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the WORLD ahead

we fight for our Planet
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Koautor: abgemeldet

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二十四 - nijuyon

„Kyo-san, was ist los?“ fragte Shinya nur nach als dieser unverzüglich mit DIE, Kamijo, Uruha, Shou und ihm über eine veraltete Teleportationsstelle Tavina den Rücken zukehrte und sie sich so auf einmal in einem Gebiet wieder fanden, dass weder Shou noch den Magi all zu bekannt war.
 

„Ich habe eine Vermutung, wo er sein könnte“

„Meinst du Toshiya?“

„Ja bzw besser gesagt das Wesen in ihm“
 

antwortete Kyo nur darauf, steuerte instinktiv die kleine Gruppe durch den dichten Mischwald und ignorierte so die fragenden Blicke der Anderen die auf ihm ruhten. Früher waren hier noch eindeutig Landstraßen & Dörfer gewesen, doch mit der Zeit hat der Wald offensichtlich seinen angestammten Platz sich zurück geholt. Trotzdem wusste er ganz genau in welche Richtung er reisen musste und als ihm klar wurde das es langsam zu dämmern begann teilte er nur mit, dass sie hier ihr Lager aufschlagen würden.
 

„Warte mal, hier draußen?“ kam es sichtlich geschockt aus Uruha heraus, der weit & breit keine Möglichkeit für eine Unterkunft erspähen konnte und Kyo direkt anschaute. „Ja hier draußen“ kam leicht murrend aus dem Shadow Deva hervor, verdrehte dabei leicht die Augen und teilte rasch die Aufgaben ein bevor die Nacht herein brach.
 

„Shinya, nimm Uruha und besorge Wasser zum Kochen & Trinken. Shou, du sorgst dafür, dass wir eine anständige Feuermulde zur Verfügung haben. Kamijo, suche nach Feuerholz, pass auf das es nicht zu feucht und nicht zu morsch ist. Ich werde den Rotschopf hier mitnehmen um nach Essbaren zu schauen“ brachte Kyo nun rasch hervor, wobei einige leicht verwirrte Blicke auf ihm ruhten, doch ausgerechnet Kamijo schien rasch verstanden zu haben worauf der Shadow Deva mit dieser Aufteilung hinwollte und begab sich sofort auf die Suche nach Feuerholz.
 

„Wieso nimmst du nicht Shou oder Shinya mit?“ wollte DIE nun wissen, der Kyo fragend anschaute und sein Blick auf ihm ruhte. Leicht schmollend verzog er seine Miene als Kyo ihm nun andeutete still zu sein und erst da fiel ihm das Reh auf, dass der Shadow Deva im Visier hatte. „Los, hilf mir anstatt blöd rumzustehen“ fauchte Kyo ihn an als das Reh nun die Flucht in Angriff nahm und ehrlich gesagt war er doch kein Marathonläufer um mit so einem agilen, anmutigen Geschöpf mithalten zu können.
 

„Warte mal, du hast doch nicht etwa geplant...“

„Vielen Dank, jetzt ist unser Essen auf & davon“
 

fauchte Kyo ihn nun an, zuckte leicht zusammen als er das Aufblitzen in den braunen Iriden bemerkte und er musste leicht schlucken, da Kyo scheinbar ziemlich ungemütlich wurde wenn er wütend war. Schweigend folgte er dem Shadow Deva weiter in den Wald hinein, dabei bekam er einfach nicht aus dem Kopf, dass sie eines der Lebewesen von hier überhaupt essen konnten. Selbst in Tartaros erhielten sie Nahrung wie er es aus Tavina gewohnt war und die rannte nicht einfach so herum. Diesmal war er es, der im Unterholz etwas erspähen konnte und er machte Kyo kurzerhand darauf aufmerksam. Zwar war es diesmal kein Reh, doch es war genau so wachsam und diesmal nahm sich der angehende Feuermagus vor eine Hilfe zu sein.
 

