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Zwischen dem hier und jetzt

von

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Erwartungen

Der Raum war dunkel, es roch nach Tod und verwesten Hunden. Es gab drei große Fenster, die durch die noch größeren violetten Vorhänge verdeckt wurden. An den Wänden hingen schon seit sehr langer Zeit keine Gemälde oder ähnliches mehr. Im gesamten Zimmer gab es nur drei Türen. Die Erste führte hinaus in den Gang, die Zweite in das Badezimmer und die Dritte, man glaubt es kaum, auf den Balkon. Jedoch sah man diese wegen den Vorhängen nicht.
 

Die meisten Dämonen trauten sich nicht in die Nähe des Raumes zukommen und wo es nur ging, mieden sie es oder versuchten viel lieber irgendeine Ausrede zu erfinden um es oder seine drei Bewohner nicht zu stören.
 

Es erklärte auch warum Astaroth nie Besuch bekam. Denn man wusste, er mochte keinen Besuch. Noch mochte er es von Dienern, die täglich durch die vielen Gänge irrten, überrascht zu werden.
 

Er mochte es nicht und ließ nur wenige Leute ihn sich nähern. Naja er versuchte es. Als einer der acht Prinzen hatte man es am Hofe auch nicht immer leicht. Sein Vater machte ihm gerne die Hölle heiß, manchmal sogar wortwörtlich! Nach seinem Verlieren gegen Rin und dessen Ziehvater Shiro, wütete Satan immer öfters, weil es ihm nicht gelang Rin, oder notfalls auch Yukio, zu benutzen um in die Menschenwelt zugelangen.

Astaroth spürte dies am eigenen Leib. Und er wollte nur noch weg von hier und Rin mal richtig in den Hintern treten dafür!
 

Seine anderen Brüder sagten meistens nichts dazu oder ignorierten es vollkommen, vorbei es dem Großteil einfach egal war. Hauptsache Satan tat es nicht mit ihnen. Egoismus hieß das Wort in dieser ‘Familie’. Astaroth hätte es für seinen Teil auch nicht geduldet das irgendjemand etwas darüber sprach, eher hätte er sie gelyncht oder in einen Teil seiner Armee verwandelt. Als untote und dumme Ghouls versteht sich.
 

Die Wenigsten von seinen Geschwistern, wussten auch etwas über ihn. Warum auch? Es gab kein Interesse an die Lebenssituation der anderen. Man wusste nur das Astaroth selten das Schloss verließ, außer Satan hatte einen Auftrag für ihn.
 

Ebenso wenig wie die anderen sich um ihn kümmerten, kümmerte er sich eben um die anderen. Verwandte ja. Andere Beziehungen? Nein.
 

Ganz alleine lebte er natürlich auch nicht. Er hatte zwei treue Diener.

Der Erste war ein noch recht normal aussehender toter Mensch, er hieß Aamon und diente seinem Meister schon seit unzähligen Jahren. Dem Gestank machte ihm relativ wenig aus, putzen oder lüften durfte er das Zimmer jedoch nicht.
 

Sein Zweite und mit dem offensichtlich weniger Grips, war Astaroths Schoßhund, ein Ghoul-Hund namens Putres. Er hatte ein graues Fell, teilweise kahle Stellen und seine Zunge hing trocken heraus.
 

Putres lag gerade neben einen dunkelroten Sessel und genoss es von seinem Herrn gestreichelt zu werden.
 

“Hör auf mich zu nerven mit irgendwelchen unwichtigen Dingen, Aamon!”, sagte Astaroth als er auf dem roten Sessel saß und gelangweilt drein sah. Sein Diener wurde nervös. Einen schlecht gelaunten Astaroth ist für niemanden etwas gutes. Noch weniger für ihn als sein Umfeld. Schlimmer war jedoch, wenn sich die schlechte Laune über einen oder mehrere Tage hinweg zog. Was nach Astaroths Verlieren gegen Rin und dessen Ziehvater besonders schlimm zu verkraften war. Immer musste er es ausbaden…
 

Aamon versuchte ihn zu beschwichtigen. “Aber Herr! Es sind doch nur Zwei. Und dabei müsst Ihr nichts weiter tuen als eine Stunden zu sitzen.”
 

“Ich weiß was ich da machen muss, verdammt! Jetzt halt die Klappe! Lass mich in Ruhe. Verschwinde und mach etwas Nützlicheres gefälligst!”.
 

Sein Diener seufzte innerlich leicht genervt. Er verbeugte sich und sprach: “Wie Ihr wünscht, Meister.” Er verschwand durch die Tür in den Flur. In letzter Zeit kam es immer öfter vor, das Astaroth alleine sein wollte. Was er wohl hatte? War er krank?
 

Wohl eher nicht. Erstens kam das sehr selten vor und Zweitens sah er nicht sehr kränklich aus. Vielleicht war es etwas Persönliches?
 

