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Der tägliche Yaoi-Wahnsinn

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Kapitel 4

"Meine Mum ist dran gewöhnt, dass ich mal nicht zu Hause bin. Seit Dad abgehauen ist hat sie kaum noch Zeit, weil sie so viel arbeitet. Es ist besser für sie, wenn sie sich nicht um mich kümmern muss. Sie hat schon mit meiner kleinen Schwester genug zu tun. Ich helfe ihr zwar so gut ich kann aber...es ist alles nicht so einfach. Ich brauche unbedingt einen halbwegs guten Schulabschluss, damit ich eine Arbeit kriege und Mum unterstützen kann. Sie hat so viel für mich und meine Schwester getan. Und dieses Arschloch hat sie einfach sitzenlassen. Für irgend so eine dumme Schlampe."

Kiyoshi schaute betreten auf seinen Teller, während er Jacob das erzählte. Normalerweise redete er nicht so viel. doch die letzten Stunden waren wohl zu viel für ihn gewesen, und jetzt brach alles aus ihm heraus.

"Ich war in einer Sekte. Sie haben gruselige Rituale durchgeführt und Tiere geopfert. Meine Mum hat mir geholfen wieder rauszukommen. Ich hab mit ihr zusammen die Polizei verständigt und die haben mich dann rausgeholt und alle anderen eingesperrt. Meine Mutter hatte sich solche Sorgen gemacht, dass die mich auch verknacken, aber dann konnte ich den Richter davon überzeugen, dass die anderen mich gezwungen haben. Was eigentlich auch gestimmt hat.

Dad war gerade abgehauen und ich habe einfach nen Ersatz für diese Enttäuschung gesucht. Mein Leben war scheiße. Ich hab so viel Mist gebaut. Ich kann es kaum glauben, dass meine Mutter und meine Schwester immer zu mir standen." Als er geendet hatte schaute er Jacob tief in die Augen.

"Muss schön sein." murmelte Jacob nur gedankenverloren. Er hatte nie irgendeine Unterstützung erfahren dürfen und es störte ihn irgendwie das Kiyoshi jemanden hatte der ihm so wichtig war. Wichtiger als er für Kiyoshi im Moment war. Doch er sagte nichts weiter zu diesen Gedanken.

"Jemanden zu haben der so hinter einem steht." er stützte den Kopf auf die Arme und starrte aus dem großen Panoramafenster "Ich hatte nie so jemanden, bin bei meinem scheiß Vater aufgewachsen. Er war nie da und wenn doch war er betrunken. Irgendwann bin ich dann ausgezogen." langsam zündete er sich eine Zigarette an und sog den Nikotindampf ein.

"Seit dem habe ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet und er hat auch nie was von sich hören lassen." er stand auf und brachte die leeren Teller in die Küche, bevor er sich auf die erneut auf die Couch fallen ließ und die Arme über die Lehne hang.

"Wie alt ist deine Schwester?" Jacob wusste selbst nicht so genau warum er das fragte. Vielleicht einfach weil er Kinder mochte. Sie waren eine so viel angenehmere Gesellschaft als Erwachsene. SO frei von Sorgen und negativen Gedanken. Erfüllt mit Lebenslust und Glück.

"Zwölf. Sie ist so niedlich und gleichzeitig so intelligent und böse dass man sie sich lieber nicht zum Feind machen sollte. Sie ist das genaue Abbild meiner Mutter. Das nächste Mal kommst du mit zu mir, dann stelle ich dir die beiden vor. Ich bin sicher, du würdest sie mögen. Und sie dich auch. Meine Mutter meint ständig, ich bin zu viel allein." Er lächelte Jacob an. Es wäre wirklich schön, ihn seiner Familie vorzustellen, da es mit seiner ja anscheinend nicht so gut lief. Kiyoshis Familie würde ihn definitiv mögen. Am liebsten wollte Kiyoshi aufspringen, Jacobs Hand nehmen und sofort losrennen.

Trotz des heftigen Verlangens etwas mit Jacob zu unternehmen blieb er sitzen, um seine Antwort abzuwarten. Er hatte ihn eigentlich nicht so überrumpeln wollen. Kiyoshi fühlte sich plötzlich schuldig. Jacob war sicher sauer weil er erzählt hatte, wie toll die Frauen seiner Familie waren. Verlegen schaute er zur Seite.

"Du musst natürlich nicht" nuschelte er "ich dachte nur es wäre nett, wenn du sie kennenlernen würdest. sie würden dich sicher mögen."

Kiyoshi war einfach zu niedlich als er verlegen zur Seite schaute und offensichtlich bereute was er eben gesagt hatte. Jacob war zuerst auch etwas verdutzt gewesen, hatte sich dann aber wirklich über das Angebot gefreut. Ein Lächeln kam auf den Lippen zustande während diese seine Zigarette festhielten und ein warmer Ausdruck legte sich in seinen Blick während er diesen auf Kiyoshi richtete.

"Nein. Ich würde sie sehr gern mal kennen lernen, eine so warmherzige Familie." er sprang auf und strich seine Hose glatt.

"Also, wollen wir zur Schule oder zu dir?"