Kyo ging rasch in den Angriff über, worauf das Tier zu flüchten versuchte und mit einem Feuerillusionszauber, den er von Uruha aufgeschnappt hatte konnte er so ihr Abendessen sichern. „Was ist das denn genau?“ wollte er nun wissen als Kyo sich das Blut von den Klauen leckte mit dem er es zur Strecke gebracht hatte und blickte es mitleidig an. „Eine junge Hirschkuh. Das Fleisch wird uns für eine Weile reichen“ meinte Kyo nur darauf, blickte ihn genau an, nickte nur rasch, dann half er ihm auf zwei schmalen Stämmen die erlegte Hirschkuh zu binden und so kehrten sie ins Lager zurück, wobei er ehrlich gesagt jetzt verstand warum weder Shou noch Shinya mit Kyo auf der Suche nach Essbaren waren. Nebenbei zeigte Kyo ihm noch einige Beeren die gerade reif genug zum Essen waren und erklärte ihm ganz genau welche er ohne Bedenken essen konnte. DIE nickte nur rasch, probierte gerade eine Himbeere und er war sichtlich erstaunt von deren Geschmack, da er noch nie zuvor so etwas gekostet hatte.
 

„Nehmen wir davon auch einige mit?“

„Klar, warum nicht“
 

antwortete Kyo nur mit einem leichten Lächeln als er seine Frage mitbekam und in einer töneren Schale, die gut erhalten im Moos lag sammelte er einige von den reifen Himbeeren, wobei er auch die Heidelbeeren dazu gab auf die Kyo ihn ebenfalls aufmerksam machte.
 

„Wie kommt es, dass diese Beeren so anders schmecken als jene in Tavina?“ schoß ihm nun die Frage hervor, die gerade in seinem Kopf herum spukte und Kyo anschaute. Der Deva schien mehr über die Welt außerhalb zu wissen als er je selbst bisher in Erfahrung bringen konnte. „In Tavina und auch im Reich der Äonen wird jegliches Nahrungsmittel im Reagenzglas erzeugt, hier hingegen ist die Natur der Produzent“ erklärte ihm Kyo schließlich den gewaltigen Unterschied und eine weitere Frage schoß ihm nun durch den Kopf. Wieso sollten die Bewohner dieser beider Gebiete auf einmal nur noch aus dem Reagenzglas leben, wenn es scheinbar hier außerhalb soviel an Vielfalt gab?
 

„Kurz nach dem Ende des großen Krieges beherrschte eine gewaltige Dürreepisode den gesamten Planeten, die Menschen dazu zwang den Himmel als Lebensraum zu erobern und da kann ja bekanntlich kaum etwas wachsen. Daher entschieden sich die damaligen Gründerväter dazu, wichtige Medikamente & Lebensmittel nur noch aus dem Reagenzglas heraus zu vertreiben“ brachte Kyo nur hervor, der diese Frage gerade in Daisukes Kopf klar lesen konnte und leicht aufseufzte. Denn diese Dürre damals war von der Menschheit hausgemacht gewesen, da er sich noch ganz gut daran erinnern konnte. Mit Kaoru war er in diesem Zeitpunkt im bergreichen Norden Japans gewesen als diese ausbrach und somit waren sie neben den dort lebenden Tieren & Pflanzen recht gut geschützt gewesen. Selbst Ni~ya & Tsukasa hatten die Dürre dort mit ihnen ausgeharrt, dabei sprachen sie in aller Ruhe über die weiteren Vorgänge jedes Einzelnen.
 

Kurz nickte DIE nur, kehrte nun mit Kyo zum Lager zurück und er grinste leicht als Kamijo gerade nachfragte ob man die auch essen konnte, da er scheinbar neben Feuerholz noch etwas fand. „Die hier sind genießbar, Kamijo-san, denn es sind Shiitake-Pilze“ brachte Kyo nur hervor, worauf Kamijo seine Taschen entleerte und noch ein paar dieser Pilze zu Tage beförderte. „Kyo-san, ich hoffe das geht in Ordnung“ meinte nur Shinya, der auf ein Gefäß deutete in dem etwas sich zu befinden schien. Neugierig warf er einen Blick hinein und er war erstaunt, dass diese Lebewesen sich ganz ruhig auf Boden aufhielten. „Ich wusste ja nicht was das ist, die sind uns erst am Weg zurück aufgefallen“ hörte er Uruha rasch sagen, worauf er nur leicht grinsend den Kopf schüttelte und weiterhin diese Lebewesen beobachtete. Kyo schien zufrieden mit ihnen zu sein, denn aus seiner Erklärung heraus handelte es sich hier um Flußkrebse die der Illusionist beim Wasser holen mit eingesammelt hatte.
 

