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Eisenkäfig

von

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Eisenkäfig
 

Ein Tag wie jeder andere, aufstehen, Frühstück vorbereiten, Kinder fertig machen, gemeinsam essen, die beiden großen in den Kindergarten und die Vorschule bringen, Ginevra* langsam wecken und das Lunchpaket für ihre Arbeit zusammenstellen.
 

Dann war endlich Zeit sich um das kleine Mädchen zu kümmern, sie wollte gerade laufen lernen und verlangte dabei tatkräftige Unterstützung.

Nicht, dass Harry nicht bereit wäre sie zu geben, er liebte es mit seiner Familie zusammen zu sein, deshalb hatte er doch so früh geheiratet und deshalb hatte er mit Mitte zwanzig schon drei Kinder und das vierte war unterwegs. Dass es mit seiner Frau nicht so klappte, wie er gehofft hatte, dafür konnten seine Kinder doch nichts.

Ja, Ginevra hatte sich schlagartig nach der Hochzeit verändert. Alles davor war nur gespielt gewesen. Selbst die Hochzeitsnacht war trocken gewesen. Rein, raus und weg war sie. Ginevra wollte nicht berührt werden, jedenfalls nicht von ihm.

Erst hatte Harry noch gedacht, dass es für seine Frau zu schnell ging, aber bei anderen war nicht so.
 

Schwanger wurde die nur, wenn ihr Mann vorher in einen Becher spritzte und sie es dann von einem Heiler injizieren ließ.

Offiziell, um eine Schwangerschaft zu garantieren und sicher zu gehen, dass es zur richtigen Zeit passierte. Zur richtigen Zeit für Mrs. Potter natürlich und zwar immer dann, wenn sie mal wieder in ihrem Job nicht weiter kam.

Bei einer schwangeren Frau drückte man gerne mal ein Auge zu und half noch viel lieber und wenn es die Frau des Bezwingers ist, alle mal.

Die Leidtragenden waren der Bezwinger selbst und die Kinder, die von der Mutter ungewollt waren. Sie schränkte ja noch nicht mal ihren Tabak- und Alkoholkonsum ein.

Lilliana und Jeronemo waren da noch glimpflich davon gekommen, sie würden wohl keine Spätfolgen haben, aber Nova schon. Sie kam als untergewichtiges Frühchen auf die Welt, mit geschädigter Lunge und Leber.

Harry war entsetzt gewesen, hatte seine Frau nach dem Grund ihres Verhalten gefragt und hätte am liebsten keine Antwort erhalten. „Was interessieren mich die Bälger.“, war alles was sie gesagt hatte.

Bestürzt hatte der junge Vater das wenige Minuten alte Kind an sich gedrückt.

Mit jedem Tag, der verging, verstand er seine Frau weniger. Eine Chance auf Scheidung gab es nicht und Hilfe konnte er nicht erwarten. Ronald hielt zu seiner Schwester, Hermine hatte sich nach ihrem Abschluss nach Salem abgesetzt, um so weit wie möglich von der WeasleyFamilie weg zu sein. Sie hatte bemerkt, dass mit der Familie etwas nicht stimmte und Harry hatte ihre Winks mit dem Zaunpfahl zu spät begriffen.

Jetzt saß er mit dieser Frau in einem Boot und versuchte verzweifelt über Wasser zu bleiben.

Egal was er machte, es war falsch. Arbeiten tat er nicht, sondern kümmerte sich um seine Kinder. Fehler, er hatte gefälligst für die Familie zu sorgen, um sie zu ernähren.

Ginevra arbeitete in einer Marketing Agentur der Zauberer gemeinschaftlich mit Muggeln. Fehler, sie könnte ja zu Hause bleiben, wenn ihr Mann sich nicht zu Hause ausruhen würde.

Eins seiner Kinder war schwer behindert. Fehler, seine Erbanlagen waren zu minderwertig, um gesunde Kinder zu zeugen.

Harry raufte sich immer wieder die Haare und hoffte auf eine bessere Zukunft.

Doch wann würde sie kommen? Ginevra würde sich nicht ändern und er selber hatte keine Kraft mehr.

Alte Kriegsverletzungen zwangen ihn kürzer zu treten und seine Frau kannte seine Schwachstelle und nutzte sie geradezu aus.

Manchmal kamen die WeasleyZwillinge und halfen ihm mal wieder durchzuatmen. Sie schienen die einzigen vernünftigen, wo doch alle anderen Weasleys im Krieg geblieben waren. Mit deren Hilfe hatte Harry es auch geschafft, Geld für seine Kinder wegzuschaffen, wo Ginevra sonst alle Augen drauf hatte.

Das gute Geld sollte schließlich nicht verschwendetet werden.

„Dada.“, quiekte es freudig. Es schreckte Harry aus seinen trüben Gedanken und richtete seinen Blick auf die kleine Nova. Sie saß lachend auf ihrer Decke und hielt ihm ihr Lieblingsstofftier hin, eine kleine Fledermaus.

Eine glückliche Erinnerung an bessere Zeiten.

