzte, die sie treffen wollte. Doch als sie schon fast die letzte Stufe erreicht hatte, hörte sich hinter sich Schritte und sie wusste aus einem unerfindlichen Grund, dass es sich um Mado handelte.

Schweigend ging Aya weiter. Sie bog in den dunklen Gang ein, der zu ihrem Zimmer führte und kümmerte sich nicht darum, ob ihre Cousine ihr folgte oder nicht. Und Mado ihrerseits schien auch keine Unterhaltung zu suchen. Bis sie nur noch wenige Meter von Ayas Ziel entfernt waren.

"Warst du beim Direktor?" fragte Mado leise.

Aya blieb stehen, drehte sich aber nicht um. Die Schritte hinter ihr verstummten. "Du hast mich doch von seinem Büro kommen sehen, oder?"

Mado lachte leise. "Stimmt. Ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte."

"Ich glaube nicht, dass es viel zu sagen gibt. Es ist wohl besser, wenn wir uns in Zukunft aus dem Weg gehen." Langsam schritt Aya weiter voran. Mado folgte ihr nicht. Als sie eine Hand auf die Klinke ihrer Zimmertür legte, rief Mado sie allerdings zurück.

"Glaubst du wirklich, dass das besser ist?"

Das ist wie in einem schlechten Film, zwitscherte die leise Stimme. Du willst ihr doch wohl nicht nachgeben?

"Der Direktor hat angedeutet, dass du die Führerin werden wolltest." Noch immer konnte Aya sich nicht umsehen. Im Moment war sie innerlich sehr ruhig, doch sie fürchtete sich davor, wieder diese unbändige Wut in sich zu spüren.

"Nichts könnte mich jemals dazu bringen!" rief Mado empört und nun drehte sich Ayqa doch um. Damit hatte sie nicht gerechnet. "Er hat doch keine Ahnung. Er hat mich nie verstanden! Mich in diese Schule zu schleppen und als seine persönliche Spionin zu benutzen. Und dann auch noch Lügen erzählen! Aya, du darfst ihm nicht glauben!"

"Wem soll ich denn noch glauben?" erwiderte Aya aufgebracht. "Ich weiß kaum noch, wer ich selbst bin. Und wenn du nicht meine Position einnehmen willst - die ich dir im Übrigen gern überlassen würde -, dann erklär mir doch mal, warum du mich seit Tagen verfolgst und belauschst und so gemein zu mir bist."

Einen Herzschlag lang starrten sich die beiden Mädchen einfach nur wortlos an, dann öffnete sich die Tür, deren Klinke Aya immer noch festhielt, und Chika streckte ihren Kopf auf den Flur.

"Was ist denn hier los?" fragte sie erschrocken.

"Nichts", antwortete Aya knapp, stieß die Tür weiter auf und ging an Chika vorbei ins Zimmer. Mado folgte ihr.

"Das gefällt mir selbst nicht", nahm sie die Unterhaltung wieder auf. "Zuerst wollte ich nur wissen, ob wir dir trauen können. Dann bekam er Wind von meinem Interesse und hat mir aufgetragen, dich zu beobachten und ihm zu berichten, was ich herausfinde."

"Herausfinden?" Aya wirbelte herum und gestikulierte wild mit den Händen. "Was willst du denn herausfinden? Ob ich meine Schularbeiten regelmäßig mache, wie schnell ich im Sportunterricht laufen kann oder wann und wie oft ich aufs Klo gehe?"

"Äh..." meldete sich Chika vorsichtig zu Wort. "Ihr schlagt euch aber nicht wieder, oder?"

"Darum ging es doch gar nicht", winkte Mado ab. "So was interessiert ihn nicht."

"Ach ja? Wenn ihn das nicht interessiert, was dann? Du hast wie eine Klette an mir geklebt - was hast du denn gehofft, herauszufinden?"

Chika fuchtelte nun wild mit den Armen. "Auszeit!" rief sie verzweifelt, weil die beiden Mädchen immer lauter wurden. "Nicht wieder streiten!"