„Worauf wartest du bitte noch?“ grummelte Kyo nun als ihm erst jetzt klar wurde, dass aller Blicke auf ihm ruhten, strich sich verlegen durchs Haar, sorgte für das wärmende Feuer und als in der anderen Grube, die Shou noch angefertigt hatte die Flammen ausgegangen waren musste er Kyo dabei helfen die heißen Steine in eine Grube zu geben. Uruha & Kamijo hatten inzwischen die Krebse in ein paar Blättern eingewickelt, worauf diese samt der Hirschkuh in den Boden gelassen wurden. Diese wurde ebenfalls mit Blättern abgedeckt, dann kam die Erde hinauf. Da sie alle regelrecht interessiert waren, woher Kyo so ein breites Wissen über das Leben an sich hatte stellten sie ihm nun einer nach dem Anderen Fragen, dabei bekam DIE auf einmal das Gefühl, nicht einmal annähernd das gelernt zu haben was der Shadow Deva selbst in jungen Jahren so zu erlernen hatte.
 

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Ein warmes Licht erweckte ihm aus dem tiefen Schlummer in dem er sich befand und verwirrt blinzelte er leicht, da alles ganz anders aussah als er in Erinnerung hatte. Wo immer er sich hier auch befand, hier schienen ganz andere kosmische Gesetze zu gelten. Ihm war als würde er durch den Raum in konstanter Geschwindigkeit schweben, obwohl doch sichtlich die Schwerkraft zu verspüren war und erstaunt ließ er seinen Blick umher schweifen als er festen Boden unter den Füßen spürte. Er konnte das Leben in den unterschiedlichsten Formen ihrer Existenz hier erkennen und langsam betrat er selbst ebenfalls diesen Raum, dabei war ihm auf einmal, dass sein Körper sich schlagartig zu verjüngen schien. In der Mitte des Raumes konnte er etwas erkennen, dass in seinen Augen menschlich wirkte und es verschlug ihm sichtich die Sprache als er sein eigenes Ich erkannte so wie er einst gewesen war als er schließlich auf Kyo traf.
 

Doch wenn er hier auf sein vergangenes Ich traf, wieso war dann nichts weiter aus seiner Vergangenheit in diesem Raum anwesend? „All das, was dich hier in diesem Raum umgibt ist deine Vergangenheit“ vernahm er nun eine Stimme zu ihm sagen, drehte sich erstaunt um und bemerkte einen recht blaß wirkenden Mann in einer langen eleganten Robe gekleidet.
 

„Dann bin ich also wirklich...?“

„Nein, du bist kurz davor das Irdische komplett abzustreifen“
 

erklärte ihm der Mann nur, wobei er sichtlich verwirrt wirkte und seinen Blick erneut durch den Raum schweifen ließ. Weder von seinen beiden Schützlingen, noch von Kyo oder von Sachie konnte er eine Spur erkennen und das wurmte ihn doch sehr. Schließlich war er doch ein Jahrtausend lang als Mensch auf dem Planeten gewandelt und das einzige was er aus dieser Zeit zu sehen bekam war sein eigenes Abbild? In seinen Augen schien hier etwas nicht zu stimmen und richtete nun seinen Blick auf den Fremden in der eleganten Robe. „Wenn ich nicht tot bin, wo bin ich denn dann?“ wollte er nun wissen, verschränkte dabei seine Arme und tief in seine Inneren versuchte er sich auf das minimalste Signal von einem jener Personen zu verspüren, die ihm am Herzen lagen.
 

„An jenem Ort wo alles beginnt“

„Und wo genau soll das denn sein?“

„Tief im Herzen des Andromedanebels liegt der Stern, der uns Antiker erschuf“

„Warte mal, du irrst dich gewaltig, denn ich bin ein Mensch“

„Du wurdest nur in der Hülle eines Sterblichen wieder geboren als unser Heimatstern starb“
 

erklärte ihm nun der Mann, worauf er weit die Augen aufriß und ein paar Schritte nach hinten stolperte. Wenn sein Gegenüber eben die volle Wahrheit erzählte, dann war er weitaus älter als jeder Einwohner Tavinas & dem Reich der Äonen zusammen gezählt und er war dem nach eine Art von außerirdischen Lebens wie alle anderen Antiker auch, die umbarmherzig von der Menschheit gejagt worden war.
 

