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30 days of writting

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Haze

Haze
 

Wann immer Loki mit seinen Kindern zusammen war, fühlte er sich wohl. Unter ihnen war er kein Prinz, der so anders. Nicht der Bruder des großen Thors. Auch nicht der Schwindler, der jeden hinters Licht führen konnte mit seinen Fähigkeiten. Für sie war er einfach nur ihr Vater, nicht mehr und nicht weniger.

Am Anfang war es ungewohnt gewesen von einem Kind umgeben zu sein. Jörmungandaal war im ständig gefolgt, egal wohin er ging. Nie hatte er ohne seinen Vater sein wollen. Erst hatte Loki es als lästig empfunden, versucht es ihm abzugewöhnen. Doch gegen den Willen eines kleinen Kindes kam selbst er nicht an. Auch Hel und Fenrir waren nicht besser gewesen. Hatten an seinem Rockzipfel gehangen und taten es noch immer. Er war ihr Fels in der Brandung, der sie vor allem beschützen konnte.

Aber auch der Gott des Unheils konnte nicht alles verhindern, konnte sie nicht von dem Dunstschleier befreien, der sie für alle anderen Augen unsichtbar oder zu Monstern machte. Keiner sah, dass sie nur Kinder waren. Kinder, die mit einer schrecklich schweren Last geboren waren für die sie nicht einmal etwas konnten. Alle sahen immer nur ihre Missgestalten, die sie so krampfhaft versuchte zu verstecken. Sahen nur die riesige Schlange, das gezeichnete Kind und den monströsen Wolf.

Manchmal fragte Loki sich, warum all die anderen Götter um ihn herum so blind waren. Warum sie nur das Böse sehen wollten und nicht das gute dahinter. Bisher hatte keines seiner Kinder jemand Leid angetan und es würde auch weiterhin so bleiben, dafür würde er sorgen. Denn er wusste, was passieren würde. Was für eine Strafe sie ereilen würde und das er nichts, überhaupt nichts, dagegen tun können würde.

Ob er auch solche Scheuklappen vor den Augen hätte, fragte er sich, während Fenrir durchs Zimmer gejagte, wenn es nicht seine Kinder wären? Wenn andere Götter solche Kinder wie er hervor gebracht hätten, würde er sie dann auch so verachtungsvoll anschauen und sie ohne jeglichen Grund hassen? Er wusste es nicht, konnte und wollte diese Frage nicht beantworten, denn er lebte im jetzt. Über Dinge nachzudenken, die vielleicht nie passieren würden oder noch nicht passiert waren, brachte ihm nichts.

Plötzlich umschloss seine Hand etwas. Kleine kalte Finger legten sich vorsichtig um seine eigenen. Sie waren so klein und zerbrechlich, ganz typisch für eine Kinderhand. Schafften es gerade einmal drei seiner Finger zu umschließen.

„Vater?“

Die großen Augen schauten zu ihm hoch. Fragend und besorgt sahen sie aus, wie die eines Kindes ihres Alters nicht auszusehen hatten. Doch das kleine Mädchen war für ihr junges Alter reifer als die meisten.

Erst jetzt viel seine Aufmerksamkeit auf Fenrir, der vor ihm saß. Er hatte seine Wolfgestalt angenommen, wahrscheinlich nicht aus Absicht, und blickte ihn ebenfalls fragend an. Mit seinen Fähigkeiten konnte der Junge noch nicht wirklich umgehen, war sogar manchmal recht ungeschickt mit ihnen. Aber er war eben nur ein Kind, musste noch einiges lernen in seinem Leben.

Der riesige Wolf tapste auf ihn zu und legte seinen Kopf auf Lokis Schoß. Er wog schwer auf seinen Beinen, doch es störte ihn nicht. Vorsichtig legte er die Hand auf den Wolfskopf und strich durch das dichte Fell.

„Macht euch keine Sorge, es ist alles in Ordnung.“



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