Zum Inhalt der Seite

Angelwings

Das Band der Freundschaft
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das Irrlicht

Das Irrlicht
 

Unachtsam lässt Beezlemon Mike fallen. Er schlägt hart auf. Erschöpft öffnet er seine Augen. Jede Faser seines Körpers schmerzt.

Jede einzelne.

Für einen Moment glaubt er einen Schatten vor sich hin und her huschen zu sehen.

Was war das? Spielen seine Sinne ihm einen Streich?

Es war keine Täuschung! Die Schatten verformen sich und bilden die Flügel und den Körper eines Engels. Die Augen des Engels sind kalt, sodass Mike glaubt, ihm gefriert das Blut in den Adern. Und der Engel lächelt.

Mühsam richtet er sich auf. Er darf keine Schwäche zeigen. Er wird niemals zeigen, dass der Engel gewonnen hat. Irgendetwas in ihm warnt ihn davor.

Lucemon lächelt. „Schön, dass dich zu sehen, Mike!“ Sie lacht. Sein Blick bleibt fest auf Lucemon gerichtet.

Hass, endloser Hass brodelt in ihm. Sie hat befohlen, dass Kim entführt werden soll. Und sie hat auch ihre treue Gefolgschaft losgeschickt, die Yume verletzt haben. Vielleicht ist sie sogar tot. Wütend ballt er seine Fäuste. Lucemon entgeht dies nicht. „Na, los Mike. Nimm den Spirit von Seraphimon und töte mich! Mach schon!“ Mike schüttelt den Kopf. Wenn er Lucemon jetzt tötet, dann spielt er somit ihr in die Hand. Darauf wartet sie nur. „Nein!“

Er ist über sich selbst verwundert, wie sicher seine Stimme ist. „Dann eben nicht!“ Lucemon macht eine schnelle, einfache Geste. „Werft ihn in den Kerker!“ Beezlemon packt ihn von hinten und trägt ihn in den Kerker. Mike strampelt und schreit, er ist aber zu schwach und Beezlemon ist zu stark.
 

Yume

Die Tasse fliegt mir aus der Hand. Ihr heißer Inhalt ergießt sich über meine Decke. Toll. Schnell strampele ich die Decke zur Seite.

„Was?“

Zoe nickt traurig. „Mike ist ein Gefangener von Lucemon!“ Sie weicht meinem blick aus. Auch die anderen weichen meinen Blicken aus. Sie haben Schuldgefühle. Und so wie es mir Zoe gerade erzählt hat zu allen Recht. Sie haben Mike im Stich gelassen!

Wie als würde Koji meine Gedanken lesen, antwortet er: „Wir konnten nichts tun.“

Ich glaub es einfach nicht. Ich stehe auf und laufe nervös auf und ab. Nein, das kann nicht sein! Nicht Mike! Nicht er! Und warum nur er?

Dann kommt mir eine Idee. Ich weiß doch jetzt, wer mir den Spirit gegeben hat. Der Digiengel Ophanimon, aber ich müsste noch einen B- Spirit haben, oder? Wie bei den anderen. Und wo konnte ich den finden? So könnte ich die beiden eventuell retten. Ich hoffe, dass ich ebenfalls einen habe.

„Sagt mal, ihr kanntet doch diesen Digiengel Ophanimon, oder?“ „Warum fragst du?“ Takuya sieht mich neugierig an. Ich kann ihm wohl schlecht sagen, dass ich den Spirit von ihr habe. Das würde er mir niemals glauben. Am besten ist es, wenn ich es vorerst für mich behalte.

„Aus reinem Interesse…“ lüge ich. Ich hoffe mal, dass niemand meine Lüge durchschaut.

Takuya schaut mich misstrauisch an. Bokomon hüpft aufgeregt hin und her. „Ophanimon war der Engel, der Liebe und des Lebens. Zusammen mit Seraphimon und Kerubimon hat sie über die Digiwelt geherrscht. Sie war weise und gütig….“ Das weiß ich doch schon alles. Ich möchte etwas anderes wissen. „Wo hat sie gewohnt?“ unterbreche ich ihn. Bokomon streckt seinen rechten Arm aus. „Ungefähr, zwei Tagesmärsche Richtung Norden in einem Palast.“ Vielleicht hat sie dort meinen B-Spirit versteckt. Ein Versuch ist es wert. Die anderen haben auch einen, also müsste ich theoretisch auch einen haben. Hoffentlich.

„Warum interessierst du dich für Ophanimon?“ Alle schauen mich verwundert an. Ich ignoriere die Frage. Und packe mein Zeug. Je schneller ich zum Palast komme, desto schneller kann ich Kim und Mike befreien. Ich muss einfach. Das bin ich Mike schuldig.

