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Mal angenommen...

...dass du auf Männer stehst...
von

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Mal angenommen...

Mal angenommen...

...dass du auf Männer stehst...
 


 

Die Taverne war mal wieder voll und die Leute tummelten sich und tranken ausgelassen Alkohol. Es herrschte ausgiebige Feierstimmung und sie versuchte, mich anzustecken, jedoch ohne Erfolg. Ich konnte dem Ganzen hier gerade nichts abgewinnen und starrte mein halb leer getrunkenes Bier an, als ob es dadurch wieder voller werden würde – oder einfach verschwinden. Ich war niemand, der gerne zu viel trank, und ohne Gesellschaft schon gleich gar nicht. Deswegen saß ich nun hier und starrte das schwere Glas mit der dunklen Flüssigkeit an. Alle anderen hatten andere Dinge zu tun, nur ich war hier geblieben, ich fühlte den letzten Auftrag noch in den Knochen. Oder anders gesagt, ich hatte weder Lust noch Möglichkeiten, mich momentan anders zu beschäftigen. Es war Abend, es wurden immer mehr Leute, nur ich saß hier alleine und sinnierte ernsthaft darüber, ob ich vielleicht bald ins Bett gehen sollte, weil einfach nichts mehr zu geschehen schien.

Zael war mit Calista im Schloss und verbrachte die Nacht dort, nun, wo dem Ritterschwur nichts mehr im Wege stand. Er war schon länger nicht mehr hier gewesen sondern genoss den Luxus, den einem ein Palast bieten konnte. Also, mit ihm war nicht zu rechnen. Mirania genoss den Umstand, einen Freund im Schloss zu haben und hatte sich dort in der Bibliothek verschanzt, und auch sie würde nicht eher herauskommen, bis die Bibliothek sich in Luft auflösen würde oder man sie hochkant rauswarf. Syrenne war unterwegs in der Arena, sie hatte den ganzen Tag schon lautstark verkündet, dass heute dort ein großes Turnier stattfinden würde und sie diejenige war, die alle abzockte und das Ding gewann – wenn nicht durch ihre Kampfkraft, dann eben durch ihre große Klappe. Lowell war aus, mit einer seiner Damen, um Dinge zu tun, die ich mir nicht ausmalen wollte; und auch er würde nicht vor der späten Nacht oder dem frühen Morgen zurückkehren. Yurick war… eben Yurick. Der tat immer, was er wollte und war dementsprechend auch nicht da. Ich vermutete, dass er entweder auch in einer Bibliothek war, alleine an einsamen Plätzen saß oder sehr dubiosen Geschäften nachging, die ihm die Geheimnisse der Magie offenbaren sollten. Also würde ich hier wohl alleine bleiben, die Nacht über. Und wenn schon, dann hatte ich wenigstens Ruhe und war morgen – im Gegensatz zu den anderen – ausgeschlafen und konnte mich dem Tag voll widmen, der vielversprechend aussah – es würde ein warmer Frühsommertag werden, den ich dann auf der Suche nach neuen Aufträgen auf den Straßen Lazulis verbringen würde.

Ich seufzte und genehmigte mir einen weiteren Schluck Bier, das langsam immer wärmer wurde – ich sollte schneller trinken, sonst schmeckte es mir wieder nicht mehr und ich musste mich dazu zwingen. Langweiliger Abend, aber andererseits beschwerte ich mich sonst wieder darüber, dass alle zu laut waren. Gerade eben rempelte mich einer der Männer, offensichtlich schon angetrunken an und raunte mir eine nicht ernstgemeinte, lallende Entschuldigung entgegen. Ich schüttelte den Kopf lehnte mich zurück, gegen die starre Lehne des Stuhls und schloss die Augen. Was beschwerte ich mich? Der Abend verlief doch ganz nett…