„Na, Mausy? Wollen wir ein bisschen spielen?“ Langsam humpelte er in die Mitte des Wohnzimmers und ließ sich schwerfällig auf den Boden sinken. Sein rechtes Bein war steif geblieben, genauso wie seine rechte Hand. Halten konnte er noch mit ihr, aber mehr auch nicht.

„Wir werden einen schönen Tag haben, bis deine Geschwister wieder da sind und dann werden wir raus gehen, die Sonne scheint so schön.“

Nova lachte und quiekte immer mal wieder, sie liebte diesen großen Mann vor sich einfach. Er war immer lieb zu ihr, anders als die rote Frau.

„Meinst du, wir können nachher noch mal versuchen aufzustehen? Gestern hat es ja wunderbar geklappt. Lilliana war hell auf begeistert und Jeronemo will das sicher auch sehen. Dann könnt ihr bald zusammen laufen und spielen.“

Harry lächelte selig bei dieser Vorstellung. Nova konnte alles Gute dieser Welt gebrauchen. Die Muggelärzte prophezeiten ihr ein gutes Leben mit kleinen Einschränkungen und die Zauberheiler sahen noch davon ab ihr die Magie zu binden. Es gab keinen Grund dazu, auch wenn Ginevra es gerne gesehen hätte. Denn dann hätte sie das Kind nicht behalten müssen.

Das Kaminfeuer leuchtete grün auf und Georges Kopf erschien im Kamin.

„He altes Haus, können wir vorbeikommen?“

„Klar doch, meine Frau ist heute nicht da und wird wahrscheinlich auch nicht kommen. Sie hat ihren Liebhaber mit auf die Konferenz genommen.“ Harry tat es schon lange nicht mehr weh, nur an letzter Stelle zu stehen, Hauptsache, sie ließ ihn in Ruhe. Sollte sie doch mit jedem in die Federn springen, solange sie ihn damit verschonte und kein Kuckuckskind vorsetzte.

„Dann können wir dich ja heute entführen.“, grinste der WeasleyZwilling und kam durch das Feuer, nach ihm sein Bruder Fred und dessen Sohn Keith. Keith war gerade vier geworden und verstand sich super mit Lilliana und Jeronemo.

„Was habt ihr dann mit uns vor?“

„Nichts dolles, aber in Wales ist heute ein Muggeljahrmarkt und zu dem wollen wir.“

„Das hört sich gut an. Da werden ich nur angestarrt, weil ich nicht richtig gehen kann und nicht weil sie mich für faul und undankbar halten?“

George kicherte und schlug seinen Schwager auf die Schulter.

„Die Menschen wissen eben nicht, was sich gehört, über ihren Schatten sehen die wenigsten hinaus.“

„Genau. Pack eure Sachen, dann holen wir die Kleinen und los geht es.“

„Gut, ich sag nur den Hauselfen Bescheid, dass sie für uns kein Essen machen brauchen, wäre schade drum, wo doch Dara so gut kochen kann.“

Die Zwillinge nickten und schnappten sich Nova und zogen sie ausgehfertig an.

Sie genoss die Aufmerksamkeit ihrer Patenonkels und ließ sich herrlich bespaßen.

„Auf Lilliana können wir warten, ihre Lehrerin bringt sie in zwanzig Minuten her und Jeronemo kann ich schnell holen.“

„Mach das, Harry, je schneller wir weg sind, je eher können wir es uns gut gehen lassen. Das haben wir uns alle verdient. Vor allem du, Schwager.“

Harry verzichtete auf eine Reaktion und verschwand durchs Kaminfeuer.

„Ich hoffe, dass Ginny bald einsieht, dass sie ihren Mann kaputt macht.“

„Sag mal, auf welche Wunschplaneten lebst du? Wir können hoffen, dass sie bald den Löffel abgibt. Als Witwer ist Harry besser dran als jetzt.“

„Schon möglich, aber da sie gerade wieder schwanger rumläuft, wird das vorläufig nichts.“

„Richtig, aber unsere Schwester hat so viele verschmähte Liebhaber hinter sich gelassen, da würde es mich nicht wundern, wenn es noch mal knallt.“

Beide verstummten und warfen nach einander Nova in die Luft und fingen sie wieder auf, während Keith sich in der Wohnküche bediente. „He Keith, wir werden gleich was essen, leg das Sandwich wieder zurück.“, mahnte sein Vater und winkte ihn zu sich.

„Bin wieder da und hab einen neugierigen Jeronemo mitgebracht. Er ist schon wieder ganz hipplig.“

Jeronemo benahm sich wirklich wie ein Flummi und sprang zwischen seinen Onkeln und seinem Cousin hin und her.

„Wann geht es los?“

„Wenn deine Schwester da ist. Sie soll doch auch mitkommen, oder?“

„Ja.“, rief der Dreijährige. „Mitkommen.“

Ganze fünf Minuten später wurde das Kaminfeuer wieder grün und die Lehrerin von Lilliana stieg mit ihr aus den Flammen.