"Ach, sei ruhig!" fauchte Mado und sofort verkrümelte Chika sich auf ihr Bett, wo sie sich ein Kissen schnappte und es an sich drückte, als könne sie sich dahinter verstecken. "Hör zu", fuhr sie nun wesentlich ruhiger fort. "Ich weiß, dass ich dir sehr auf die Pelle gerückt bin. Aber wie kann ich besser dafür sorgen, dass du deine Geheimnisse hütest, wenn du merkst, dass du beobachtet wirst?"

Das verschlug Aya die Sprache. Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und öffnete ihn abermals. "Bitte... was?"

"Ich halte nichts davon, andere Menschen auszuspionieren." Mados Stimme war nun sehr ruhig, beinahe traurig. "Ich weiß gerne, wie ich jemanden einzuschätzen habe und ob ich ihm vertrauen kann. Aber alles andere geht mich nichts an. Jeder Mensch hat seine geheimen Träume und Wünsche und ich habe nicht das Recht, sie ihm zu entlocken."

"Und... und deshalb hast du...?"

Mado nickte. "Es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du schlecht von mir denkst. Vielleicht hätte ich es dir erzählen sollen, aber das wollte ich nicht, weil... Er kann ziemlich wütend werden. Und ich habe eine gewisse Verpflichtung ihm gegenüber. Es gab nichts, was ich ihm hätte erzählen können. Nichts, was ich ihm überhaupt hätte sagen wollen."

Von Chikas Bett kam ein Seufzer der Erleichterung. "Das war ja eine schwere Geburt."

"Also wolltest du nur den Schein wahren, damit er nicht glaubt, du würdest dich ihm widersetzen?" Aya fühlte, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel, doch so ganz konnte sie immer noch nicht glauben, dass sich die Situation so leicht geklärt haben sollte. "Warum traut er mir nicht?"

Chika krabbelte ein Stück auf ihre beiden Mitschülerinnen zu. "Weil du mit ihm geredet hast", flüsterte sie.

Erstaunt sah Aya zu ihr hinüber. Sie wusste überhaupt nicht, was Chika damit meinte. Und vor allem nicht, wen. "Hä?" brachte sie nicht gerade intelligent hervor.

"Der Junge mit den schwarzen Haaren", ergänzte die Blonde noch leiser.

Wie ein Messerstich durchfuhr der Schmerz Ayas Herz. Taro! Sie hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass Mado sie mit ihm gesehen hatte. Das war ihre erste Begegnung gewesen. Mit Taro und auch mit Mado. Dieser denkwürdige Tag, an dem alles so anders geworden war. Sie spürte, dass sie bei der bloßen Erinnerung blass um die Nasenspitze wurde. Seitdem hatte sie nichts mehr von dem Jungen gehört, der sie so lange Zeit durch ihre Träume begleitet hatte. Warum eigentlich nicht?

"Es interessiert den Direktor, was du mit ihm zu schaffen hast. Er möchte wissen, ob ihr noch in Kontakt steht und warum und woher ihr euch überhaupt kennt." Mado zog die Schultern hoch. "Das kann ich ihm natürlich nicht sagen."

Ayas Mund war sehr trocken geworden. "Wieso nicht?" keuchte sie.

"Weil ich es nicht weiß. Ich werde ein Auge darauf haben, aber er muss davon nichts wissen. Glaub mir, wenn es so wäre, dass ihr in Verbindung steht und er wüsste davon... Du würdest das nicht wollen."

Erschrocken sah Aya von Mado zu Chika. War das gerade eine Warnung gewesen? Wo war sie hier nur hinein geraten?
 

Bis tief in die Nacht hatte Aya über der Strafarbeit gesessen, die Frau Asahara ihr aufgebrummt hatte. Es machte ihr nichts aus, einen fünfseitigen Aufsatz über Gewalt unter Jugendlichen zu schreiben, aber es kam ihr derart widersinnig vor, dass sie mit den Gedanken nicht dabei war. Solch ein Thema an einer Schule, die eine Armee beherbergte und ausbildete! Welch ein Hohn.