Die Tür ging auf und die kalte Abendluft wehte herein, und ich sah eher nebenbei hin – aber ich kniff meine Augenbrauen arg zusammen, als ich einen blonden Frauenaufreißer in der Tür stehen sah, der ein wenig angeschlagen aussah und wohl nicht so ganz zum Stich gekommen war, wie er wollte. Er sah unzufrieden aus und sah sich in der Taverne um, ehe er die Tür wieder zufallen ließ und ein paar Schritte hereinkam. So, da war ich wohl nicht mehr ganz alleine. Aber der Abend war jung, und Lowell war ein Meister darin, Frauen zu finden, die mit ihm verschwanden, also konnte er auch gut gleich wieder weg sein. Seine Haare waren noch mehr durcheinander als sonst, und seine eisblauen Augen flogen über die Leute – vor allem über die weibliche Hälfte – und er suchte wohl nach etwas oder jemanden. Er fand Ariela, bei der er sich gleich mal ein Bier bestellte, ehe er mich ansah und grinste, also hatte er mich gesehen. Ich grüßte ihn zurück, blieb aber an meinem Tisch sitzen, Lowell deutete an, gleich zu kommen. Nach ein paar Momenten ließ er sich dann auf den zweiten, noch freien Stuhl nieder und stellte sein Bier mit Schwung auf den Tisch. Er streckte seine langen Beine unter dem Tisch aus und seufzte laut auf.

„Na, altes Haus? Nichts Besseres zu tun als hier alleine herum zu sitzen?“

Pah, als ob er gerade besseres tat. „Nein, wie du siehst, genieße ich den ruhigen Abend.“

„Ah ja, so sahst du aus. Alleine, wie immer. Warum suchst du dir nicht mal ne Frau? Genießt deren Vorzüge?“ Er sah mich mehr als belustigt an und brachte mich damit zum Seufzen und dazu, mein Gesicht ein wenig zu verziehen.

„Es kann ja nicht jeder so sein wie du“, sagte ich. Nah, ich wollte wirklich nicht so sein.

Er schüttelte grinsend den Kopf, trank einen Schluck und murmelte dann Dinge, die ich nicht verstand.

„Was willst du eigentlich mit den ganzen Weibern?“, fragte ich ihn, als er das Bier wieder auf den Tisch stellte. „Ich meine, warum nicht eine?“

„Dagran, schöne Frauen betteln geradezu danach, dass man sich ihrer annimmt, mit ihnen flirtet, und ich bin nur so nett und offen, mich ihnen zu widmen.“ Er grinste und ließ den Kopf zurückfallen. „Eine allein wäre nichts für mich, das weißt du.“

Ich verdrehte die Augen und fuhr mir durch die dunkelbraunen Haare, bis mir eine Strähne ins Gesicht fiel. „Manchmal hab ich das Gefühl, du versucht damit was zu verbergen“, meinte ich erst vorsichtig, dann grinsend, als seine Züge einen mehr als fragenden Ton annahmen. Ha, das schien wohl ein Punkt zu sein, den er gar nicht mochte. „Ich meine, du flirtest mit so vielen Frauen, nimmst so viele mit ins Bett, da bekommt man das Gefühl…“ Ich hob meine Augenbraue belustigt, als er mich immer seltsamer ansah.

„Was willst du mir damit sagen, Dagran?“, fragte Lowell vorsichtig und sah mich an, legte den Kopf schief. Seine Augen waren wachsam, aber ich konnte auch Belustigung darin erkennen. Wahrscheinlich versuchte er alle möglichen Antworten zu erraten.

Ich zuckte mit den Schultern. „Na ja, ich meine ja nur…“ Mein Grinsen verstärkte sich. „Es ist etwas auffällig, dass du so viele Frauen hast. Ist es möglich, dass du sie eigentlich gar nicht so recht anziehend findest?“, fragte ich frontal.

Seine Augenbrauen wanderten nach oben, bis sie fast an den Haaransatz stießen – nicht dass ich das unter seinen Haaren noch sehen konnte. Er sah mich eine kleine Weile an, ohne etwas zu sagen, dann verzog sich sein Mund zu einem fiesen Lächeln. „Unsinn. Wenn ich sie nicht anziehend finden würde, würde ich mit ihnen nichts anfangen.“

„Ach ja, wenn du meinst“, sagte ich beiläufig. Es machte ja fast Spaß, den Blonden ein wenig aufzuziehen.

