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30 days of writting

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Winter

Winter
 

Die Kälte war das was Jörmungandaal am meisten an seinem Gefängnis hasste. Es gab für ihn nichts Schlimmeres. Selbst die ewige Finsternis in den tiefen des Meeres, in denen er hausen musste, war dagegen noch erträglich.

Manchmal erwischte er sich bei der Sehnsucht, wieder nach Hause zurück zu kehre, wieder bei seiner Familie zu sein und nicht mehr in der Kälte des Ozeans gefangen zu sein. Doch das alles war nur Träumerei, Wunschdenken! Seit dem er auf die Erde verbannt wurde, hatte er kein wirkliches Zuhause mehr. Es waren nichts weiter als Bruchstücke irgendwelcher Erinnerungen, aus längst vergangenen Tagen. Etwas, was nie wieder sein würde und vielleicht sogar nie gewesen war.

Aber dennoch kam er von diesem Gedanken nicht mehr los. Wann immer er seinen Blick auf die Welt lenkte, überkamen ihn diese entfernten Erinnerungen. Denn die Menschen unterschieden sich nicht sonderlich von ihnen, auch wenn die Leute aus Asgard vor langer Zeit einmal Götter nannten. An ihnen war nichts göttliches, wie Jörmungandaal genau wusste.

Jedoch, wenn es wirklich so war, wie er glaubte, wenn wirklich nichts Göttliches an ihnen war, konnte er dann riskieren sein Gefängnis zu verlassen? Könnte er dann vielleicht auf der Erde ein normales Leben führen und endlich einmal akzeptiert werden?

Es war ein gefährlicher Gedanke, wie Jörmungandaal wusste, aber er ließ ihn nicht mehr los. Diese Idee verfolgte ihn, Stunde um Stunde. Tag um Tag. Wie Gift hatte es sich in seinen Kopf gefressen und ließ ihn keinen anderen Gedanken mehr denken. Denn dies war schon immer sein innigster Wunsch gewesen, endlich einmal ein Leben zu führen, in dem er nicht immer für ein Monster gehalten wurde. Indem er endlich etwas war, was akzeptiert wurde,

Jörmungandaal rang mit sich selbst, bis er gegen seinen so tief gehegten Wunsch verlor. Er konnte einfach nicht anders, er musste es versuchen. Und wenn Odin es sehen würde, es wäre ihm egal. Sollte er ihn doch versuchen daran zu hindern. Ihm würde er einen Kampf dar bringen, an denn er sich noch lange erinnern würde.

Der erste Schritt aus dem Wasser hinaus, war ein seltsames Gefühl. So viele Jahre lang war er nichts weiter gewesen, als eine riesige Schlange, die sich auf dem Meeresboden windet. Nun wieder eine menschliche Gestallt zu haben war wie ein Neuanfang für ihn. Wie eine Widergeburt.

Für ihn war der lange Winter, der in seinem Gefängnis gehaust hatte, vorbei. Nun begann der Sommer.



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