Chika hatte sich schon früh schlafen gelegt. Gelegentlich war ein kurzes Stöhnen von ihr zu hören, doch ansonsten war alles still. Aya war sehr dankbar dafür, denn so konnte sie jetzt endlich, wo sie im Bett lag und an die mondbeschienene Decke starrte, in Ruhe nachdenken. Mado hatte sie also beschatten sollen. War sie denn so wenig vertrauenswürdig, dass man schon Spitzel auf sie ansetzen musste? Der Direktor schien in der Hinsicht ein komischer Kauz zu sein, der alles über die Führerin wissen wollte. Aber warum hatte er dann nicht selbst zugegeben, dass er Mado auf sie angesetzt hatte? Er hatte doch wissen müssen, dass sie sich darüber unterhalten würde und dass Aya es früher oder später doch herausfinden würde. Das ergab doch alles keinen Sinn. Und konnte man Mado wirklich trauen? Hatte sie die Wahrheit gesagt? Im Moment glaubte Aya das, doch wer wusste, wie sich später noch alles entwickeln würde? Und überhaupt... wann war eigentlich später? Zu welchem Zeitpunkt? Was würde sie noch erwarten in dieser merkwürdigen Schule?

Seufzend wälzte Aya sich herum und schloss die Augen. Taro... Der Direktor wollte also wissen, ob sie noch mit ihm in Verbindung stand. Zum Glück ahnte niemand hier, dass das Treffen zwischen ihr und Taro an jenem Tag nicht das erste und einzige gewesen war. Wer wusste schon, was dann los gewesen wäre? Vermutlich hätte man sie in Einzelhaft gesteckt oder gefoltert. Unter ihrer Decke lächelte Aya ein wenig. Beinahe war es eine tröstliche Vorstellung, ein Geheimnis vor allen zu haben. Etwas, das nur sie wusste und das sie allein in ihrem Herzen bewahrte. Auch wenn es nun keine Rolle mehr zu spielen schien. Sie hatte ihn nicht wieder gesehen. Ob er je wieder auftauchen würde? Er hatte doch sonst immer auf sie gewartet, hier zwischen den Felsen hoch über dem Tal.

Erschrocken riss Aya die Augen auf und unterdrückte einen Schrei. Sie stand hoch oben am Rand eines Felsplateaus und sah hinunter auf eine weite Ebene, in der grünes saftiges Gras wogte. Ein leichter Wind fuhr ihr durchs Haar und ließ sie schaudern. Hoch über ihr flogen riesige Vögel, die an Adler erinnerten, aber etwas an ihnen war anders, sie wusste nur nicht, was. Dann und wann stießen sie einen klagenden Laut im Wind aus, der von den Felsen rundum widerhallte.

"Ich... bin zurück..." murmelte Aya und drehte sich einmal um die eigene Achse. Sie konnte es nicht fassen. Wochenlang nichts, keine Träume, und dann das! Ein seltsames Gefühl der Erleichterung ergriff von ihrem Herzen Besitz. So trostlos diese Gegend doch war, so sehr sie all die Jahre unter den Träumen gelitten hatte... Sie hatten etwas an sich, das ihr ein Gefühl von Heimat vermittelte. War das zuvor schon so gewesen? Sie konnte sich nicht erinnern.

Ein Geräusch hinter ihr ließ Aya zusammenzucken. Ihr Herz begann heftig zu schlagen und sie wusste nicht, ob sie sich umdrehen sollte oder nicht. Was, wenn sich ihre Hoffnungen nicht erfüllen würden? Und dann ihr letztes Treffen... der Kuss...

"Möchtest du mich gar nicht begrüßen?" erklang eine belustigte Stimme hinter ihr. Aya schloss kurz die Augen, atmete tief ein und drehte sich nun doch um.

Einige Schritte hinter ihr stand Taro und sah sie lächelnd an. Er trug eine Jeans und ein weites T-Shirt, was so gar nicht zu dieser wilden Umgebung passte. Er hatte sich nicht verändert und Aya fragte sich unwillkürlich, ob ihr überhaupt in der ganzen Zeit, in der sie ihn nun schon kannte, jemals eine Veränderung an ihm aufgefallen war.

"Hallo", brachte sie leise hervor und wagte nicht, sich zu bewegen. Sein Blick war so fordernd, dass er irgendetwas von ihr zu erwarten schien, doch sie wusste nicht, was.

Schließlich trat er auf sie zu und legte seine Hände auf ihre Schultern. Seine dunklen Augen ruhten auf ihrem Gesicht. "Schön, dass du hier bist. Ich hatte schon Angst, dass ich dich gar nicht mehr würde erreichen können."