„Was willst du mir genau damit sagen, Dagran?“, fragte er noch einmal, da er anscheinend verstanden hatte, dass ich auf was hinauswollte, was ihm überhaupt nicht gefallen würde. Und er trank gleich noch mal einen Schluck Bier. Sein Blick war fest auf mich gerichtet, und ich wusste, es war nur Spaß, und ich hoffte, er tat es auch, aber ich wollte das schon länger mal fragen.

Ich legte dann den Kopf schief, trank selbst erst noch einen Schluck, ließ meinen Blick dann einmal über die Menge gleiten. Dann lachte ich kurz. „Kann es sein, dass du… dass du eigentlich auf Männer stehst?“ Ich sah seine Züge entgleisen, sein Mund öffnete sich in Unglauben und ich war fast versucht zu lachen, ließ es dann aber. „Na komm, du tust immer so auf Frauenheld, aber in Wahrheit versuchst du nur, mit deinen ganzen Frauen die Wahrheit zu verschleiern.“ Wunder Punkt, in der Tat, ich grinste und sah deutlich, wie sich mehrere Gefühle bei Lowell einen Weg an die Oberfläche bahnte. Ärger, Unglauben, Wut… und ein wenig Angst?

Seine Augen waren weit, und er sagte eine ganze Zeit lang nichts, sah mich nur an, ehe sich seine Mimik in ein Bild der unendlichen Zufriedenheit wandelte. Moment, was sollte das denn? Das machte mir nun etwas Sorgen. Zufriedenheit? Wieso sollte er zufrieden sein? Mein Lächeln verschwand, und ich versuchte herauszufinden, was ihn dazu bewegt hatte, während sich ein mulmiges Gefühl in mir breit machte. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass er zufrieden wirkte. Ich hatte doch nicht im Ernst eine tiefere Wahrheit gefunden…?

Lowell grinste nun. „Tja, ich gebe zu, dass ist eine Schlussfolgerung.“ Er sah kurz weg, zu einer Frau, die hübsch war, begutachtete sie kurz von oben bis unten, bis sie seinen Blick erwiderte und dann schüchtern zurück lächelte. Dann sah er wieder zu mir, noch zufriedener. „Aber sag mal, warum hattest du noch keine einzige Frau?“

Ich hätte mich beinahe verschluckt, als mir warm wurde. Drehte er den Spieß etwa um?

„War noch nicht die richtige dabei“, meinte ich erklärend.

„Komm, du kannst mir nicht sagen, dass du dich nur für eine aufsparst? Was wenn du sie nicht findest? Du hattest noch nie Bedürfnisse, in der Art?“ Er machte eine Geste, die wohl auf meine Lenden abzielte und ich zog mich zusammen, machte mich kleiner, warum auch immer, aber es amüsierte ihn wohl arg.

„Unsinn“, machte ich, trank noch einen Schluck Bier. Obwohl seine bescheuerte Art mir schon gerade ein wenig… mir gerade einen kleinen, heißen Schauer über den Rücken gejagt hatte.

„Du bist doch kein kleines Kind mehr. Es gab doch sicher schon Frauen, die dich anziehend fanden, oder? Und du hast dir keine genommen?“

„Lowell, so bin ich nicht!“

Jetzt lachte er. „Nein, wirklich nicht. Schon so alt und noch eine prüde Jungfrau“, sagte er spaßend in seiner tiefen Stimme.

„Ich bin nicht prüde! Nur weil ich nicht so wie du bin, bin ich nicht gleich prüde.“

„Sogar Zael hat eine Frau am Start, und er ist jünger als du. In der ganzen Zeit, in der wir zusammen gereist sind, habe ich dich nie dabei gesehen, wie du einer Frau nachgestarrt hast. Und komm mir nicht damit, dass alle unattraktiv waren.“

Lowell saß nun ziemlich siegessicher da.