„Wahrscheinlich fragst du dich wie das Volk der Antiker auf diesen Planeten gelangen konnte“

„Sag mir bloß nicht, es hat etwas mit den Deva zu tun“

„Der Urvater aller Deva ist von Gaia damit gestraft worden alle tausend Jahre wieder geboren zu werden, nur weil er euch auf den damals noch recht jungen Planeten holte“
 

vernahm er nun die Worte, blickte diesen nun eingehend an und all diese Worte machten in ihm keinerlei Sinn. Wenn er wirklich wie behauptet ein Antiker wäre, dann hätten die damaligen Wissenschaftler das doch in ihren Tests festgestellt und ihn mit Sicherheit in eines der vielen Institute gesandt wo man diese wie Laborratten detailgetrau untersuchte.
 

Nein, sein Gegenüber hier irrte sich gewaltig. Er war eindeutig ein Mensch mit einer recht ungewollten Fähigkeit, mehr nicht. Demnach müsste er auch klar Eindrücke & Erinnerungen aus diesem Leben klar vor sich sehen und nicht in einem unbekannten Raum mit Bildern von Lebensformen stehen die weit vor ihm existiert haben.
 

„Erzähl diesen Mist ruhig einem Anderen, ich glaube dem kein Wort“ meinte er nur stur darauf, ging nun an dem blaß wirkenden Mann in der Robe vorbei und verließ einfach den Raum ohne zu wissen was genau dahinter lag und was ihn dort erwarten könnte. // Ich habe noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen // schoß ihm nun der Gedanke durch den Kopf, hob schützend den Arm vor die Augen da es unglaublich hell wurde und ehe er sich versah konnte er den Duft von Regen als auch den von verschiedener Bäume auf einmal wahrnehmen.
 

Ein Lächeln huschte über seine Lippen, denn instinktiv wusste er ganz genau wo er gelandet war. Die Wälder Hyogos in denen er in einem kleinem Dorf abseits der großen Städte hinein geboren war. Wie lange es her war, dass er hier herum gestreift war wusste er nicht mehr so genau, doch dieser vertraute Geruch war ihm trotz all den Jahren immer noch in Erinnerung geblieben. Die Augen schließend blieb er vorerst im warmen Regen stehen, lauschte seiner näheren Umgebung und er konnte im Moment nichts ungewöhnliches in dieser wahr nehmen. Während er sich weiter konzentrierte fiel ihm offensichtlich ein Stein vom Herzen, da er gleich zwei ihm vertraute Anwesenheiten zwar schwach aber doch distinktiv verspüren konnte und er entschloß sich gleich einmal dazu sich zu dem Standort zu begeben wo sie sich gerade inmitten des riesigen Waldgebiets befanden.
 

************
 

Seit Tagen streifte er nun mit DIE, Shinya, Uruha, Shou & Kamijo durch diesen Wald, dabei erreichten sie erst bei Anbruch des nächsten Tages jenes Ziel, dass der Shadow Deva so anstrebte. „Ich geh keinen Schritt weiter“ hörte er Uruha nun sagen, schüttelte kurz den Kopf, wobei ihm rasch auffiel wie auch Kamijo, Shinya & Shou am Rande der erreichten Lichtung verweilen wollten. Innerlich war er froh darüber, dass sie wenigstens Respekt vor den Toten zeigten und selbst DIE bestand nach einiger Überlegung darauf zu warten. Warte mal, wie hatte Shinya ihm noch einmal Uruhas Gabe erklärt? Ein Illusionist war im Grunde genommen jemand, der auf Licht reagiert. Doch Kyo ahnte in genau diesem Augenblick, dass noch weitaus mehr dahinter steckte. Er vermutete innerlich, dass Uruha in der Lage war selbst die Anwesenheit der Toten zu sehen, welche meist vor dem menschlichen Auge geschickt verborgen blieb.
 

