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Nach mir die Sinntflut

von

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Nächtliche Brandung

Nachdem der Typ gestorben war, und der Gestank seines verbrannten Fleisches sich verzogen hatte, gingen wir alle zurück zum Strand. Naruto hatte sein Radio mit, einen dieser koffergroßen Transistor Dinger, für die man an die vierzig Batterien brauchte und mit denen man Tonbänder aufnehmen und abspielen konnte. Die Klangwiedergabe war weiß Gott nicht die Beste, aber auf jedenfall war das Ding laut. Vor dem Outbreak des Virus war Naruto, auch wenn man es ihm nicht ansieht beziehungsweise sah, ziemlcih wohlhabend. Er hatte seine Eltern früh verloren und hatte alles geerbt was sie zuvor besaßen. Doch das alles zählte nun nicht mehr. Selbst sein riesiger Radio-Recorder war nun nicht mehr als ein hübscher haufen Schrott. Es gab nur noch zwei Rundfunkstationen, die sendeten und dir wir empfangen konnten. Die eine war der Sender WKDM in Portsmouth - betrieben von irgendeinem Steinzeitdiskjockey der auf irgend so 'nem bescheuertem Religionstrip war. Er spielte eine Perry-Como-Platte, sprach ein Gebet, lamentierte ein bisschen, spielte eine Johnny-Ray-Platte, las aus Psalmen (komplett mit jedem Sela genau wie James Dean in Jenseits von Eden), dann lamentierte er wieder zur Abwechslung. So richitg was zum Wohlfühlen und sich die Zeitvertreiben. Eines Tages sang er "Bringing in the Sheaves" , über die Kakashi und ich uns fast totlachten.

Der Sender in Massachusetts war besser, doch den bekamen wir nur nachts rein. Es waren ein paar Kids, die das Programm machten. Ich schätze, sie übernahmen die Sendeanlagen von WRKO oder WBZ, nachdem alle abgehaun oder gestorben waren. Sie meldeten sich mit irgendwelchen witzigen Sendernamen wie WDOPE oder KUNT/i] oder WA6 und ähnlichem. Richtig spaßig, ehrlich - man konnte sich kaputtlachen.

Das war die Station, der wir auf unserem Rückweg zum Strand lauschten. Ich ging Hand in Hand mit Sakura; Miyu und Itachi waren uns ein Stück voraus, und Kakashi hatte bereits die Dünenkuppe überschritten und war außer Sicht. Naruto bildete die Nachhut und schwenkte sein Radio hin und her. Die Stones sangen grade "Angie".

"Liebst du mich...?", fragte Sakura grade. "Das ist alles, was ich wissen möchte - liebst du mich?" Sakura brauchte permanent Bestätigung. Ich war ihr Teddybär.

"Nein", antwortete ich. Sie wurde allmählich fett, und wenn sie lange genug lebte, womit nicht zu rechnen war, würde sie richtig aus dem Leim gehen. Schon jetzt wurde sie immer geschwätziger.

"Du bist ein Arsch!", zischte sie und fuhr sich mit einer Hand durch das rosane Haar. Ihre lackierten Fingernägel schimmerten schwach im Licht eines Vollmondes, der vor etwa einer Stunde aufgegangen war.

"Fängst du jetzt wieder an zu weinen?"

"Halt dein Maul!" Ihre Stimme klang so, als würde sie jeden Moment wieder losflennen.

Wir überwanden den Dünenkamm, und ich legte eine Rast ein. Ich musste immer eine Pause einlegen. Vor dem T-Virus war dies ein öffentlicher Strand gewesen. Er wimmelte von Touristen, Picknickern, rotwangigen Kindern und alten Großmüttern mit sonnenverbrannten Ellbogen, Bonbonpapier und Dauerlutschern im Sand, dann die reizenden Leute, die miteinander schmusend auf ihren Strandlaken herumlagen, und darüber der Abgasgestank vom Parkplatz, vermischt mit dem Geruch nach Seetang und Sonnenöl.

Doch nun waren der Dreck und der ganze Mist verschwunden. Der Ozean hatte alles verschlungen, ebenso lässig und beiläufig, wie man eine Handvoll Cracker vertilgt und sich nichts dabei denk. Es gab keine Menschen mehr, die zurückkamen und alles wieder verdreckten. Nur uns, und wir waren nicht genug, um soviel Schmutz zu hinterlassen. Auch wir liebten den Strand, glaubte ich zumindest - hatten wir ihm nicht grade erst eine Art von Opfer dargebracht? Sogar Sakura, das kleine Biest mit ihrem fetten Arsch und der schwarzen Leggins mit den kurzen Beinen.

Der Sand war weiß und dünenartig gewellt, lediglich begrenzt durch die Flutlinie - ein gewundener Strang aus tintigenm schlangenförmigen Schatten.Der einsame Wachturm der Strandaufsicht stand weiß und skelettartig und fünfzig Yards von den Umkleidekabinen entfernt und wies zum Himmel wie ein entfleischter Fingerknochen.

Und dazu die Brandung, die nächtliche Brandung, die Schaumwolken vor sich hertrieb und, so weit unser Auge reichte, in endlosen Attacken gegen die Landzungen anrannte. Möglich, daß die Wassermassen am Aben vorher sich auf halbem Weg von England nach hier bafunden hatten.

"Angie von den Stones", sagte die krächzende Stimme in Naruto's Radio. "Ich weiß, daß ihr alle drauf abgefahren seid,'s war 'ne Stimme aus der Vergangenheit, der goldenen, kam direkt vom Friedhof, eine Scheibe, die's voll bringt. Ich bin Iruka. Eigentlich sollte Mizuki jetzt am Mikro sitzen, aber Mizuki hat die Grippe. Der ist total aufgebläht~!! Darauf begann Sakura zu kichern, wobei die ersten tränen noch zwischen ihren Wimpern funkelten. Ich beeilte mich, zum Strand zu kommen, um sie zu beruhigen.

"Warte!" rief Naruto. "Sasuke? He, Sasuke, warte



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2012-03-19T00:36:45+00:00 19.03.2012 01:36
Super Story.


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