Ich dagegen fühlte mich in die Ecke gedrängt. „Na und? Ich hab eben andere Dinge im Kopf. Wichtigere Dinge.“ Wieso hatte ich denn sonst keine Argumente dafür? Oder dagegen?

„Weißt du, Dagran, ich hab mich das auch schon mal gefragt. Du schaust keiner Frau hinterher, du interessierst dich für keine… und du bist immer so alleine.“ Er lächelte undefinierbar.

Die Taverne war nun richtig voll, und Lowell sah, dass ich mein Bier nun aufgebraucht hatte. Er stand auf, zwinkerte mir einmal zu und ging dann durch die Menge zu Ariela. Ich atmete nun tief durch, das Ganze war mit aus dem Ruder gelaufen. Lowell hatte den Spieß meisterhaft umgedreht.

Ich versuchte gerade, seine These zu widerlegen, und starrte ein paar der Frauen an. Aber Fehlschlag, wie immer. Ich wollte so nicht die Frau fürs Leben finden. Und hier drin reizte mich gerade wirklich keine.

Nach ein paar Momenten war Lowell wieder da und brachte mir kein Bier, sondern Brandy mit, was ich nur halb begeistert aufnahm.

„Wo war ich stehen geblieben? Ach ja“, sagte Lowell und lehnte sich vor, stützte sich auf seine Unterarme ab. Sein Grinsen war ungeschlagen. Sogar seine Augen funkelten vor Spaß. Ich wurde langsam wütend – aber so musste er sich auch gefühlt haben. Und meine Wangen fühlten sich ein wenig rot an.

„Kann es sein, dass du derjenige bist, der hier auf Männer steht?“ Daraufhin wurde mir heiß, und ich kniff wütend die Augen zusammen.

„Versuch das bei jemand anderem“, sagte ich ihm.

„Aber bei dir funktioniert’s so schön“, meinte er, schob dann den Brandy näher zu mir.

„Haha“, machte ich. „Lassen wir den Quatsch wieder.“

Oh bitte, auf das Thema konnte ich verzichten, jetzt und für immer. Er wusste doch genau, dass ich mit dem Thema nicht so viel anfangen konnte.

„Wenn du jetzt so abblockst, Dagran, bestätigst du es mir nur.“ Er grinste mich an, der Schalk saß ihm in den Augen und er spielte mit den Krug. Ich ließ es zu, dass sich seine blauen Augen in meine bohrten.

„Lowell, nur weil ich noch keine Frau hatte, heißt das nicht, dass ich auf Männer stehe.“

„Und nur weil ich viele Frauen habe, heißt das auch nicht, dass ich auf Männer stehe.“

Wir sahen uns an, dann grinsten wir beide. Und ich trank den Brandy dann doch, auch wenn ich den Geschmack nicht besonders mochte. Ich leerte das Glas in einem Zug.

Lowell lachte nur und kippte sich auch den Rest seines Biers in die Kehle. „Noch eine Runde?“, fragte er, stand aber auf, ohne die Antwort abzuwarten, und nach ein paar Momenten hatte ich den nächsten Brandy vor meiner Nase. Anscheinend hatte er das Ganze schon wieder vergessen.

„Alter, was für ein Abend.“ Lowell ließ das Glas kreisen, und der Brandy schwappte gefährlich am Rand entlang, ehe er innehielt und dann trank. „Oh Gott.“ Er seufzte und rieb sich dann über das Gesicht. Wir schwiegen eine Zeit lang. Das Thema war vorbei, es schien wieder alles normal – wie vorher eben auch.

Mir war warm, und irgendwie war das mulmige Gefühl immer noch da. Der Alkohol machte es natürlich nicht besser, er ließ mich noch unklarer denken. Es war schon merkwürdig, was wir uns da an den Kopf warfen. Aber war da nicht wenigstens ein kleiner Funke Wahrheit drin gewesen? Lowell hatte keine direkte Antwort gegeben, was meine Annahme betraf, und das passte mir gerade überhaupt nicht mehr ins Bild. Aber ich war noch peinlich berührt.