Aya nickte verlegen. "Ich bin in dieser Schule... Bei den Leuten, vor denen du mich gewarnt hast."

"Ich weiß", antwortete Taro sanft und strich ihr über die rechte Wange, was ein nicht unangenehmes Brennen hinterließ. "Darum war es ja so schwer für mich, dich zu finden. Ich habe einmal versucht, außerhalb deiner Träume zu dir zu kommen, aber sie haben mich entdeckt und ich musste fliehen."

Überrascht griff Aya nach Taros Hand. "Der Eindringling! Im Garten! Das warst... du?"

"Oh ja. Das war wirklich eine dumme Sache. Ich habe ganz schön Ärger bekommen. Mein Bruder war so wütend auf mich, dass er eine Woche lang nicht mit mir geredet hat. Erholsam, aber äußerst ungewohnt."

"Du hast einen Bruder?" fragte Aya blödsinnigerweise.

Taro lachte. "Ja und stell dir vor, ich hab sogar Eltern."

Beschämt blickte Aya zu Boden. "Tut mir leid, das war dumm von mir. Es ist nur... Ich weiß eigentlich gar nichts von dir und irgendwie... erschien mir das bisher so unwirklich."

Taro nickte, sagte aber nichts dazu. Er nahm Aya an der Hand und führte sie ein Stück am Rand des Plateaus entlang. Schweigend genoss sie die Wärme der Berührung und die Stille an diesem Ort. Sie wünschte sich einen Moment lang, nie wieder erwachen zu müssen, damit sie einfach immer hier bleiben konnte, fern von allen Problemen und Missverständnissen. Natürlich ging das nicht, aber es war eine wunderbare Vorstellung.

"Setz dich", sagte Taro schließlich, als sie einen kleinen Felsvorsprung erreicht hatten, der etwas über die Ebene hinaus ragte. "Wir haben etwas zu besprechen."

Aya tat wie ihr geheißen, doch ein ungutes Gefühl beschlich sie. Etwas sagte ihr, dass ihr nicht gefallen würde, was sie nun zu hören bekommen sollte. Und das behagte ihr so ganz und gar nicht. Am liebsten hätte sie einfach in Taros Gesellschaft den Frieden genossen.

"Du bist also nun an der Odoroki High", begann der junge Mann leise. "Wie gefällt es dir dort?"

Aya schnaubte abfällig. "Ich bin nicht freiwillig dort. Meine Mutter hat mich verstoßen, die Schüler halten mich für eine Art Kriegsherren und der Direktor lässt mich beschatten. Keine gute Grundlage für ein ruhiges Leben."

"Ich wünschte, das wäre nicht passiert."

Aya schüttelte den Kopf. "Du kannst doch nichts dafür. Nach allem, was ich bisher mitbekommen habe, hätten sich mich so oder so geholt. Ob nun früher oder später... Das macht doch eigentlich keinen Unterschied."

"Für mich macht es den. Hätten sie dich nicht mit mir gesehen, dann hättest du vielleicht noch eine Chance gehabt. Und ich die Zeit, um dir zur Flucht zu verhelfen."

Nachdenklich runzelte Aya die Stirn. "Taro... Was hast du eigentlich mit der Sache zu tun?"

Er blickte auf und sah sie aus seinen dunklen Augen an. Sie wirkten schmerzvoll, aber auch sehr gütig. "Bevor ich dir das sagen kann, muss ich wissen, was du weißt."

"Was ich weiß? Nun..." Aya überlegte kurz. "Es gibt eine Armee in dieser Schule, die für den Schutz der Welt kämpft. Ich bin die Führerin, die der Armee vorsteht. Irgendwie hat das etwas mit parallelen Welten zu tun, aber ich weiß davon nichts Genaues. Dann ist da noch die Tatsache, dass ich keinen Kontakt zu dir haben darf. Das habe ich heute erfahren. Aber ich weiß nicht so wirklich, warum. Tja... In der Kurzfassung ist das alles."

Taro nickte. "Und was wollen die Feinde?"

"Ähm... Es hat etwas damit zu tun, dass unsere Eltern Priester sind, die diesen Planeten seit langer Zeit beschützen. Ihre Kinder werden zur Armee und beschützen die Erde im Kampf gegen Feinde von außen. Es gibt... parallele Welten und wer die Wege kennt, der kann alle Welten bereisen und Kriege beginnen oder die anderen Welten ausbeuten und manipulieren. Um das zu verhindern, sind wir da."