Langsam schritt er auf den Umriß zu, der einst das Wohnhaus bildete und er war sichtlich erstaunt darüber, wie rasch es hier zu grünen begann. Vor ein paar Wochen war der Boden noch klar sichtbar gewesen als er zuletzt hier gewesen war und nun reckten sich auch schon einige junge Laubbäume der Sonne entgegen. Kyo nahm klar die Geister der Vergangenheit wahr, dabei versetzte es ihm sichtlich einen Stich ein verblassendes Abbild von Kaoru direkt vor sich zu haben. Eines wurde ihm in diesem Augenblick klar: die Verstorbenen von damals hatten endlich ihren wohlverdienten Frieden gefunden. Rasch betete er für jene Familie, die ihm einst Unterschlupf gewährte und dank der er sich wenigstens menschlich fühlen konnte, dann verließ er das Grundstück und kehrte recht nachdenklich geworden zu seinen Reisegefährten zurück.
 

Ausgerechnet hier hatte er sich eine brauchbare Spur erhofft Toshiya zu finden, doch er war offensichtlich mit seinem Rat am Ende. Dann wusste der Dark Deva innerhalb von Kaorus Schützling ruhend nicht, wo dieser einst lebte bevor er in den großen Krieg involviert worden war. Die einstige Straße hinab ins Dorf folgend wanderten sie alle samt schweigend durch den Wald und ehrlich gesagt wusste Kyo nicht mehr, wo genau er noch nach einer brauchbaren Spur suchen sollte die sie zu Toshiya führen würde.
 

„Kyo-san“ riß ihn Shou nun aus seinen Gedanken als vor ihnen merkwürdige Gestalten aus dem Boden schoßen und tief in seinem Inneren ahnte er schon wieso sie ausgerechnet hier auftauchten. Da diese Wesen eine recht alte Sprache auf mentale Weise sprachen ließ Kyo nicht anmerken, was von ihm gefordert wurde und wandte sich an Shinya. „Folgt den Weg weiter nach Westen bis ihr eine große Lichtung erreicht. Ich möchte, dass ihr euch dort so verdeckt wie möglich haltet und dort auf meine Rückkehr wartet“ sagte er nun zum Wassermagus, worauf DIE rasch nickte und dieser schien rasch die momentane Lage verstanden zu haben.
 

„Keine Sorge, ich werde ihn beschützen“

„Ich zähle darauf, DIE“
 

meinte er nun zum Rothaarigen, der ihn leicht grinsend anblickte, dann brachen die Magi schließlich auf und Kyo ließ mental verlauten, dass er bereit wäre zu Gaia gebracht zu werden. Unaufhörlich rasten seine Gedanken im Kreis, da er sich innerlich zu fragen begann weshalb er so plötzlich von der großen Schutzgöttin dieses Planeten zu sich gerufen wurde. Wusste sie etwa, wo sich Toshiyas Aufenthaltort befand und wollte ihm nur helfen? Nein, es musste etwas weit aus Gröberes sein, dass er inmitten ihres Heiligtums gerufen wurde.
 

Kyo schluckte nur als er die majestätische Halle nun betreten durfte und ihm wurde schlagartig mulmig zu Mute, da ihm das kalte Aufblitzen innerhalb ihrer weisen Iriden auffiel. Gaia war sichtlich wütend auf ihn, dabei fiel ihm kein Vergehen ein durch das er die Göttin hätte verstimmen können. „Ehrwürdige Mutter, ihr habt gerufen?“ stellte er nun die Frage, verbeugte sich dabei vor ihr und wagte es in diesem Augenblick auch nicht sie direkt anzusehen. „Wie kannst du es wagen, nicht nur gegen die heiligen Gesetze zu verstoßen, sondern auch deinem Tamer den Tod zu bescheren?“ kam nun unweigerlich die Frage von ihr an ihn gestellt und er musste mehrfach schlucken. Warte mal, machte sie ihn etwa für Kaorus Tod verantwortlich? War sie deswegen so wütend auf ihn? Wohl kaum, denn Kaoru war ja soweit er selbst wusste ein Mensch gewesen.
 

„Wie konntest du den Tod meines liebsten Kindes so gewissenlos mit beiwohnen? Er, der schon vor eurer Erweckung als Tamer für dich gedacht war“ kam nun der weitere Vorwurf an ihn und erst da dämmerte es ihm wen konkret sie damit meinte. Dann wusste Gaia scheinbar nicht, dass Hzumi noch am Leben war? Genau in diesem Augenblick musste er sich an Tsukasas Worte erinnern, dass ihr gemeinsamer Freund den Plan verfolgt hatte Kyos Tamer zu werden.
 