Aber der Abend war immerhin nicht mal mehr einen Bruchteil so langweilig wie vorher – und der Alkohol floss auch gut. Nach der zweiten Runde Brandy kam die dritte. Und dann die vierte. Und ich wunderte mich nur ganz kurz darüber, dass Lowell sich nicht noch eine Frau geangelt hatte.

Nach einem Bier und vier Brandys war ich gut dabei, auch wenn ich noch klar denken und sehen konnte, aber ein wenig… beschränkt war ich auch. Lowell war auch gut dabei, aber nicht müde, blöde Witze über alles Mögliche zu machen – vor allem auch über mein prüdes Leben. Seine eisblauen Augen streiften mich, ärgerten mich, und lagen nur zu lange auf mir.

Und irgendwann beschloss ich dann, ins Bett zu gehen – ich leerte den letzten und fünften Brandy, stand dann auf.

„Ich geh jetzt, mir reicht‘s heute.“

Lächelnd trat ich an ihm vorbei, klopfte ihm einmal auf die Schulter und wollte dann nach oben gehen, aber ich wurde aufgehalten. Lowell hatte mich am Arm gepackt und trat dann selber die drei Stufen nach oben, um zu mir aufzuschließen. „Du willst doch jetzt nicht schon gehen, oder?“ Er grinste mich an, etwas schief vom Alkohol. „Spielverderber.“

„Pfff“, machte ich, merkte, dass er meinen Arm nicht los lies. „Lowell, auch die schönste Nacht geht mal zu Ende.“

„Aber sie muss es doch jetzt noch nicht tun“, raunte er dann und kam mir näher – sehr nahe, um genau zu sein.

„Lowell“, fing ich an, trat dann weiter nach oben, um etwa von ihm weg zu kommen, schleifte ihn dadurch aber mit, da er nicht loslassen wollte und meinen Arm fest umklammerte. Aber kaum stand ich vor der Tür zu unserem Zimmer und hatte sie geöffnet, packte er mich fester und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Ich fühlte seinen Atem in meiner Halsbeuge, und blieb stocksteif stehen. Ein warmer Schauer nach dem anderen jagte über mich hinweg, immer nach einem Atemzug.

„Mal angenommen, ich stünde auf Männer“, begann er leise, „was wäre dann? Würde das was ändern?“

Lowell war mir gerade verdammt nahe. Und ja, es würde zumindest dann was ändern, wenn er mit dem weiter machte, was er gerade tat. Und mal angenommen, er stünde auf Männer… mir wurde grad extrem warm, als sich der Gedanke in meinem Kopf ausbreitete, und mir blieb der Mund offen stehen, während ich genau spürte, dass Lowell an meinem Hals grinste, und dann einen Arm nach vorne um mich gleiten ließ, und ich brachte kein Wort heraus, um ihn daran zu hindern, und auch mein Körper schien sich gerade nicht bewegen zu wollen. Verdammt, los, Dagran, beweg dich! Mach was!

Dann lachte Lowell, als ich mich nicht rührte, und die Vibration ließ mich selber beben. Was war denn nun los? Wieso flogen mir die seltsamsten Bilder durch den Kopf?

„Mal angenommen, ich stünde auf dich, was würdest du machen?“, fragte er wieder, dann fühlte ich seine Lippen an meinem Ohr, und meine Augen weiteten sich, vor Entsetzen und auch vor Lust, die sich nun seltsamerweise anstaute. Verdammt, verdammt, verdammt!, hallte es mir durch den Schädel.

„Dann wärst du immer noch sprachlos, was Dagran? Du enttäuscht mich“, hauchte er mir in mein Ohr.

„Lowell, lass…“

„Angenommen, du stündest auf Frauen“, sagte er, der Arm bewegte sich auf mir und er unterbrach jeden Versuch von mir, etwas dagegen zu unternehmen. Lowell musste einfach fühlen, dass mein Bauch bebte, und dass mir unerträglich warm war – und er musste doch genau wissen, dass mir das unerträglich peinlich war. Warum hörte er nicht auf?

„An was denkst du dann?“, fragte er und sprach an, an was ich dachte. „Was denkst du denn gerade?“, hauchte er mir wieder ins Ohr, grinste dann und ließ seine Hand unverblümt nach unten gleiten, dass ich scharf die Luft einsog und langsam nun doch anfing, mich zu wehren. „Lowell, lass das“, kam es abgehakt von mir, aber er ließ sich nicht abwimmeln.

„Angenommen, du stündest auf Männer, wär doch alles in Ordnung“, sagte er.

Während ich dabei war, nach Atem zu ringen, verstand ich auch, was den Abend über passiert war. Während ich Lowell ärgern wollte, hatte er ernst daraus gemacht. Deswegen hatte er keine Frau mehr angemacht. Deswegen der ganze Alkohol. Er war schon während des Gesprächs dazu übergegangen, mich anzumachen.

„Mal angenommen, du hättest Recht, dann ja“, keuchte ich, hielt mich an seinem Arm fest.

Er grinste. „Dann ist ja alles bestens“, schnurrte er, drückte sich gegen mich, und schob mich ins Zimmer – und plötzlich war da kein Widerstand mehr übrig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  dadgrin
2013-01-14T20:47:14+00:00 14.01.2013 21:47
So jetzt muss ich auch endlich mal einen Kommi hierzu schreiben! Wollt ich ja eh mehr machen xD
Ganz großes Klasse :D ich hatte sehr viel Spaß beim lesen x//3 Die Idee is einfach grandios, vor allem das Lowell den Spieß nich nur umdreht, sondern ihn gleich noch angräbt auch wenn ich grad beim zweiten lesen irgendwie nochmal an Lowells Satz über Mirania denken musste das sie ja nich mal gemerkt hat das er mit ihr geflirtet hat und Dagran ergings ja scheinbar ähnlich :P
Antwort von:  Khirani
14.01.2013 23:46
Awww! Ich danke dir für den Kommi! ♥
Ja, Dagran ist da ein bisschen unsensibel, aber ich dachte, das passt zu ihm, als ich das schrieb - oder eher, als ich die Idee dazu hatte.
Und stimmt, du hast sogar Recht, da ist er Mirania dann sehr ähnlich!
Und was wäre Lowell, wenn er nicht graben würde? :D
Von:  Nalahime
2012-08-30T15:45:47+00:00 30.08.2012 17:45
Gefällt mir! Und ja, bitte eine Fortsetzung! Lowell kann aber auch so fies sein, dieser neckische Kerl. Tolle FF, weiter so!
Von: abgemeldet
2012-07-14T19:26:03+00:00 14.07.2012 21:26
Hey~
Die Geschichte ist echt gut.
Ist mal wieder schön, wenn man eine wirklich gute Story findet - gibt ja genügend Mist - und dann auch noch bei so einem tollen Spiel I3~
Und ich würde mich wahnsinnig über eine Fortsetzung freuen.
Aber bitte nicht auf Adult setzen ID'' Ich möchte es schließlich lesen.
Von:  the-cooky-girl
2012-06-25T13:02:03+00:00 25.06.2012 15:02
Hii ^.^
Ich finde deine Geschichte echt cool und das Paaring ist echt interesand.
UNd deine schreib weise finde ich auch einfach spitze.
Hast du vielleicht noch mal vor so eine Geschichte zu schreiben wenn ja sag mir biiiittttteeeee bescheid ich will sie dann gerne lesen ^.^
ach ja ich habe auch eine Geschichte für The Last Story geschrieben vielleicht hast du ja mal lust sie zu lesen :D

lg svenny

P.S
über eine fordsetzung würde ich mich echt freuen ^.^


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