"Weißt du von den Alten Mächten? Oder besser gesagt... von Magie?" Taros Stimme war sehr leise und sehr sanft.

"Ich weiß nur, dass es sie gibt und einige können sie gebrauchen."

"Magie existiert in allen Welten. Es ist die Grundlage, auf der jede Welt aufgebaut ist. Sie verbindet das Leben mit dem Leblosen. Sie hält das Gleichgewicht, formt und beschützt. Sie kann gebraucht werden, aber nur in einem geringen Maße. Und wer sich ihrer im Überfluss bedient, der wird unweigerlich die Welt zerstören."

Aya hob die rechte Hand vor den Mund. "Ist so etwas schon einmal passiert?"

"Schon sehr oft", erwiderte Taro traurig. "Viele Welten sind so zugrunde gegangen."

"Aber wer tut denn so etwas? Es kann doch nicht wirklich Leute geben, die sich so lange an der Magie bedienen, bis nichts mehr übrig ist und dann einfach zur nächsten Welt weiterreisen." Aya fuhr ein Schauder über den Rücken. Plötzlich verstand sie, wovor ihre Welt beschützt werden musste.

Taro wandte den Blick ab und sah nun über die weite Ebene. "Es gibt eine Vereinigung... einen Orden, wenn du so willst, der seinen Mitgliedern ewiges Leben schenken kann. Sie zehren von der Energie eines Planeten und das so lange, bis sie aufgebraucht ist. Dann reisen sie weiter und erkämpfen sich den Einlass in eine andere Welt, deren Magie noch vorhanden ist. Die Welt, die sie zurücklassen, ist ein trauriger Ort voller Angst, Hass und Neid. Furchtbare Kriege toben dort und über kurz oder lang wird sich alles Leben selbst zerstören. Zu dieser Zeit aber wird der Orden längst weitergezogen sein und eine andere Welt ins Verderben führen."

Ayas Herz begann wild in ihrer Brust zu hämmern. Irgendwo in ihrem Herzen spürte sie etwas - ein Ziehen, das stärker geworden war, je mehr Taro erzählt hatte. Doch sie konnte es nicht einordnen und versuchte, dieses ungewohnte Gefühl zu verdrängen.

"So weit darf es nie kommen", hauchte sie erschrocken. "Ich werde dafür sorgen, dass diese Wesen niemals zu uns vordringen. Egal, was ich tun muss, um -"

"Sie sind bereits da." Langsam und bedächtig hatte sich Taro wieder zu ihr umgedreht. Seine Augen waren sehr dunkel geworden.

"Was?"

"Aya, ich..." Er verstummte und sah zum Himmel hinauf. Neugierig folgte Aya seinem Blick und entdeckte einen der großen Vögel, der sich langsam zu ihnen hinab sinken ließ. Unwillkürlich nahm Aya an, dass es sich um einen Adler handelte, doch je tiefer der Vogel sank, desto größer wurde er und bald erkannte sie, dass er einem Adler nur entfernt ähnelte. Seine Klauen waren sehr viel größer, sein Schnabel hingegen klein und spitz. Doch die Flügel hatten eine gewaltige Spannweite und das schwarze Gefieder glänzte in der Sonne.

Keuchend ließ sich Aya zurückfallen, doch Taro schlang seinen rechten Arm um sie und drückte sie an sich. "Keine Angst. Er wird dir nichts tun."

Der Vogel landete trotz seiner beachtlichen Größe beinahe lautlos neben Taro. Der streckte seine linke Hand aus und kraulte das Tier kurz am Kopf. Ein Geräusch, das einem Schnurren ähnelte, folgte dieser Geste. "Was ist los, Ragnar?"

Der Vogel breitete seine Flügel aus - woraufhin Aya sich noch dichter an Taro schmiegte - und klapperte mit seinem Schnabel. Taro nickte kurz. "Ist gut. Wir haben noch ein wenig Zeit. Die anderen sollen sich schon auf den Weg machen."

Ragnar schien zu nicken, stieß sich vom Rand des Felsvorsprungs ab und schlug heftig mit den Schwingen, um wieder an Höhe zu gewinnen. Aya sah ihm nach und wusste nicht, was sie von dieser merkwürdigen Begegnung halten sollte.