Eine kleine Träne kullert über meine Wange.

Mike, er ist nur wegen mir bei Lucemon.

Nur wegen mir….
 

Zoe

Yume rennt an mir vorbei. Ihre Augen glitzern. Sie weint. Ich möchte hinter ihr her, aber Koji hält mich zurück und schüttelt den Kopf. „Lass sie…“Besorgt schaut er ihr hinterher. Ich würde gern wissen, was gerade in seinem Kopf vorgeht. Bestimmt kämpft er gerade ebenfalls gegen den Drang an, ihr hinterher zu laufen. Irgendetwas verbindet die beiden. Auch wenn beide nicht sagen, was.

Er schüttelt nur den Kopf und hilft Takuya beim packen. Sagen wir es mal so, LadyFairymon meint, wir könnten auf den Weg verhungern oder erfrieren. Deshalb packt sie 2 Rucksäcke zusammen. Einen mit Essen und Trinken. Der andere mit ein paar Decken. Irgendwie lieb von ihr.

Nach einer Weile meint Takuya, er sei fertig und zieht den Rucksack auf. Der Rucksack ist aber so schwer, dass er rücklings hinfällt. Alle fangen an zu lachen. Ein wenig unbeholfen steht Takuya auf. „Ja ja, lacht nur!“ meint er mürrisch. Ich klopfe ihm auf die Schulter.

„Ach komm Takuya, lass uns doch auch mal lachen…wer weiß, wann wir es das nächste mal tun!“ JP senkt seinen Kopf. „Irgendwie hab ich das Gefühl, wie als würden finstere Zeiten auf uns zukommen.“
 

Yume

Die Tränen laufen über meine Wangen. Tapfer versuche ich sie wegzuwischen. Ich darf jetzt nicht weinen. Das hilft den beiden auch nicht weiter, leider. „Warum weinst du, meine kleine?“ Verwundert drehe ich mich um. Es ist LadyFairymon.

Ich zucke mit den Achseln. „Ich weiß nicht, warum.“ lüge ich. Warum soll ich mich einem fremden Digimon anvertrauen? Jedoch, sie hat mir das Leben gerettet LadyFairymon nimmt meine Hand und legt etwas hinein. „Weißt du Yume, als ich dich zum ersten mal sah, da dachte ich Ophanimon sei wieder da.“ Sie lächelt sanft. „Du kanntest sie?“ Sie nickt. „Ja, wir waren einmal die besten Freunde.“ Traurig sieht sie zu den .Bäumen hinauf. „Ist schon sehr lange her…“

Neugierig betrachte ich das Amulett. Es ist ein weiß-goldener Stern, mit einem schwarzen Lederband. „Dieser Stern ist das Symbol des Friedens und der Hoffnung. Er soll dir Glück bringen!“ „Gehört er dir?“ „Nein jetzt nicht mehr. Er gehört dir!“ Ich muss lächeln. „Danke…“

LadyFairymon verneigt sich und streicht mir sanft über meine Wange. Sie wischt meine Tränen weg. „ Ich danke dir! Und nun geh wieder zu deinen Freunden…“ Ich nicke und hänge mir den Glücksbringer um de Hals. „Danke!“
 

Zoe

Wir laufen nun schon seit mehreren Stunden durch eine karge, waldlose Landschaft. Irgendwie macht mir diese Gegend Angst, aber ich lasse mir nichts anmerken. Überall spürt man des Tod, die Leere, das nichts. Die anderen sagen nichts, aber ich sehe an ihren Gesichtern, dass ihnen diese Gegend auch nicht geheuer ist. Überall tanzen Nebelschwaden um uns herum und wenn wir nicht so dicht hintereinander laufen würden, dann hätten wir uns bestimmt schon verloren, aber wenigstens scheint die Sonne.

Yume läuft dicht vor mir. Takuya als erster und Koji als letzter. Auf Kojis Schultern sitzen Bokomon und Neemon. Der Boden unter uns ist matschig und uneben.Wir sind in einer Art von Moor. Bokomon meinte, es sei das Moor des Todes. Kein Wunder, überall sieht man Skelette von Digimon, die hier qualvoll verendeten. Irgendwie ist der Name passend.

Ich schlucke. Ich hab normalerweise nicht so schnell Angst, im Gegenteil. Mein Blick fällt auf Yume. Teilnahmslos setzt sie einen Fuß vor den anderen. Bestimmt denkt sie darüber nach, wie sie Mike befreien kann. Erst Kim dann Mike. Warum hat es Lucemon auf die drei abgesehen? Welches Geheimnis verbindet die Drei?