Eine Zeitlang war es still. Astaroth hatte aufgehört Putres zu streicheln, als Aamon gegangen war und schaute aus dem Fenster, in den Garten, um dem sich sein kleinerer Bruder Amaimon kümmerte.
 

Als Besucher sollte man vorsichtig sein, welcher Pflanze man näher als Zehn Schritte kam, denn sonst konnte es schon vorkommen dass man von einer riesigen Blüte kopfüber verspeist wurde und als Zwischenimbiss endete.
 

Was in den letzen Monaten schon einigen zum Verhängnis wurde.

Tja, des einen Leid des anderen Freud, nicht wahr?

Amaimon bescherte dies noch mehrere größere und gefährlichere abgrundtief böse Pflanzen in seinem Garten. Einer freute sich immer.
 

Astaroth schreckte auf als er jemand vor ihm stehen sah. Er hatte nicht mitbekommen das die Tür geöffnet worden war.
 

“Das du die hier rein traust… Was gibt’s?”, fragte Astaroth und setzt sich in eine andere Position.
 

“Aniue meinte, du könntest als einziger mein Behemoth wiederbeleben. Schließlich kennst dich ja mit Toden… Dingen gut aus, oder nicht?”, sagte Astaroths einziger grünhaariger Bruder, Amaimon. Er trug seine üblichen Kleider, nur hatte er heute keine Süßigkeiten bei sich. Es war nämlich so, er dachte das Astaroth sich einen Spaß daraus machen könnte und seine geliebten Süßigkeiten nicht mehr essbar machen könne, dies hatte ihn zumindest Mephisto erzählt.
 

Aus Vorsicht kaute er stattdessen auf seiner Fingerkuppe herum und schaute sich um. Er war nicht wirklich oft hier drin.
 

“Nunja… Das mit den toten Dingen stimmt schon und ich kann sie auch ‘wiederbeleben‘… Nur… Ähm. Warum ist dein Vieh eigentlich tot?”. Astaroth wollte ablenken. Er hatte noch nie einen Goblin wiederbelebt. Es war nicht sein Fachgebiet. Gobelins gehörten zu Amaimons Sparte, denn sie sind Erdwesen.
 

“Exorzisten…”.
 

“Hm, verstehe. Ich weiß nicht ob ich etwas tun kann. Ich habe noch nie einen zurück geholt, der nicht Untot oder zumindest leicht verwest war anschließend. Aber mal schauen…”, meinte Astaroth nachdenklich.

“Gibt es sonst noch etwas?”.
 

“Versuch es wenigstens… Hm? Oh, ja, hätte das beinah vergessen. Mephisto wollte noch etwas von dir… Weiß auch nicht was genau. Du sollst zu ihm kommen.”.
 

“Natoll…”.
 

Amaimon ging wieder, zu lange wollte auch er nicht bei seinem großen seltsamen Bruder sein. Mephisto mochte er viel lieber und dieser hatte wenigsten auch etwas mehr Geschmack was Kleidung und Inneneinrichtung anbelangte.
 

Währendessen grübelte Astaroth in seinem Sessel, was Mephisto denn ausgerechnet von ihm wollte. In der Regel sprachen die beiden nie miteinander, noch mischten sie sich in die Angelegenheiten des anderen ein.

Mephisto war die ganze Zeit in seiner Exorzisten-Schule und der einzigste Dämon, der noch zu ihm ging, war Amaimon.
 

Aber es half nichts und Astaroth machte sich bereit zu seinem Bruder zugelangen. Er wusste schon wo dieser sich Aufhielt. In der Menschenwelt, seiner heißgeliebten Akademie. Dort verstecke sich Mephisto schon seit einigen Jahren… was Astaroth nicht verstehen konnte.
 

Er dachte kurz an seinen Lieblingskörper um Assiah zu besuchen. Es war von Vorteil das der Junge, er hieß Reiji, ein Student in der Schule war, wo sein Bruder lebte. So sparte sich Astaroth wenigstens das Problem durch das Schutzschild zu gelangen, welches um die Akademie gelegt wurde um Dämonen fern zu halten, und vielleicht den Alarm auszulösen und möglicherweise jede Menge Exorzisten auf den Plan zu rufen, die ihm gefährlich sein könnten.
 

Einen Menschenkörper in Besitz zu nehmen, ist für einen Dämon seines Ranges ziemlich einfach. Normale und ungeübte Dämonen hatten möglicherweise ihre Probleme. Aber jeder der einen Körper in Assiah gefunden hatte, der perfekt zu demjenigen passte, lernte im Handumdrehen damit umzugehen und kam immer schneller in die andere Welt.
 

Und er mochte Reiji wirklich sehr gerne. Wenn es ihm im Schloss zu stressig war, ging er oft nach Assiah, um seinem ‘Vessel’, wie er ihn auch nannte, zu ärgern oder ihn zu bösen Taten anzustiften.
 