"Was...? Wie..?" brachte sie immer noch in den Himmel starrend hervor, doch Taro drückte sie ein Stück von sich weg und drehte ihr Gesicht dem seinen zu. Er wirkte nun sehr erregt. So als ob er unter großem Druck stünde.

"Hör zu", sagte er mit eindringlicher Stimme, "wir haben nicht mehr viel Zeit. Ich wollte dir so viel sagen bei diesem Treffen, doch sie dürfen mich hier nicht finden. Nicht zusammen mit dir."

"Wer?" wollte Aya wissen, aber Taro schüttelte den Kopf.

"Das braucht dich jetzt nicht zu kümmern. Ich werde versuchen, dich öfter zu sehen, aber versprechen kann ich nichts. Es gibt so vieles, das du noch wissen musst." Beinahe zärtlich strich er ihr übers Haar. An Ayas Unterarmen richteten sich sämtliche Härchen auf. "Ich möchte dich bitten, folgendes zu tun: Sprich mit Yuri Sakamoto. Sie kann dir vieles erzählen, wofür mir heute die Zeit fehlt. Du wirst sicher verstehen, weshalb ich dich zu ihr geschickt habe, wenn du ihre Geschichte gehört hast."

Aus großen Augen starrte Aya den Jungen vor sich an. Sie verstand nicht, wer auf dem Weg hierher war. Wer konnte diesen Ort kennen? Er existierte doch nur innerhalb ihrer Träume - oder nicht?

"Es ist sehr viel von mir verlangt, dich um dein Vertrauen zu bitten. Wenn es nicht wirklich wichtig wäre... für uns beide..." Taro rang verzweifelt die Hände. "Ich würde dir diese Dinge so gern selbst erklären."

Und mit einer Stimme, die Aya kaum als ihre eigene empfand, antwortete sie ihm: "Ich weiß. Und ich vertraue dir."

Ein zaghaftes Lächeln breitete sich auf Taros Gesicht aus. Er erhob sich, zog Aya auf die Füße und sah sich suchend um. Dann steckte er Daumen und Zeigefinger der rechten Hand in den Mund und ließ einen lauten Pfiff ertönen. Sofort schwang sich Ragnar, der seit einigen Minuten allein am Himmel kreiste, aus der Höhe herab und flog auf Taro zu.

"Vergiss nicht: Yuri Sakamoto. Es ist sehr wichtig, dass du sie findest." Beherzt nahm er ihr Gesicht in beide Hände und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Bis wir uns wiedersehen", murmelte er an ihrem Gesicht und Aya fühlte seinen Atem in ihren Haaren.

Dann trat er zwei Schritte zurück und hob den rechten Arm. Ayas Traumbild begann langsam zu verblassen. Durch immer dichter werdende nebelgraue Schlieren erkannte sie noch immer Taros Gesicht und seine Augen, die sie durchdringend anblickten. Und schließlich sah sie auch Ragnar, der auf Taros ausgestrecktem Arm landete und... mit ihm verschmolz. Der riesige Vogel löste sich immer mehr auf, bis schließlich zuletzt seine Schwingen verschwanden, als wären sie nur ein Trugbild aus schwarzem Dunst. Und in diesem Moment drehte Taro sich um, breitete ein Paar gewaltige schwarze Schwingen aus, das aus seinen Schulterblättern wuchs, und stieß sich vom Boden ab.
 

Als sie erwachte, hatte Aya schreckliche Kopfschmerzen. Ihr war zumute, als hätte jemand ihr Gehirn mit einem Hammer bearbeitet. Vorsichtig drehte sie sich auf den Rücken und hielt die Augen geschlossen für den Fall, dass bereits das helle Licht des Tages ins Zimmer scheinen würde. Sicher wäre ihr in diesem Fall schlecht geworden.