Kiyoshi war begeistert. "Wer braucht schon Schule? Du lernst jetzt erst mal die wichtigsten Frauen in meinem Leben kennen! Meine Mum muss vormittags eh nicht arbeiten und meine Schwester ist bestimmt auch da. Lass uns endlich losgehen!" Er schnappte sich Jacobs Hand und rannte mit ihm auf die Straße. Dann blieb er plötzlich stehen. "Warte mal kurz. Ich hab keine Ahnung wo wir sind und wie ich nach Hause komme. Schlecht." erstaunt sah er Jacob an. "Hättest du mich nicht aufhalten können, bevor ich mich so zum Deppen mache? Ich wär fast mit dir in die Pampa gelaufen!" ein wütendes Funkeln trat in seine Augen. Er fand das nicht besonders witzig. Und dass Jacob leise kicherte machte es auch nicht erträglicher.

Das leise Prusten das er zuerst versucht hatte zu unterdrücken wandelte sich in ein lautes Lachen. Nach einigen Minuten hielt Jacob sich den Bauch und war einiger Maßen fähig zu reden.

"Keine Sorge ich wohne nicht weit von deinem Apartment...hab deine Adresse in den Klassenlisten eingesehen!"

Damit setzte er sich auch schon in Bewegung und bog um die nächste Ecke während Kiyoshi ihm nachlief. Wie lange war es her dass er mit jemandem so vertraut gesprochen hatte? Zu lange. Doch er musste zugeben das es gut getan hatte mal über seinen Arschloch-Vater zu sprechen."Übrigens: Ich schwänze ja oft und so, aber du bist ziemlich miserabel in der Schule! Hab´ dein Zeugnis gesehen mein guter!" grinsend drehte er sich zu Kiyoshi um.

"Da liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor uns bevor wir dich durch die Abschlussprüfungen kriegen!"

"Du bist so...fies! Was weißt du denn noch alles über mich? Kennst du mein Vorstrafenregister etwa auch auswendig?" eigentlich hatte Kiyoshi nicht vorgehabt so sauer zu werden, aber dass dieser Junge, den er kaum kannte, soviel über ihn wusste schockierte ihn. Bis jetzt war er zumindest schulisch gesehen immer allein gewesen und hatte alle anderen einfach ignoriert. Zornig stapfte er in die (hoffentlich) richtige Richtung an Jacob vorbei. "Du weißt ja, wo es langgeht." wütend verschwand er um eine Ecke. Doch er ging nicht nach Hause. Er sank traurig auf dem Boden zusammen und hielt das Gesicht in den Händen. Jacob wusste so viel über ihn und er wusste so wenig über Jacob. Dann hatte Jacob auch noch den aktiven Part gegeben und er war auch noch viel besser in der Schule als Kiyoshi. In einer Mischung aus Wut und Trauer fing Kiyoshi an zu weinen. Er merkte es nicht einmal, als Jacob um die Ecke kam.

Entnervt zog Jacob an der Zigarette die er sich vor ein paar Sekunden angezündet hatte. Wieso heulte der jetzt?! Was sollte das?! Solche Gefühlsausbrüche irritierten Jacob und er wusste nicht wirklich wie damit umgehen sollte.

"Oi! Was soll DAS denn jetzt?!" er packte den anderen an den Handgelenken und entblößte somit Kiyoshis Gesicht. Kaum sah er in die blau-grünen Augen des Anderen zwang er diesem einen sanften Kuss auf. Vorsichtig löste er sich von Kiyoshi, sah erneut in diese unschuldig wirkenden Augen und streckte ihm dann die Zunge heraus.

"Keine Angst deine Noten kriegen wir schon hin. Ich halte dich nicht für einen hoffnungslosen Fall, immerhin erträgst du meinen Nikotin-Atem!"
 

"Es tut mir so leid. Unendlich leid. Ich wollte nicht schon wieder weinen. Es ist nur so neu für mich, einer anderen Person so nah zu sein. Und was da gestern Abend und heute Morgen passiert ist, das war einfach zu viel für mich. Es ist eine halbe Ewigkeit her, dass ich mich in Gegenwart einer anderen Person so wohl gefühlt habe. Ich hoffe, du kannst mir mein bescheuertes Verhalten verzeihen. Wird nicht wieder vorkommen."

Schniefend stand er auf und wischte mit seinem Arm die Tränen weg. "Du wolltest doch mit zu mir, oder? Dann sollten wir jetzt auch los." wieder packte Kiyoshi Jacobs Arm, ohne auf seine Antwort zu warten und zog ihn hinter sich her.

"Weißt du überhaupt wo´s langgeht?!" auf seine Frage kam keine Antwort, doch tatsächlich standen sie gute 10 Minuten später vor Kiyoshis Haus. Jacob war erstaunt. Ein leiser Pfiff entrann ihm. Das Mehrfamilienhaus war recht modern und mit ein paar Blumen im Vorgarten wirklich hübsch hergerichtet. Während Kiyoshi das Gartentor öffnete und eintrat warf Jacob noch seinen Zigarettenstummel weg und folgte dem Anderen dann ins Haus.

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Hat leider Gottes etwas länger gedauert weil ich im Urlaub war. Dafür versuche ich in Zukunft regelmäßiger was hochzuladen ^^



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