„Mr. Potter, da bring ich Ihnen Ihre Tochter. Sie hat heute ganz viel gelernt und freut sich schon darauf, es Ihnen zu erzählen.“

„Ja, Papa. Ich hab heute einen neuen Buchstaben gelernt und kann schon ganz viele Wörter lesen.“

Sie war ganz hipplig und glich ihrer wissbegierigen Großmutter immer mehr .

„Das ist wundervoll, Liebes. Onkel George und Fred wollen mit uns auf einen Jahrmarkt und ich dachte mir, das wäre mal eine tolle Abwechslung.“

Lillianas Augen begannen zu strahlen, schnell war ihre Lehrerin verabschiedet und ihre Schuluniform gegen was Tagestaugliches eingetauscht.

„Wann geht es los?“, fragte die Fünfjährige begeistert.

„Sobald wir deinen Bruder ungezogen haben.“, antwortete Harry und zog Jeronemo eine Wetterjacke an.

„Da haben wir voll viel Spaß?“, kam die Frage des Jungen und Harry lächelte ihn versöhnlich an. „Davon gehe ich ganz fest aus. Wir machen uns einfach Spaß.“

Mit seinen Kindern zusammen kam dem Bezwingern sein Schicksal nicht ganz so grausam vor. Sie gaben ihm das Gefühl wirklich zu sein.

„Aber Mutter kommt nicht mit.“, stellte Lilliana entschieden fest.

„Nein, Mutter kommt nicht mit. Vor morgen Abend wird sie wohl auch nicht zu Hause sein.“, beschwichtigte Fred und nahm seine Nichte auf den Arm.

Jeder Erwachsene mit ein, zwei Kinder auf dem Arm, apparierte die kleine Gruppe nach Wales und ging die letzten Meter zu Fuß zum Markt.

Überall standen kleine und große Buden und für alle war etwas dabei. Den Kindern fielen fast die Augen aus den Köpfen, so viel gab es für sie zu sehen.

Kleine Karussells hatten es den Jungen angetan, wo die junge Dame lieber ein paar Lose zog.

„Das war wirklich eine tolle Idee von euch, so gestrahlt haben die Kinderaugen schon lange nicht mehr.“

„Kein Ding, Schwager, du hast es auch mal nötig gehabt an die frische Luft zu kommen.“

„Witzig, aber danke.“

Für Nova war zwar nicht viel dabei, doch bekam sie von einer jungen Frau einen Heliumballon geschenkt, der sie einfach glücklich machte.

„Papa, machen wir das bald wieder?“, fragte Keith und zog Fred an seinem Ärmel.

„Bestimmt, spätestens zu Wintersonnenwende, da soll in London ein richtig großer Jahrmarkt sein, den werden wir dann für uns erobern.“

„Ja!“, riefen die drei großen Kinder und Nova klatschte in die Hände,

„Ich hoffe, dass meine Frau dann nicht wieder was dagegen hat.“

„Bestimmt nicht, wenn ich richtig gerechnet hab, wird die dann dein viertes Kind auf die Welt gebracht haben. Also mehr als froh sein, die „Plagen“ und ihren „nichtsnutzigen Ehemann“ los zu sein.“

„Dein Wort in Merlins Gehör.“
 

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Wie es kommen musste, kam am vierzehnten Dezember das vierte PotterKind auf die Welt. Konstantin war zwar klein, aber Merlin sei Dank gesund, trotz des ausschweifenden Lebens seiner Mutter, war es ihm erspart geblieben, das Schicksal seiner Schwester zu teilen.

Ginevra Potter hatte es jedoch nicht so gut getroffen. Das Kindbettfieber raffte sie einfach dahin.
 


 

>Tagesprophet:
 

„Ich werde meine geliebte Frau furchtbar vermissen, aber für unsere Kinder werde ich stark bleiben müssen.

Gib Merlin mir die Kraft ihnen eine wundervolle Zukunft zu erschaffen.“
 

Der trauernde Witwer Harry James Potter erbittet alle, die Trauerbekundigungen nicht an sein Haus zu schicken, aus Rücksicht auf die kleinem Kinder.
 

Protega Frohherz.<
 

George hielt den kleinen Konstantin und Fred Nova, Jeronemo und Lilliana standen neben ihrem Vater. Der Friedhof war so gut wie leer und der Trauerzug wirklich nicht der Rede wert.

Die Öffentlichkeit sollte und wollte glauben, was sie glauben wollte, die Wahrheit wusste nur die Familie. Einer der abgelegten Liebhaber, hatte sich ins Krankenzimmer der Frau Potter geschlichen und sich an ihr vergangen, bevor er sie erschlagen hatte und sich selbst danach gerichtet.

Aber das war nichts, was interessierte, Harry und seine Kinder waren endlich frei.
 

END
 

* Ginny Weasley = Ginevra



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  EsistJuli
2012-08-21T14:53:46+00:00 21.08.2012 16:53
Wow, Ginny als Drache. Das ist mal was neues!
Der arme Harry hat mir richtig Leid getan!
Eine interessante Geschichte :)


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