Die Erinnerung an die vergangene Nacht kam nicht schleichend, sondern mit einem Mal zurück. Als würde eine gewaltige Flutwelle sie innerlich überrollen. Leise stöhnend hob Aya die Hände und presste sie wie zum Schutz vor ihr Gesicht. Eigentlich hatte sie nicht mehr daran geglaubt, je wieder von Taro zu träumen. Oder besser gesagt, ihn in ihren Träumen zu treffen. Sie hatte das sehr vermisst, weil es ihr ein Gefühl von Geborgenheit gab, in ihre gewohnten Traumlandschaften zu reisen. Doch dieses Mal war sie sehr verwirrt daraus zurück gekehrt. Es waren Informationen an sie herangetragen worden, die alle nur halb vollständig zu sein schienen und ihr Denken in noch kompliziertere Bahnen geworfen hatten. Was hatte Taro damit gemeint, dass die Feinde schon da waren? Müsste die Armee dann nicht längst in den Kampf gezogen sein? Oder bemerkte man vielleicht gar nicht, dass die Gefahr sozusagen schon vor der Tür stand? Und wer wurde überhaupt darauf aufmerksam? Je mehr Fragen auftauchten, desto schlimmer wurden Ayas Kopfschmerzen. Erneut stöhnte sie auf, wagte es aber nicht, sich zu bewegen.

Yuri Sakamoto... Aya hatte gar nicht daran gedacht, Taro zu fragen, wo sie diese Frau finden konnte. Wer sie wohl war und was sie ihr wohl sagen würden? Auf der einen Seite verspürte Aya eine brennende Neugierde, doch auf der anderen... Vielleicht würde ihr ja gar nicht gefallen, was sie herausfinden würde? Nein. Selbst wenn, das waren alles Probleme, mit denen sie sich später beschäftigen würde. Im Moment galt es erst einmal, diese grässlichen Kopfschmerzen loszuwerden.

Vorsichtig öffnete Aya die Augen und blinzelte. Die Sonne schien noch gar nicht aufgegangen zu sein. Im Zimmer herrschte ein fahles Licht. Als Aya sich quälend langsam aufsetzte und zum Fenster schielte, erkannte sie, dass es tatsächlich erst kurz vor Sonnenaufgang sein konnte. Also noch gut zwei Stunden bis zum Frühstück. Doch an Schlaf war für sie nicht mehr zu denken.

Die nächste Stunde verbrachte sie damit, sich so heiß wie nur irgend möglich zu duschen, um die Schmerzen, die nun nicht mehr nur in ihrem Kopf saßen, sondern sich langsam durch ihren gesamten Körper zogen, loszuwerden. Gleichzeitig überlegte sie, wie sie es nur schaffen konnte, etwas über diese Frau zu erfahren, die Taro erwähnt hatte. Und immer wieder kam ihr der Gedanke, wer sie wohl sein mochte. Und welche Beziehung Taro zu ihr hatte.

Irgendwann hörte sie nebenan Chikas Wecker klingeln. Sorgsam verschloss sie den Bund ihres Rockes, raffte ihre Schlafsachen zusammen und öffnete die Badezimmertür. Aus dem Bett gleich neben der Tür blinzelte Chika sie verschlafen an.

"Morgen", nuschelte sie.

"Guten Morgen."

Immer noch tief in Gedanken versunken, richtete Aya ihr Bett her, zog ihren Stundenplan aus dem Schreibtisch und räumte ein wenig in ihrer Schultasche herum. Hinter ihr strampelte Chika sich seufzend von ihrer Decke frei.

"Warum bist du denn schon so früh wach?" fragte sie und gähnte herzhaft. "Ich glaube, du hast schon Stunden im Bad verbracht."

"Ich konnte einfach nicht mehr schlafen", antwortete Aya. Gewaltsam stopfte sie ihr Mathematikbuch in die Tasche und verschloss sie mit einiger Mühe. "Außerdem hast du geschnarcht wie ein Bär."

"Stimmt doch gar nicht!" rief Chika entrüstet und warf ein Kissen nach Aya, unter dem diese sich geschickt hinweg duckte.

Lachend warf Aya das Kissen zurück und setzte sich auf ihr Bett. Ihre Kopfschmerzen waren verschwunden und sie fühlte sich gut, wenn sie an die letzte Nacht zurück dachte. Sie hatte ihn wiedersehen können. Und vielleicht war es ihr möglich, mit seiner Hilfe etwas mehr über all das hier zu erfahren.
 

"Megumi!"

Das schwarzhaarige Mädchen drehte sich um, als es seinen Namen hörte und winkte den beiden Schülerinnen zu, die auf sie zugelaufen kamen.