 

Dann, als er in der Akademie angekommen war, in Reijis Körper, merkte Astaroth das er in einem Bett lag. Anscheinend war es kurz nach der Ausgangssperre und man dürfte als Schüler nicht mehr aus dem Zimmer, aber das kümmerte ihm natürlich kein bisschen. Er stand auf und zog sich die Uniform der Schule an. Im Schlafanzug Mephisto unter die Augen zutreten? Nein danke. Er kann sich auch so blamieren.
 

Danach lugte er kurz durch die Tür, um zu schauen ob jemand draußen war, was zum Glück nicht der Fall war. Der Dämon huschte leise und gekonnt durch die vielen verwirrenden Gänge, durch den Hof und schließlich vor das Büro des Schulleiters. Welches sich im höchsten Stockwerk des Hauptgebäudes befand.
 

Klopfen? Warum sollte er! Mit einem kräftigen Ruck öffnete er die Tür und ging hindurch. Die Tür knallte an die Wand.

Mephisto war nicht zu sehen. Er schloss die Tür langsam wieder. Vielleicht schlief er schon…
 

Dann plötzlich knarrte eine Tür rechts vom Schulleiter Tisch. War die vorher schon da? Er hatte sie nicht bemerkt. Da fiel ihm ein dass es in der Schule viele versteckte Geheimgänge gab. Von denen meist nur Mephisto, der Erbauer der Schule, wusste.
 

“Hm? Astaroth… Du warst aber schnell hier.”, meinte ein schläfriger Mephisto. Wahrscheinlich ist er durch den aus dem Bett gekrochen, denn er trug noch seinen blauen, mit kleinen Hasen bestückten Pyjama.
 

Astaroth grummelte und schaute weg.
 

“D-Du.… zieh’ dir gefälligst etwas anderes an! Das ist ja grauenhaft!”.
 

“Komm zu Sache.” - “Amaimon meinte, du wolltest etwas von mir.”
 

Mephisto müdes Gesicht hellte sich auf.
 

“Ach ja stimmt!”, sprach er und ging einige Schritte. “Ich hätte eigentlich gedacht dass unser kleiner Bruder mit dir kommt, aber ihr wart bestimmt in deinen Gemächern, weil er dich nicht finden konnte?”.
 

Ein Leichtes Knurren seitens Astaroths und Mephisto empfand dies als eine Bestätigung.
 

“Du solltest wirklich einmal lüften. Es ist bei dir immer so stickig.”
 

“Ich lüfte nicht!”, schrie Astaroth aufgebracht.
 

“Und warum nicht?”, fragte Mephisto.
 

“Weil es sonst so wäre wie bei allen anderen!”.
 

Mephisto schaute Astaroth an und runzelte seine Stirn.
 

“Egal, ich wollte etwas von dir. Nun, es hat etwas mit Vater und der Schule zutun…”
 

Er erklärte Astaroth das Satan den Wunsch hatte, Rin und seinen Bruder auszuspionieren. Zu diesem Zweck sollte sich Astaroth zusammen mit Reiji tarnen und Reiji einen Teil seiner Kräfte geben. Denn damit würde dieser zu einem provisorischen Halbdämon und könnte sich Rins Vertrauen besser erschleichen.
 

“Und wie lange soll ich das machen? Dein ‘Spionieren‘ meine ich.”, fragte ein zweifelnder Astaroth. Es war ihm nicht geheuert.
 

Mephisto war ehrlich zu sich, er wusste es auch nicht. Aber das musste sein Bruder ja nicht mitbekommen. Es ging ihm nichts an. Weder das, noch der wahre Grund.
 

“Nun,” fing er an. “fang erstmal an und dann schauen wir, welche Informationen Vater braucht… Ich weiß auch nicht genau was er sich davon erhofft.”
 

Astaroth schnaubte. Wie schön! Er wollte ja unbedingt in eine Schule, die sein Bruder beherrscht! Jetzt konnte er sich mit Schulbälgern, Lehrer und so etwas Groteskes wie Stoff oder Hausaufgaben beschäftigen.

Ach nein, halt dazu hatte er ja Reiji. Konnte sein Vessel das ruhig erledigen. Die Hausaufgaben und sonstiges zu machen gehörten wirklich nicht zu den Aufgaben eines Dämonenprinzen.

Er hatte außerdem andere, wichtigere Sorgen. Denn all das hier hieß für ihn nur, er durfte nicht gegen Rin kämpfen…
 

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Nochmal überarbeitet und entgültig korrigiert ^-^
 

Nächstes Kapitel kommt auch demnächst.

Freu mich auch Review.

LG Tcul~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2014-07-28T18:23:25+00:00 28.07.2014 20:23
Wow :) ein super Anfang wie das großartige Kapitel *_*
Von: abgemeldet
2012-06-16T13:48:58+00:00 16.06.2012 15:48
ich find deine geschichten immer toll Tcul-schatzy X3


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