„Ich...“ fing er gerade an zu sagen, doch ihm fehlten sichtlich die Worte. Er wusste ja nicht einmal was er zur eigenen Verteidigung sagen sollte, senkte nun ganz den Kopf und so langsam wurde ihm auch bewusst in was für einer Lage er sich gerade befand. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde er nun Kaoru in den Tod folgen, denn Gaia war gnadenlos was ihre Strafen betraf. Jedem existierenden Deva - egal ob Shadow oder Dark Deva - war tief ins Gedächtnis die absolute Auslöschung eingebrannt worden sollten sie es wagen gegen Gaias heilige Gesetze zu verstoßen.
 

„Wartet, ehrwürdige Mutter, ich bin mit Schuld daran, dass er am Ende einen Antiker als Tamer erhielt“ vernahm er nun eine ihm vertraute Stimme sagen, blickte nun auf und er konnte kaum glauben, dass Hizumi gerade Partei für ihn ergriff. Warum auf einmal dieser Sinneswandel innerhalb seines Freundes? Er wusste es einfach nicht und trotzdem war er in diesem Augenblick mehr als erleichtert ihn hier zu sehen. Er war nie im Leben an einen Antiker geraten wollte er jetzt am liebsten sagen als ihm wieder Rukis Worte einfielen und unweigerlich biss sich Kyo deswegen auf die Lippen. Wie konnte er sich nur so täuschen lassen von Kaoru? Nichts an ihm deutete darauf hin, dass er einem der beiden bekannten Stämme unter den Antikern abstammen könnte.
 

„Hizumi...“ brachte er nur leise hervor als der Jüngere mit einer raschen Verbeugung nun näher kam und so langsam musste er sich innerlich doch eingestehen, dass er seinen Freund doch nicht so annähernd gut kannte wie er immer von sich selbst dachte. „Ich hätte damals offener zu ihm sein und ihm gleich meine angestrebten Pläne mitteilen sollen, dann wäre Kyo mit Sicherheit nicht in dieses Dilemma geraten in dem er sich gerade befindet“ folgte nun die Erklärung seitens Hizumis, worauf nun eine Stille herrschte und tief in seinem Inneren stimmte er ihm zu.
 

Wäre Hizumi von Anfang an etwas offener mit ihm umgegangen, wer weiß vielleicht wäre er ja etwas länger im Institut geblieben. Wie wäre seine eigene Vergangenheit wohl geworden, wenn Hizumi niemals zum Chaos Deva mutiert wäre und diesen sinnlosen Krieg angezettelt hätte? Wäre er Kaoru begegnet? Wie hätte sich die Bande zwischen ihnen entwickelt? Wäre er in der Lage gewesen seinem Freund dabei zu helfen das Leben von Professor Shimizu zu beschützen? So viele neue Fragen, die tief in ihm erwachten und ein leises Seufzen entwich dabei seinen Lippen.
 

Auch wenn er die Vergangenheit jetzt nicht mehr verändern konnte, er bekam jetzt wenigstens die Chance dazu seine Freundschaft von einst mit Hizumi zu kitten. Auch wenn er sein Herz an Kaoru verloren hatte, so würde er nun alles in seiner Macht stehende tun um Shinya zu schützen. Selbst wenn er sich dabei mit Hizumi erneut anlegen musste. Der Schutz von Kaorus Schützling ging in seinen Augen vor und nebenbei musste er das Versprechen einhalten, dass er Shinya gab. So fern Hizumi mit ihnen kooperieren würde erklärte er sich vorerst bereit mit ihm zusammen zu arbeiten, doch in seinen Augen war & blieb Kaoru immer noch sein Tamer. Da konnte selbst Gaias Wort nichts an dieser Sichtweise ändern. Kaoru war nie im Leben ein Antiker und auf einmal schwor sich Kyo zu beweisen, dass diese Behauptung frei erfunden war. Er würde schon noch den brauchbaren Beweis da draußen finden, der einfach nur belegt, dass Kaoru immer schon ein einfacher Mensch gewesen war.
 