Yume hatte Glück. Ich denke, wenn Beezlemon und Skarmon nicht gedacht hätten, dass Yume stirbt, hätten sie sie bestimmt auch mitgenommen…
 

Yume

Mike… Ich mache mir Sorgen um ihn. Was Lucemon wohl mit ihm macht? Und was ist mit Kim passiert? Warum hat sie uns angegriffen? Wird Mike dasselbe tun? Fragen über Fragen. Jemand stupst mich an. Ich schrecke hoch.

Zoe sieht mich ermutigend an. „Wenn wir diese Gegend überleben, dann werden wir sicher auch Mike und Kim befreien können, ok?“ Sie grinst über beide Backen.

Unwillkürlich muss ich lächeln. „Ok!“ Ihre Augen beginnen zu leuchten und fröhlich pfeift sie vor sich her. Etwas unpassend. Diese Gegend jagt mir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Und Zoe scheint das gar nichts auszumachen. Takuya sieht sie stirnrunzelnd an. „Es gibt kaum was, das dir die Laune vermiesen kann, nicht?“ Sie wird rot. „Doch schlechtes Wetter und miese Laune…“ Koji verdreht die Augen, Koichi grinst ebenfalls und JP beginnt zu schwärmen: „Ich werde persönlich dafür sorgen, dass es meiner Zoe immer gut gehen wird!“

Tommy und Takuya prusten los und ernten todbringenden Blick von JP. Hilfesuchend sieht mich Zoe an. Ich zucke nur mit den Schultern. Und muss mir mit viel Mühe verkneifen nicht loszulachen.

„Also ich bin dafür, dass wir weitergehen, wenn wir dieses Moor vor dem Dunkel werden verlassen möchten.“ Koji verschränkt seine Arme vor der Brust. „Schwarzseher!“ faucht Takuya ich ihn an. „Nein nur Realist!“

Bevor die beiden wieder anfangen können zu streiten nehme ich Koji an der Hand und gehe mit ihm voraus. Solche Sturköpfe!

„Du musst dich auch immer auf diese Streitereien einlassen!“ Koji schweigt.

Wir gehen schneller, weil es schon fast anfängt zu dämmern. Als es Dunkel wird, erreichen wir die Grenze des seltsamen Moors. Erschöpft lassen wir uns nieder.

„Ich hab Hunger!“ jammert Tommy. Takuya öffnet den Rucksack und holt uns ein paar Äpfel heraus. Für jeden einen. Danach legen wir uns schlafen.
 

Mitten in der Nacht schrecke ich hoch. Irgendetwas hat mich geweckt. Ich reibe meine Augen und sehe mich in unserem Lager herum.

„Yume...“

Etwas oder irgendjemand ruft leise meinen Namen. Wer ruft nach mir? Dann sehe ich etwas leuchten. Mein Blick bleibt an einer Lichtkugel hängen. Sie ist wunderschön und erhellt unseren ganzen Schlafplatz...

„Yume...“ sie ruft nach mir.
 

Zoe

Yume steht auf. „Yume, was ist?“ frage ich leise. Doch sie reagiert nicht. Wie in Trance steht sie auf. Ich stelle mich vor sie, packe sie und rüttele an ihren Schultern. „Yume, was ist?“ Keine Reaktion. Was ist los mit ihr?

Ich schreie sie an. „YUME!“ Ich halte Yume fest, aber sie duckt sich unter meinen Armen hinweg und geht auf eine Lichtkugel zu.

Ihre Augen sind leer. Koji stellt sich ihr und den Weg. „Yume bleib stehen!“ Yume stößt ihn zur Seite. Was ist nur los mit ihr? Sie geht auf das Licht zu.

„Das ist ein Irrlicht!“ schreit Bokomon. „Es wird sie zum Moor führen!“ Das Irrlicht wird heller. Yume folgt ihm. Koji rennt ihr hinterher. Kleine Sterne tanzen in meinem Augen. Ich kann nichts sehen, renne den beiden jedoch ebenfalls hinterher. Warum wachen die anderen nicht auf? Mein Schrei hätte sie doch wecken müssen.

Das Irrlicht bleibt über einen Moorast stehen. Yume geht weiter. Koji schreit noch. „Yume, nein bleib stehen!" Sie reagiert jedoch nicht.

Koji rennt auf sie zu, er versucht noch ihre Hand zu packen. Die Lichtkugel verschwindet. Die Augen von Yume werden leer, sie schließt ihre Augen und sie fällt kopfüber ins Moor...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück