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First Meeting

von

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Nacht

Kapitel 2: Nacht
 

Schon im Eingang schlug dem weißen Magier die Wärme seines Kamins entgegen.

Wenigstens ist es hier schön warm, dachte er konnte sich jedoch beim besten Willen nicht erinnern das Feuer angemacht zu haben bevor er zur Kapelle aufgebrochen war.

Aus Gewohnheit schlenderte Escar zunächst in die Küche, nahm den schon am Morgen vorbereiteten Teller mit Brot aus dem Schrank und schenkte sich einen Becher des in Italien üblichen Wein/Wassergemischs ein. Mit dem Abendessen in den Händen machte er sich auf den Weg in das angenehm warme Wohnzimmer, doch kaum hatte er die Tür durchschritten als eine Stimme ihn vor Schrecken den Teller fallen ließ.

"Du läufst nach Hause? Nicht grade ein hoher Rang, was?."

Aros, der scheinbar schon eine ganze Weile im Haus war, stand von Escars Sessel auf und setzte sich halb auf die Lehne. Er hatte seinen schwarzen Umhang gegen ein helles Stoffhemd und eine, wie es Escar erschien, vermutlich ziemlich unbequeme, sehr enge Lederhose eingetauscht.

Grinsend strich er sein langes schwarzes Haar zurück und beobachtete wie der weiße Magier sein Brot aufsammelte und sich daran machte den Wein aufzuwischen. "Hast du gar keinen Rang? Du bist doch Meister."

"Ja, bin ich. Aber das ist noch lange kein Grund mir auf die Pelle zu rücken.", murmelte Escar als Antwort und trug das zerbrochene Geschirr weg. Er hatte vor gehabt einen angenehmen, ruhigen und vor allem einsamen Abend zu verbringen und nicht von einem, der schwarzen Magie bekanntlich zu 100% verschrieben und zudem noch unverschämten Obermagier voll gequatscht zu werden.

Das Grinsen auf Aros' Gesicht verschwand schlagartig. Etwas betrübt sah er zu Boden, mit einem Finger eine Strähne seines langen Haares verdrehend. "Ich will niemandem auf die Pelle rücken. Ich dachte nur, als ich dich vorhin in der Kapelle gesehen habe, dass du vielleicht ganz nett bist. So was wie Freunde hab ich eigentlich kaum, musst du wissen und na ja..." Er sah Escar mit möglichst traurigen Augen an, doch dieser wurde nur noch aufgebrachter.

"Und da meinst du also, nur weil ich ein dummer, weißer Magier 45. Ranges bin...."

"45. Rang? Du willst mich verarschen oder? Das ist ja mehr als wenig. Oh Gott.", fiel Aros dem anderen lachend ins Wort. Der schwarze Magier sprang geschickt von der Lehne des Sessels und stellte sich direkt vor Escar um ihn am Ärmel zu fassen und in Richtung Tür zu ziehen.

"Wenn du echt erst den 45. Rang hast, warst du sicher noch nie in einer dieser magischen Schauspiele, oder?" "Doch war ich schon.", meckerte Escar, der sich irgendwie für dumm verkauft vorkam. Aros schien zu glauben, dass er machen konnte was er wollte und befreundet sein wollte er mit dem schwarzen Magier auch nicht, nur mit seinem niedrigen Rang hatte er kaum eine Chance.

Wütend versuchte der immerhin größere, weiße Magier sich loszureißen, doch mit nur einen einzigen Schnipser Aros' später standen die beiden auf einem Hügel, weit abseits der Stadt.

"Du wirst mich schön wieder nach hause bringen, oder ich geh einfach selbst.", schnaufte Escar, der ohne seinen Stab, der jetzt in seinem Haus auf dem Wohnzimmerboden lag, noch hilfloser war und stampfte trotzig in die erst beste Richtung davon.

Aros blieb ruhig. "Würde es dir nicht gefallen einmal in deinem Leben selbst eines dieser Schauspiele zu gestalten?"

Er ließ sich in das Tau nasse Gras fallen und zog mit der Fingerspitze einen grellen, glühenden Lichtstreifen durch den Nachthimmel.

Gerne wäre Escar weiter ziellos weggelaufen, doch der Boden war morastig und schien bei jedem Schritt den er machte mehr nachzugeben, außerdem hatte er schon immer eine Begeisterung für die Lichttricks, der Magieschauspiele gehabt. Unsicher drehte er sich um und beobachtete Aros, dessen leuchtende Linie langsam und scheinbar spielerisch leicht Gestalt annahm.

Einen Moment beobachtete, er den Obermagier. Er wusste, dass diese noch zu viel mehr fähig war als nur ein paar kleinen Tricks. Noch nie in seinem Leben war er jemandem begegnet, der scheinbar so viel Wert darauf legte mit ihm, oder überhaupt jemandem, befreundet zu sein. Sicher konnte Aros ihm diese Einsamkeit und Sehnsucht nach Freundschaft auch nur vorspielen, doch wofür war man ein weißer Magier, wenn nicht um Gutes zu tun, oder es wenigstens zu versuchen.

Fast ohne es zu merken stapfte Escar den matschigen Weg, den er gegangen war zurück.

Aros lächelte nur, als sich der Grünhaarige, vorsichtig darauf achtend, dass er seine Kleidung nicht verdreckte, ein Stück von ihm entfernt ebenfalls auf der Erhebung niederließ.

"Dann fang mal an und zeig mir wie ich das mit meinem erbärmlichen 45. Grad schaffen soll.", sagte Escar spöttisch und ertappte sich selbst dabei wie er Aros freundlich anlächelte. Der große Meister der schwarzen Magie, der eigentlich ein Vorbild sein sollte, rutschte ein Stück näher an Escar heran und begann mit leuchtenden Augen etwas von Energien zu erzählen, die man übertragen konnte. Aros lebhaftes und auf seine Art auch gutmütiges Wesen Art ließ ihn Escars Vertrauen schneller gewinnen, als dieser gedacht hätte. Schon nach kurzer Zeit traute sich der weiße Magier seine Augen zu schließen und die magische Energie in sich aufzunehmen, die Aros allein durch seine Anwesenheit verströmte.

Escar saß auf dem nassen Boden und die Nacht war eiskalt. Er hätte frieren müssen, doch er fühlte sich angenehm warm. Langsam öffnete er wieder seine Augen und folgte Aros' Anweisungen aufs Genauste. Langsam baute sich am Himmel das bewegte Bild eines Rehes auf, das über den Horizont jagte. Gefolgt von ein paar Bäumen und anderen Tieren. Alles wirkte so unglaublich realistisch und doch phantastisch, wie es nur ein von einer perfekten magischen Energie erschaffenes Lichtspiel schaffen konnte.

"Das, das ist toll.", stammelte er vor Begeisterung zitternd. "Das ist nichts.", erwiderte Aros trocken, aber mit einem sanften Lächeln. "aber den Rest erkläre ich dir ein anderes mal. OK?", er reichte Escar seine Rechte Hand und half dem größeren mühelos auf.

"Das heißt du bringst mich jetzt wieder zurück nach Hause?", fragte Escar, ohne es wirklich ernst zu meinen, denn er fand es angenehm jemanden um sich zu haben, der ihm Aufmerksamkeit schenkte. "Oder gehen wir noch wo anders hin.", fügte er hastig hinzu, denn eine innere Stimme sagte ihm, dass er sich nie wieder so gut fühlen würde wie jetzt, wenn er Aros gehen ließe.
 

*
 

So das zweite Kapitel... entwickelt sich für meinen Geschmack auf zu wenigen Seiten einfach zu schnell die Story. Ist aber halt schon älter ^^;

Da kann man nichts machen.

Nagut. kommt noch einiges an Kapiteln (sind insgesamt neun).



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