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„Sir, wir haben eine wichtige Entdeckung gemacht“ vernahm er einen Wissenschaftler sagen als er eigentlich auf den Weg zu den Chronisten war und blickte recht erstaunt den Mann mit Halbglatze und Brille an. „Wir konnten eine alte DNA-Probe von Niikura-san ausfindig machen und mit jener vergleichen, die in der genetischen Datenbank des hohen Rates gelagert wurde“ brachte dieser nur hervor, wobei nun sichtlich seine Interesse erweckt wurde und er deutete seinen beiden Schützlingen an ihn kurz in das Labor zu begleiten. „Ich bin zwar kein Wissenschaftler, doch menschlich sieht das in meinen Augen nicht aus“ warf Teru nun ein, wirkte dabei recht nachdenklich und selbst Sakito stimmte ihm in seiner Aussage zu. Auf den Bildschirm waren die Teile eines Stranges mit bestimmten Markierungen zu sehen und erst da schien Gackt die Wichtigkeit der Entdeckung zu verstehen.
 

„Niikura-san gehört der 1.Linie an, doch etwas daran macht selbst uns stutzig. Er weißt genetische Marker auf, die darauf hinschließen lassen, dass er sogar weitaus älter als der erste nachgewiesene Mensch auf Erden wäre“ warf nun eine Frau im mittleren Alter mit starken slawischen Akzent ein, deutete auf die Punkte die ihnen aufgefallen war und selbst Gackt wurde nun recht nachdenklich.
 

„Er ist also ein Antiker?“

„Dem Test nach ja“
 

antwortete der Mann mit Halbglatze darauf, wieß ihn auf zwei ähnliche genetische Profile hin die innerhalb Tavinas recht bekannt waren und erst da wurde Gackt langsam aber sicher innerlich bewusst, dass er es gleich mit drei recht mächtigen Gegnern auf einmal zu tun bekäme wenn er nicht rasch dagegen handelte.
 

„Die Namen?“

„Kano Satoru und Matsumura Yoshitaka“

„Kano-san ist ein Abkömmling der 2.Linie, während Matsumura genau wie Niikura-san der 1.Linie entstammt“
 

sagte die Frau nun, worauf Teru & Sakito sich fragend anschauten und sich wunderten, was genau damit gemeint war. „Die sogenannte 1.Linie weißt alle registrierten Vampire des Planeten auf, da sie die ersten Geschöpfe waren die dank dieses einzigartigen mutierten Gens entdeckt wurden. Kurz darauf folgte die Entdeckung der Oni an der Universität Yokohama, welche in der sogenannten 2. Linie eingetragen wurde“ erklärte die Frau noch die Aufteilung, deutete dabei auf eine Grafik und da erst fiel Sakito etwas Ausschlaggebendes darin auf.
 

„Wie kommt es dann, dass Niikura-san, Kano-san und Matsumura-san nie dementsprechend erfasst worden sind? Wenn sie wirklich diesen Linien angehören, wieso ist man erst jetzt auf ihren wahren Hintergrund gekommen?“ wollte Sakito nun wissen, dem allein beim Gedanken an das hohe Ratsmitglied ein kalter Schauer über den Rücken lief. Die Probe konnte ja irgendwie verunreinigt worden sein und auf einmal ein Ergebnis aufweisen, das möglicherweise nicht stimmte. Doch sein Bauchgefühl sagte ihm eindeutig etwas anderes. Sie hatten außerhalb Tavinas höchst talentierte Krieger, die innerhalb dieser riesigen Stadt sichtlichen Einfluß immer noch genoßen und dementsprechend auch recht gefährlich waren. Rasch biss sich Sakito auf die Lippen als er an den in der Verfassung erwähnten Shadow Deva denken musste und wer obendrein sein Tamer war.
 

„Weil der hohe Rat und auch der alte Präsident diese Tatsachen geschickt verschleierten“ bekam er nun von Gackt die Antwort, schaute ihn direkt an und er fühlte sich nicht wohl bei diesen vernommenen Worten.
 

„Wenn der in der Verfassung erwähnte Deva wirklich mit Niikura-san in Verbindung steht...“

„Soweit werde ich es nicht kommen lassen, Sakito“
 

bekam er nun die ermutigen Worte seines Mentors zu hören, nickte darauf nur und im Augenblick blieb ihm auch nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Gackt in der Lage war die nun drohende Lage zu entschärfen.



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