"Guten Morgen! Ihr seid nicht zu spät dran, es ist nicht nötig, sich zu beeilen. Ich warte noch auf Mado."

Chika schüttelte keuchend den Kopf. "Nein, nein, ausnahmsweise haben wir es doch geschafft, pünktlich aufzustehen. Aya wird noch zur Streberin. Sie war heute morgen so früh dran, dass ich fast einen Herzinfarkt bekommen hätte, als sie aus dem Bad stolperte."

"Lügnerin!" zischte Aya und stieß Chika ihren Ellbogen in die Rippen. Ächzend hielt sich die Kleinere den Bauch, ließ die Zunge aus dem Mund hängen und verdrehte die Augen. Während sie noch röchelte und Aya und Megumi über sie lachten, kam Mado auf die drei zu.

"Na, stirbst du wieder mal?" fragte sie Chika zwinkernd.

"Hilf mir!" verlangte Chika und streckte flehend eine Hand aus.

Mado warf ihr einen Blick zu, der wohl vernichtend wirken sollte, allerdings nur Belustigung ausdrückte. "Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner. Wollen wir frühstücken gehen?" wandte sie sich an die anderen und ging einfach schon mal vor.

Der Rest beeilte sich, mit ihr Schritt zu halten.

"Sie ist so fies!" nölte Chika.

"Ach was, das bildest du dir nur ein."

"Weißt du was? Du wirst schon genau wie sie, Aya."

Der Speisesaal war schon voll besetzt, als die vier ankamen. Sie schienen zu den letzten zu gehören und so machten sie sich hastig daran, ihr Frühstück einzunehmen.

"Mir kam es noch gar nicht so spät vor", murmelte Chika zwischen zwei Bissen. "Haben wir getrödelt?"

Megumi schüttelte den Kopf. "Nein. Jetzt iss und rede nicht so viel."

Aya löffelte gerade an einem Joghurt, als ihr eine Idee kam. Sie hatte überlegt, wie sie diese Yuri Sakamoto finden sollte und gerade war ihr eine Möglichkeit eingefallen. Wieso hatte sie nicht schon vorher daran gedacht?

"Sagt mal", begann sie so gleichmütig wie möglich, obwohl sie innerlich sehr aufgeregt war, "wie ist das eigentlich? Dürfen wir die Schule verlassen?"

Als die anderen drei sie verständnislos anstarrten, lächelte sie entschuldigend. "Nicht falsch verstehen! Ich meine, nachmittags. Dürfen wir raus? Oder müssen wir uns immer hier aufhalten?"

Mado legte den Kopf schief und sah etwas misstrauisch aus, doch sie sagte nichts. Megumi hingegen nickte langsam. "Doch, wir dürfen schon raus. Allerdings immer mindestens zu zweit."

"Hm." Mit gerunzelter Stirn starrte Aya auf ihren Löffel.

"Warum?" fragte Megumi nach einer Weile.

"Ich wollte mal wieder raus." Seufzend lehnte Aya sich zurück. "Mal wieder was anderes sehen, versteht ihr?"

Chika nickte aufgeregt. "Das ist eine tolle Idee! Hey, wir haben heute kein Training. Wir wär's, wenn wir den Nachmittag in der Stadt verbringen?"

"Ich weiß nicht..."

"Ach, komm schon, Mado, das wird sicher lustig. Sei nicht so ein Spielverderber."

Auch Megumi schien an der Idee Gefallen zu finden. "Vielleicht würde uns das mal ganz gut tun?" meinte sie hoffnungsvoll.

Aya schielte zu Mado hinüber. Es war ihr nicht recht, das merkte sie. Aber selbst, wenn sie dagegen war, würden die anderen Aya sicher begleiten. Und das würde ihr die Gelegenheit geben, sich nach dieser Frau zu erkundigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _-Runa-_
2005-11-17T13:49:14+00:00 17.11.2005 14:49
Huhu, Yumichan!!!^-^

dieses Kapitel ist soo spannend!!!Ich finde, du kannst sehr gut Spannung aufbauen. Man erfährt immer nur portionsweise, was alles zu bedeuten hat und kann sich so richtig gut in Ayas Lage versetzen. Ich freu mich schon auf die Fortsetzung!!! ^-^


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